Bundestagswahl 2021

  • Die Frage ist: was können sie denn tun? Im Grunde doch nur darauf hoffen, dass irgendwo mal wieder ein Islamist mit einem Anschlag durchkommt. Noch stärker provozieren können sie nicht, weil sie a.) schon fast alle roten Linien überschritten haben und ihnen b.) der Verfassungsschutz an der Backe klebt. Machen sie aber einen auf seriös, dann rennt ihnen ihr beträchtliches, braunes Klientel weg und zudem müssten sie dann den Pfad der Argumente betreten. Und sobald die das machen verlieren sie auf ganzer Linie. Außerdem: wer will schon eine Alternative, die eine weitere „Altpartei“ ist?

    Die Geister die ich rief, werd ich nun nicht wieder los.

    Ich denk mir manchmal, vielleicht ist das doch gar nicht so schlecht, dass die da sind. Weil dann wird man immer wieder daran erinnert was passiert, wenn man als Demokratie scheitert.

    ich denke eher an profane Dinge. Verbesserung des Onlinewahlkampf, mehr Haustür. Demoverbote ausreizen und als Opfer stilisieren.

    Die Chance auf die hoffe, dass in Sorge um das Wahlergebnis die Partei sich selber aufreibt ob man noch radikaler vorgeht oder versucht die Mitte zurückzugewinnen. Nicht zerstört junge Parteien mehr wie sinkende Wahlergebnisse (Sagt dir der Pirat^^, also die Partei nicht die Mannschaft)

  • Also Politikverdrossenheit kann ich aktuell nun wirklich nicht feststellen. Wir hatten schon Zeiten ohne Pandemie, da war die Wahlbeteiligung schlechter.

    Da hast du recht es war für den Wähler schon mal aussichtsloser.

    Aber die Politik ist doch noch nie so sehr gefordert gewesen wie im abgelaufenen Jahr.

    Noch nie waren das "tägliche Treiben" unserer Volksvertreter so brutal in den Medien.

    Noch nie hat sich Hinz und Kunz so mit der Politik beschäftigt wie heute.

    Vor Corona hatten wir 80 Mio Bundestrainer heute haben wir 80Mio Virologen.

    Noch nie war das ganze Volk von den einzelnen Eintscheidungen so betroffen wie heute.

    Superwahljahr, in dem jede Wahl eine Fingerzeig Richtung Bundestagswahl ist und dann geht die Wahlbeteilung um 7% in BW und 6% in RLP runter.

    Für eine Politverdrossenheit ist der Wert zu gut, da hast du recht. Ich glaube die Verdrossenheit ist auf eine Wählerschicht zu reduzieren.

    Wir haben hier drin vor ein zwei Wochen mal über die Alternativlosigkeit mancher Unionswähler gesprochen.

    Was macht denn der Stammunionswähler der mit deren Politik nicht mehr zufrieden ist, ich glaub da sind mangels Alternative einfach viele zu Hause geblieben.

    Sieht man ja an der Wählerwanderung, 125 000 Leute sind gestern von der CDU zu den Nichtwählern gewandert.

    https://www.tagesschau.de/newsticker/liv…ehler-wanderten

    Da

  • Das ist doch genauer betrachtet Unsinn. Wenn ich eine Linke Partei bin, gehe ich zur Umsetzung meines Programms mit anderen linken Parteien zusammen. Wenn dann drei kleine Parteien zwei große überrunden, die weiter rechts stehen, ist dass dann Wählerwille, weil sie die Mehrheit abbilden und ihr Wahlprogramm umsetzen. Dafür wurden sie gewählt. Warum sollte man als Linke Partei mit zwei rechten zusammengehen und dann 20% des eigenen Wahlprogrammes umsetzen dürfen. Obwohl es 80% sein könnten.

    Mit Ausnahme Thüringens...

  • Noch etwas kurioses Bawü: die Grünen gewinnen 2,3% und 11 neue Sitze, die FDP 2,2% aber nur 6 Sitze. Die CDU verliert keinen Sitz trotz -2,4% die AFD bei -5,4% 6 Sitze.

    Das steht alles nicht wirklich in Relation. Das Wahlsystem dort ist etwas verzerrt.

  • Noch etwas kurioses Bawü: die Grünen gewinnen 2,3% und 11 neue Sitze, die FDP 2,2% aber nur 6 Sitze. Die CDU verliert keinen Sitz trotz -2,4% die AFD bei -5,4% 6 Sitze.

    Das steht alles nicht wirklich in Relation. Das Wahlsystem dort ist etwas verzerrt.

    Wie kommt das zustande? Direktmandate?

    Gibt es auch Überhangsmandate wie im Bundestag?

  • Ich denke, dass es letztendlich schwierig zu sagen ist, warum manche Wähler sich nicht vom momentanen Programm einzelner Parteien angesprochen fühlen. Das gilt vor allem für die Unionswähler, da die Partei eigentlich schon lange nicht mehr für irgend etwas explizit steht.

    Natürlich war die Korruptionsaffäre ein Schlag ins Kontor für die Union, allerdings ist dieser Trend, weg von den C- Parteien, ja auch schon länger festzustellen. Bisher nicht so dramatisch wie bei der SPD, dafür aber kontinuierlich.

    Allgemein kann man aber sagen, dass sich vor allem die Welt verändert hat und auch unsere Gesellschaft. Da sind mittlerweile ganz andere Dinge en Vogue wie noch vor wenigen Jahrzehnten.

    Deutschland ist mit einem Durchschnittsalter von 42.1 Jahren ein relativ altes Land und mit fortgeschrittenem Lebensalter sind die Menschen nicht mehr so bereit umwälzende Änderungen mittragen zu wollen. Man neigt eher dazu das was man hat = das was man kennt = das was einem Sicherheit vermittelt bewahren zu wollen. Da sind Zeiten wie diese natürlich pures Gift für den eigenen Wohlfühlfaktor. Daher wird aus einem konservativ tickenden Menschen auch nicht so schnell ein progressiv denkender, wie umgekehrt. Das erklärt zumindest einen Teil dieses Verhalten, im Falle eines Falles lieber zuhause zu bleiben, als fremd zu wählen.

    Dafür steht ja auch der Erfolg von Malu Dreyer, die ja trotz des Umfragetiefs ihrer Partei im Bund, hier einen deutlichen Erfolg verbuchen konnte. Die kennt man, die mag man und da will man nicht die Pferde wechseln.

    Für mich als Sozialdemokraten zeigt nicht nur das gestrige Wahlgeschehen vor allem eins, dass nämlich die SPD überall dort erfolgreich ist, wo sie deutlich „mittiger“ auftritt und natürlich charismatische Kandidaten aufstellt. Auch Winfried Kretschmann von den Grünen hat seinen Erfolg einmal dem Faktor- „keine Wechselstimmung“ zu verdanken, aber auch klar deshalb, da er in weiten Teilen „mittig“ daherkommt.

    Was mir aber gut gefällt, dass jetzt schon seit geraumer Zeit Geschlossenheit im Willi Brandt- Haus herrscht. Das ist ein seltener Zustand. Natürlich wirft die Auswahl des KK Scholz Fragen auf, da die Partei mit Borjans und Esken zwei linke Vorsitzenden gewählt hat, aber es macht ja nun auch überhaupt keinen Sinn jetzt schon wieder eine neue Parteiführung zu wählen. Gabriel, Schulz, Nahles- das ging ja wie das Brezelbacken! Jetzt arbeiten wir mit den Leuten die wir haben und die lernen dazu. Vor allem Saskia Esken.

    Ich will auf alle Fälle im Bund eine 2 vor den Stimmen stehen haben und das können wir auch erreichen. Die Talsohle ist durchschritten und die Menschen hören uns auch wieder mehr zu. The Trend was not our friend.

    Jetzt mal sehen wie sich Laschet und Söder verhalten.

  • Die AfD hat sich - und wird das auch weiter so machen - in BW selbst demontiert. Keine Problemlösungen im Angebot, totales Führungschaos,

    Noch etwas kurioses Bawü: die Grünen gewinnen 2,3% und 11 neue Sitze, die FDP 2,2% aber nur 6 Sitze. Die CDU verliert keinen Sitz trotz -2,4% die AFD bei -5,4% 6 Sitze.

    Das steht alles nicht wirklich in Relation. Das Wahlsystem dort ist etwas verzerrt.

    Die Grünen haben so viele Direktmandate gewonnen, dass BW auf der Karte bis auf 3 größere Inseln und ein paar kleine ganz schön grün aussieht. Selbst tiefschwarze Kreise haben sich umgefärbt. Diese 11 Sitze sind alle direkt errungen, die „Verschiebung“ kommt durch die Ausgleichsmandate. Ein System von dem jahrzehntelang die CDU als größte Partei profitiert hat ;)

  • Alle Unions-Bundestagsabgeordneten haben nun eine Erklärung unterzeichnet, in der sie versicheren keine weiteren krummen Geschäfte gemacht zu haben. Zumindest in den Jahren 2020/21. Zumindest nicht mit dem Verkauf oder Vermitteln von Medizinprodukten. Dafür garantieren sie mit ihrer Ehre. Na, wenn das nichts ist :rofl:

    https://www.spiegel.de/politik/cdu-cs…90-8f50cfdddf12

    Ich zitier mich mal selbst, da es mit der Ehre wohl doch nicht soweit zu sein scheint. :pfeif:

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  • glaube nicht, dass Kretschmann seine Regierungsbildung taktisch nach Berliner Wünschen ausrichtet. Für ihn zählt - das hat er auch gesagt und ich glaube ihm das - an erster Stelle Baden-Württemberg und so handelt er dann auch. Er hat jetzt 5 Jahre SPD ausprobiert, dann 5 Jahre CDU - er kann die nächsten 5 Jahre sicher einschätzen, mit wem er besser regieren kann und auch mehr durchsetzen.

    Berlin ist da erst mal weit weg. Aufgrund der Coronapandemie ist das dieses Mal - trotz nur noch etwa 6 Monaten - auch zeitlich noch sehr weit entfernt. Da kann sich die Gemütslage der Bevölkerung noch in jede Richtung drehen, die CDU ist im Moment (und wer weiß wie lange noch) nur ein Torso ohne Kopf und nur mit einem Teilskelett, die SPD weiß auch noch nicht so für was sie wirklich steht und hat nur einen Scholz vorzuzeigen. Da kann man mit einer Berücksichtung von Berlin bei der Regierungsbildung nur was falsch machen und nichts richtig.

    Jetzt muss Kretschmann nur noch gesund bleiben (inkl seiner Frau), dann wird das schon was und der CDU wird mitregieren einiges wert sein, anstatt als "Oppositionskoalition" zusammen mit AfD in der Öffentlichkeit aufzutreten.

    Da wird ein Satz gezielt oder auch nicht lanciert und schon wird er absolut unreflektiert zum Slogan.Wofür stehen denn die anderen Pateien? Wofür steht die CDU die letzten 12 Jahre außer für "Mutti" ? Wofür stehen die Grünen außer

    E-Mobilität, der ganze Atommüll der rumliegt interessiert kein Schw.in mehr als ob es nie Thema gewesen wäre? Bei der SPD sind von der Anpassung des Mindestlohnes über die teilweise Reform des Arbeitsmarktes bezgl. befristeter Veträge (Fleischindustrie) oder Reichensteuer durchaus etwas erkennbar, während die CDU einzig dagegen ist.

    Machen wir uns nichts vor, wer liest schon tatsächlich (mich eingeschloßen) vor einer Wahl ein Parteiprogramm in Gänze durch?

  • Da wird ein Satz gezielt oder auch nicht lanciert und schon wird er absolut unreflektiert zum Slogan.Wofür stehen denn die anderen Pateien? Wofür steht die CDU die letzten 12 Jahre außer für "Mutti" ? Wofür stehen die Grünen außer

    E-Mobilität, der ganze Atommüll der rumliegt interessiert kein Schw.in mehr als ob es nie Thema gewesen wäre? Bei der SPD sind von der Anpassung des Mindestlohnes über die teilweise Reform des Arbeitsmarktes bezgl. befristeter Veträge (Fleischindustrie) oder Reichensteuer durchaus etwas erkennbar, während die CDU einzig dagegen ist.

    Machen wir uns nichts vor, wer liest schon tatsächlich (mich eingeschloßen) vor einer Wahl ein Parteiprogramm in Gänze durch?

    hast mich wirklich zum Nachdenken gebracht.

    Formuliere es anders.

    Die SPD schafft es nicht ihre Themen öffentlich sichtbar zu machen und zu plakatieren und Erfolge bei einer Umsetzung für sich zu vereinnahmen. Vielleicht hat sie sich - bzw versucht sie es auch nur - zu breit aufgestellt und hat so ihre klassische Klientel verloren ohne viel neues Wählerpotential zu generieren. Als Schlagwort formuliert: sie wirkt für mich blass und gesichtslos (auch wenn das jetzt etwas zu eindimensional rüber kommmen mag)

  • Jörg Meuthen gerade in der Bundespressekonferenz über die Ursachen des schlechten Abschneidens der AfD (ca. 1/3 Verlust): 1.) der Lockdown ist schuld und 2.) es hätte einen „Terroranschlag der Antifa gegeben auf einen Stand von Wahlkämpfern, der dann die Menschen verängstigt hätte.

    :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

    Oh mein Gott! :facepalm: