Bundestagswahl 2021

  • nochmals, es geht nicht um die Tat vor 30 Jahren, sondern um seine aktuellen Reden. Die sind einfach zu hinterfragen. Warum hetzt ein "bekennender" Demokrat gegen Meinungsfreiheit?

    Keine Ahnung um was es dir geht. In dem Beitrag den ich zitiert habe geht es in erster Linie um das Flugblatt das um die 35 Jahre alt ist

  • Mittlerweile wird doch jede bewährte Lebensweise als überholt und unmodern dargestellt. Mit fatalen Ergebnissen.

    Wie will man das gesellschaftlich für die Zukunft begründen? Außer mit der eigenen persönlichen Freiheit und Bequemlichkeit.

  • Was man so liest ist Aiwanger seit kurzem auf Jubeltour in Bierzelten unterwegs wie z.B. u. a. in Bad Griesbach mit 3500 Leuten bei seinem Auftritt. Solche Meldungen lesen sich nicht gerade danach, dass sich Wähler groß gegen Aiwanger entscheiden werden.

    Das Timing der ganzen Geschichte macht deutlich, dass es hierbei hauptsächlich um Wahlkampf geht. Durch den medialen Aufruhr (z.B. im Vergleich zur Anzeige gegen Scholz) wird das zusätzlich auch noch dem letzten klar werden. Die Freien Wähler sind damit für viele in Bayern die einzige konservative Alternative, nachdem die CSU weiter im Niemandsland bürgerlicher Politik herumirrt und es irgendwie allen ein wenig recht machen will.

    Daher rechne ich eher damit, dass es bei der Wahl zu einem besseren Ergebnis für die Freien Wähler als die 11,6% von 2018 kommen wird. Für einen großen Teil des Zuwachses könnten dabei bisherige CSU-Wähler sorgen.

  • Mittlerweile wird doch jede bewährte Lebensweise als überholt und unmodern dargestellt.

    Zeiten ändern sich nunmal. In Hundert Jahren wird es vielleicht auch Menschen geben, die sich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und fassungslos auf frühere Zeiten blicken. Und noch fassungsloser werden sie darüber sein, wie es vor 200 Jahren noch standard war. Die Menschheit entwickelt sich und dieser Prozess lässt sich nicht aufhalten. Nichtmal in Nordkorea und auch nicht von den Taliban in Afghanistan. Gesellschaftliche Entwicklungen können zwar verzögert werden, setzen sich am Ende aber dennoch durch. Und so wird die Welt niemals still stehen. Auch wenn sich manche wünschen würden, es bliebe alles für immer so wie es mal war.

  • Zeiten ändern sich nunmal. In Hundert Jahren wird es vielleicht auch Menschen geben, die sich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und fassungslos auf frühere Zeiten blicken. Und noch fassungsloser werden sie darüber sein, wie es vor 200 Jahren noch standard war. Die Menschheit entwickelt sich und dieser Prozess lässt sich nicht aufhalten. Nichtmal in Nordkorea und auch nicht von den Taliban in Afghanistan. Gesellschaftliche Entwicklungen können zwar verzögert werden, setzen sich am Ende aber dennoch durch. Und so wird die Welt niemals still stehen. Auch wenn sich manche wünschen würden, es bliebe alles für immer so wie es mal war.

    Wieviel Realsatire in so einem einzelnen Beitrag stecken kann

  • Und nochmal ich bin kein Aiwanger Fan, habe ihm oder seiner Partei bisher noch keine Stimme gegeben. Ich finde das Flugblatt extrem hässlich. Aber überlegt mal wie das mal weitergehen soll.

    Die Kinder die heute mit WA usw aufwachsen, sollen in 25 Jahren mal unsere Länder regieren, da findet sich auf vielen alten Handys bestimmt was extrem hässliches aus der Jugendzeit. Könen wir diese moralische Latte da wirklich über den Zeitraum eines halben Lebens aufrecht erhalten?

    Ist es nicht einfach völlig übertrieben eventuelle Jugendsünden durch die Medien zu treiben?

    Für die Bewertung dieser 35 Jahre alten Sache spielt doch auch sein aktuelles Verhalten eine ganz wichtige Rolle.

    Wenn Aiwanger nicht so sehr am rechten Rand fischen würde, wenn es von ihm nicht solche Reden geben würde wie die in Erding, wenn es nicht so manche andere Kontroverse mit ihm geben würde, dann würde man das Ganze um dieses Pamphlet auch anders, höchstwahrscheinlich viel milder, bewerten.

    Dazu dann auch sein aktueller Umgang mit diesem Fall, alleine schon seine Aussage, dass er seit dem Erwachsenenalter kein Antisemit sei.

    Oder dass er jetzt daraus eine Kampagne gegen die Freien Wähler konstruieren, obwohl dies indestens bis zu dieser Rede von ihm kein Thema war.


    Manch anderen könnte man dies glaubhaft als Jugendsünde abnehmen, und man würde dann auch eine entsprechende Entschuldigung und Distanzierung akzeptieren.

    Bei Aiwanger wird dies durch sein Verhalten in den letzten Jahren schwierig bis unmöglich, und eine glaubwürdige Distanzierung kam von ihm auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Maus (4. September 2023 um 15:34) aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Manch anderen könnte man dies glaubhaft als Judensünde abnehmen, und man würde dann auch eine entsprechende Entschuldigung und Distanzierung akzeptieren.

    Bei Aiwanger wird dies durch sein Verhalten in den letzten Jahren schwierig bis unmöglich, und eine glaubwürdige Distanzierung kam von ihm auch nicht.

    Netter Schreibfehler :hammer:

    In wie weit ist Aiwanger denn durch antisemitsche Aussagen aufgefallen?

    Aus Sicht eines politsch Links ausgerichteten Menschen oder einer solche Zeitung wie die SZ kann man das gut und gerne so sehen ob das Ganze dann wirklich objektiv ist oder einfach nur eine billige Hetze steht auf einem anderen Blatt

    Jeder darf seine Meinung über Aiwanger haben, wie geschrieben, ich bin keiner seiner Wähler.

    Wie da jetzt auf ihn losgegangen wird ist mir einfach zu viel und finde ich doch moralisch verwerflich

    Und am Ende wird er und seine Partei die großen Gewinner sein. Gerade in Bayern hat sich ja mit Corona gezeigt ticken die Uhren ein wenig anders.

    Die Medien vor allem die Linken werden sehr kritisch beäugt

    Und ob es der Demokratie wirklich gut tut, wenn man so Aiwangers dann mit solchen medialen Geschichten von der Bildfläche verschwinden lassen möchte, wage ich schwer zu bezweifeln

  • Durch den medialen Aufruhr (z.B. im Vergleich zur Anzeige gegen Scholz)

    Dafür gibt es aber auch verständliche Gründe.

    Die Geschichte bei Aiwanger ist ganz neu, dagegen schwelt das Thema Cum Ex bei Scholz schon seit Jahren, die erste große Berichterstattung ist da schon lange vorbei.

    Dann ist das Ganze bei Aiwanger viel griefbarer, mit Antisemitismus kann praktisch jeder was Anfangen, das Pamphlet kann sich jeder ansehen, und es recht kurz, also nichts, was einen überladet.

    Dagegen ist das Thema Cum Ex viel komplizierter, es gibt es sehr viele Beteiligte und Beschuldigte, schon abseits vom Herrn Scholz, und dies über einen längeren Zeitraum, und örtlich verteilt.

    Da muss man sich mit dem Thema schon ausgiebiger beschäftigen, um da halbwegs was davon zu verstehen, dass ist hier bei Aiwangers deutlich einfacher.

    Und außerdem hat Olaf Scholz das Talent, dass er aus solchen Sachen doch sehr unbeschadet davon kommt, es gibt ja nicht umsonst den Namen "Teflon-Scholz".

    Und wenn man hinschaut, dann hatte der Herr Scholz Neben Cum Ex schon so einiges an Dreck am Stecken, nur es bleibt nix von dem Dreck bei ihm haften.


    PS: Ich will hier den Herr Scholz auch nicht irgendwei freisprechen, der sollte schon mal zur Verantwortung gezogen werden.


    https://www.n-tv.de/politik/Er-wir…le22775326.html

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…-ampel-100.html

  • Es kristallisiert sich leider immer mehr heraus, dass es in Bayern nur noch eine Partei gibt, die man wählen kann, wenn einem dieser Populismus zuwider ist.

    Ein gutes Ergebnis dieser Partei in Bayern hätte ja vielleicht eine Signalwirkung.

    Ein schlechtes Ergebnis aber auch :pfeif:

  • In wie weit ist Aiwanger denn durch antisemitsche Aussagen aufgefallen?

    Aus Sicht eines politsch Links ausgerichteten Menschen oder einer solche Zeitung wie die SZ kann man das gut und gerne so sehen ob das Ganze dann wirklich objektiv ist oder einfach nur eine billige Hetze steht auf einem anderen Blatt

    Aiwanger ist sicher in jüngster Zeit nicht durch antisemitische Handlungen und Äußerungen aufgefallen und Antisemitismus (also Judenhass) kann und darf man ihm nicht unterstellen.

    Das Problem liegt darin, dass von der rechten Seite die Migranten/Ausländer als die "neuen Juden" benutzt werden und weiter nmoch tönt er gewaltig in schon lange bewährter Form und Weise gegen alles was er links von sich verortet. Insofern kann man seine Jugendsünde durchaus als zumindest in Teilen noch vorhanden sehen. Und die Art seiner reden haben schon eine Ähnlichkeit zu Reden in Dokumentarfilmen.

    Aber Söder ist sein Chef und Söder sieht das anders und will wohl auch seinen - wahrscheinlich noch benötigten - bequemen Koalitionspartner nicht vor den Kopf stossen oder gar verlieren. Er glaubt wohl selbst nicht an 50+ für die CSU und alle anderen in Frage kommenden Parteien wären als Koalitionspartner sehr viel schwieriger als FWB mit H.A.

    Vielleicht schafft er es ja noch, den Hubsi einzuzähmen in der nächsten Bayernregierung. Dazu dürfte der Hubsi aber keine Stimmengewinne einfahren - Söder hat aber ja noch den Ausweg als neuer Kanzler nach Berlin zu entfleuchen und sein Nachfolger hat dann Hubsi an der Kehle

  • Das stupide Hervorheben nur einer guten Ideologie wird wohl nicht erfolgreich sein. :pfeif:

    Man hat es an irgendeinem Punkt übertrieben oder nicht gemerkt, das übertrieben wurde. Der Krug geht nur solange zum Brunnen........

  • Das Problem liegt darin, dass von der rechten Seite die Migranten/Ausländer als die "neuen Juden" benutzt werden

    So eine Aussage sollte man sich einfach verkneifen. Egal, ob man es in „“ setzt oder nicht.

    Und ob „rechte“ Seite oder nicht. Man muss ab und an auch mal den Elephant im Raum benennen. Egal, wie er nun heisst, ganz unabhängig von irgendwelchen Problemen mit Migranten.

  • Und das ist ein Punkt, der mich an dir und vielen anderen Konservativen stört. Du hörst Links und denkst sofort an Stalinismus. Andere Modelle und Ideen des Sozialismus interessieren dich nicht, du unterstellst sofort das diktatorische Extrem.

    Gleichzeitig wird aber erwartet, dass man als eher links stehender natürlich differenziert zwischen sozialkonservativ, marktliberal, nationalistisch, neoliberal und was es im rechten Eck sonst noch für Strömungen gibt. Und natürlich erwartet man auch, dass jeder Linke dies komplett abgrenzen kann von rechtsextremen Positionen, die selbstverständlich wieder etwas anderes sind.

    Ich finde das sehr schade, dass man scheinbar in der rechten/konservativen Blase nicht bereit ist, sich mal mit den Ideen des Gegenübers auseinandersetzt und stattdessen lieber plump "Kommunist" schreit wie zu McCarthys Zeiten...

    Natürlich muß man differenzieren, sowohl links als auch rechts. Nicht jeder Konservative oder Liberale ist ein Nazi und nicht jeder der eher links steht ein Stalinist. Nur tatsächlich hatte ich in meiner Jugend schon als eher linker Juso ganz erhebliche Probleme ein Land zu finden in dem der Sozialismus oder Kommunismus funktioniert hat. Wenn ich dachte, da ist eines mußte ich immer feststellen, daß auch dieses nicht funktionierte. Die Länder die mit gemäßigt linken Ideen gut funktionierten waren dann auch eher sozialliberal oder sozialdemokratisch. Auch wenn es schwierig ist, man muß in der demokratischen Mitte bleiben und am besten die Regierungen wechseln auch mal. Es geht nur tolerant mit Diskussionen aller Ideen, wenn einer glaubt (egal ob rechts oder links) er hätte die Wahrheit gepachtet, ist das schon der Anfang vom (schlechten) Ende.