(...) übergewichtigen, 58-jährigen, Akademiker. Soll er Erdbeeren pflücken gehen?
Wenn Du mich schon direkt ansprichst , OK bin erst 51, der Rest passt aber.
Ich bin tatsächlich der Auffassung, dass jeder, der von der Solidargemeinschaft profitiert, auch in der Pflicht steht, der Gemeinschaft ebenfalls etwas zu leisten. Es gibt viele Stellenausschreibungen insbesondere der öffentlichen Hand ja nur deshalb nicht, weil dafür kein Budget vorhanden ist. Es mangelt im öffentlichen Bereich hinten und vorne an Leuten bei der Altenbetreuung, Kinderbetreuung, Schuldienst, etc..
Ausnahmen sehe ich allerdings in Bereichen, wo Menschen schlichtweg aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie körperlich oder geistig eingeschränkt sind nichts beitragen können. Von diesen Menschen erwarte ich überhaupt keine Gegenleistung und da bin ich übrigens auch der Auffassung, dass insbesondere diese Menschen in unserem heutigen System viel zu wenig Zuwendungen bekommen.
Obwohl wir politisch nach meinem Eindruck weit auseinander liegen, bin ich jedoch durchaus der Auffassung, dass ein BGE zumindest ein ernsthafter Denkansatz wäre.
Bei den gegenwärtigen Empfängern von Sozialleistungen ist es am Ende nur der Ersatz der einen Zahlung durch eine mit anderem Namen und mit weniger Verwaltungsaufwand. Die spannende Frage ist ja, was passiert bei denen, die derzeit eine Arbeitsstelle haben? Es kann ja nicht sein, dass jemand, der jetzt bereits 6.000,- EUR Brutto im Monat verdient, noch 1.500,- EUR (nur um eine Zahl zu nennen) oben drauf bekommt. Dann haben wir wirklich ein Finanzierungsproblem, davon bin ich überzeugt.
Es muss daher gleichzeitig mit der Einführung eines BGE eine grundlegende Reform der EInkommensbesteuerung einhergehen, die einen Unterschied macht, ob jemand 450,- EUR im Monat dazu verdient, wo das BGE meiner Meinung nach gar nicht angerechnet werden sollte, oder ob jemand 6.000,- EUR, 10.000,- EUR oder mehr im Monat an Einkommen hat.
Und da wird die ganze Angelegenheit sehr komplex.