Das ist nicht meine Definition von Protestwähler, sondern ich bestreite, dass das Gros diese Leute die AfD aus Protest wählt.
Bundestagswahl 2021
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OlafSBR -
16. Januar 2021 um 11:52 -
Geschlossen
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Schönes Beispiel dafür war in meinen Augen z. B. DIE PARTEI bei der Europawahl. Ein Partei gewordener Witz zieht mit über 3% und 2 Mandaten ins Europaparlament ein. Das ist destillierter Protest. Von ernsthafter politischer Arbeit, die für bessere Lebensbedingungen und Chancen sorgt, sehe ich da ehrlich gesagt nichts.
Wenn ich mir so die Veröffentlichungen und kritischen Anmerkungen von Sonneborn (der ja schon in der zweiten Amtszeit in Brüssel ist) und Semsrott (bis zu seinem Abgang) anschaue ist das ernsthaftere politische Arbeit als der Großteil der AFD jemals schaffen wird.
Vor allem ist genau das Protest. Bißchen Klamauk, bißchen Finger in die Wunde legen. Faschisten zu wählen ist kein Protest, Faschisten zu wählen ist dumm.
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ich bestreite, dass das Gros diese Leute die AfD aus Protest wählt.
Ja das tun die meisten. Und das halte ich für eine Fehlannahme. Auch wenn ich dich davon nicht überzeugen kann.
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Machen wir uns nichts vor, wer liest schon tatsächlich (mich eingeschloßen) vor einer Wahl ein Parteiprogramm in Gänze durch?
Jürgen1962 macht das und glaubt dass das alle anderen auch machen
Manche Parteiprogramme sind wirklich lesenswert. Du darfst allerdings davon ausgehen, daß ich beim besten Willen nicht alle lese. Z.B. das Programm der Partei Bibeltreue Christen käme mir nicht in den Sinn. Man muss auch nicht Programme lesen und ich habe ja schon mal den "WAHL-O-MAT" als alternative gennant. Da kann man bestens vergleichen und Punkte, die einem wichtig sind gewichten. Das ist eine halbe Stunde Zeit, der man sich durchaus widmen könnte. Das halte ich für nicht zuviel verlangt. So oft sind Wahlen ja nicht.
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Wenn ich mir so die Veröffentlichungen und kritischen Anmerkungen von Sonneborn (der ja schon in der zweiten Amtszeit in Brüssel ist) und Semsrott (bis zu seinem Abgang) anschaue ist das ernsthaftere politische Arbeit als der Großteil der AFD jemals schaffen wird.
Vor allem ist genau das Protest. Bißchen Klamauk, bißchen Finger in die Wunde legen. Faschisten zu wählen ist kein Protest, Faschisten zu wählen ist dumm.
Genau so schauts aus. Wenn ich den "Großparteien" einen Denkzettel verpassen will, dann wähle ich 100mal lieber jemanden wie "DIE PARTEI", als irgendein rechtes Gesocks! Nichtwählen ist da auch keine Alternative.
Auch wenn´s nur ein kleiner Anstieg war, haben die in RLP und BW auch mehr Stimmen erhalten.
Mir wäre "DIE PARTEI" tausendmal lieber im Bundestag wie die AfD.
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Wenn ich die aktuelle Regierung(en) abstrafen will, dann muss ich taktisch so wählen, dass eine andere Koalition möglich wird.
Da wäre auf Bundesebene bei der vergangenen Bundestagswahl mit dem bekannten "Merkel muss weg" nicht die AfD, sondern klar die SPD die Lösung gewesen.
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Wenn ich die aktuelle Regierung(en) abstrafen will, dann muss ich taktisch so wählen, dass eine andere Koalition möglich wird.
Da wäre auf Bundesebene bei der vergangenen Bundestagswahl mit dem bekannten "Merkel muss weg" nicht die AfD, sondern klar die SPD die Lösung gewesen.
Und schon sind wir wieder beim Problem der Alternativlosigkeit.
Wenn ich mit der Union nicht mehr zufrieden bin weil sie mir zu weit links ist und sich die Wahlprogamme von der SPD nicht mehr wirklich unterscheiden.
Bleibt eigentlich nur noch die FDP, die andere Kacke oder ich bin so bedient dass ich einfach zu Hause bleibe, weil ich einfach nicht weiß was ich wählen soll.
Aber die aktuelle Regierung abstrafen und die SPD wählen ist auch keine besonders tolle Lösung.
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Und schon sind wir wieder beim Problem der Alternativlosigkeit.
Wenn ich mit der Union nicht mehr zufrieden bin weil sie mir zu weit links ist und sich die Wahlprogamme von der SPD nicht mehr wirklich unterscheiden.
Bleibt eigentlich nur noch die FDP, die andere Kacke oder ich bin so bedient dass ich einfach zu Hause bleibe, weil ich einfach nicht weiß was ich wählen soll.
Aber die aktuelle Regierung abstrafen und die SPD wählen ist auch keine besonders tolle Lösung.
Aber dann ändert sich doch nichts... die CDU stellt wieder die Kanzlerin (um bei der vergangenen Wahl zu bleiben) und koaliert ggf. mit einer starken FDP.
Für eine Änderung, also einen anderen "Chef" muss ich die bestplatzierte Alternative wählen.
Ob ein enttäuschter CDUler dann zur SPD wechselt ist erstmal zweitrangig, es ging ja nur um das Vorgehen an sich.
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Ja das tun die meisten. Und das halte ich für eine Fehlannahme.
Also ich habe noch keinen sog. Protestwähler getroffen, der nicht auch mit der Politik der AfD einverstanden gewesen wäre. Bisher waren es alle überzeugte Wähler, die meinen, die AfD müsse an die Macht. Sicher, nicht jeder findet Höcke toll, aber wirklich etwas dagegen habe ich auch noch nicht gehört. Da wird lieber relativiert, die AfD sei halt noch jung und müsse sich finden. Der vermeintliche "Flügel" um Höcke hätte gar nichts zu sagen. Was bei genauer Betrachtung so nicht stimmt, da der sog. Flügel schon kein Flügel mehr war, sondern praktisch die Parteispitze.
Es mag sicher auch Menschen geben, die die AfD gewählt haben und hoffen, dass die blau-braunen niemals in Regierungsverantwortung kommen, aber sowas halte ich für grundlegend falsch und glaube dies ist auch nur eine Minderheit unter den Wählern. Denn wer will schon in seinem Bundesland von Rechtsextremen regiert werden, wenn er deren Politik nicht gut findet?
Gerade in den östlichen Bundesländern ist klar, dass die AfD an der Regierung kratzt, wer da meint mit Protest zu wählen, hat den Schuss nicht gehört.
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Aber dann ändert sich doch nichts... die CDU stellt wieder die Kanzlerin (um bei der vergangenen Wahl zu bleiben) und koaliert ggf. mit einer starken FDP.
Für eine Änderung, also einen anderen "Chef" muss ich die bestplatzierte Alternative wählen.
Ob ein enttäuschter CDUler dann zur SPD wechselt ist erstmal zweitrangig, es ging ja nur um das Vorgehen an sich.
Ich verstehe deinen Denkansatz und ich selber wünsche mir im Bund auch eine Union in der Oposition.
Da wäre aber vermutlich das Kreuz bei den Grünen noch besser aufgehoben, aber das ist ja dann für einen Unionsstammwähler ein direkter Leberhaken.
Aber das sehen halt viele anders, die gehen halt dann garnicht oder wählen irgendeinen Käse (also vielleicht doch die Grünen)
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Genau. Bei der nun anstehenden Bundestagswahl fällt die SPD weg und die Grünen treten als möglicher Wahlsieger in Erscheinung.
Also muss ich doch, wenn ich die aktuellen Regierungsparteien abstrafen will eine andere Partei zum Wahlsieger machen. In diesem Fall die Grünen.
Es hilft ja nichts, aus Protest eine "Splittergruppierung" zu wählen, die dann entweder nicht im Bundestag sitzt oder wenn doch, in der Opposition gegen eine Regierungsübermacht aus aktuell CDU-SPD nichts ausrichten kann.
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Wer in der jetzigen Zeit AFD wählt, der weiß genau was er wählt. Dafür gab es genug eindeutige Aussagen dieser Partei in den letzten Jahren. Hier sich als Protestwähler rausreden zu wollen kann ich nicht gelten lassen.
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Genau. Bei der nun anstehenden Bundestagswahl fällt die SPD weg und die Grünen treten als möglicher Wahlsieger in Erscheinung.
Also muss ich doch, wenn ich die aktuellen Regierungsparteien abstrafen will eine andere Partei zum Wahlsieger machen. In diesem Fall die Grünen.
Es hilft ja nichts, aus Protest eine "Splittergruppierung" zu wählen, die dann entweder nicht im Bundestag sitzt oder wenn doch, in der Opposition gegen eine Regierungsübermacht aus aktuell CDU-SPD nichts ausrichten kann.
Interessanter Gedankengang: also bekommt jeder, der eigentlich etwas wie die klassische CDU wählen möchte, was er dank Laschet auch zukünftig nicht kann, nahegelegt die Grünen zu wählen.
Da bekommt man zukünftig wohl nicht mal mehr Jamaika für, sondern nur noch Schwaz-Grün (und damit tendenziell mehr dessen was unter Merkel die letzten 2 Legislaturperioden schief lief) oder gleich RRG (bzw. GRR, da ist der Name dann Programm).
Dann ja noch eher die FDP oder die Freien Wähler. Die hot mon im Bundestog noch nicht gehobt, konn sicher nicht schoden.
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Interessanter Gedankengang: also bekommt jeder, der eigentlich jemand wie die klassische CDU wählen möchte, was er dank Laschet auch zukünftig nicht bekommen wird, also nahegelegt die Grünen zu wählen.
Da bekommt er zukünftig wohl nicht mal mehr Jamaika für, sondern nur noch Schwaz-Grün (und damit tendenziell mehr dessen was unter Merkel die letzten 2 Legislaturperioden schief lief) oder gleich RRG (bzw. GRR, da ist der Name dann Programm).
Dann ja noch eher die FDP oder die Freien Wähler. Die hot mon im Bundestog noch nicht gehobt, konn sicher nicht schoden.
Auf das Programm bezogen sind die Ausführungen richtig.
Zum Einstieg in die Diskussion ging es aber um Protestwähler, die eine Regierung abstrafen möchten bzw. einen Regierungswechsel wünschen.
Und da konnte man 2017 klipp und klar nicht die AfD wählen, da diese nicht zu einem Wechsel der Verhältnisse führen konnte.
2021 da selbe in Grün - natürlich finden sich enttäuschte CDU-Stammwähler eher bei der FDP wieder - aber generell und losgelöst von der CDU bleibt aktuell auch die FDP nach den Umfragen soweit zurück, dass sie nicht den kommenden Kanzler (Lindner?) stellen wird. Wenn also eine Partei einen echten Personenwechsel an der Spitze (kommt dieses Mal sowieso) herbeiführen kann, dann sind das - das Programm außenvor - die Grünen.
Natürlich kann man nach dem Programm als enttäuschter CDUler eher mit der FDP oder den FW, aber da ist dann vielleicht eine Partei im BT breiter vertreten oder erstmals vertreten, den BK stellt aber wieder die CDU --> Folge: es ändert sich wohl eher weniger...
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Auf das Programm bezogen sind die Ausführungen richtig.
Zum Einstieg in die Diskussion ging es aber um Protestwähler, die eine Regierung abstrafen möchten bzw. einen Regierungswechsel wünschen.
Und da konnte man 2017 klipp und klar nicht die AfD wählen, da diese nicht zu einem Wechsel der Verhältnisse führen konnte.
2021 da selbe in Grün - natürlich finden sich enttäuschte CDU-Stammwähler eher bei der FDP wieder - aber generell und losgelöst von der CDU bleibt aktuell auch die FDP nach den Umfragen soweit zurück, dass sie nicht den kommenden Kanzler (Lindner?) stellen wird. Wenn also eine Partei einen echten Personenwechsel an der Spitze (kommt dieses Mal sowieso) herbeiführen kann, dann sind das - das Programm außenvor - die Grünen.
Natürlich kann man nach dem Programm als enttäuschter CDUler eher mit der FDP oder den FW, aber da ist dann vielleicht eine Partei im BT breiter vertreten oder erstmals vertreten, den BK stellt aber wieder die CDU --> Folge: es ändert sich wohl eher weniger...
Aber nur ne Änderung, dass ne Änderung passiert, ist doch für viele eben nicht erstrebenswert... der Wechsel oder das Abstrafen soll ja schon die Richtung gehen, die man gerne hätte. Wenn man die CDU abstrafen will und SPD wählt, ist doch das Risiko enorm groß, dass CDU denkt: Ah, das Volk will mehrheitlich das und überholt als weiter links.
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Wenn man dann aus "Protest" rechts wählt, sollten dann CDU/SPD rechter werden, weil die Bevölkerung ja so gewählt haben?
Ich denke nein, sie sollten so werden, dass sie wieder regierungsfähig werden und dazu hätte sie dann mal 4 Jahre Zeit.
Und natürlich sollte eine Abstrafung in die Richtung gehen, die man gerne hätte: Als enttäuschter CDU/SPD-Wähler bleibe ich bei einer Partei, die sich für die demokratischen Prozesse einsetzt.
Nochmal: Wenn ich am Tag nach der Wahl eine andere Regierung haben möchte, dann muss ich einen anderen Chef wählen und nicht noch zwei 5%-Parteien in den Bundestag.
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zu Ostern wollen sie wohl die Eier verstecken
............tja, dann kommts darauf an, wann sie gefunden werden
Da werden jetzt erst mal die Pakete geschnürt nur mit dem Aufschnüren klappts nicht so
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Ich will um Gottes Willen niemanden zum "rechten" Protestwählen animieren und erachte das auch als den völlig falschen Weg. weil die eines vor allem nicht haben: eine Lösung für irgendwas... außer vielem Menschenverachtenden kommt da inhaltlich gar nix mehr. Im Gegensatz ist eine Stimme "aus Protest" bei denen sogar gefährlich, weil die tatsächlich irgendwas durchsetzen könnten, was für unsere Gesellschaft eher schädlich wäre.
Aber wenn man die CDU abstrafen will und die Lösung ist: dann wählt man SPD/Grüne, dass die an die Macht kommen, ist zwar noch weniger das was man sich wünscht, aber man macht halt was anderes, ist das halt absolut sinnlos. Grundsätzlich sollte man doch schon eine Partei wählen, von der man glaubt, dass sie zum einen a) seine Interessen vertritt und sich b) für eine Gesellschaft einsetzt, die man selbst als erstrebenswert erachtet. Wenn man sich da von der CDU nicht mehr aufgefangen fühlt, dann muss man was anderes wählen. Die Lösung: dann wähle das aus deiner Sicht noch größere Übel, ist doch aber der absolut falsche Weg. Wenn man sich von den einstigen "Großen Volksparteien" nicht vertreten fühlt, dann wählt man eben im Zweifel keine der großen Volksparteien... wenn das dann irgendeine 5% oder noch weniger Partei ist, dann ist das so. Zeigt man doch, dass man mit der Politik nicht einverstanden ist und einen anderen Weg will. Als klassischer "Protestwähler" würde ich persönlich tatsächlich immer "Die Partei" wählen. Damit zeige ich dann ganz deutlich, dass man "meine Politik" nicht macht und mit denen mache zumindest definitiv nix kaputt, im Gegensatz zu einem Kreuz bei einer Partei am rechten Rand...
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Natürlich. absolut.
Dann muss man aber als Protest- oder Enttäuschungswähler auch klar damit einverstanden sein, dass sich auf kurze Sicht ggf. nichts ändert, wenn es um die Regierungskoalition geht.
Meine Absicht bezog sich ja auch eine klare Änderung des Chefs.
Bei deinem Herangehen bedarf es eines langen Atems um eine Änderung der Verhältnisse herbeizuführen.
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Natürlich... bei deinem Weg kommt halt für den Protestwähler persönlich bei Erfolg sogar eine Verschlechterung bei rum
Übrigens oute ich mich nun tatsächlich mit einer wahrscheinlich absoluten Minderheitenmeinung: so wenig ich oft mit "der Politik" einverstanden bin. Bei einer Wahl zwischen Laschet/Söder, Scholz oder Habeck/Bärbock als Kanzler würde ich immer Merkel wählen
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