Bundestagswahl 2021

  • Also hier muss ich doch eine kleine Anmerkung machen, Dobrindt und Scheuer haben genug vermurkst, aber für den VW-Dieselskandal sind sie m.E. nicht verantwortlich.

    Klar waren die Abgastests nur auf dem Prüfstand nicht optimal, die wurden aber weltweit verwendet und alle Hersteller haben natürlich die Abgasreinigung auf diesen Test hin optimiert.

    VW hat aber deutlich mehr getan, sonst könnte man sie ja auch nicht in Europa belangen, die haben nämlich in die Motorsteuerung vereinfacht ausgedrückt, einen kleinen Spion eingebaut, der erkannt hat wenn so ein Motor oder das Auto auf einem Prüfstand war, und dann alle Abgasreinigungseinheiten voll eingeschaltet hat bzw. wenn es sich im normalen Verkehr befunden hat, alle abgeschaltet. Deshalb auch immer das Schlagwort "Abschalteinrichtung".

    Das war auch nach deutschem und europäischem Recht nicht zulässig.

    Klar sind sie nicht alleine verantwortlich dafür, aber sie trifft einen erheblichen Anteil an dieser Schuld. Ohne sie hätte dieser Betrug nicht funktioniert. Es gibt klare Hinweise darauf, dass die Deutsche Automobilindustrie dem Kraftfahrzeugbundesamt dieses kastrierte Gesetz, nachdem nicht die tatsächliche Emission der Fahrzeuge relevant ist, sondern lediglich die Prüfstandergebnisse, 1:1 so diktiert hat. Des Weiteren hat die Union in Brüssel dann dieses Gesetz gegen hohe Widerstände durchgeboxt. Da hat man auf einmal gezeigt was möglich ist und welche Durchschlagskraft Deutsche Politik in Brüssel haben kann! Des Weiteren muss nach heutiger Sachlage dringend davon ausgegangen werden, dass eben dieses Amt schon lange Zeit von diesen Abschalteinrichtungen gewusst hat.

    Sorry: die haben sich zum Erfüllungsgehilfen des größten Wirtschaftsskandals in der Geschichte der BR Deutschland machen lassen, ohne die dieser kriminelle Akt nicht durchführbar gewesen wäre und somit sind sie, neben den Automobilmanagern, hauptverantwortlich. So klar und deutlich muss man das sagen!

  • Aber mal ganz ehrlich: ich halte Sachsen nicht für ein Naziland. Das ginge mir entschieden zu weit

    Die Frage stellt sich mir gar nicht. Ich frage mich nur warum Sachsen bzw. der ganze Osten in großen Teilen so rechtsextrem ist. Ich versteh's nicht.

  • Die Frage stellt sich mir gar nicht. Ich frage mich nur warum Sachsen bzw. der ganze Osten in großen Teilen so rechtsextrem ist. Ich versteh's nicht.

    im Verbund dazu müsste dann aber auch noch beantwortet werden wieviel "rechts" aus den sogenannten alten Bundesländern dorthin ausgewandert ist

  • Die Frage stellt sich mir gar nicht. Ich frage mich nur warum Sachsen bzw. der ganze Osten in großen Teilen so rechtsextrem ist. Ich versteh's nicht.

    Es hat wohl viel mit der Geschichte zu tun.

    Von einer Dikatur in die nächste. Die DDR hatte sich zwar den Antifaschismus auf die Fahne geschrieben, aber so wirklich ernst war es damit nicht. Ausländer waren oft nur als Vertragsarbeiter erwünscht und sollten sich sonst von der einheimischen Bevölkerung fern halten. Von gewissen Alibiveranstalungen mal abgesehen.

    Anders als mit den sog. Gastarbeitern im Westen, gab es kaum eine Vermischung. Auch weil es nahezu keine Kinder gab, die dann in den Schulen waren. Wer schwanger wurde, musste die DDR meißt verlassen. Geschäfte wurden nicht eröffnet.

    Und als die Wende kam, da gab es noch viel mehr Frustpotential. Und da ist sich "der gemeine Deutsche"(Mensch) wohl gar nicht so unterschiedlich. Man stelle sich mal vor, die Wende hätte dazu beigetragen, dass im Westen etliche Betriebe geschlossen worden wären, zig Millionen arbeitslos und viele hätten das Land verlassen, um sich etwas besseres zu suchen.

    Ich denke wir hätten, was das betrifft, recht ähnliche Gegebenheiten.

    Klar ganz vergleichen lässt es sich nicht, aber wenn etwas schief geht, dann werden gerne Schuldige gesucht oder einfach nur Menschen, auf die der ganze Frust abgeladen werden kann.

    Im Osten fühlen sich halt bis heute viele von der Politik verarscht und im Stich gelassen. Im Grunde ist es wohl auch nicht selten eine Neiddebatte. Eine die m.M.n. ungerechtfertigt, aber in den Gefühlen mancher verankert ist.

    Es scheint ja nicht von ungefähr, dass dort wo es wenig Migration gab und wo wenig Ausländer leben, die Ausländerfeindlichkeit höher ist, als zum Beispiel in Mannheim.

  • im Verbund dazu müsste dann aber auch noch beantwortet werden wieviel "rechts" aus den sogenannten alten Bundesländern dorthin ausgewandert ist

    Und die "normalen" in den Westen gegangen sind. Klar, aber die Wahlergebnisse und auch die Analyse der Wahlergebnisse lassen eigentlich keine Zweifel dass man hier ein riesen Problem hat. In Sachsen wählt bzw. würde sogar die Jugend rechtsextrem wählen. Ich kann mir da keinen Reim drauß machen. :schulterzuck:

  • In Sachsen wählt bzw. würde sogar die Jugend rechtsextrem wählen. Ich kann mir da keinen Reim drauß machen.

    Ganz so wie es halt im Elternhaus vorgelebt wird. Und wenn es nicht von dort kommt, dann durch dass restliche Umfeld.

  • Würde dann dafür sprechen dass es in der DDR keine Aufarbeitung der Nazizeit gab?

    Es gab ja auch keine Nazis in der DDR, die waren ja alle auf der anderen Seite des "antifaschistischen Schutzwall". :pfeif:

    Aber ganz so einfach ist es nicht. Auch in der DDR war es usus, dass Schulklassen Konzentrationslager besucht haben. Es wurde aufgeklärt, über diese ganzen Gräueltaten. Aber vielleicht aus einem falschen Blickwinkel. Vielleicht wurde die Schuld weggeschoben, hin zu den Nazis, Nazis die es ja offiziell in der DDR nicht gab, bzw. nicht geben durfte.

    Opfer waren vornehmlich wohl Kommunisten, dass Thema Juden und Holocaust wurde vielleicht falsch beleuchtet. Allgemein war dem Staat die Religion suspekt, so auch das Judentum. Und diese Haltung hat sicher nicht positiv beigetragen.

  • Es gab ja auch keine Nazis in der DDR, die waren ja alle auf der anderen Seite des "antifaschistischen Schutzwall". :pfeif:

    Wäre jetzt so meine naive Interpretation gewesen ;) .

    So scheint's aber nicht zu sein. Was dann? Warum würden Ostdeutsche Jugendliche vornehmlich AFD wählen und Westdeutsche Jugendliche eher zu den Grünen tendieren?

  • Geschichtswissenschaft ist in Diktaturen nie frei, sondern dient der eigenen Erzählung. Ein gutes Beispiel ist der berühmte Kniefall Willy Brandts 1970 in Warschau, der in Westdeutschland solche Kontroversen ausgelöst hat. Die meisten Polen wissen heute noch nichts von diesem Ereignis, da das damalige polnische Regime diese Szene schlicht und einfach herausgeschnitten hat. Sie passte nicht zu der Erzählung, dass Westdeutschland immer noch das Land der Faschisten sei. Gleiches gilt für die Sowjetunion. Dort hat man nie unterschieden zwischen den Opfern des „großen Vaterländischen Krieges“ und des Holocausts. Stalin war kein Freund der Juden und der Antisemitismus war tief verankert in Russland. Das passte also nicht in die Geschichtsschreibung hinein.

    Unter diesem Mangel leiden heute noch viele Gesellschaften in Osteuropa. Entsprechende Dokumentationen werden daher auch schnell als westliche Propaganda abgetan, vor allem in Ungarn. China ist der nächste Kandidat. Es ist unter Strafe verboten dort über die Ereignisse am Tiananmen Platz 1989 zu sprechen.

    Ganz Allgemein lässt sich über die sozialistischen Staaten in Osteuropa sagen und dazu gehörte eben auch die DDR, dass diese abgeschnitten wurden von jeder gesellschaftlichen Entwicklung und dazu gehörte eben auch die Allgemeinbildung (Geschichte, Geografie, etc.). In den Naturwissenschaften war man sehr gut. Diesen Ländern wurden 40- 70 Jahre natürlicher Entwicklung gestohlen und darin liegt wahrscheinlich das größte Verbrechen. Zu was das führte konnte man in Jugoslawien und der Sowjetunion sehen. Kaum waren diese Staaten Geschichte, flammten uralte Konflikte wieder auf, da diese nie aufgearbeitet wurden. Ich will gar nicht wissen was mit den Nordkoreanern passiert, sollten die eines Tages vielleicht mal wieder mit der Welt konfrontiert werden, wie sie wirklich ist. Die Aufschlaghöhe wird gewaltig sein!

  • Wenn es darauf einfache und pauschale Antworten geben würde, dann könnte man da auch besser gegensteuern. xD

    Auch hier aber denke ich, dass es vielleicht oft mit der Familiengeschichte zusammenhängt. Wenn sich die Eltern als Verlierer der Wende betrachten, dann färbt dies auch auf die nachfolgenden Generationen ab. Zudem schafft es die AfD vor Ort zu sein und den Leuten zu vermitteln, dass sie etwas für sie unternehmen wollen.

    Es ist hier ja auch nicht verpönt die AfD zu wählen, schlimmer erscheint es, wenn jemand Grüne wählt.

  • Hast Du meinen Beitrag außer dem ersten Satz eigentlich gelesen???

    Die grasfressende Kuh ist leider in Deutschland ein Märchen weniger Ökohöfe im Bereich des unbezahlbarem.

    Es wird in der Regel Kraftfutter gegeben. Die Viecher sollen schnell wachsen.

    Weideland außerhalb von Deutschland wird oft mit Raubbau erkämpft.

    Zudem stoßen die Kühedurch durch ihre 7 Mägen Methan in rauhen Mengen aus.

    Es geht bei Rindern um deren Nahrung, die Fläche und deren Methanproduktion selber. Transport kommt noch oben drauf.

    Von ethischen Fragen bei Milchproduktion abgesehen.

  • Rezos 3. Video ist da. Es ist länger als die bisherigen und behandelt das Thema Korruption.

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Einmal editiert, zuletzt von trekronor (19. September 2021 um 11:20)