Bundestagswahl 2021

  • Zum Thema : Der ganze Murks geht schlussendlich auf Kosten derer, die wirklich bedürftig sind und dieses Geld dringend brauchen … aber da sind wir wieder bei einer Minderheit - hier diese schmarotzer - unter der Andere leiden müssen

    Warum eigentlich müssen andere, also wirklich Hilfsbedürftige darunter leiden? Steht das iwo in Stein gemeißelt, dass dies so sein muss?

    Es wäre politisch möglich, dass sie eben nicht leiden müssen. Es ist nur nicht gewollt.

  • Für manche ist das u. U. auch gar keine Frage der Faulheit, die rechnen, ob sich sich das Arbeiten gehen leisten können. So blöd es klingt.

    Regelsatz 450€ + Übernahme von Miet-/Nebenkosten und sonstigen Zuschüssen, Krankenversicherung inklusive. Damit kommt man unterm Strich (in den meisten Gegenden) locker auf über 1.000€ Gesamtleistung, meist deutlich mehr.

    Jetzt stellen wir mal jemanden daneben, der Mindestlohn bekommt: 10,45x170h = ~1775€. aber Brutto. Nach Abzügen bleiben da 1.400€ über. Davon muss man aber erstmal noch Fahrkosten zur Arbeit bezahlen. Und dann steht man auf einmal mit 40h Arbeitswoche mit 100€ in der Hand mehr da als mit H4.

    Während man sich bei H4 auf die "gemütliche" Tour paar € dazuverdient (ob schwarz oder nicht sei mal dahingestellt).

    Ich will das gar nicht weiter bewerten, aber es zeigt sich - fernab von Faulheit und Unlust - dass ein Vollzeitjob ganz schnell sogar ein finanzieller Rückschritt sein kann. Und das ist ein Problem.

  • Ich will das gar nicht weiter bewerten, aber es zeigt sich - fernab von Faulheit und Unlust - dass ein Vollzeitjob ganz schnell sogar ein finanzieller Rückschritt sein kann.

    Das ist aber ein massives Problem der Einstellung...

  • Auch damit wirst du Härtefälle nicht dazu zwingen können eine Arbeitsstelle anzunehmen, die diese Personen nicht annehmen wollen.

    Wozu solche Personen dann mit Gutscheinen oder ähnlichem gängeln?

    Zumal dann auch überall solche Gutscheine angenommen werden müssten.

    Die Ausgaben dafür würden warscheinlich sogar steigen, weil der Aufwand höher ist, als Geld zu überweisen.

    Auch sind die Preise oft so gestaltet, dass ein Gutschein wohl nur selten wirklich bis zum letzten Cent genutzt werden kann.

    Außer Gängelei, gäbe es m.M.n. keinen wirklichen Nutzen für die Gesellschaft.

  • Warum eigentlich müssen andere, also wirklich Hilfsbedürftige darunter leiden? Steht das iwo in Stein gemeißelt, dass dies so sein muss?

    Es wäre politisch möglich, dass sie eben nicht leiden müssen. Es ist nur nicht gewollt.

    Guten Tag

    Du hast - und das ist nicht mal böse gemeint - nicht viel mit Personal und möglichen Einstellungen zu tun …

    Ein einstieg ins Arbeitsleben kann tatsächlich ein Rückschritt sein und das nicht mal mit der Entlohnung zu tun

    Übrigens gibt es auch Fälle die lieber Teilzeit (30 Stunden) plus Nebenjob machen , weil die besser davon kommen als in Vollzeit

    Und die Vollzeitlerin hat riesige Probleme als Bedienung im Nebenjob zu arbeiten , weil der Staat mit seinen unsinnigen arbeitsschutzgesetzen Ruhezeiten vorschreibt

    Das sind die Probleme an der Basis , weil einem soviel Knüppel zwischen die Beine gewogen wird

    Lasst die Leute, die arbeiten wollen , einfach arbeiten … dann wird das schon

  • Das ist aber ein massives Problem der Einstellung...

    Nein, das ist ein massives Problem der Entlohnung in diversen Branchen!

    Wenn ich z.B. bei uns Kinderpfleger lerne (ein Ausbildungsberuf, Stichwort Fachkräfte) und anschließend mit mageren 100 Euro mehr dastehe als es die Grundsicherung erfordert, dann ist das ein Gehaltsproblem. Von Altenpflegern reden wir noch gar nicht.

    Und ganz nebenbei: In ganz vielen dieser Berufe sind die größten Arbeitgeber (die auch den Takt der Löhne vorgeben) staatliche Stellen, also wir alle. Das ist unser großes gesellschaftliches Problem, nicht die Regelsätze von Hartz 4...

    Einmal editiert, zuletzt von RedWingsFan (21. Juli 2022 um 12:55)

  • Und die Vollzeitlerin hat riesige Probleme als Bedienung im Nebenjob zu arbeiten , weil der Staat mit seinen unsinnigen arbeitsschutzgesetzen Ruhezeiten vorschreibt

    Zum Glück gibt es die Arbeitsschutzgesetze, sonst würden Arbeitgeber überhaupt keine Grenzen mehr kennen und aus ihren Arbeitnehmern bei geringstmöglicher Bezahlung noch mehr Arbeitsleistung herauszupressen.

    Und das man gezwungen ist bei Vollzeit noch einen Nebenjob zu haben um über die Runden zu kommen, ist einer der Gründe warum H4 für manche attraktiver erscheint.

  • Das sind die Probleme an der Basis , weil einem soviel Knüppel zwischen die Beine gewogen wird

    Lasst die Leute, die arbeiten wollen , einfach arbeiten … dann wird das schon

    Nur hilft das den Hilfsbedürftigen, die aus vielerlei Gründen keine Arbeit annehmen können oder wollen, nicht weiter.

  • Wenn ich z.B. bei uns Kinderpfleger lerne (ein Ausbildungsberuf, Stichwort Fachkräfte) und anschließend mit mageren 100 Euro mehr dastehe als es die Grundsicherung erfordert, dann ist das ein Gehaltsproblem. Von Altenpflegern reden wir noch gar nicht.

    Kinderpflege spuckt für Bayern rund 2.000 als Brutto aus,

    bleiben (St.Kl. 1 ohne Kind) knapp 1.500 Euro. Da ist schon

    jede Menge Luft zur Grundsicherung.

    Kein Widerspruch, dass da mehr gezahlt werden muss,

    aber bei einer Differenz von >400€ zur Grundsicherung

    geht es da sehr wohl um "Einstellung" (auch wenn da zB

    für Arbeitswege etc noch Kosten dazu kommen)

  • Das Lohnniveau in Deutschland ist einfach zu niedrig. Das ist das Problem.

    Nicht die Grundsicherung ist zu hoch,sondern die Löhne zu niedrig. So fehlt der Abstand zwischen beidem.

  • Auch damit wirst du Härtefälle nicht dazu zwingen können eine Arbeitsstelle anzunehmen, die diese Personen nicht annehmen wollen.

    Wozu solche Personen dann mit Gutscheinen oder ähnlichem gängeln?

    Damit es überhaupt eine Reaktion gibt. Die, die nicht

    wollen und sich verweigern, MUSS man gängeln. Die,

    die wirklich Hilfe brauchen, werden und sollen diese

    auch kriegen.

    Ohne Sanktionen werden sie sich nicht ändern. Und

    die die sich nicht ändern wollen, müssen mit der Kon-

    sequenz leben.

    Beispiel Schule: Schüler sammelt Fehltage. Mach ich

    nix, werden es einfach mehr. Schreibe ich einen Ver-

    weis bis hin zum Bußgeld, tut es weh und der Jugend-

    lich denkt drüber nach.

    P.S.: Ja, es wird immer Unbelehrbare und Verweigerer

    geben, aber es gibt so viele, die sich "durchmogeln"...

  • 1500 Euro Netto im Landshuter Raum:

    Wohnung 700€ kalt, warm eher 900. Dazu Auto, braucht man bei unserem ÖPNV alleine um in die Arbeit zu kommen. Dann bleiben dir zum Leben ungefähr 550 Euro. Wo sind jetzt deine 400 Euro hin?

    Bei uns im Markt kenne ich keine einzige und keinen einzigen Kipfl, der von dem Job leben kann. Entweder der Partner verdient den Löwenanteil oder die Leute arbeiten am WE auf 450€ Basis.

  • Kinderpflege spuckt für Bayern rund 2.000 als Brutto aus,

    bleiben (St.Kl. 1 ohne Kind) knapp 1.500 Euro. Da ist schon

    jede Menge Luft zur Grundsicherung.

    Viel Spaß in den Ballungsräumen, in denen dir evtl. das Amt die Miete zahlt.

  • Aber wozu denn?

    Glaubst du denn H4 ist auf Dauer so toll zum leben, dass zu viele sich denken "ach mir gehts gut, ich will nicht mehr als H4 haben"?

    So Leute können sich, wenn sie nicht kriminell sind, nichts leisten. Kein PKW, kein Urlaub, nur seltenst mal eine Veranstaltung.

    Ich denke der Kreis derer, die wirklich so leben wollen, ist gering genug, um sich das als Staat leisten zu können.

    Viel mehr betrifft es bei Langzeitarbeitslosen die Menschen, denen du mit diesen Mitteln niemals hilfst, sondern noch weiter in die Enge treibst. Da helfen keine Sanktionen, da helfen keine nutzlosen Maßnahmen, da bräuchte es höchstens psychologische Betreuung vom Fachpersonal. Aber auch dazu kannst du sie nicht zwingen. Zumal sie auch kern gesund sein können. Die Gründe sind vielfältig.

    Beispiel Schule: Schüler sammelt Fehltage. Mach ich

    nix, werden es einfach mehr. Schreibe ich einen Ver-

    weis bis hin zum Bußgeld, tut es weh und der Jugend-

    lich denkt drüber nach.

    Es geht da aber nicht maßgeblich um Kinder sondern um Erwachsene. Und Erwachsene wie Kinder zu behandeln hat selten geholfen. Mag ja sein, dass man bei Jugendlichen bis 25 vielleicht noch mit Sanktionen oder ähnlichem etwas bewirken kann(ich denke es eher nicht), so wird dieses Prinzip aber immer nutzloser, um so älter die Personen und um so länger sie in Arbeitslosigkeit sind.

    P.S.: Ja, es wird immer Unbelehrbare und Verweigerer

    geben, aber es gibt so viele, die sich "durchmogeln"...

    Es wird immer Menschen geben, die für dieses System, in dass sie ungefragt hineingeboren wurden, nicht kompatibel sind.

    Es gibt eben nicht nur die klassischen Arbeitnehmer. Es gibt auch Künstler, Dichter, Denker und Menschen, die dem System, in dem sie hier leben müssen, nichts abgewinnen können. Und dann durchs Raster fallen. Ich denke damit sollte ein Staat sich mal befassen, dass nicht alle seine Bürger dafür gemacht sind, irgendwelche Tätigkeiten auszuüben, die sie nur wegen des Geldes ausüben. Als Gesellschaft sollten wir sowas aushalten. Ohne diese Menschen quasi auszuschließen und durch Sanktionen oder andere Gängeleien bis in den Ruin zu treiben.

  • Lasst die Leute, die arbeiten wollen , einfach arbeiten … dann wird das schon

    Das würde den Fachkräftemangel eher vergrößern als verkleinern. :pfeif:

    Ich kenne nur außerordentlich wenige Leute, die mehr arbeiten wollen, im Gegenteil. Der Wunsch nach weniger Arbeit ist bei sehr vielen Leuten stark ausgeprägt. Wenn es nach 'wollen' ginge, würden die wenigsten in Vollzeit arbeiten gehen. Leute die in ihrem Beruf auch irgendwie ihre Berufung gefunden haben, ausgenommen. Aber selbst bei denen klagen viele unter der Last.

  • Zum Glück gibt es die Arbeitsschutzgesetze, sonst würden Arbeitgeber überhaupt keine Grenzen mehr kennen und aus ihren Arbeitnehmern bei geringstmöglicher Bezahlung noch mehr Arbeitsleistung herauszupressen.

    Und das man gezwungen ist bei Vollzeit noch einen Nebenjob zu haben um über die Runden zu kommen, ist einer der Gründe warum H4 für manche attraktiver erscheint.

    Guten Tag

    Du hast anscheinend nicht genau gelesen um was es ging … Ruhezeiten ok …. Aber wenn jemand was dazu verdienen will, solle man es ihn tun lassen

    Fazit : Sollte man das nicht den Arbeitnehmer entscheiden lassen …

  • Tut man doch. Und die Mehrheit der Arbeitnehmer entscheidet sich dafür, unter den von dir/der Gastro/der Pflege/den pädagogischen Einrichtungen gebotenen Arbeitsbedingungen nicht dort arbeiten zu wollen. Genau das ist der freie Wille...

  • Guten Tag

    Du hast anscheinend nicht genau gelesen um was es ging … Ruhezeiten ok …. Aber wenn jemand was dazu verdienen will, solle man es ihn tun lassen

    Fazit : Sollte man das nicht den Arbeitnehmer entscheiden lassen …

    Und was ist, wenn derjenige etwas dazu verdienen MUSS, weil es im Acht-Stunden-Hauptjob einfach finanziell nicht reicht? Und eigentlich ist man nach den acht Stunden schon halb tot, weil es immer mehr Druck von allen Seiten gibt.

  • Und was ist, wenn derjenige etwas dazu verdienen MUSS, weil es im Acht-Stunden-Hauptjob einfach finanziell nicht reicht? Und eigentlich ist man nach den acht Stunden schon halb tot, weil es immer mehr Druck von allen Seiten gibt.

    Guten Tag

    Du wirst immer Punkte finden , die dafür und dagegen sprechen …. Aber wir können gerne so weitermachen … schau mer mal , wie es nächstes Jahr um die Zeit aussieht in einigen Arbeitsbereichen ….und dann wird das Geschrei groß sein …