Das aber ist so eine Sache, die ich nicht verstehe. Muss man nicht weit rechts stehen, um Höcke und Co. seine Stimme zu geben?
Wie soll man denn politisch eingestellt sein, wenn man eine quasi rechtsextreme Partei wählt?
Selbst wenn man unzufrieden mit "denen da oben" ist, so bekommt man mit der AfD an der Macht trotzdem eine rechtsextreme Regierung. Und wenn ich höre, wie sie alle jubeln und klatschen, auf den Veranstaltungen der AfD, dann sind das scheinbar politisch gefestigte Menschen und wollen eben genau das, was dort gesagt wird. Mir ist noch kein bekennender AfD-Wähler begegnet, der sagt das die AfD bitte niemals an die Macht gelangen möge, weil die Partei zu rechtsextrem sei. Scheinbar ist die Politik, die dort verprochen wird genau das, was sich deren Wähler, zumindest im Großteil, wünschen.
Du musst schon ein bisschen unterscheiden, zwischen denen, die zu Veranstaltungen gehen und den Wählern. Und da erlebst Du schon Erstaunliches.
Ich habe in meiner Jusozeit Wahlkampf für die SPD gemacht, in unserem Viertel, Arbeiterviertel traditionell stark SPD, ich war am Wahlstand und kam ins Gespräch, mit einem älterer Mann, der, zumindest für meine damalige Einstellung, einen rechten Spruch nach dem anderen raushaute, um sich dann mit, am Sonntag wähl ich Euch wieder zu verabschieden.
Tatsächlich bin ich der Meinung, dass ca 8-10% der Wähler faschistischem Gedankengut nicht abgeneigt sind. Immer wenn eine rechte Partei, da deutlich drübergeht, hast Du auch Wähler aus anderen Gruppen. Schau Dir doch mal Umfragen an, wieviele der Wähler das Programm einer Partei kennen oder eine Rede, längeren Beitrag von einem Kandidaten gehört ( und verstanden) haben? Die kennen ein paar Schlagworte, Überschriften.
Du darfst auch nicht vergessen, bestimmte "Triggerformulierungen" wo Du sofort die Wand hoch gehst, gehen an vielen vorbei, weil sie diese nicht oder nicht so verstehen.
Politisch interessierte Menschen, wissen was hinter der AFD steckt, aber wieviel Prozent der Wähler sind politisch interessiert?