Bundestagswahl 2021

  • Nicht überall aber manchmal spielen auch wirtschaftliche Zwänge eine Rolle, wenn die Bezahlung sehr niedrig ist, wobei es in Deutschland eh ein Mißverhältnis gibt bei Erwerbslosenquote (ist nicht genau das gleiche wie Arbeitslosenquote) vs. von Armut bedroht. Bei der Erwebslosenquote ist Deutschland im EU-Vergleich auf dem 4 Platz. Bei dem Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Personen ist Deutschland für 2022 innerhalb der EU auf dem 18. Platz von 27.

    Allgemein bin ich aber klar für für einen höheren Mindestlohn. Wenn Menschen voll arbeiten aber aufstocken müssen oder auch in der Rente zusätzliche Unterstützung beantragen müssen, dann finde ich das nicht richtig. Indirekt betrachtet ist das auf ein Bsp. von einer zu unterhaltenden Person bezogen wie in der Rente eine verschobene Subventionierung von Unternehmen, wenn so wenig gezahlt wird, dass es später, deswegen verschoben auf die Zeit bezogen (oder u.U. sogar schon während des Arbeitslebens) nicht für's Leben reicht und mit Steuergeldern unterstützt werden muss, was dann die indirekte Subvention ist, weil was sich Unternehmen an Löhnen gespart haben muß der Staat später durch Unterstützung von Rentnern (oder auch schon davor im Arbeitsleben) mit Steuergeldern kompensieren.

    Besser wäre es den Mindestlohn nochmal deutlich zu erhöhen und im Gegenzug Steuern, die von Unternehmen gezahlt, zu reduzieren. Unternehmen stehen damit dann nicht oder kaum schlechter da und Menschen haben jetzt und auch später genug, damit es für's Leben reicht, zumindest ein deutlich größerer Teil. Trägt dann auch zur Motivation bei und hat durchaus auch was mit Würde zu tun, an der man so nicht oder weniger kratzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Hockei (20. Oktober 2023 um 07:40)

  • Ich denke einerseits die Lohn-Schere ist zu groß. Völlig übredrehte Spitzengehälter lassen in sehr vielen Unternehmen für die unteren Stufen nicht mehr genug übrig.

    Zweitens passt für mich der Unterschied zw. den hohen Lohnbelastungen (Steuern und Abgaben) und den anderen Einnahmen oder Arbeitskomponenten nicht mehr.

    Nur an einer einzelnen Stelle dieses zusammenhängenden Komplexes was radikal ändern und die anderen Stellschrauben gar nicht bewegen dürfte nicht funktionieren. :/

  • Das es überhaupt Mindestlöhne braucht ist ja schon der Fehler.

    Die Einführung des Mindestlohns war alternativlos und wichtig.

    Warum zur Hölle muss es eigentlich Ausbeuterberufe geben, wo Menschen für teils schwere Arbeit mit dem Mindestlohn auskommen sollen?

    Welche Berufe wären das denn deiner Meinung nach?

  • Und die nächste einfache Antwort auf eine noch komplexere Frage, ist zwar kein AFD Inhalt, aber deren Methodik :thumbsup:


    Ich denke einerseits die Lohn-Schere ist zu groß. Völlig übredrehte Spitzengehälter lassen in sehr vielen Unternehmen für die unteren Stufen nicht mehr genug übrig.

    Hast da auch ein greifbares Beispiel dafür?

    Einmal editiert, zuletzt von 1543 (19. Oktober 2023 um 19:23) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 1543 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Welche Berufe wären das denn deiner Meinung nach?

    Paketboten zum Beispiel, oder Lieferdienste im allgemeinen.

    Ich bin während der Corona-Pause für einen Apothekenlieferdienst gefahren. Die Pakete wogen nicht selten 20 kg und mehr ... mehr wie den gesetzlichen Mindestlohn gab es nicht dafür.

  • Ich kannte da mal so eine Gesellschaftsform, in der der Facharbeiter deulich besser bezahlt wurde als der leitende Ingenieur. :pfeif: Das Ende dieses Experimentes ist bekannt.


  • Hast da auch ein greifbares Beispiel dafür?

    Ich seh es z.B. in meiner Firma. Die Chefetage hat bis ca. Faktor 8 beim Jahreseinkommen zu den Untersten. Halte das schon für nicht mehr gesund und bin überzeugt da gibts noch ganz andere Bsp.

  • Ja, das zeigen die Mitarbeiter ja gerade in der Gastrobranche ;) Die fordern nicht mehr Lohn die suchen sich einfach eine andere Arbeitsstelle. Da kann dann die Dehoga wieder weiterjammern.

    Wenn das alles so einfach wäre wie du schreibst. In den Niedriglohnsektoren haben es viele Arbeitgeber noch nicht gerafft, da bekommst nur mehr Lohn wenn der gestzlich vorgeschrieben wird. Und Gewerkschaft vermeiden die wie die Pest, da werden alle Winkelzüge gemacht das man da ja nicht reinfällt.

    Man kann doch aufstocken lassen, :pfeif:

  • Paketboten zum Beispiel, oder Lieferdienste im allgemeinen.

    Ich bin während der Corona-Pause für einen Apothekenlieferdienst gefahren. Die Pakete wogen nicht selten 20 kg und mehr ... mehr wie den gesetzlichen Mindestlohn gab es nicht dafür.

    Schön, dass du für Bone02943 eine mögliche Antwort gibst. Erledigt sonst immer der andere Forenkollege. Wäre vielleicht schön, wer er selbst noch dazu eine Antwort findet. Wenn möglich auch eine etwas umfangreichere Arbeit und nicht nur speziell einen Lieferdienst.

    dragon030

    Wie sehe denn deiner Meinung nach eine passende Entlohnung für diese Arbeitsstelle aus?

  • Gäbe es keinen Mindestlohn würden unzählige Arbeitgeber noch weniger bezahlen, Dank der kaum noch vorhandenen Macht an Gewerkschaften usw. Überdrehen kannst diese Schraube in eh schon Inflationszeiten aber auch nicht!

  • Leider, besser wäre es sowas wäre nicht nötig.

    Das erschließt sich aus dem Kontext. Und es gibt genug Beispiele.

    Der Mindestlohn war notwenig, weil es Arbeitgeber wie Pin gab, welche sage und schreibe 3€ pro Stunde gezahlt haben. Das war 2007 oder so.

    Ein hiesiger Schnellgastronom in Weißwasser zahlte damals an seine Bedienung 3,50€ pro Stunde.

    Wenn man keinen Mindestlohn eingeführt hätte, dann wäre es auch heut noch so. Mit gutem Willen ist da nichts zu holen, da brauchte es schlichtweg staatliche Beschlüsse.

    Wenn es genug Beispiele gibt, dann nen mir doch einfach ein paar welche dir auf dem Herzen liegen.

    Gerade du forderst sonst auch konkrete Antworten, also druckse hier nicht rum.

  • Der Mindestlohn war notwenig, weil es Arbeitgeber wie Pin gab, welche sage und schreibe 3€ pro Stunde gezahlt haben. Das war 2007 oder so.

    Eben und mein Wunsch war ein Mindestlohn wäre no niemals nötig gewesen.

    Leider wurden die Menschen viel zu lang ausgebeutet.

    Wenn es genug Beispiele gibt, dann nen mir doch einfach ein paar welche dir auf dem Herzen liegen.

    Gerade du forderst sonst auch konkrete Antworten, also druckse hier nicht rum.

    Paketdienst, gerne selbstständig. Medikamente ausfahren, vorallem aber die Gastro, die so heult, nun kaum noch Personal zu finden, ja warum wohl.

  • Paketdienst, gerne selbstständig. Medikamente ausfahren, vorallem aber die Gastro, die so heult, nun kaum noch Personal zu finden, ja warum wohl.

    Auch hier die Frage an dich, wie denn deiner Meinung nach eine angemessene Entlohnung in diesen Berufen aussehen sollte?

  • Auch hier die Frage an dich, wie denn deiner Meinung nach eine angemessene Entlohnung in diesen Berufen aussehen sollte?

    angesichts dessen, was das Leben so in Deutschland kostet mindestens 14 Euro pro Stunde, eher sogar 15.

    Und es gibt Regionen, wo das immer noch zu wenig ist

  • angesichts dessen, was das Leben so in Deutschland kostet mindestens 14 Euro pro Stunde, eher sogar 15.

    Und es gibt Regionen, wo das immer noch zu wenig ist

    Dann müssen aber andere Berufe definitiv nachziehen. Thema Gesundheitswesen oder sagen wir Therapeuten. Viel fehlt da nämlich nicht mehr zum Mindestlohn und das als Fachkraft.