Bundestagswahl 2021

  • true-blue

    Einen Punkt habe ich noch vergessen, er ist aber eine separate Antwort Wert. Die Anstrengung, die man unternimmt - die Leistung mit der man überhaupt in Vorkasse gehen kann, die ist nicht bei jedem so gleich, wie es sich einige vielleicht vorstellen.

    In Deutschland gibt es ein enormes Gefälle zwischen Akademiker und Nicht-Akademikerhaushalten, was die Chancen des Nachwuchses auf den erfolgreichen Bildungsabschluss angeht. Das kann man nicht allein mit 'jeder kann, wenn er will' erklären. Dinge wie das Elternhaus, die Sozialisierung usw. werden den Kindern mit auf den Weg gegeben.

    Ich persönlich finde, nicht jeder kann so wie es andere können, was jedoch nicht allein am mangelnden Willen oder der fehlenden Anstrengung liegt. Diese Erkenntnis ist für mich wichtig. Wenn man sagt, jeder kann, wenn er sich nur genug anstrengt, sollte zuerst Chancengleichheit hergestellt werden.

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    Einen Punkt habe ich noch vergessen, er ist aber eine separate Antwort Wert. Die Anstrengung, die man unternimmt - die Leistung mit der man in Vorkasse geht, die ist nicht bei jedem so gleich, wie man es sich vorstellt.

    In Deutschland gibt es ein enormes Gefälle zwischen Akademiker und Nicht-Akademikerhaushalten, was die Chancen des Nachwuchses auf den erfolgreichen Bildungsabschluss angeht. Das kann man nicht allein mit 'jeder kann, wenn er will' erklären. Dinge wie das Elternhaus, die Sozialisierung usw. werden den Kindern mit auf den Weg gegeben.

    Ich persönlich finde, nicht jeder kann so wie es andere können. Diese Erkenntnis ist für mich wichtig. Wenn man sagt, jeder kann, wenn er sich nur genug anstrengt, sollte zuerst Chancengleichheit hergestellt werden.

    Das war ja auch nicht meine Kernaussage. Die war: Die wirtschaftlichen Vorraussetzungen und Möglichkeiten im Arbeitsleben waren noch nie so gegeben wie heute.

    Das Problem sehe ich auch in der schulischen Ausbildung und da ist die Chancen-Ungleichheit aufgrund Herkunft sicher auch einer von mehreren Gründen dafür.

  • Das war ja auch nicht meine Kernaussage. Die war: Die wirtschaftlichen Vorraussetzungen und Möglichkeiten im Arbeitsleben waren noch nie so gegeben wie heute.

    Das ist wie gesagt isoliert betrachtet richtig. Dann könnte man aber gut und gern aus der Kohle aussteigen und sagen: Kumpel, es ist so einfach wie nie. Go for it. 2030 ist es sicher noch einfacher als heute.

    Warum macht man das nicht?

    Weil es eben doch nicht so easy ist.

  • Ich für meinen Teil: ganz normale Arbeiterfamilie

    Ist doch logisch, dass die FDP in diesem Wählerbereich gut angeschnitten hat, denn sie hat es verstanden dort zu fischen. Ältere wählen die FDP oder nicht, da fällt es schwer Neuwähler zu holen, man holt höchstens ein paar Wechselwähler zurück oder kann ein paar Protestwähler angeln - das aber nur mit sehr hohem Aufwand. Da ist Werbung bei Erst- und Jungwählern ökonomischer und erfolgreicher und einfacher über die div. Medienkanäle - mit guten und mit schlechten Absichten = Generation Smartphone ist da gut abzugreifen

  • In einem Land, in dem etwa jeder 2. verdiente Euro sozialisiert wird, kann man durchaus auch mal die Ausgabenseite überprüfen.

    Die Antwort auf die Frage "Wie wollen Sie das eigentlich finanzieren?" könnte mit "Wir machen den Scheuerandi nicht mehr zum Minister" ausreichend beantwortet sein ;)

    Natürlich kann und muss man auch die Ausgabenseite überprüfen. Nur ist doch damit immer der Teil gemeint, der den Schwächsten in dieser Gesellschaft dient. Damit hab ich ein Problem.

    Meine Freundin ist Amerikanerin und ich kann dir sagen wohin das führt. Das ist eine Gesellschaft in der ich nicht leben möchte, oder nur max. wenn ich viel Geld habe. Ich finde es gelinde gesagt unmöglich, wenn man den Sozialstaat immer als Kostenfaktor, also als Belastung bezeichnet. Dabei haben wir alle durch diesen einen enormen Mehrwert, von dem auch diejenigen Profitieren, die nicht auf diesen angewiesen sind. Diese permanenten Verlustängste von manchen, die sich nun wirklich keine Sorgen machen müssen, man würde ihnen alles wegnehmen wollen, oder Leistung dürfe sich nicht mehr lohnen, sind doch alles in allem irrational! Neiddebatte- kommt da immer als Todschlargument, während manche schlicht und einfach hinten runterfallen, mit all den ganzen negativen Folgen für die Gesellschaft.

    Aber ich will nicht nur Anklagen und schon gar nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bin kein Richter und jeder hat nun mal seine eigene Lebenswirklichkeit. Wo man deutlich Kosten einsparen kann auf Staatsebene ist beim Thema Digitalisierung. Damit versetzt man die Beamten in die Lage in der selben Zeit viel effektiver und schneller vorzugehen. Umso schneller ich z.B. eine Baugenehmigung erteile, desto schneller kommt das Geld für diesen Bau in den Umlauf, wird also aktiv. Diesen Punkt teile ich mit der FDP zu 100%. Die sollen aber die Finger von den Schwachen lassen! Beim Thema Steuerrückholung sind wir ebenfalls ganz auf Linie. Das ist ein Batzen von fast 400 Mrd. Euro! Haben oder nicht haben!

    Es gibt also Schnittmengen und wir müssen keine Unmöglichkeiten voneinander verlangen. Das Thema- Vermögenssteuer wird sowieso abgefrühstückt, denn diese ist zwar in der Theorie ganz toll und gerecht, aber praktisch gar nicht umsetzbar. Man darf dies ruhigen Gewissens als linkspopulistisches Thema bezeichnen und eine Sollbruchstelle.

    Und beim Spitzensteuersatz kann sich die FDP ruhigen Gewissens bewegen, ohne ihr Gesicht zu verlieren.

  • Natürlich kann und muss man auch die Ausgabenseite überprüfen. Nur ist doch damit immer der Teil gemeint, der den Schwächsten in dieser Gesellschaft dient. Damit hab ich ein Problem.

    Meine Freundin ist Amerikanerin und ich kann dir sagen wohin das führt. Das ist eine Gesellschaft in der ich nicht leben möchte, oder nur max. wenn ich viel Geld habe. Ich finde es gelinde gesagt unmöglich, wenn man den Sozialstaat immer als Kostenfaktor, also als Belastung bezeichnet. Dabei haben wir alle durch diesen einen enormen Mehrwert, von dem auch diejenigen Profitieren, die nicht auf diesen angewiesen sind. Diese permanenten Verlustängste von manchen, die sich nun wirklich keine Sorgen machen müssen, man würde ihnen alles wegnehmen wollen, oder Leistung dürfe sich nicht mehr lohnen, sind doch alles in allem irrational! Neiddebatte- kommt da immer als Todschlargument, während manche schlicht und einfach hinten runterfallen, mit all den ganzen negativen Folgen für die Gesellschaft.

    Aber ich will nicht nur Anklagen und schon gar nicht alle über einen Kamm scheren. Ich bin kein Richter und jeder hat nun mal seine eigene Lebenswirklichkeit. Wo man deutlich Kosten einsparen kann auf Staatsebene ist beim Thema Digitalisierung. Damit versetzt man die Beamten in die Lage in der selben Zeit viel effektiver und schneller vorzugehen. Umso schneller ich z.B. eine Baugenehmigung erteile, desto schneller kommt das Geld für diesen Bau in den Umlauf, wird also aktiv. Diesen Punkt teile ich mit der FDP zu 100%. Die sollen aber die Finger von den Schwachen lassen! Beim Thema Steuerrückholung sind wir ebenfalls ganz auf Linie. Das ist ein Batzen von fast 400 Mrd. Euro! Haben oder nicht haben!

    Es gibt also Schnittmengen und wir müssen keine Unmöglichkeiten voneinander verlangen. Das Thema- Vermögenssteuer wird sowieso abgefrühstückt, denn diese ist zwar in der Theorie ganz toll und gerecht, aber praktisch gar nicht umsetzbar. Man darf dies ruhigen Gewissens als linkspopulistisches Thema bezeichnen und eine Sollbruchstelle.

    Und beim Spitzensteuersatz kann sich die FDP ruhigen Gewissens bewegen, ohne ihr Gesicht zu verlieren.

    Siehst du, ich meine damit nicht die Schwächsten. Ich meine einfach alles. Gibt etliche Stellen, da denen Geld sinnlos verbrannt wird. Deshalb prüfen. Aber ist ein frommer Wunsch - und wünschen kann man sich viel. Mir fallen da spontan Sachen ein wie zahllose Beraterverträge, dutzende gesetzliche Krankenkassen, aufgeblähter Bundestag inkl. etlicher gut versorgter Mitarbeiter, Unterstützung dubioser NGO usw. Da kann man vermutlich eine elendig lange Lister draus machen, bevor man bei den Schwächsten ankäme. Müssen wir aber nicht vertiefen.

  • Guten Tag

    Geh mal an die Unis und hör dich um … neben Klima fiel da auch oft das Wort Digitalisierung … und da hat die FDP viele jung Wähler abgeholt … nur lustigerweise sah von diesem Klientel keinen im Fernsehen …

    Nehme ich dir zu 100% ab, wagt man jedoch auch den zweiten Blick ist das Rezept der FDP zum Thema Digitalisierung, der Markt wird es richten ein Rohrkrepierer. Die Privatisierung der Post unter Postminister Bötsch (CSU?) war schon seinerzeit ein Lieblingsthema der FDP. Knapp 35 Jahre später sind wir froh wenn die Chinesen uns G5 installieren wollen, damit die Zenzi auf der Alm nicht aufs Gipfelkreuz steigen muß um den Xaver an zu rufen. ;)

    Also ich bin jetz Zweitwähler und hab auch dieses Mal und letztes Mal FDP gewählt, weil mir einfach der Grundsatz größtmögliche Freiheit ohne das der Staat eingreift am besten gefällt und ich hab auch nur eine Ausbildung gemacht. Zum Beispiel so etwas wie kein Tempolimit oder gegen Dieselfahrverbot sagt mir halt zu. Ich bin auch ganz ehrlich und hoffe viel mehr auf Jamaika als auf SPD FDP Grüne

    Ich will deine Ehrlichkeit nicht ausnutzen, bekenne mich genau wie du als 130 Gegner und Dieselfahrer, werde mich notwendigerweise jedoch etwaiger Gesetzgebung selbstverständlich fügen, weil es nun mal (überlebens) "WICHTIGERES" gibt. Ob man deshalb all die anderen Aspekte eines FDP -Programmes mit tragen will entscheidet jeder für sich. Ich hoffe du wirst nie in die Verlegenheit kommen die Kehrseiten der großen FDP-Freiheit kennen zu lernen.

    Es ist schon ein Unterschied, ob du als beispielsweise Ingenieur im Osten zum Berufseinstieg im großen Tarifunternehnen um die 80.000 € brutto verdienst oder in einer kleineren Firma keine 40.000 €. Je nach Angebot der verfügbaren Arbeitskräfte und Industrie wissen Firmen, dass junge Leute diese verhältnismäßig schlecht bezahlten Jobs annehmen müssen

    Zusätzlich noch die Branchen wie beispielsweise Design, Architektur (der von der FDP gepriesene Mittelstand) wo Menschen nach einem Unistudium sich mit einer Praktikantenstelle, wo manche Nacht durch ackert wird, erstmal abfinden müssen um nach dem

    x-ten befristeten Probevertrag den Job nicht zu bekommen weil der nächste "Praktikant" wartet.

  • A ja, erzähl das doch dem Postboten oder Packetausfahrer, selbst manchem Pfleger trotz Klatschinitiative, ich vergaß es liegt daran dass er kein Abitur hat also nicht ausreichend qualifiziert ist gemäß Lidner.

    Oder der Friseurin, Reinigungskraft, etc... ja, es gibt nachwievor schlecht bezahlte Berufe. Ja, es ist überhaupt nicht schön, dass auch und gerade Pflegeberufe darunter fallen. Darüber überrascht zu sein, dass man als Postbote, Pflegeberuf, Paketausfahrer wahrscheinlich nicht am Lebensende Millionär ist, sollte aber auch keiner sein... wo Lindner genau sagt, dass "nur" Abitur ausreichend qualifiziert ist, wüsste ich auch nicht. Aber: eine gute Ausbildung, egal ob Abitur oder eben Berufsausbildung, bleibt dann eben doch der Schlüssel zum Aufstieg. Und ich kenne tatsächlich auch praktisch wieder den Fall, in dem der Paketausfahrer von 2006 sich in seiner Firma hochgearbeitet hat und sich jetzt gehaltstechnisch vor wenigen verstecken muss. Auch da ist Aufstieg möglich, auch wenn es in dem Bereich sicherlich nicht leicht ist... da braucht man natürlich auch wieder das Glück im richtigem Moment am richtigen Ort zu sein. Ohne "Glück" ist es schwierig, ohne Fleiß und Fortbildung unmöglich...

  • Mit der Vorstellung: aber meine Work-Life-Balance muss passen und ich arbeite nur 20h und das auch nur, wenn ich nicht gerade einen Furz quer sitzen habe, wird es halt schwierig.

    In Jobs, bei denen du länger als bis 20 Uhr arbeiten musst verdienst du in der Regel aber "nichts". Vorallem nicht für die Rente.

    Darüber überrascht zu sein, dass man als Postbote, Pflegeberuf, Paketausfahrer wahrscheinlich nicht am Lebensende Millionär ist, sollte aber auch keiner sein...

    Es geht nicht darum Millionen anzuhäufen, sondern wenigstens nicht von Altersarmut betroffen zu sein, obwohl weit über 45 Jahre in Vollzeit gearbeitet wurde.

    Es geht darum keine Flaschen zu sammeln, damit ein paar € mehr im Monat zur Verfügung stehen. Es geht darum nicht bei der Arche einkaufen zu müssen um vielleicht alle drei Jahre mal in den Urlaub zu können. Es geht darum nach über 45 Jahren Schichtarbeit nicht plötzlich mit ~1.500€ Rente abgespeist zu werden, obwohl davor nahezu das doppelte verdient wurde.

    Sche*ß auf Millionen, es geht um weit weniger.

  • Und ich kenne tatsächlich auch praktisch wieder den Fall, in dem der Paketausfahrer von 2006 sich in seiner Firma hochgearbeitet hat und sich jetzt gehaltstechnisch vor wenigen verstecken muss.

    Das sind die Klassiker. Vom Tellerwäscher zum Millionär usw.

    Klar, ich kenne auch Leute die keinen Lungenkrebs vom Rauchen bekommen haben etc. Diese Beispiele gibt es, aber sie sind längst nicht repräsentativ. Außerdem rückt nur der nächste Angestellte nach.

    Die überwiegende Mehrheit der Personen im Niedriglohnsektor schafft es aber eben nicht. Und es liegt nicht unbedingt daran, dass sie nicht wollen oder sich nicht anstrengen.

    Wenn wir übrigens in der Gesellschaft so sehr vom Anstrengen für den Erfolg überzeugt sind, sollte man doch am Prinzip der Erbschaft ansetzen, oder? Welchen Beitrag hat ein 18 Jähriger, wenn er Millionen erbt? :pfeif:

  • In Jobs, bei denen du länger als bis 20 Uhr arbeiten musst verdienst du in der Regel aber "nichts". Vorallem nicht für die Rente.

    Es geht nicht darum Millionen anzuhäufen, sondern wenigstens nicht von Altersarmut betroffen zu sein, obwohl weit über 45 Jahre in Vollzeit gearbeitet wurde.

    Es geht darum keine Flaschen zu sammeln, damit ein paar € mehr im Monat zur Verfügung stehen. Es geht darum nicht bei der Arche einkaufen zu müssen um vielleicht alle drei Jahre mal in den Urlaub zu können. Es geht darum nach über 45 Jahren Schichtarbeit nicht plötzlich mit ~1.500€ Rente abgespeist zu werden, obwohl davor nahezu das doppelte verdient wurde.

    Sche*ß auf Millionen, es geht um weit weniger.

    Nicht länger als 20 Uhr, mehr als 20h/Woche ;)

    Natürlich ist das Millionen anhäufen übertrieben. Das Rentenproblem ist riesig! Wird aber alleine durch Mindestlohn nicht besser und ändert erstmal an den derzeitigen Aufstiegschancen nichts und ist ein ganz anderer Themenbereich.

  • In Jobs, bei denen du länger als bis 20 Uhr arbeiten musst verdienst du in der Regel aber "nichts". Vorallem nicht für die Rente.

    Es geht nicht darum Millionen anzuhäufen, sondern wenigstens nicht von Altersarmut betroffen zu sein, obwohl weit über 45 Jahre in Vollzeit gearbeitet wurde.

    Es geht darum keine Flaschen zu sammeln, damit ein paar € mehr im Monat zur Verfügung stehen. Es geht darum nicht bei der Arche einkaufen zu müssen um vielleicht alle drei Jahre mal in den Urlaub zu können. Es geht darum nach über 45 Jahren Schichtarbeit nicht plötzlich mit ~1.500€ Rente abgespeist zu werden, obwohl davor nahezu das doppelte verdient wurde.

    Sche*ß auf Millionen, es geht um weit weniger.

    Guten Tag

    Was soll er denn nach 45 Jahren und konstant 3000 verdienst als Rente bekommen .?

    Rechne mal aus , was er ansammelt bei einem durchschnittlichen Satz von 19 Prozent ..?

    Oder versteh ich was an deiner Rechnung nicht ..??

    Und den zeig mir mal , der bei 1500 Euro Rente Flaschen sammeln muss

  • Oder der Friseurin, Reinigungskraft, etc... ja, es gibt nachwievor schlecht bezahlte Berufe. Ja, es ist überhaupt nicht schön, dass auch und gerade Pflegeberufe darunter fallen. Darüber überrascht zu sein, dass man als Postbote, Pflegeberuf, Paketausfahrer wahrscheinlich nicht am Lebensende Millionär ist, sollte aber auch keiner sein... wo Lindner genau sagt, dass "nur" Abitur ausreichend qualifiziert ist, wüsste ich auch nicht. Aber: eine gute Ausbildung, egal ob Abitur oder eben Berufsausbildung, bleibt dann eben doch der Schlüssel zum Aufstieg. Und ich kenne tatsächlich auch praktisch wieder den Fall, in dem der Paketausfahrer von 2006 sich in seiner Firma hochgearbeitet hat und sich jetzt gehaltstechnisch vor wenigen verstecken muss. Auch da ist Aufstieg möglich, auch wenn es in dem Bereich sicherlich nicht leicht ist... da braucht man natürlich auch wieder das Glück im richtigem Moment am richtigen Ort zu sein. Ohne "Glück" ist es schwierig, ohne Fleiß und Fortbildung unmöglich...

    Richtig gibt es, Lindner bedient nur immer das Narativ mit der Bildung/Fortbildung, die sicher wertvoll ist und die Chancen erhöht, jedoch verdient der Postbote, Reinigungskraft, Pfleger deshalb nicht mehr. Ist der Pfleger dank Fortbildung Pflegedienstleiter geworden, bekommt sein Nachfolger (Pfleger), irgendjemand muß die Füße waschen, auch nicht mehr Geld. Es ging um die gut bezahlten Jobs quasi an jeder Ecke um welche man sich nur "bemühen" muss. Genauer dass man Politik/Steuern auch für Berufe machen muss die schlichtweg notwendig sind.

  • Was soll er denn nach 45 Jahren und konstant 3000 verdienst als Rente bekommen .?

    Na mehr als nur die Hälfte.

    Und den zeig mir mal , der bei 1500 Euro Rente Flaschen sammeln muss

    Klar müssen dann noch keine Flaschen gesammelt werden, aber es wurde sich ein Wohlstand aufgebaut, welcher mit der Hälfte im Monat halt so kaum noch erhalten werden kann. Und dabei reden wir noch von einem gut bezahlten Job. Frag mal was die Frau bekommt, die 40 Jahre an der Kasse saß und Regale aufgefüllt hat. Da reicht es mit Glück gerade so für Miete und Nebenkosten.

  • Na mehr als nur die Hälfte.

    Klar müssen dann noch keine Flaschen gesammelt werden, aber es wurde sich ein Wohlstand aufgebaut, welcher mit der Hälfte im Monat halt so kaum noch erhalten werden kann. Und dabei reden wir noch von einem gut bezahlten Job.

    Dann muss man sich halt Vorsorgen, denn wer mit 3000€ netto nichts auf die Seite bekommt, macht was falsch.

    Frag mal was die Frau bekommt, die 40 Jahre an der Kasse saß und Regale aufgefüllt hat. Da reicht es mit Glück gerade so für Miete und Nebenkosten.

    Völlig falsch, geh mal zu Aldi/Netto und arbeite Vollzeit dort, da wird mittlerweile auch gut gezahlt.

    Allgemein wer jetzt in Deutschland zu wenig verdient ist zu 100% selber schuld. Warum ich das behaupte:

    Jeder der zu uns in die nördliche Oberpfalz kommt, bekommt sofort einen Job mit mindestens 2000€ netto Grundgehalt. Ohne Vorkenntnisse, evtl. deutsch sollte man können. Und nicht mal das, ist zwingend notwendig. Und auch mit 2000€ ist bei uns ‚gut‘ zu leben.

  • Alles richtig. Und was passiert, wenn man den Niedriglohnbereich völlig abschafft (oder aus dem Land jagt...) und für keine Alternative sorgt, sieht man bspw. gerade im Brexitland. Und wenn keiner mehr unterdurchschnittlich verdient, verdienen alle das gleiche. Theoretisch super, praktisch nicht erstrebenswert... dazu halte ich gerne dagegen: es können nicht alle Häuptlinge sein, es muss auch Indianer geben, blabla, sonstige Floskeln. Das Narrativ: "wer im Niedriglohnbereich ist, bleibt da für immer, zwangsweise, ohne Chance auf Besserung" gehe ich aufgrund praktischer Erfahrung nicht mit. Chancen hat (fast) jeder und das nahezu unbegrenzt... das wiederum ändert zum einen nix daran, dass es auch weiterhin (vergleichsweise) schlecht bezahlte Jobs geben wird und teilweise geben muss. Wegen mir darf gerne jeder Pfleger Millionen pro Jahr verdienen. Aber auch da stellt sich dann letztlich die Frage, wer das bezahlen soll... das ist dann dein Punkt, dass man auch für diese Jobs Politik/Steuern machen muss, um eine Finanzierung zu ermöglichen. Unendlich an der Schraube drehen, geht aber auch nicht. Auch wenn es natürlich super charmant klingt, eine 100% Steuer ab bspw. 200t€ Jahreseinkommen. Denn mehr braucht man ja sicherlich nicht zum Leben...

    Wenn wir übrigens in der Gesellschaft so sehr vom Anstrengen für den Erfolg überzeugt sind, sollte man doch am Prinzip der Erbschaft ansetzen, oder? Welchen Beitrag hat ein 18 Jähriger, wenn er Millionen erbt? :pfeif:

    Also keine Erbschaft mehr? Alles Vermögen geht beim Tod auf den Staat über? Weil der sicherlich besser weiß, was damit zu tun ist. Der 18 Jährige der Millionen erbt, hat dann Millionen. Dazu ein paar Fragen: wie viele 18 Jährige erben in Deutschland Millionen? Und wie viel Erbe ist okay? Zehntausend? Hunderttausend? 1 Million? Mit Lebensjahr des Erben zunehmend ein bisschen weniger?

    Rechne mal aus , was er ansammelt bei einem durchschnittlichen Satz von 19 Prozent ..?

    Er sammelt im jetzigen System gar nix an... die Frage war einfach :pfeif:

  • Dann muss man sich halt Vorsorgen, denn wer mit 3000€ netto nichts auf die Seite bekommt, macht was falsch.

    Völlig falsch, geh mal zu Aldi/Netto und arbeite Vollzeit dort, da wird mittlerweile auch gut gezahlt.

    Allgemein wer jetzt in Deutschland zu wenig verdient ist zu 100% selber schuld. Warum ich das behaupte:

    Jeder der zu uns in die nördliche Oberpfalz kommt, bekommt sofort einen Job mit mindestens 2000€ netto Grundgehalt. Ohne Vorkenntnisse, evtl. deutsch sollte man können. Und nicht mal das, ist zwingend notwendig. Und auch mit 2000€ ist bei uns ‚gut‘ zu leben.

    ...dann sollte man in der Oberfpfalz schnellstens einen Mindestlohn von 18 € einführen, man wäre immer noch unter jenem was hier freiwillig gezahlt wird. :thumbsup: