Bundestagswahl 2021

  • Im Übrigen haben wir schon 2007 sämtliche Assoziierungsabkommen mit Georgien und der Ukraine auf Eis gelegt.

    Also das halte ich für eine Gerücht bzw. eine Falschinformation. Das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine wurde im März/Juni 2014 unterschrieben und in Teilen seit November 2014 bzw. mit vollem wirtschaftlichen Teil seit Januar 2016 angewandt.

  • Also das halte ich für eine Gerücht bzw. eine Falschinformation. Das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine wurde im März/Juni 2014 unterschrieben und in Teilen seit November 2014 bzw. mit vollem wirtschaftlichen Teil seit Januar 2016 angewandt.

    2014 ist korrekt. Mein Fehler. Ruht aber seit dem. Da bin ich durcheinander geraten. 2002 waren erste Gespräche zur NATO- Aufnahme, die dann 2007 ernster erörtert wurden.

    Mea Culpa. Der Teil mit Maidan, etc. stimmt aber.

  • Wer profitiert von der jetzigen Lage, Eskalation? Nur Amerika.

    Auf der Krim gab es auch ein Referendum und in der Ukraine 2004 Wahlen. Es ist ganz einfach die NATO ist überholt und die EU demontiert sich in ihrer aktuellen Form, gerade selbst. Wer braucht die NATO? Vor allem die Waffenhändler und Waffenproduzenten.

    Ein europäisches Verteidigungbündnis ohne USA ist die Lösung, jedoch werden amerikanischen Waffenkonzerne dies so lange wie möglich verhindern. In die EU können auch alle jene kommen die, die Kriterien erfüllen, da hat die Ukraine noch etwas Weg vor sich. Die Wünsche von einflußreichen Minderheiten, von wem auch immer gesteuert, dürfen dabei keien Rolle spielen.

    Ich bin ziemlich bei Dir, die Rolle von Amerika zu hinterfragen. Da ist sicher nicht alles Gold was glänzt. Ich wäre auch sehr für einen europäischen Weg, gerne mit Russland, wenn dort noch ein Gorbatschow o.ä. die Richtung bestimmen würde. Aber da ist Putin und der ist ein reiner Machtpolitiker (wie auch Xi) und der fährt mit Euch Schlitten bevor Ihr merkt das Winter ist. Ich bin gerne für einen eigenständigeren Weg von Europa, aber machen wir uns nichts vor, militärisch sind wir nicht in der Lage, Putin Paroli zu bieten und ihn irgendwie einzuhegen. Ich würde gerne ohne die Nato auskommen, aber nicht um dann von Putin abzuhängen, da sind mir im Zweifel die Amerikaner lieber.

    Euch allen ein gutes Neues Jahr 2022. :prost:

  • Ich bin sehr für den Frieden. An uns soll’s nicht liegen. Wir bedrohen die Russen nicht militärisch. Wir haben keine Invasionsarmee an der russischen Grenze zusammengezogen. Nur verweise ich durchaus auch mal auf die Geschichte, wenn man sich immer mehr einschüchtern lässt. Putin muss begreifen, dass er so keine Politik machen kann. Greift er die Ukraine an, dann kann er in Russland wieder die Tauschwirtschaft einführen. Das ist der Preis.

    Im Übrigen haben wir schon 2007 sämtliche Assoziierungsabkommen mit Georgien und der Ukraine auf Eis gelegt. Es gibt also überhaupt keinen Anlass für Putin jetzt die Lage zuzuspitzen. Wir kommen ihm sogar wieder ein Stück entgegen und wollen den NATO- Russland Rat wieder aufleben lassen. Das ist eine Brücke die er beschreiten kann. Seine geforderten Sicherheitsgarantien sind eine Ente. Er weiß genau, dass die NATO keine Bedrohung für Russland darstellt. Das dient ihm nur um den Strick um die Ukraine immer enger zu ziehen. Jetzt liegt der Ball bei ihm. Zieh deine Truppen ab und wir können eine Lösung finden, wenn diese denn gewollt ist. Diese wird aber auf keinen Fall eine Annexion der Ukraine beinhalten.

    Vorab Ein friedvolles und gesundes Neues Jahr an alle.

    Warum stellen wir (NATO) an der russischen Grenze in Rumänien bereits 2016 (Putin soll sich das gefallen lassen?) und Polen 2022 Raketensysteme zur Abwehr vor angeblich iranischen Angriffen auf ? Die Gegenseite kann doch die Frage stellen, wissen die Raketen ob sie zum Angriff oder Abwehr eingesetzt werden?

    Gerade bei Verweise auf die Geschichte müssen wir deutsche im Besonderen und auch die NATO mit ihren Interventionen weltweit und deren Folgen ganz vorsichtig sein.

    Wir, der Westen, hat die Gespräche auch 2019 ausgesetzt. Hoffen wir dass die neue Regierung, obwohl ich mit A. Baerbock wenig Hoffnung habe, neue Wege findet und bestreitet.

  • Europa muss auf jeden Fall einen eigenen Weg für den Umgang mit Russland un auch das Zusammenleben mit Rissland finden und darf sich das NICHT von der USA diktieren lassen. Die USA ist nicht an einem wirklich friedlichen Zusammenleben bereit, da ist zu wenig daran zu verdienen - auch die eigenem Streitkräfte brauchen einen Feind um die hohen Ausrüstungsausgaben zu rechtfertigen.

    Dazu kommt, dass die USA das Aus der Sowjetunion und des Warschauer Paktes als Sieg des "Westens" (=USA) und den Kommunismus sehen und das auch zeigen. Die Erfahrung hier in Europa zeigt aber, dass nur dort wirklich Frieden entstehen kann, wo der Sieger mit dem Verlierer zusammenarbeitet und nicht als Sieger über ihn quasi herfällt und ihm das dauernd spüren lässt. - bestes Beispiel hier Deutschland nach dem 1. und nach dem 2. Weltkrieg. da haben die Amis das sogar auch hinbekommen - allerdings wurde da Deutschland auch bald als Brandmauer gegen den östlichen Machtbereich der Sowjetunion benötigt. Aber die Europäer haben das damals hinbekommen.

    Klare Kante gegen Russland: ja, sonst haben die keinen Respekt, aber es muss auch vertrauensvolle Zusammenarbeit geben. Europa kann da nur von profitieren und Russland auch.

  • Es wird endlich Zeit, dass Europa sich selbständig macht und seiner Verantwortung in der Welt nachkommt. Donald Trump hat gezeigt, wie schnell die USA bereit sind, alle Verträge zu vergessen und nur noch Dinge zu tun, die vermeintlich dem eigenen Vorteil dienen. Und Trumps Nachfolger sind so radikal, dass wir uns bei denen nach Donald zurücksehnen werden.

    Dass Russland eine Grenze zieht ist doch logisch. Erstens gibt es in den ehemaligen Staaten der UDSSR eine Menge Sympathisanten mit dem Regime in Moskau und zweitens hat damals Kennedy diese Grenze doch auch gezogen, als sowjetische Raketen in Kuba stationiert werden sollten.

    Die NATO ist ein notwendiges Übel als Gegengewicht zu China und Russland, aber die bisherige Strategie und die Instrumentalisierung für die Interessen der USA und deren Rüstungsindustrie muss dringend überdacht werden.

  • Das klingt alles sehr logisch. Nur gibts da einen Haken: wir haben es nicht mit Russland zu tun, sondern mit Vladimir Putin. Wir haben zu keinem Zeitpunkt den Pfad der Verhandlungen verlassen. Bis zum heutigen Tag nicht. Nur eine Eroberung fremder Länder wird auf keinen Fall akzeptiert. Das ist die rote Linie. Und ja, Europa muss seinen eigenen Weg im Umgang mit Putin finden. Deshalb besteht auch die EU darauf mit am Verhandlungstisch zu sitzen. Von Seiten der amerikanischen Administration gibts dagegen auch keine Einwände. Mal sehen was Putin dazu sagt. Es gäbe genügend Kompromisslösungen, die man beschreiten könnte, nur muss dazu auch die Bereitschaft vorhanden sein eine solche Lösung zu wollen. Wenn aber die Extremposition bleibt- die Ukraine ist Unser, dann gibts da keinen Kompromiss. Dieses Ansinnen ist nicht nur eine Existenzfrage der Ukraine, die einfach alles verlieren würden, sondern auch sämtlicher östlicher Nachbarn und Verbündeten. Damit ist das eine Angelegenheit die uns direkt betrifft und angeht. Die Geschichte lehrt uns zudem, dass Machthaber, die so agieren, nicht einfach aufhören wenn man ihnen gibt was sie wollen. Der wird weiter machen. Wir sind bereit den Konflikt durch gemeinsame Vereinbarungen beizulegen und damit auch sämtliche Sanktionen aufzuheben. Der Ball liegt bei Putin.

  • Nur eine Eroberung fremder Länder wird auf keinen Fall akzeptiert. Das ist die rote Linie.

    Gilt das auch für jedes Land, in der die Amis einmarschieren, unter teils nie bewiesener Unterstellungen an die nicht genehmen Landesfürsten? :/

  • OlafSBR

    leuchtet alles ein.

    Ich sehe Putin jetzt nicht als Einzelkämpfer. Er ist ein Machtmensch und will sich selber an dieser Position erhalten. Dafür muss er aber auch seine Unterstützer bei Laune halten, sonst ist es mit seiner Macht ganz schnell aus und ein anderer sitzt an seiner Stelle. Wenn er in Verhandlungen mit dem Westen geht, darf er dort nicht als Verlierer wieder rauskommen, sondern es muss klar zu sehen sein, dass es nur mit Putin weitergeht und er muss da auch was vorweisen können, damit seine Machtposition so gefestigt bleibt, dass er nicht darum fürchten muss. Nur wenn er mächtig ist und bleibt, kann er sich gegen seine "Falken" durchsetzen, die sicherlich auch noch von der Großsowjetunion träumen. Putin ist nicht dumm und er weiss auch, dass er auch seinen Geldadel pampern muss und das geht nur mit guter wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Westen (=seinen Gegnern). Ist eine schwierige Ausgangslage, denn auch im Westen (speziell USA sitzen mächtige und einflussreiche Falken, die ihr Geschäftsmodell eher in Konflikten sehen.

    Im Moment sieht es doch so aus, wie in einem amerikanischen Hollywoodwestern: beide (Russland - USA) stehen sich auf der Mainstreet gegenüber mit über den Colts schwebenden Händen und Europa kauert hinter den Fenstern. Aus dieser Situation heraus kommst du eher auf den Friedhof als in den Verhandlungssaal.

    Das Problem ist im Moment, dass beide Seiten eine Extremposition einnehmen, und jede Seite ist von ihrer Position als richtig überzeugt aus ihrer Sicht.

    Und richtig, Verhandeln bedeutet Kompromiss und benötigt gegenseitiges Vertrauen und beides fehlt im Moment total auf beiden Seiten. Und Interesse daran, scheint momentan auf beiden Seiten nicht vorhanden. Ok, auf Seiten Europas schon, aber die trauen sich nicht alleine zu verhandeln und Putin/Russland sieht Europa als Soloverhandlungspartner nicht stark genug dafür an und wenn dann nur als Strohmann der USA - sprich der traut uns nicht.

    Das Problem liegt darin, dass wir (also der Westen) ihm keinen Kompromiss anbieten kann bzw vielleicht auch nur nicht anbieten will. Hat man Putin denn schon gefragt, wie für ihn ein denkbarer Kompromiss aussehen soll? Und so lange der Status quo so aussieht, wird jede Seite versuchen ihre Position für mögliche Verhandlungen zu verbessern und herauszufinden wozu die Gegenseite notfalls bereit ist. (sieh z.B. Truppenaufmarsch u.ä.). Putin darf auch auf keinen Fall als Verlierer aus so einer Verhandlung hervorgehen, was dann Russland in Folge weiter destabilisieren würde, zum Nachteil Europas aber nicht der USA. Und dieser Punkt muss vor der Verhandlung für Putin garantiert sein, sonst kommt er nicht. Im Moment hat Putin sogar den Vorteil, er kann mit Unterstützung seiner Gefolgsleute seine Verhandlungspositionen verbessern. Die Gegenseite, also wir, können nur zuschauen und drohen, ohne dabei besonders glaubhaft auszusehen, auch weil unsere Verhandlungspositionen und Drohungen eher über die Medien laufen - kann man sich gut profilieren - statt über diplomatische Verhandlungskanäle - so zumindest mein Eindruck bei dieser Sache.

    Und ich weiß, dass das schwierig ist, denn 1938 habe ich als ein drohendes Beispiel durchaus im Blickpunkt. Aber da wurde auch nicht verhandelt, sondern nur ruhig gestellt ..... vermeintlich. Und auch nur auf den vordergründigen persönlichen Verhandlungserfolg geschaut.

    Am konkreten Beispiel Ukraine ist das natürlich schwer eine Lösung zu finden, denn auch der Westen muss wissen, dass die Krim auf keinen Fall wieder zurück an die Ukraine geht. Über den Rest dürfte verhandelt werden können, solange da noch nicht auch feste Tatsachen geschaffen sind. Am besten also mit den Verhandlungen nicht so lange waren, es wird nicht einfacher. Hier könnte ein Blick auf das ehemalige Jugoslawien hilfreich sein, da brennen gerade wieder sehr viel Lunten, besonders in der Region Bosnien Herzegowina und angrenzende Gebiete.

  • Gilt das auch für jedes Land, in der die Amis einmarschieren, unter teils nie bewiesener Unterstellungen an die nicht genehmen Landesfürsten? :/

    Natürlich gilt das auch für die USA. Wobei diese kein Land erobert haben um sich dieses dann einzuverleiben. Zumindest seit Texas nicht mehr.

    Aber das ist auch nicht entscheidend. Russland ist unser Nachbar und ein imperialistisch eigestellter Herrscher, der nach und nach immer radikaler wird, ist ein großes Problem für uns. Da helfen mir Querverweise auf amerikanische Unsitten (Vietnam, Irak, etc.) überhaupt nicht weiter. Das sind einfach zwei paar verschiedene Schuhe. Noch dazu sind wir fest eingebunden im westlichen Bündnis und das wiederum war das Beste was uns jemals in unserer Geschichte passiert ist. Ohne dieses Bündnis wäre auch das westliche Europa von der Sowjetunion einkassiert worden, das vergessen hier manche.

    Hier gehts ganz klar um unsere ureigensten Interessen und die sind auf das Höchste gefährdet durch diese Art von Putins Politik. Der hat speziell uns aufs Korn genommen, mit einer hybriden Kriegsführung, die jetzt schon jahrelang anhält. Er ist weit gekommen damit. Brexit, Donald Trump, die gezielte Erzeugung von Flüchtlingsströmen, andauernde Hackerattacken, Tötungen auf unseren Staatsgebieten, die Finanzierung radikaler Parteien, Streuung von Fakenews, etc.

    Aber all das sollen wir hinnehmen und uns ängstlich in die Ecke kauern? Dann sollen wir auch noch die NATO auflösen und dann hört der schon hoffentlich auf? I‘m sorry, aber wir sind hier in der reellen Welt und nicht bei Wünsch dir was. Natürlich werden wir Teil unserer Bündnisse bleiben und selbstverständlich wollen wir auch weiter mit Russland kooperativ bleiben. Nicht wir rasseln mit dem Säbel. Was meinst du eigentlich, warum wir Nordstream2 gemacht haben? Weil dies eine Hand war die wir Richtung Russland ausgestreckt haben und das gegen den Willen all unserer Bündnispartner! Warum haben wir denn das Normandieformat ins Leben gerufen? Um die Verhandlungen abzubrechen? All das was hier gefordert wird, tun wir doch schon längst. Und was ist Putins Antwort? Er eskaliert immer schärfer fröhlich weiter! Was sagt dir das? Ignorieren wir das oder nehmen wir das endlich mal als Tatsache an?

    Und um das klar zu stellen: Oligarchen, Falken, etc.: die sind allesamt längst kaltgestellt. Putin muss auf gar niemanden mehr Rücksicht nehmen. Er und seine Clique sitzen fest im

    Sattel. Sie kontrollieren den Laden und saugen ihn aus. Wir haben es hier nicht mehr mit einem rational denkenden und handelnden Machthaber zu tun, sondern der geht mehr und mehr aufs Ganze. Das erinnert mich von der Systematik her stark an eine gewisse historische Person aus Braunau am Inn. Aber nicht nur an den.

    Um des lieben Friedens Willen- aber da muss man jetzt die richtigen Linien ziehen und darf sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Demokratie, die sich nicht wehren kann, gehört am Ende der Katz.

  • Natürlich gilt das auch für die USA. Wobei diese kein Land erobert haben um sich dieses dann einzuverleiben

    Ach komm, die sind in zig Länder einmarschiert, deren Politik ihnen nicht gepasst hat, der Ideologie nicht ok war, ect. und habe sie destabilisiert und dann Menschen installiert, die quasi stellvertretend für sie dort ihren Job taten. Vorzugsweise immer weit weg vom eigenen Kontinent, die Folgen wie Flucht der Zivilbevölkerung aus ihren zerstörten Ländern, damit wollten sie und hatten sie etwas zu tun. Aber sie hatten die Kontrolle (zumindest so lange, bis es sich ins Gegenteil verkehrt hat, sie Taliban). Wäre Russland in so viele Länder einmarschiert, wie es die US Armee getan hat, das Geschrei hätte ich hören wollen! Der letzte Einmarsch in Afghanistan brachte ihnen einen Olympia-Boykott, dass später die Amis und die Nato dort waren, das ist etwas gaaaaaaaaaaaanz anderes gewesen. :suspekt:

  • Ach komm, die sind in zig Länder einmarschiert, deren Politik ihnen nicht gepasst hat, der Ideologie nicht ok war, ect. und habe sie destabilisiert und dann Menschen installiert, die quasi stellvertretend für sie dort ihren Job taten. Vorzugsweise immer weit weg vom eigenen Kontinent, die Folgen wie Flucht der Zivilbevölkerung aus ihren zerstörten Ländern, damit wollten sie und hatten sie etwas zu tun. Aber sie hatten die Kontrolle (zumindest so lange, bis es sich ins Gegenteil verkehrt hat, sie Taliban). Wäre Russland in so viele Länder einmarschiert, wie es die US Armee getan hat, das Geschrei hätte ich hören wollen! Der letzte Einmarsch in Afghanistan brachte ihnen einen Olympia-Boykott, dass später die Amis und die Nato dort waren, das ist etwas gaaaaaaaaaaaanz anderes gewesen. :suspekt:

    war da nicht mal was in Nicaragua??

    Ich habe mich neulich mal gefragt, was heute wäre bzw was so im Lauf der letzten 100/125 Jahre alles abgelaufen wäre, hätte der Zar Alaska 1867 nicht versilbert

  • Ja, darüber ließen sich ganze Buchbände schreiben. Und was genau hat das jetzt mit der Lage um die Ukraine zu tun?

    Ich brauch bestimmt keinen Crashkurs bzgl. amerikanischer Außenpolitik. Das ist ein Thema für sich. Aber Jungs: das ist whataboutism in seiner Reinform. Oder will hier jetzt irgendwer behaupten, Putin dürfe sich jetzt einfach Länder einverleiben, wegen Vietnam, Iran- Contra- Affaire, Irak, etc.? Also wenn dem so ist, dann her mit Ostpreußen, Schlesien und wenn wir schon mal dabei sind: Südtirol nach Österreich. Bullshit? Ja eben! Und wir können uns auch (theoretisch) von den Amerikanern trennen. Das Einfachste dazu wäre die NATO zu verlassen. Nur stünden wir dann ganz alleine da, denn niemand würde uns folgen. Und am Ende des Tages hieße das, dass wir nicht über 2% des BSP an Militäraufwuchs reden müssten, sondern Minimum über 10%. Dann können wir unseren heiß geliebten Sozialstaat aber auch gleich in die Tonne kloppen, denn den können wir uns dann nicht mehr leisten.

    Hier gehts um praktische, machbare Politik und um ureigene Sicherheitsinteressen. Es geht aber auch um die Sicherung unserer Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Meinungsfreiheit. Da hilft es mir überhaupt nichts amerikanische Untaten aufzulisten, weil wir nichts dagegen tun können. Noch dazu müssen wir da mal ganz still sein. Aber wir können zusammen unsere Interessen wahren und nur darum geht es. Wir werden auch in Zukunft nur etwas erreichen können, wenn die Amerikaner mit im Boot sitzen. Denn weder China noch Russland teilen naturgegebermaßen die selben Interessen.

  • Wobei sich schon die Frage stellt, vor was verteidigt uns die Nato eigentlich?

    Vor Russland? Das sieht man doch jetzt gerade, dass die Nato Putin zumindest nicht wirklich abschreckt. Und wenn Putin ein baltisches Land angreifen sollte, dann kommt die Nato da eh viel zu spät. Bleiben also noch Wirtschaftssanktionen, das kann man auch ohne Nato regeln.

    Vor China? China hat wenn dann einen Konflikt mit Japan oder Amerika, da werden die europäischen Staaten dann mit reingezogen. Ob dann aber alle Natostaaten wegen ihrer wirtschaftlichen Verflechtungen mit China mitziehen, da habe ich meine Zweifel.

    Vor dem Terrorismus? Der entsteht doch erst durch das Auftreten des Westens in der arabischen Welt. Stellt sich also die Frage, ob man hier ohne die Nato nicht besser dran wäre. Und ganz abgesehen davon, wenn man die 2763 Opfer von 9/11 gegen die Opfer der daraus resultierenden Militäroperationen,den damit verbundenen Kosten und des Auswirkungen auf die arabische Welt gegenrechnet, dann kommt die Nato hier nicht gut weg.

    OlafSBR

    Wie kommst du auf deine 10% Verteidigungsausgaben statt der jetztigen unter 2%?

    Deutschland sollte keinesfalls aus er Nato austreten, zumindest nicht alleine. Aber wenn man eine europäische Allianz hinbekommt, dann ist man gegen Russland gut gerüstet (da reichen auch die französischen Atombomben zur Abschreckung) und hat weltweit wahrscheinlich weniger Probleme. Wenn man dann noch eine europäische Armee hinbekommen würde....

  • Wir bekommen aber keine rein europäische Allianz hin. Die ist nicht gewollt, zumindest nicht in der Form, dass sie eine NATO ersetzen könnte und das müsste sie. Daher auch die kolportierten 10%. Dies entspräche mindestens den Anteil, den Deutschland dann leisten müsste und dann reden wir auch noch nicht mal von eigenen Atomwaffen. Die müssten es nämlich schon sein, wenn man sich in der Welt Gehör verschaffen will. Und gegen wen verteidigt uns die NATO? Gegen alle potentiellen Feinde, also z.B. Staaten, die es nicht gut mit uns meinen, weil wir eine ständige Gefahr darstellen für jeden, der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Presse- und Meinungsfreiheit fürchtet und dazu gehört nun mal leider auch ein gewisser Hr. Putin. Wie sinnvoll es ist hier aus einer Position der Schwäche zu agieren, sieht man gerade am Beispiel der Ukraine. Ich denke wir werden uns von der Illusion verabschieden müssen, dass wir in Sicherheit leben, nur weil wir mittlerweile von Bündnispartnern eingekreist sind und noch dazu, wenn es ernsthaft Leute gibt, die dieses Bündnis in Frage stellen. Zudem werden Kriege heute ganz anders ausgetragen, z.B. via Internet. Informationskrieg ist dabei das eine. Einfach das Licht auszuschalten, sprich die kritische Infrastruktur anzugreifen das andere. Und das geschieht schon am laufenden Band. Und die Angreifer kommen nicht aus Frankreich, GB oder den USA!

    Ich bin es Leid hier permanent vom Kreml in die Täterrolle gerückt zu werden, was schlichtweg einer Umkehr der Tatsachen entspricht. Ich will nun wirklich gut mit Russland auskommen, nur Leider Gottes gilt das nicht für den umgekehrten Fall. Das heißt die Russen wollen schon, aber ihre Machtclique nicht.

  • OlafSBR

    Ich kann deine Putinphobie absolut nicht nachvollziehen. Selbst dein Parteigenosse, der Herr Altkanzler, bescheinigt Putin, daß er ein lupenreiner Demokrat sei.

    Eigentlich sollten EU und NATO den Ukrainern langsam mal klar machen, daß die geliehene Krim jetzt wieder Russisch ist.

  • Ich verstehe das jetzt einfach mal als Joke Jürgen. 😉

    Aber die Krim ist weg und das bleibt sie auch. Mal sehen was bald sonst noch alles weg sein, oder nur als Leihe gesehen wird. Da sind ja die Ansprüche gewaltig. Aber das kann ich schon verstehen. Das Land ist aber auch unerträglich klein geworden.

  • https://amp.dw.com/de/meinung-jet…will/a-60307260

    Derart Meinungen, Artikel und Abhandlungen gibt es zur Zeit Zuhauf auf dem Planeten zu dem Thema. Die einzigen Gegentöne kommen aus dem Kreml. Aber vielleicht sind wir ja auch alle blöd. Der Tenor ist eindeutig: Putin ist auf Krawall gebürstet. Der wird es auf die Sanktionen ankommen lassen. Aber auch das wird die Putin Fanboys hier nicht überzeugen. Wenn die ersten Bomben in Kiew einschlagen, dann steht für die der Schuldige ja jetzt schon fest. Und vergessen wir dann bitte nicht die Grenzen zu schließen. Push back/ Putin- das passt doch irgendwie ganz lustig zusammen gell?

    Dieser Januar könnte ein trauriger, historischer Meilenstein werden, in dem an traurigen Geschichten gewöhnten Europa.