Bundestagswahl 2021

  • (...) übergewichtigen, 58-jährigen, Akademiker. Soll er Erdbeeren pflücken gehen?

    Wenn Du mich schon direkt ansprichst :rofl:, OK bin erst 51, der Rest passt aber.

    Ich bin tatsächlich der Auffassung, dass jeder, der von der Solidargemeinschaft profitiert, auch in der Pflicht steht, der Gemeinschaft ebenfalls etwas zu leisten. Es gibt viele Stellenausschreibungen insbesondere der öffentlichen Hand ja nur deshalb nicht, weil dafür kein Budget vorhanden ist. Es mangelt im öffentlichen Bereich hinten und vorne an Leuten bei der Altenbetreuung, Kinderbetreuung, Schuldienst, etc..

    Ausnahmen sehe ich allerdings in Bereichen, wo Menschen schlichtweg aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie körperlich oder geistig eingeschränkt sind nichts beitragen können. Von diesen Menschen erwarte ich überhaupt keine Gegenleistung und da bin ich übrigens auch der Auffassung, dass insbesondere diese Menschen in unserem heutigen System viel zu wenig Zuwendungen bekommen.

    Obwohl wir politisch nach meinem Eindruck weit auseinander liegen, bin ich jedoch durchaus der Auffassung, dass ein BGE zumindest ein ernsthafter Denkansatz wäre.

    Bei den gegenwärtigen Empfängern von Sozialleistungen ist es am Ende nur der Ersatz der einen Zahlung durch eine mit anderem Namen und mit weniger Verwaltungsaufwand. Die spannende Frage ist ja, was passiert bei denen, die derzeit eine Arbeitsstelle haben? Es kann ja nicht sein, dass jemand, der jetzt bereits 6.000,- EUR Brutto im Monat verdient, noch 1.500,- EUR (nur um eine Zahl zu nennen) oben drauf bekommt. Dann haben wir wirklich ein Finanzierungsproblem, davon bin ich überzeugt.

    Es muss daher gleichzeitig mit der Einführung eines BGE eine grundlegende Reform der EInkommensbesteuerung einhergehen, die einen Unterschied macht, ob jemand 450,- EUR im Monat dazu verdient, wo das BGE meiner Meinung nach gar nicht angerechnet werden sollte, oder ob jemand 6.000,- EUR, 10.000,- EUR oder mehr im Monat an Einkommen hat.

    Und da wird die ganze Angelegenheit sehr komplex.

  • Sorry, aber dieses Argument zieht nicht. Du hast oben doch selber geschrieben, dass man dann vom heutigen Hartz4 Betrag mit Wohngeld nicht mehr weit entfernt ist. Warum arbeiten dann aber heute Millionen von Menschen im Niedriglohnsektor und legen sich nicht mit Hartz4 "auf die faule Haut", so wie du es beim BGE befürchtest?

    Das eine war eine Singlehaushaltsbetrachtung und das andere war eine Familie. Je mehr Personen im Haushalt desto mehr lohnt sich BGE durch die Skaleneffekte.

    Zudem kann sich der Singlehaushalt durchaus entscheiden, mit dem BGE zu leben und den Job nicht zu machen, da er nicht gezwungen wird. Lehnt er heute den Job ab, bekommt er Sanktionen vom Amt. Später kann er sagen, mach den Scheiß alleine, ich muss es nicht.

  • Ich bin tatsächlich der Auffassung, dass jeder, der von der Solidargemeinschaft profitiert, auch in der Pflicht steht, der Gemeinschaft ebenfalls etwas zu leisten. Es gibt viele Stellenausschreibungen insbesondere der öffentlichen Hand ja nur deshalb nicht, weil dafür kein Budget vorhanden ist. Es mangelt im öffentlichen Bereich hinten und vorne an Leuten bei der Altenbetreuung, Kinderbetreuung, Schuldienst, etc..

    Wobei ich denke, dass nicht jeder für die genannten Bereiche geeignet ist. Es gibt Menschen, die möchte ich weder in der Altersbetreuung noch in der Betreuung von Kindern oder der Nähe von Schulen sehen.

    Es wird ja auch immer gern gesagt das Arbeitslose doch in die Altenheime gehen sollen. Aber wenn ich mir dann vorstelle, dass meine Angehörigen(derzeit brauchen sie ein solches Angebot zum Glück nicht) oder ich selbst von Menschen gepflegt werden soll, die quasi nur aus Zwang dort sind und den Job auch nicht gern machen. Da weiß ich nich ob dies wirklich von Vorteil für die Gemeinschaft wäre.

    Ebenso an Schulen bzw, in der Kinderbetreuung.

    Da halte ich es dann für besser es gibt eine gewisse Grundsicherung, von mir aus dann auch ohne spezielle Bedinungen, dafür haben alle ihre Ruhe. Die die gar nicht wollen so wie die, die von denen dann evtl. unzureichend oder gar schlecht behandelt werden, weil manche nur unfreiwillig dort einen Job erledigen müssen, der ihnen überhaupt nicht passt.

  • Was für ein Unsinn, als ob sowas vom jeweiligen Jobcenter akzeptiert werden würde.

    Warum gibt es dann über vier mal weniger offene Stellen, als es Arbeitslose gibt?

    Also da musst du aufpassen Bone02943. Weil 1.) ist das regional sehr unterschiedlich und 2.) sind die offenen Stellen meist an Qualifikationen gebunden.

    Es gibt Branchen die zahlen regelrecht Kopfgeld für Bewerber. Anderen laufen sie gerade in Scharen davon (Gastronomie, Pflege). Offene Stellen und Arbeitslosenzahlen sind daher auch nicht deckungsgleich zu sehen. Da gabs ja schon die irrsten Überlegungen diese deckungsgleich zu machen, wie z.B. Langzeitarbeitslose in die Demenzbetreuung zu schicken, was kompletter Wahnsinn ist.

    Daher ja auch immer der vom

    Jobcenter etwas schwammig gehaltene Satz- eine zumutbare Arbeit muss angenommen werden, wobei natürlich nicht geregelt ist, was zumutbar ist und was nicht. Es soll ja sogar Menschen geben, die Träumen von einer Art Reichsarbeitsdienst. Und nicht nur da holt es einen wieder ein: du bist nur was wert wenn du arbeitest und zwar ganz egal ob du davon Leben kannst, eine Perspektive hast oder auch nicht. Das ist Teil der Deutschen Mentalität.

    Daher ja auch der Witz: die Franzosen gehen demonstrieren, damit sie bessere Arbeitsbedingungen haben. Die Deutschen haben dafür keine Zeit- die müssen arbeiten.

  • Wobei ich denke, dass nicht jeder für die genannten Bereiche geeignet ist. Es gibt Menschen, die möchte ich weder in der Altersbetreuung noch in der Betreuung von Kindern oder der Nähe von Schulen sehen.

    Es wird ja auch immer gern gesagt das Arbeitslose doch in die Altenheime gehen sollen. Aber wenn ich mir dann vorstelle, dass meine Angehörigen(derzeit brauchen sie ein solches Angebot zum Glück nicht) oder ich selbst von Menschen gepflegt werden soll, die quasi nur aus Zwang dort sind und den Job auch nicht gern machen. Da weiß ich nich ob dies wirklich von Vorteil für die Gemeinschaft wäre.

    Ebenso an Schulen bzw, in der Kinderbetreuung.

    Da halte ich es dann für besser es gibt eine gewisse Grundsicherung, von mir aus dann auch ohne spezielle Bedinungen, dafür haben alle ihre Ruhe. Die die gar nicht wollen so wie die, die von denen dann evtl. unzureichend oder gar schlecht behandelt werden, weil manche nur unfreiwillig dort einen Job erledigen müssen, der ihnen überhaupt nicht passt.

    Was die Pflege am Menschen angeht, gebe ich Dir ja Recht, es gibt aber auch genügend Tätigkeiten, die im Hintergrund geschehen, die das Pflegepersonal unterstützen würden, etc..

    Sei es, Wäsche zusammen legen, Lager aufräumen, auch Teile der Verwaltungstätigkeiten, die nicht unbedingt vom Pflegepersonal gemacht werden müssen.

  • Was mir bisher zu kurz kommt in der ganzen Diskussion ums BGE ist der Aspekt der zunehmenden Digitalisierung/Industrialisierung unserer Arbeitswelt, übrigens sehr interessanter Artikel dazu: "Roboter und die Zukunft der Arbeit | Current - DE" https://www.distrelec.de/current/de/aut…r-arbeit/?amp=1 Somit werden wir Arbeitsplätze auf kurz oder lang verlieren, neue Arbeitsplätze werden entstehen, aber ich wage zu bezweifeln, ob da für jeden Menschen mit seinen individuellen Fähigkeiten was Passendes dabei sein wird. Unsere Arbeitswelt von morgen nicht mehr sein, wie in den "guten alten Zeiten" und mit diesem Szenario müssen wir uns heute schon beschäftigen.

  • Was mir bisher zu kurz kommt in der ganzen Diskussion ums BGE ist der Aspekt der zunehmenden Digitalisierung/Industrialisierung unserer Arbeitswelt, übrigens sehr interessanter Artikel dazu: "Roboter und die Zukunft der Arbeit | Current - DE" https://www.distrelec.de/current/de/aut…r-arbeit/?amp=1 Somit werden wir Arbeitsplätze auf kurz oder lang verlieren, neue Arbeitsplätze werden entstehen, aber ich wage zu bezweifeln, ob da für jeden Menschen mit seinen individuellen Fähigkeiten was Passendes dabei sein wird. Unsere Arbeitswelt von morgen nicht mehr sein, wie in den "guten alten Zeiten" und mit diesem Szenario müssen wir uns heute schon beschäftigen.

    Auch Kutcher, Wäschewascher und viele Bandarbeiter haben den Umbruch hinbekommen. Bisher sind fast immer neue Stellen entstanden aus neuen Technologien. Der Schlüssel heißt Qualifikation. Du musst es schaffen neue Generationen immer besser zu qualifizieren. Siehe die Quote am Gymnasium, höhere Studienquoten. Die Jobs werden alle gebraucht. Auch wenn eine Chipfabrik fast menschenleer betrieben werden kann, ist die Kette der Produkte bist dahin so lang, wo immer noch ein Mensch steht, das es noch einige Stellen braucht.

  • Ich arbeite sehr viel mit Handwerksbetrieben, gerade aus dem Elektrobereich zusammen, grob geschätzt mehr wie 20, zu denen ich regelmäßig Kontakt habe und da gibt es keinen Einzigen, der nicht händeringend Leute sucht.

    Und? Wieso stellen sie nicht einfach 'irgendjemanden von der Straße' ein? Ich denke es gibt ausreichend arbeitslose Leute? :pfeif:

    Liegt es vielleicht daran, dass Arbeitsloser nicht gleich Fachkraft ist?

  • 1543 und @Eishockey_Liebhaber

    Wenn wir schon bei Steilvoragen sind:

    Dann hoffen wir mal alle, dass ihr keine Bewerbungen mehr schreiben braucht. Nicht das euch dann noch jemand nach euren Einstellungen und Ansichten befragt. Denn was das betrifft, sähe es oft ziemlich düster aus in der Berufswahl.

    Guten Tag

    Mach Dir mal nicht soviel Sorgen um uns Beide ..😉😉

  • Bitte vergesst bei der Interpretation einer Erwerbslosenquote von derzeit 5,2% laut Bundesanstalt für Arbeit nicht, dass man wirtschaftspolitisch bereits von einer Vollbeschäftigung spricht, wenn 2-5% (je nach Quelle) arbeitslos sind.

    Auch bei Vollbeschäftigung wird es immer einen gewissen Teil an Erwerbstätigen geben, die schlichtweg bedingt durch einen Jobwechsel für kurze Zeit arbeitslos gemeldet sind.

    Insofern sind wir da gar nicht so weit weg von der Vollbeschäftigung und dann kommen natürlich noch Effekte hinzu, wo in gewissen Bereichen ein krasser Mangel an Facharbeiter*Innen herrscht. Hier ist gegenwärtig sicher das Gesundheitswesen und das Handwerk recht weit vorne, aber neuerdings sicher auch das Hotel- und Gaststättengewerbe, weil sich da viele in den letzten 1,5 Jahren andere Jobs gesucht haben. Von regionalen Unterschieden wie bereits erwähnt wurde, noch mal ganz abgesehen.

    Anbei ein paar Quellen hierzu:

    BPB

    Wirtschaft und Schule

    Wikipedia mit Verweis auf eine Aussage von Wolfgang Clement, der von 3-5% spricht

  • Auch Kutcher, Wäschewascher und viele Bandarbeiter haben den Umbruch hinbekommen. Bisher sind fast immer neue Stellen entstanden aus neuen Technologien. Der Schlüssel heißt Qualifikation. Du musst es schaffen neue Generationen immer besser zu qualifizieren. Siehe die Quote am Gymnasium, höhere Studienquoten. Die Jobs werden alle gebraucht. Auch wenn eine Chipfabrik fast menschenleer betrieben werden kann, ist die Kette der Produkte bist dahin so lang, wo immer noch ein Mensch steht, das es noch einige Stellen braucht.

    Theorietisch stimme ich dir sogar zu, aber unser Gehirn hat nicht unbegrenzt Ressourcen parat und es ist halt ein Großteil der Menschenheit "nur" durchschnittlich und nicht dafür geeignet ständig das Rad neu erfinden bzw. zu optimieren. Ich hoffe das klingt jetzt nicht überheblich, was nicht meine Absicht ist. Ich stelle halt nur die Frage ob und wieweit wir uns als Individuum noch optimieren können und wollen.

  • Theorietisch stimme ich dir sogar zu, aber unser Gehirn hat nicht unbegrenzt Ressourcen parat und es ist halt ein Großteil der Menschenheit "nur" durchschnittlich und nicht dafür geeignet ständig das Rad neu erfinden bzw. zu optimieren. Ich hoffe das klingt jetzt nicht überheblich, was nicht meine Absicht ist. Ich stelle halt nur die Frage ob und wieweit wir uns als Individuum noch optimieren können und wollen.

    Muss es nicht. Die meisten Jobs setzen ein gewisses Grundverständnis für Problemlösung voraus. Es müssen nicht alle Superhirne sein. Ein wenig Logik, Mathe, Informatik und dann Fachwissen + Fleiß dazu reicht schon in der Regel.

  • Es gibt Branchen die zahlen regelrecht Kopfgeld für Bewerber. Anderen laufen sie gerade in Scharen davon (Gastronomie, Pflege).

    Ist das aber nicht auch ein "Wohlstandsproblem" des gesätigten Arbeitsmarktes?

    Pflege ist ein sehr komplexes Thema, da bin ich auch viel zu wenig drin.

    Aber in der Gastro gibt es halt unzählige Alternativen in denen man ein ähnliches Geld zu anderen Arbeitszeiten abgreifen kann, das ganze auch noch sicherer und vielleicht nicht ganz so anstrengend.

    Gerade im Bereich Gastro wäre das längst überfällige anheben der 450€ im Minijobbereich ein wichtiger Schritt um mehr Attraktivität zu schaffen.

    Ich arbeite selber mit einigen Minijobern, nicht weil ich die toll finde, sondern weil ich um jeden froh bin der meine Werkstatt mit auslastet und ich halt flexibler bin.

    Wir haben jetzt dann seit 9 Jahren die 450€ als Obergrenze.

    Vor 9 Jahren habe ich einem Gesellen 15€ bezahlt, der war 30 Stunden im Monat für mich da.

    Wenn ich jetzt die normale Lohnentwicklung rechne,also jedes Jahr 2-3% mehr, dann bin ich jetzt schon bei 19€.

    Sprich die würden ja gern 30 Stunden arbeiten, ich muss ihn aber nach 23 nach Hause schicken.

    Theoretisch.....

    in der Realität zahle ich gut über 20€ je nach Leistung usw. (was vom Preis auch kein Problem ist, die sind das wert)

    Aber die sind halt nur noch 20 Stunden im Monat da.

  • Muss es nicht. Die meisten Jobs setzen ein gewisses Grundverständnis für Problemlösung voraus. Es müssen nicht alle Superhirne sein. Ein wenig Logik, Mathe, Informatik und dann Fachwissen + Fleiß dazu reicht schon in der Regel.

    Muss beileibe nicht jeder ein Genie sein, dass wollte ich nicht damit sagen. Es Problem wird aber sein, was machen wir mit den millionen Menschen, denen es an deinen Kompetenzen teilweise oder komplett mangelt, sei es aufgrund von Alter, Krankheit oder weil schlicht die Begabung für die abstrakte Welt der Mathematik/Informatik fehlt. Ja, gewisse Dinge kann man sich aneignen, aber wir müssen uns halt auch überlegen, was mit Jenen passiert, die nicht so einfach Schritt halten können. Zumal man auch schneller als einem lieb ist in diese Situation kommen kann. Daher finde ich sehr interessant, die für und wider solcher Gedankenspiele wie dem BGE zu verfolgen, zumal es mich womöglich selbst auch noch treffen könnte.

  • Was die Pflege am Menschen angeht, gebe ich Dir ja Recht, es gibt aber auch genügend Tätigkeiten, die im Hintergrund geschehen, die das Pflegepersonal unterstützen würden, etc..

    Sei es, Wäsche zusammen legen, Lager aufräumen, auch Teile der Verwaltungstätigkeiten, die nicht unbedingt vom Pflegepersonal gemacht werden müssen.

    Aber das sind ja dann eher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die im Grunde niemanden wirklich helfen. In der Praxis ist das dann eher so, dass du diese Leute dann eher auch noch am Hacken hast. So ein stationärer Ablauf ist ein extrem durchgetakteter Prozess, wo die Dinge Hand in Hand gehen müssen. Das ist also nur auf dem Papier eine gute Lösung aber nicht in der Realität.

    Ich würde mir eine Förderung von Langzeitarbeitslosen viel Ganzheitlicher vorstellen. Da ist vielmehr Lebenshilfe angesagt, als alles andere. Mit Druck erreichst du bei dieser Gruppe überhaupt nichts. Im Gegenteil, du treibst diese Leute noch eher weiter ins Abseits. Jemand, der z.B. aufgehört hat seinen Briefkasten zu öffnen, den erreichen auch die härtesten Sanktionen nicht und diese Gruppe ist unter den Langzeitarbeitslosen überragend groß. Diese Leute haben z.T. schlichtweg aufgegeben. Da ist jedes auszufüllende Formular wie eine Bergbesteigung. Ich weiß nicht wieviel unzählige Opfer der Leistungsgesellschaft darunter sind und sie werden immer mehr. Kein Wunder, dass es da Menschen gibt, die sich mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob wir überhaupt artgerecht leben.

  • Weil sie arbeiten müssen. Hartz4 ist nicht bedingungslos ;)

    Nachdem die Sanktionsmöglichkeiten massiv gestrichen wurden von Gerichten bzw. gestrichen werden sollen von der neuen Regierung, hat man hier quasi schon bedingungslos. Die Zeiten von Sanktionen um 70% sind doch (gottseidank!) schon längst vorbei.


    Ansonten: Wenn es das BGE gibt, haben Menschen vielleicht Zeit, sich um Qualifikationen zu kümmern, weil sie eben nicht einen Niedriglohnsektor Job machen müssten, der dann aber körperlich so anstrengend ist, dass sie sich am Abend sicher nicht mehr weiterqualifizieren wollen.

    Grundsätzlich ist es aber schwer, zu diesem Thema etwas zu sagen, weil BGE an sich viel zu ungenau ist. Dazu müsste man schon einen konkreten Vorschlag der Ausgestaltung auf dem TIsch haben, dann kann man sich den genau anschauen und sich dann eine Meinung bilden.

  • 1543 und @Eishockey_Liebhaber

    Wenn wir schon bei Steilvoragen sind:

    Dann hoffen wir mal alle, dass ihr keine Bewerbungen mehr schreiben braucht. Nicht das euch dann noch jemand nach euren Einstellungen und Ansichten befragt. Denn was das betrifft, sähe es oft ziemlich düster aus in der Berufswahl.

    Müssen sie nicht, schon gar nicht im Amigoland denn da findet sich immer eine noch dreckigere Hand die, die andere wäscht.

    Das war heute ein Glückstreffer dass ich mal wieder einen deiner Beiträge gelesen habe, bei dieser Steilvorlage muss ich schnell meinen Senf dazugeben.

    Wenn deine Bewerbungen in irgendeiner Weise auf deine Einstellung die du hier drin zum besten gibst schließen lassen, wundert mich der Aufwand nicht den du da betreiben musst um einen Arbeitsplatz zu bekommen.

    Von denen kenn ich auch ein paar aus meinem Umfeld, die erzählen mir immer was von "überqualifiziert" usw. :rofl:

    Das war klar dass man persönlich wird. Wie schön dass sogar ich dich gkücklich machen konnte. Wo steht was von überqualifiziert, mit dir nehme ich es noch in jedem Bereich auf. 1543 und Co macht euch um mich keine Sorgen, inzwischen bin ich soweit save, auch ich habe "Wege" gefunden und habe in meinem Leben einiges erreicht und geleistet auf was ich stolz bin auch ohne Amigos, Betrügereien oder etwas von meiner Familie oder Forfahren groß geerbt zu haben. Dabei kann ich auch noch beruhigt in den Spiegel schauen. Mein Beitrag hat sich auf Bewerbungen in einem bestimmten Alter bezogen aber natürlich reicht der Horizont zu einer differenzierten Betrachtungsweise nicht aus. Mir tun nur jene Leid die angeblich von solchen wie dich auch noch ausgebildet werden...

    Und warum stellst ihn nicht fest ein ? Ach ja er arbeitet um zu leben er lebt nicht um zu arbeiten.

  • Es muss daher gleichzeitig mit der Einführung eines BGE eine grundlegende Reform der EInkommensbesteuerung einhergehen, die einen Unterschied macht, ob jemand 450,- EUR im Monat dazu verdient, wo das BGE meiner Meinung nach gar nicht angerechnet werden sollte, oder ob jemand 6.000,- EUR, 10.000,- EUR oder mehr im Monat an Einkommen hat.

    Und da wird die ganze Angelegenheit sehr komplex.

    Mit 52 habe ich auch noch mal den Job gewechselt. Bewerbung geschrieben für eine bundesweit ausgeschriebene Stelle und trotz meines unmöglichen Verhaltens und Anschaungen den Job bekommen. Leider wurde die Fa. die für mich ein geniales Produkt im Bausektor herstellte von einer amerikanischen Firma 4 Jahre später auf gekauft. Prozentzahlen im zweistelligen Bereich als Gewinn nach Steuern waren nicht ausreichend und man begann die höher qualifizierte, teurere Belegschaft ab zu bauen. Anschließend kamen die beschriebene Erfahrungen.

    Natürlich kann ein 25-jähriger "Harzer" zum Winterdienst (Gehweg streuen) eingeteilt werden. Natürlich ändert sich bei BGE einiges sowohl im Sozialversicherungsbereich wie auch bei den Steuern. Finanziert wird das Ganze mit einer gerechten Finanztransaktionsteuer und nicht mit Steuer auf Arbeit. Irgendwie sind hier einige in ihrer Kleigeistigkeit und Bornierheit so festgefahren dass die Kernidee einfach ignoriert wird. Dass noch nicht alles perfekt ist dürfte klar sein aber noch nie war soviel Geld im Umlauf wie zur Zeit, leider ist es ungerecht verteilt. Warum soll man nicht versuchen den sozialen Frieden wieder her zustellen und die Schere zwischen arm und reich zu schließen. Von zufriedeneren Arbeitnehmer würde die Gesellschaft profitieren und sogar die Arbeitgeber. Es wundert mich das hier ausgerechnet die 5 Mann Betriebe befürchten keine Arbeitskräfte mehr zu bekommen, sind sie doch alle so Vorzeigearbeitgeber die andere beschäftigen weil sie "Gutmenschen" sind und nicht weil sie mit der Arbeit der anderen Geld verdienen wollen. Warum arbeitet der fleißige 1543 nicht alleine und benötigt Gesellen für 450€???