Bundestagswahl 2021

  • Dabei gibt es doch auch hier Leute denen die Monatskarten für den ÖPNV zu teuer im Vergleich zum Auto sind.

    Da können doch mal 3 Monate getestet werden, wie es so ist, mit dem ÖPNV und ob es funktioniert. Wer bei 9€ pro Monat dann trotzdem beim Auto bleibt und das x-fache zahlt, der kann von mir aus auch 3€ Literpreis Sprit bezahlen.

    Ps.: natürlich nur dort wo es einen ÖPNV gibt. :rolleyes:

    Wieso sollten die Umsteigen für 3 Monate, wenn sie bei ihrer bevorzugten Variante weniger als vor Kriegsbeginn zahlen?

    Ich glaube, alle die zumindest in der Nähe einer "Halbwegsgroßstadt" wohnen können das gar nicht nachvollziehen was ÖPNV für den ländlichen Raum heißt.

    Ich kenne es von der Schule/Ausbildung. In einem Vorort von Kassel mit Straßenbahnanschluss gelebt, zur Schule und später Berufsschule nach Kassel. Taktung waren 15 Minuten, bis in die Innenstadt 30 Minuten. Die reine Strecke fahre ich mit dem Auto in unter 20 Minuten, in der Rush-Hour. Das sind schon mal jeden Tag 20 Minuten am Tag Lebenszeit. Ohne Wartezeit auf die Straßenbahn. Wofür soll ich das in Kauf nehmen und meine Flexibilität einbüßen?

    Und jetzt? Wohne ich 10 km weiter weg von Kassel und würde mit dem ÖPNV zum selben Ziel 1,5 Stunden brauchen. Nein, nicht am Tag. Einfach...

  • Ich kenne es von der Schule/Ausbildung. In einem Vorort von Kassel mit Straßenbahnanschluss gelebt, zur Schule und später Berufsschule nach Kassel. Taktung waren 15 Minuten, bis in die Innenstadt 30 Minuten. Die reine Strecke fahre ich mit dem Auto in unter 20 Minuten, in der Rush-Hour. Das sind schon mal jeden Tag 20 Minuten am Tag Lebenszeit. Ohne Wartezeit auf die Straßenbahn. Wofür soll ich das in Kauf nehmen und meine Flexibilität einbüßen?

    Und wie viel mehr hast für die "Lebenszeit" beim Auto im Vergleich zum ÖPNV gezahlt? Ganz davon abgesehen kann man die Zeit in Bus und Bahn auch sinnvoll nutzen im Vergleich zum Auto, also hast mit dem Auto sogar Lebenszeit verloren ;)

  • So? Wie?

    Buch/Nachrichten lesen, Podcast hören ....

    Ganz davon abgesehen das man die Monatskarte dann natürlich auch für weitere Fahrten neben dem reinen Pendeln zur Arbeits-/Lehrstelle nutzen kann ;)

  • wenn man eine Monatskarte hat, bekommt man dann den Differenzbetrag wieder zurück - ?????

    Die ÖPNV Unternehmen und Verbünde klatschen schon mal auf ihren Balkonne viel Beifall !!

    Einmal editiert, zuletzt von Paul_Juergen (25. März 2022 um 21:05)

  • Buch/Nachrichten lesen, Podcast hören ....

    Ganz davon abgesehen das man die Monatskarte dann natürlich auch für weitere Fahrten neben dem reinen Pendeln zur Arbeits-/Lehrstelle nutzen kann ;)

    Ah, Podcast geht im Auto ja nicht ;)

    Klar, wir fahren bei den zeitlichen Gegebenheiten auch als 4-köpfige Familie noch ÖPNV. Nichts lieber als das.

    Du nutzt den ÖPNV im Bereich München?

  • Ich kenne es von der Schule/Ausbildung. In einem Vorort von Kassel mit Straßenbahnanschluss gelebt, zur Schule und später Berufsschule nach Kassel. Taktung waren 15 Minuten, bis in die Innenstadt 30 Minuten. Die reine Strecke fahre ich mit dem Auto in unter 20 Minuten, in der Rush-Hour. Das sind schon mal jeden Tag 20 Minuten am Tag Lebenszeit. Ohne Wartezeit auf die Straßenbahn. Wofür soll ich das in Kauf nehmen und meine Flexibilität einbüßen?

    Sry aber dir wünsche ich echt 3€ für den Liter.

  • Sry aber dir wünsche ich echt 3€ für den Liter.

    Unrecht hat er ja nicht.

    Ganz ehrlich, wenn ich immer lesen muss, dass unsere Straßenbahnen keine schnellere Taktung hinbekommen, dann sollten Sie mal nach Moskau oder St. Petersburg gehen. Moskau mit 15 Mio Einwohnern hat eine Taktung von maximal 90 sek.

    Klar wird sich das in kleinere Städten nicht lohnen, aber hätte ich in Köln nicht immer bis zu 15 Minuten auf die S-Bahn warten müssen, dann wär das Auto auch öfter stehen geblieben.

  • Sry aber dir wünsche ich echt 3€ für den Liter.

    Wieso eigentlich, was hab ich schlimmes getan als die Umstände des Großteils der deutschen Bevölkerung in Sachen ÖPNV zu schildern?

    Und selbst wenn es 4€ werden. Ich hab keine andere Wahl als das Auto.

  • wenn man es sich leisten kann/will/muss statt mit dem Auto 1/2 Stunde stressfrei einfach zur Arbeitsstelle zu fahren, mit ÖPNV etwa täglich einfach 1 + 1/4 Stunden + zuzüglich erforderliche Zeiten für den Gang von und zu den Haltestellen (dem Wetter ausgesetzt) in Kauf zu nehmen. Dazu noch weitere "Freizeiten" zwischen der Arbeitszeit und dem Fahrplanraster + Unflexibel bei den Arbeitszeiten zu sein, weil es die Version "erste und letzte Fahrmöglichkeit" gibt.

    Da kommst Du statt 1 Stunde Fahrt zur Arbeitsstelle und zurück pro Arbeitstag, dann täglich locker auf 3 Stunden und (noch viel) mehr = da lässt die Liebe zum ÖPNV dann doch schnell nach.

    Und das ist eine Arbeitsstelle in etwa 24 km Entfernung mit sogar im Vergleich zu vielen Dörfern in der Umgebung noch relativ guten Bus- und Bahnverbindungen.

    Ich bezweifel manchmal, dass die Leute die immer gross von ÖPNV schwafeln, mal darauf angewiesen waren und sich damit persönlich auseinandersetzen mussten um den Lebensunterhalt zu verdienen.

  • wenn man es sich leisten kann/will/muss statt mit dem Auto 1/2 Stunde stressfrei einfach zur Arbeitsstelle zu fahren, mit ÖPNV etwa täglich einfach 1 + 1/4 Stunden + zuzüglich erforderliche Zeiten für den Gang von und zu den Haltestellen (dem Wetter ausgesetzt) in Kauf zu nehmen. Dazu noch weitere "Freizeiten" zwischen der Arbeitszeit und dem Fahrplanraster + Unflexibel bei den Arbeitszeiten zu sein, weil es die Version "erste und letzte Fahrmöglichkeit" gibt.

    Da kommst Du statt 1 Stunde Fahrt zur Arbeitsstelle und zurück pro Arbeitstag, dann täglich locker auf 3 Stunden und (noch viel) mehr = da lässt die Liebe zum ÖPNV dann doch schnell nach.

    Und das ist eine Arbeitsstelle in etwa 24 km Entfernung mit sogar im Vergleich zu vielen Dörfern in der Umgebung noch relativ guten Bus- und Bahnverbindungen.

    Ich bezweifel manchmal, dass die Leute die immer gross von ÖPNV schwafeln, mal darauf angewiesen waren und sich damit persönlich auseinandersetzen mussten um den Lebensunterhalt zu verdienen.

    Es gibt aber auch genügend Beispiele, wo ÖPNV schneller, bequemer, und eben auch billiger ist.

    Allein schon, wenn ich mancherorts an die Parkplatzsuche denke.

    Ich musste wegen meinem Studium 2,5 Jahre pendeln, und irgendwann später 3 Jahre beruflich in die gleiche Stadt.

    Mit dem Auto waren es 35 km einfach, davon rund 20km Autobahn, aber wegen den wenigen Kilometern innerorts, bis man auf der Autobahn war bzw, von der Autobahn bis zum Ziel, hat man in in den üblichen Hauptverkehrszeiten locker 45 Minuten aufwärts gebraucht, ohne Parkplatzsuche, und die war gerade an der Uni ein absolute Qual.

    Mit der Bahn habe ich 55 bzw. 50 Minuten von Tür zu Tür gebraucht, trotzt 13 Minuten zum Bahnhof laufen, trotz Umsteigen am Zielbahnhof in die S-Bahn, und trotz nochmal weitere 5 Fußweg zur Uni.

    Als ich dort gearbeitet habe, da hatte ich sogar zwei Kollegen in der Abteilung, die sind jeden Tag mit der Bahn von Frankfurt gekommen, das wäre mit dem Auto rund 150km einfach gewesen, aber auch da wäre das Auto keine Alternative gewesen, selbst wenn die beiden eine Fahrgemeinschaft gemacht hätten.

    Ich bezweifel manchmal, dass die Leute die immer gross von ÖPNV schwafeln, mal darauf angewiesen waren und sich damit persönlich auseinandersetzen mussten um den Lebensunterhalt zu verdienen.

    Und ich habe allzu oft diese Zweifel bei Leuten, die einem erzählen, dass es nur mit dem Auto gehen würde.

  • Ich bezweifel manchmal, dass die Leute die immer gross von ÖPNV schwafeln, mal darauf angewiesen waren und sich damit persönlich auseinandersetzen mussten um den Lebensunterhalt zu verdienen.

    Es gibt genug die kein Auto haben, nicht weil sie es sich nicht leisten können, sondern weil es eben auch mit dem ÖPNV geht. Oder diesen trotz Auto zum pendeln nutzen.

    Es ist halt auch eine Einstellungssache. Sicher hat ein Auto viele Vorteile, angefangen bei schweren Einkäufen, so banal wie ein Kasten Wasser. Da wird es ohne Auto schnell mal unbequem. Aber auch das ist eben nicht unmöglich. Wird halt nicht gleich ein ganzer Kasten gekauft sondern 4 Flaschen die in den Rucksack passen. Die meisten die ich kenne gehen eh mehrmals die Woche einkaufen.

    Und da wo der ÖPNV nahezu nutzlos ist, ich denke darüber brauchen wir nicht reden. Wo kein ÖPNV da ist, da kann auch keiner benutzt werden.

    Nur wenn ich dann lese, dass selbst die Straßenbahn alle 15/30 min. unzumutbar wäre, dann frage ich mich schon was da noch angeboten werden soll. Alle 5 min. eine U-Bahn in jedes Dorf? Warscheinlich wäre selbst die dann zu laut, zu hell, zu dunkel, zu dreckig, zu voll oder Menschen würden sich in den leeren Wagen fürchten. Ausreden gibt es wohl mehr als genug.

    Das viele zig Stunden im Auto vergeuden, während sie an Kreuzungen, Ampeln oder im Stau stehen, fällt dann weniger auf, als die 5 min, die man wartet, weil man überpünktlich am Haltepunkt steht. Und auch die Pünktlichkeit im ÖPNV ist gesamt gesehen weit besser als oft angenommen.

    Ich bezweifel manchmal, dass die Leute die immer groß vom unzumutbaren ÖPNV schwafeln, diesen mal ernsthaft benutzt haben und sich damit persönlich auseinandersetzen mussten um von A nach B zu kommen.

    Aber wie geschrieben, dies gilt nur dann, wenn der ÖPNV auch nutzbar ist. Und da reden wir nicht von Dörfern wo am Vormittag mal 3 Busse fahren. Und auch nicht über ein ÖPNV System wie in München(was an sich wirklich gut ist), wenn jemand speziell von einem Außenast der S-Bahn, zum nächsten muss und erst ne halbe Stunde in die Stadt fährt, umsteigt, ne halbe Stunde wieder raus, wo es mit dem Auto in 10 min. geht. Sowas gibts natürlich auch.

    Aber wer die Pendelstrecken kennt und wie gut besetzt die Züge sind, der weiß das es eben auch ohne Auto geht. Selbst wenn sich dies viele in ihren Autos nicht vorstellen können, während sie alleine im stop and go durch die rush hour von Ampel zu Ampel "rasen".

  • Du sprichst es echt gut an.

    Das Problem ist einfach, dass zu viele Menschen so dermaßen auf das Auto konditioniert sind, dass sie gar nicht mehr in der Lage sind nach links oder rechts nach möglichen (besseren) Alternativen zu schauen. Voller Schauklappenmodus.

    Wenn da nur ein bisschen Kritik am Auto geäußert wird, dann ist man schon ein böser Autohasser, womöglich auch noch links-grün usw....

  • Wer bei dem geschilderten und m.M.n. guten ÖPNV Angebot von vergeuteder Lebenszeit palavert soll ruhig blechen. Derzeitige Situation mit 10km mehr Strecke hin oder her.

    Wir alle, selbst die die kein Auto fahren, zahlen schon genug für die oftmals egoistische autofahrende Gesellschaft.

    https://www.zeit.de/mobilitaet/202…w.google.com%2F

    Das wird bestimmt wieder ganz stark angezweifelt.

  • Das Problem ist einfach, dass zu viele Menschen so dermaßen auf das Auto konditioniert sind, dass sie gar nicht mehr in der Lage sind nach links oder rechts nach möglichen (besseren) Alternativen zu schauen. Voller Schauklappenmodus.

    Wenn da nur ein bisschen Kritik am Auto geäußert wird, dann ist man schon ein böser Autohasser, womöglich auch noch links-grün usw....

    Ich denke dies wurde vorallem in der Nachkriegszeit begründet, als viele Städte für den Autoverkehr umgebaut wurden, anstatt die alte Struktur wieder aufzubauen.

    Es gibt sogar Orte, die ohne Auto kaum zu erreichen sind. Einfach weil nichtmal Fußwege dorthin führen. Oder Einkaufsmöglichkeiten die nur über den Parkplatz und die Autozufahrt zu erreichen sind. An Fußgänger wurde und wird oftmals gar nicht gedacht. Zum Glück gibt es langsam ein Umdenken und Generationen nach uns werden es uns danken, auch wenn viele Vorreiter heute als links-grün abgewertet werden.

  • Ich denke dies wurde vorallem in der Nachkriegszeit begründet, als viele Städte für den Autoverkehr umgebaut wurden, anstatt die alte Struktur wieder aufzubauen.

    Es gibt sogar Orte, die ohne Auto kaum zu erreichen sind. Einfach weil nichtmal Fußwege dorthin führen. Oder Einkaufsmöglichkeiten die nur über den Parkplatz und die Autozufahrt zu erreichen sind. An Fußgänger wurde und wird oftmals gar nicht gedacht. Zum Glück gibt es langsam ein Umdenken und Generationen nach uns werden es uns danken, auch wenn viele Vorreiter heute als links-grün abgewertet werden.

    Natürlich ist die Politik daran auch entsprechend beteiligt, dass hat schon in den 30ern unter Hitler angefangen, und wurde dann nach dem WWII noch weiter verstärkt.

    Sowohl, was die Stadt- und Verkehrsplanung angeht, als auch die Gesetze. Und selbst mit den Gesetzen nimmt man es nicht so genau, wenn sie dem Auto "im Wege stehen".

    Und wenn man sich noch zurückerinnert, wie der aktuelle Verkehrsminister vor seiner Ernennungen sinngemäß gesagt hat, dass er sich mehr als "Autominister" sieht.......

    Einmal editiert, zuletzt von Maus (26. März 2022 um 03:55)

  • Wer in Städten ÖPNV fährt nimmt die 9€ mit

    wenn man eine Monatskarte hat, bekommt man dann den Differenzbetrag wieder zurück - ?????

    Die ÖPNV Unternehmen und Verbünde klatschen schon mal auf ihren Balkonne viel Beifall !!

    Dabei gibt es doch auch hier Leute denen die Monatskarten für den ÖPNV zu teuer im Vergleich zum Auto sind.

    Da können doch mal 3 Monate getestet werden, wie es so ist, mit dem ÖPNV und ob es funktioniert.

    Ganz so einfach und wirkungsvoll ist dieser ÖPNV-Rabatt leider auch nicht, weil die Leute, die bis jetzt schon den ÖPNV benutzt haben, kommen die überhaupt in den Genuss dieser Vergünstigung?

    Die benutzen oftmals sowas wie Jahreskarten, Job-Abos, Semestertickets usw.

    Dafür habe ich noch keine Lösungen gesehen/gehört.

    Weil sonst würde diese Unterstützung gerade an denen vorbeigehen, die den ÖPNV bisher schon nutzen.

    Und müssten dann vielleicht sogar darunter leiden, weil mich würde es nicht wundern, dass man die Kapazitäten trotz einer höheren Nachfrage nicht entsprechend anpasst, und die Züge und Busse dann entsprechend voll bis überfüllt sind.

    Damit würde es für die bisherigen Nutzer für diese Zeit schlechter, aber auch für die, die die 3 Monate testen wollen, wird die Nutzung entsprechend negativer, wodurch dann auch entsprechend weniger nach Wegfall dieses Rabattes beim ÖPNV dabeibleiben.

    So würde man eine große Chance vergeben, mehr Leute den ÖPNV schmackhaft zu machen.

    Und man sollte neben der Energie- und Emissionsersparnis auch bedenken, jeder, der vom Auto auf ÖPNV, Fahrrad, oder zu Fuß "umsteigt", ist meistens ein Auto weniger, das die Straßen verstopft oder um Parkplätze konkurriert, er kommt also auch den anderen Autofahrern zu Gute.

  • Wer bei dem geschilderten und m.M.n. guten ÖPNV Angebot von vergeuteder Lebenszeit palavert soll ruhig blechen. Derzeitige Situation mit 10km mehr Strecke hin oder her.

    Wir alle, selbst die die kein Auto fahren, zahlen schon genug für die oftmals egoistische autofahrende Gesellschaft.

    https://www.zeit.de/mobilitaet/202…w.google.com%2F

    Jetzt bin ich ein egoistischer Teil einer autofahrender Gesellschaft, weil ich statt 2 x 1,5 Stunden am Tag lieber 2 x 15 Min hin und zurück zur Arbeit fahre? Jesses, in welcher moralischen Blase lebt ihr eigentlich?

    Und dann kommt mein Freund Maus noch um die Ecke und unterstellt Scheuklappenmodus und fehlenden Blick über den Tellerrand. Spätestens jetzt driftet es ins surreale ab...