Bundestagswahl 2021

  • Citrone

    Da wird wohl niemand auf der Straße landen.

    Der Mieterbund kritisiert ja lediglich den Grund für die Kündigungen. Was ja an sich auch richtig ist, sollte gesetzlich kein Grund zur Kündigung bestehen.

    Vielleicht aber sollte die Stadt ja lieber für Geflüchtete modernere Wohnraumangebote suchen. :schulterzuck:

  • Die bisherigen Bewohner können doch froh sein bald aus dieser scheinbaren Bruchbude raus zu sein.


    „Allerdings werden wir Ihnen alternativen, geeigneten Wohnraum anbieten und Sie beim Umzug unterstützen, auch finanziell.“

    Ich habe den genauen Fall nicht verfolgt. Geht es wieder um Bewohner eines Kohledorfes, welche unweit ihres bisherigen Hauses ein nagelneuen Ersatzbau erhalten sollen?

  • Ich habe den genauen Fall nicht verfolgt. Geht es wieder um Bewohner eines Kohledorfes, welche unweit ihres bisherigen Hauses ein nagelneuen Ersatzbau erhalten sollen?

    Nein, so glücklich werden sie natürlich nicht entschädigt(sollten sie überhaupt gekündigt werden). Wäre aber auch ein bisschen übertrieben würde ich meinen.

  • Nein, so glücklich werden sie natürlich nicht entschädigt(sollten sie überhaupt gekündigt werden). Wäre aber auch ein bisschen übertrieben würde ich meinen.

    Vielleicht zeigen sich ja ein paar Aktivisti solidarisch und veranstalten gemeinsam mit den Bewohnern Proteste gegen die Wohnenteignung.

    Schlimm, wenn aus reiner Profitgier wieder die Sozialschwachen gegeneinander ausgespielt werden.

  • Naja, es ist ja keine Enteignung, da dort zur Miete gewohnt wird.

    Und wenn die Stadt ihr Versprechen nicht bricht, dann sollten am Ende alle davon profitieren. Die Bewohner, wenn sie denn eine bessere Wohnung für sie finden, die Geflüchteten, die übergangsweise eine private Unterkunft haben und nicht in einem Lager leben müssen.

    In ein paar Jahren wird das Haus eh abgerissen und ersetzt.

  • Ist ja das gleiche in Regensburg, Da stehen Wohnbunker aus den 1960er Jahren mittlerweile leer, weil die Stadtbau sie saniert / sanieren muss. Das dauert aber noch. Deswegen hat SpaceEye e. V. die jetzt angemietet und stellt gespendete Möbel rein, damit Geflüchtete ein Dach über dem Kopf haben. AfD und Konsorten schwadronieren natürlich wieder vom Flüchtling, der den Deutschen aus der Wohnung wirft.

  • Hst du den Focusbericht überhaupt gelesen?

    Und deshalb schaltet sich der Mieterbund ein? Glaubst du ernsthaft, sie bekommen bessere Wohnungen fürs gleiche Geld? Ihnen wird Hilfe angeboten... schön,

    aber sie haben doch keine Wohnungen. Die Mieter sind ja auch ganz anderer Ansicht, und zwar weil sie es wissen wie es läuft.

    Ich frage mich manchmal schon, von was du nachts träumst.

    Das Ding ist ein politisches Minenfeld - auf mehreren Ebenen.

    Zum einen wäre da die fehlende Rechtsgrundlage für die Kündigungen (dass die Stadt Eigenbedarf anmelden wollte wie anderweitig vermeldet wurde, wäre ein mehr als schlechter Witz für ein privatrechtlich organisiertes Wohnungsunternehmen).

    Dann finde ich es schon lustig, dass das Bestreben, diesen Wohnblock leer zu machen (und der entsprechende Zuspruch dazu) genau aus der Ecke kommt, der sonst als erstes Stimmung gegen die miesen Vermieterhaie wegen "Entmietung" und anschließender "Luxussanierung" macht (Wehe wenn das die Vonovia gewesen wäre). Aber das wird dann halt wie immer so gedreht, wie man es gerade braucht.

    Auf der anderen Seite wird mal wieder schön gezeigt, wie die Bundespolitik ihrer Agenda in Sachen Migration folgt und Länder aber vor allem Kommunen mit der Bewältigung deren Folgen allein lässt. Immerhin sind die Kommunen ja verpflichtet, die ihnen zugeteilten Flüchtlinge angemessen unterzubringen. Theorie und Praxis gehen da offenbar ein Stück weit auseinander.

    Der AfD spielt sowas natürlich (im ersten Moment) in die Hände, aber auch hier gibt's gelebte Inkonsistenz. Deren Erzählung geht ja eher in die Richtung, dass die Flüchtlinge gerne "luxusuntergebracht" werden. Jetzt bekommen die Alteingesessenen aber Entschädigungen und bessere Wohnungen angeboten und die Flüchtlinge müssen in die sanierungsreife Bude rein ... passt in deren Erzählung auch nicht so recht rein.

    Unterm Strich ... das Problem ist da, lässt sich nicht ohne Nebengeräusche lösen und Recht machen kann man es sowieso niemandem.

    Der Ansatz der Stadt ist vermutlich recht nah am Optimum - von den Kündigungen (und der Kommunikation) mal abgesehen. Ersatzwohnraum, inkl. Abfindung etc. anbieten ... viel mehr kann man da nicht machen. Wer nicht umziehen will, der bleibt halt und darf sich demnächst über 100 neue fremdländische Nachbarn freuen. Wenn die verbliebenen Mieter damit klarkommen, ist alles paletti. Wenn nicht, dann wird sie niemand aufhalten, doch noch auszuziehen (aber dann wohl ohne Abfindung/Unterstützung).

  • Ist ja das gleiche in Regensburg, Da stehen Wohnbunker aus den 1960er Jahren mittlerweile leer, weil die Stadtbau sie saniert / sanieren muss. Das dauert aber noch. Deswegen hat SpaceEye e. V. die jetzt angemietet und stellt gespendete Möbel rein, damit Geflüchtete ein Dach über dem Kopf haben. AfD und Konsorten schwadronieren natürlich wieder vom Flüchtling, der den Deutschen aus der Wohnung wirft.

    Guten Morgen

    Bekommen die denn für die Ukraine Flüchtlinge denn wie anders üblich auch Geld vom Job Center oder bei Älteren über den Landkreis ….? Oder machen die das völlig umsonst ..?

  • Guten Morgen

    Bekommen die denn für die Ukraine Flüchtlinge denn wie anders üblich auch Geld vom Job Center oder bei Älteren über den Landkreis ….? Oder machen die das völlig umsonst ..?

    Das weiß ich nicht, fände aber auch nichts Verwerfliches dran. Es wird hier unkompliziert und schnell Menschen in Not geholfen, indem renovierungsbedürftige, leer stehende Wohnungen angemietet werden.

    Hier wäre übrigens der entsprechende Zeitungsartikel dazu: https://www.mittelbayerische.de/region/regensb…art2192512.html

  • Die Stadt gibt dazu heute eine Pressekonferenz

    „Es wird keiner eine Härte erleiden, auch wenn die Miete im Einzelfall etwas höher ausfällt“

    Ich vermute mal, es wird sich um ca. 40 Einzelfälle handeln.

    Ansonsten steht eine Umzugspauschale von 1.500 - 2.000€ im Raum. Wenn man selbst nix schleppen kann, wird das bei allem was größer als ne 2-Zimmer Butze ist, schon schwierig, überhaupt die Kosten zu decken.

  • Dann muss ich aber auch sagen, dass viele von den Mietern sich selbst dafür entschieden haben auf Miete zu leben. Lebe ich nicht in meinem Eigentum ist die Chance einfach da, dass ich raus muss, oder dass es durch Renovierungen zu starken Mieterhöhungen kommen kann.

    Menschen die z.B. erst die letzten 15 Jahre ins Land gekommen sind natürlich mal davon ausgenommen.

  • Bis vor einiger Zeit haben sie sich vllt wirklich für Miete entschieden, aber auch da konnte nicht jeder bauen oder kaufen!

    Inzwischen ist Bauen für riesige Teile der Gesellschaft unerschwinglich und dann wird's eng mit Eigentum für viele die es bisher nicht haben. Erben ist da bis jetzt noch die größte Chance für viele in Zukunft.

    Aber auch da beim Wohnraum erben gibt's schon Gruppierungen die da laut nach Änderungen rufen.

    :pfeif:

  • Dann muss ich aber auch sagen, dass viele von den Mietern sich selbst dafür entschieden haben auf Miete zu leben.

    Lebe ich nicht in meinem Eigentum ist die Chance einfach da, dass ich raus muss, oder dass es durch Renovierungen zu starken Mieterhöhungen kommen kann.

    Naja, von diesen Mitern wohl eher nicht. Wir sprechen da von einem Gebäude mit äußerst geringen Mieten. Ich denke mal von denen hatte niemand die Wahl zwischen Eigentum und Miete.
    Dennoch ist es richtig, dass es bei Miete immer dazu kommen kann, umziehen zu müssen.

    Wenn man Pech hat, ist es privat vermietet und bei Eigenbedarf steht man völlig alleine da. Da wird weder Umzug bezahlt noch eine neue Wohnunterkunft gesucht.

    In diesem Fall haben die Mieter ja sogar Glück, dass der Umzug bezuschusst und sich von Seiten der Stadt um neue Unterkünfte gekümmert wird.

    Viele tausend andere jährlich haben dieses Glück nicht, wenn plötzlich Eigenbedarf angemeldet wird.

    Zumal dieses Haus würde in den nächsten Jahren eh abgerissen, auch dann hätten sie ausziehen müssen.

    So ganz nebenbei, die die Zusammensetzung der Lörracher Räte:

    Was willst du damit sagen?

  • Genau so ist es.

    Man müsste sich mal eine Strategie überlegen wie 2-Zimmerwohnungen bis Max. 60qm besser an den Bedürftigen gebracht werden können als Eigenheim.

    Beispielsweise wenn es das erste Eigenheim ist, gibt es steuerliche Vorteile o.ä.

    Oder dass das benötigte Eigenkapital zinsgünstig als Kredit vom Staat vergeben wird. Bei Renteneintritt kann dieser dann auch ggf. von Angehörigen weiter bezahlt werden und der Betrag wird direkt vom Erbe (in dem Fall ist das einzige Erbe vermutlich die Wohnung) abgezogen etc.

    Man könnte da schon was finden, wenn man denn wollen würde.

  • Genau so ist es.

    Man müsste sich mal eine Strategie überlegen wie 2-Zimmerwohnungen bis Max. 60qm besser an den Bedürftigen gebracht werden können als Eigenheim.

    Beispielsweise wenn es das erste Eigenheim ist, gibt es steuerliche Vorteile o.ä.

    Oder dass das benötigte Eigenkapital zinsgünstig als Kredit vom Staat vergeben wird. Bei Renteneintritt kann dieser dann auch ggf. von Angehörigen weiter bezahlt werden und der Betrag wird direkt vom Erbe (in dem Fall ist das einzige Erbe vermutlich die Wohnung) abgezogen etc.

    Man könnte da schon was finden, wenn man denn wollen würde.

    Sorry, aber das ist leider vollkommen an der Realität vorbei.

  • hier mal ein Bericht zu diesem "Mieter raus - Flüchtlinge rein"

    https://www.swr.de/swraktuell/bad…-klage-100.html

    sehr lesenswert dieser Kommentar

    Zitat

    Als Mieter bei einer städtischen Wohnbaugesellschaft zahlt er weniger als am freien Markt. Das gilt in Lörrach genauso wie in Stuttgart oder Mainz. Dass die Wohnungsbaugesellschaft ihn aus triftigen Gründen „umziehen“ kann, weiß er seit dem Beginn seines Mietverhältnisses. Diese Beweglichkeit kann ihm auch von Nutzen sein, etwa wenn er bei Familienzuwachs eine größere Wohnung braucht.

    https://www.swr.de/swraktuell/auf…olumne-100.html

    Ja für die afd wieder ein toller Grund ihre zu erwartende Empörung in die Welt zu posaunen und mit Schaum vo dem Maul herum zu tigern


    EINE Kritik ist aber auf jeden Fall berechtigt: mit der Kommunkation wurde ein tolles Eigentor geschossen, das war nicht mal ein Fettnapf.

  • EINE Kritik ist aber auf jeden Fall berechtigt: mit der Kommunkation wurde ein tolles Eigentor geschossen, das war nicht mal ein Fettnapf.

    Wobei ich denke, egal wie so etwas kommuniziert wird, es wird immer Unmut geben.

    Das Thema wohnen ist ja auch ein sehr privates und egal aus welchen Gründen den Menschen gekündigt wird, der Unmut folgt.

    Und bei den Bewohnern kann ich diesen auch gut verstehen. Doch nach dem ersten Schock sollten sie sich mit der Stadt an den Tisch setzten und für sich die beste Lösung suchen.

    AfD und co. würden es so oder so ausschlachten, allein weil nun sogar "deutsche Einheimische für Flüchtlinge vertrieben werden". Da ist es dann völlig egal wie etwas kommuniziert wird.

  • Wobei ich denke, egal wie so etwas kommuniziert wird, es wird immer Unmut geben.

    Das Thema wohnen ist ja auch ein sehr privates und egal aus welchen Gründen den Menschen gekündigt wird, der Unmut folgt.

    Und bei den Bewohnern kann ich diesen auch gut verstehen. Doch nach dem ersten Schock sollten sie sich mit der Stadt an den Tisch setzten und für sich die beste Lösung suchen.

    AfD und co. würden es so oder so ausschlachten, allein weil nun sogar "deutsche Einheimische für Flüchtlinge vertrieben werden". Da ist es dann völlig egal wie etwas kommuniziert wird.

    hast schon Recht,

    aber die wirklich Kommunikationskatastrophe in diesem Fall war, dass die (wenn der Beitrag korrekt ist in diesem Punkt) Mieter einfach ein Schreiben in ihrem Briefkasten fanden.

    So etwas muss in einer persönlichen Versammlung kommuniziert werden, auch wenn man es nicht unbedingt machen müsste. Und wer nicht zur Versammlung kommen kann, soll einen Gesprächstermin erhalten. Mit den Leuten reden, verhindert viel Ärger bereits im Vorfeld. Insofern geschieht zumindest ein Teil des Shitstorms gegen die Statdt zurecht.