Alles anzeigenIch kann nur für unsere CSU in Bayern sprechen, da war man so lange richtig erfolgreich wie man seine "Stammwähler" bedient hat, die Konservativen, die Landwirte samt der ganzen dranhängenden Wirtschaft und eben den rechten Flügel.
Seit man versucht in den Großstädten mit grünen Versprechen zu punkten und sich die Parteispitze im Wind dreht wie ein Fähnchen und man versucht diesem Zeitgeist wie du ihn nennst zu folgencseit dem geht es bergab.
Die Quittung hat man letztes Jahr erhalten, mit dem schlechtesten Wahlergebniss seit 1950.
Da sind ja früher schon bei viel besseren Ergebnissen und viel geringeren Verlusten die Köpfe gerollt.
Ein MS darf jetzt zum Dank für diese grandiose Leistung auch noch auf die Kanzlerkandidatur hoffen, weil die CDU noch einen drauf legt und den nächsten Schritt nach Links gemacht hat.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es ja schon fast wieder lustig.
Das krankeste an dem ganzen ist ja dass es die SPD genau vor macht wie es nicht geht, den Titel Volkspartei verloren hat und in einigen Ländern direkt vor dem Aus steht.
Und alles nur weil man über mehrere Jahre seine Stammwähler nicht bediente, sondern bei den anderen versuchte zu kopieren.
Die CDU ist auf dem besten Weg das selbe Schicksal zu erreichen.
Die haben ja nur Glück dass die FW national noch zu schwach sind und die AFD sich permanent ins eigene Knie schießt.
Ich bin anderer Meinung. Man kann die Zeiten früher und heute nicht miteinander vergleichen. Es gab Zeiten, da hätte die CSU in Bayern 60+X in Bayern geholt, auch wenn sie den berühmten schwarzen Mülleimer aufgestellt hätten. Da war es auch ganz egal mit welcher Programmatik sie angetreten wären oder welche Fehler gemacht worden wären und davon gab es Einige. Keine Kleinigkeiten, sondern richtig dicke Dinger. Korruption, Vetternwirtschaft, ja sogar Wahlbetrug- da war alles dabei.
Bayern hat sich verändert und das nicht zum Schlechteren. Die CSU ist kein Selbstläufer mehr und kommt mit ihrer Stammtischparolenpolitik nicht mehr weit. Sie muss jetzt mit einem Koalitionspartner regieren und das hebt die Qualität enorm an.
Auf Bundesebene ist es ähnlich. Die Zeiten der zwei großen Volksparteien ist vorbei und es ist m.M.n. ein Trugschluss zu glauben, dass wir wieder alte, westdeutsche Verhältnisse bekommen. Das macht das Regieren komplizierter, jedoch sehe ich darin nicht unbedingt einen Nachteil. Wir haben hierzulande Gott sei Dank, anders als z.B. in den USA oder GB, ein auf Konsens ausgelegtes System. Darum schrieb ich ja auch, dass ich eine Koalition schwarz/ grün durchaus spannend finden würde. Genau das muss auch die Antwort sein auf die modernen Zeiten. Der Wähler bestimmt am Ende, welche Koalitionsmöglichkeiten es gibt und das muss man so annehmen. Wer zu Spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben und ich bin überzeugt davon, dass ein Christian Lindner von dieser Erkenntnis bei der nächsten Wahl brutal eingeholt wird.
Wir werden ab jetzt auch erleben, dass Parteien im Vorfeld einer Wahl keine Koaltionsaussagen mehr machen werden, es also keine Lagerwahlkämpfe mehr geben wird. Das finde ich gut! Jeder soll sich unverfälscht präsentieren.
Ergo: wenn sich die Gesellschaft verändert, dann muss sich auch die Politik verändern. Sie ist deren Spiegelbild. Krampfhaftes Festhalten am Schnee von gestern (der früher eben nicht weißer war) bringt da gar nichts und genau deshalb finde ich es gut, dass ein Friedrich Merz gescheitert ist.