NHL-Saison 2020/21

  • Wieder treffen Leon und Tim für Ihre Teams.

    Beide hatten gute Chancen auf zumindest 1 weiteres Tor. Kahun im 2.Drittel mit Pech als er nach Vorlage von Leon am Stockende des Goalies scheitert.

    Leon und Nuget-Hopkins die einzigen beiden die mit plus2 aus dem Spiel gehen.

  • Winged wheel #13

    Ich denke, es macht weniger Sinn weiter mit dir darüber zu diskutieren, ob Leon sich defensiv 'verbessert' hat (2018-19 zu 2019-20 gesehen), wenn du außer 'hab ich gesehen' keinerlei Werte als Beleg dafür hast. Ich hab mir Mühe gegeben, hier aber aus Zeitgründen nicht alles ausgeführt, was ich mir dazu angesehen habe.

    Eine Auflistung von Namen mit Aussagen 'ist das ein schlechter Spieler?' oder 'Spieler A hat die besseren Advanced Stats, aber Spieler B ist der bessere' ist dabei nicht gerade passend, da es das Thema verfehlt.

    Es geht nicht darum zu beurteilen, wer der bessere Spieler ist. Es geht darum einen Teil des Spiels eines Spielers zu beurteilen. Eigentlich braucht man dazu keinen 2. Spieler als Vergleich. Den hätte ich vielleicht im Nachhinein besser nicht bringen sollen, da es anscheinend vom Thema ablenkt/Verwirrung stiftet.

    Zur Beurteilung des Defensivspiels taugen verschiedene Statistiken und auf einer gewissen Datengrundlage wird z. B. die Selke Trophy verliehen. Dabei werden Spieler aus alles Teams, mit jeweils anderen Mitspielern, anderen Spielsystemen, aus unterschiedlichen Divisionen usw. verglichen - weil es möglich ist! Schwankungen von Saison zu Saison sind selbstredend.

    Eine Verbesserung eines Spielers innerhalb zweier Spielzeiten im gleichen Team in einem Bereich sollte man nachvollziehen können - so sie denn existiert.

    Ich denke, wir sollten einfach dabei belassen: du glaubst was du siehst, ich schau mir etwas an und akzeptiere, dass mich mein Eindruck oder mein Gefühl täuschen kann. Für dich hat sich Leon im Defensivspiel von Saison 2018-19 zu 2019-20 verbessert und für mich nicht. Ich kann damit prima leben. :prost:

    Einmal editiert, zuletzt von trekronor (3. Februar 2021 um 07:58)

  • Couturier hätte niemals die Selke Trophy gewinnen dürfen wenn es danach geht.Ledeglich bei Faceoff war er besser als OReilly und Bergeron.In jeder Defensivstatistik sah er kein Land gegen die beiden.

    Nichts gegen Couturier aber zeigt halt ,das auch andere Dinge mit einfließen.

  • Das sehe ich ähnlich Dommait

    Für mich war Couturier ebenfalls keine gute Wahl. Die Trophäe wird in einer Abstimmung in der Professional Hockey Writers’ Association vergeben. Das ist keine Garantie, dass der formal beste Defensivstürmer mit den besten Daten gewinnt. Es ist und bleibt ein subjektiver Award. Couturier hatte bessere Jahre, aber vielleicht waren einige der Meinung, er sei mal dran. Ich weiß es nicht.

    Es gewinnt grundsätzlich eher ein 2 Wege Spieler. Ein exzellenter rein defensiv ausgerichteter Stürmer mit beispielsweise nur 20 Punkten und nur 13 Minuten Eiszeit wird diese Trophäe wohl nie gewinnen, obwohl die Definition der Trophäe es hergeben würde.

    Auf den Plätzen hinter Couturier lagen Bergeron, O'Reilly und Cirelli.

    Der Aussage man könne Spieler in verschiedenen Teams, Divisionen usw. aufgrund einer gewissen Datengrundlage vergleichen, steht das Ergebnis der letzten Selke Abstimmung aber nicht entgegen. Sonst könnten wir ja Couturier kaum als weniger passende Wahl bezeichnen.

    Aus welchen Grund die Abstimmungsberechtigten nun in diesem Jahr so abstimmten, wie sie es getan haben, wissen wir nicht. Sie sind nicht an eine Datengrundlage gebunden.

  • Mit Brandon Saad und Devon Toews konnte man sich sowohl in der Verteidigung als auch in der Offensive verstärken. Als Abgänge stehen dagegen Zadorov und Namestnikov zu Buche.

    Das größte Fragezeichen, und das hab ich schon vor den letzten Playoffs gesagt, steht hinter den Torhütern. Das Tandem Grubauer/Francouz ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Grubauer kann Spiele gewinnen, das hat er u.a. in den Playoffs 2019 bewiesen. Allerdings ist er leider auch etwas verletzungsanfällig geworden.

    Ich denke, wenn nicht wieder so das Verletzungspech wie 2020 zuschlägt, dann wird der Weg zum Cup nur über Colorado führen. MacKinnon ist heiß. Unmittelbar nach dem Ausscheiden letztes Jahr sagte er sofort, dass es das Ziel sei, den Cup zu gewinnen. Er hat da nicht lange um den heißen Brei herumgeredet, sondern deutlich die Ambitionen des Teams hervorgehoben.

    Interessant fand ich den Tipp, dass die Flyers die Oilers im Finale schlagen werden.

    Das geht heuer wieder munter weiter wie es letzte Saison endete. MacKinnon, Calvert, Bellemare, Johnson, Toews fallen aktuell alle aus. Lieber jetzt als später.

  • Ich hab dir die Spieler auch aufgeführt, weil du die Schwankungen siehst. Da ist ein Spieler mal eben 10 Punkte im Corsi und Fenwick besser / schlechter.
    Das sind dann auch keine Schwankungen in dem Sinne das Spieler X eine schlechte Saison hatte. Sondern da spielen dann andere umstände mit rein die die stats nicht abbilden.
    Sonst wäre GM auch ein denkbar einfacher Job.
    Du schaust auf die advanced stats und optimierst kosten pro Puckbesitz. Da brauchst du eigentlich keinen GM sondern nen Data Analyst für, und der Cup wäre geritzt.
    Das habe ich jetzt versucht dir weit und breit zu erklären, das Stats nicht alles sind, weil du sie interpretieren musst.
    Das willst du nicht hören oder verstehen, und stellst dich auf den Standpunkt: Aber die Stats. Ist ok. Kann man machen.
    Braucht man dann aber kein Forum zu. Also lassen wir das.

    Die Stats mögen das nicht hergeben, aber Draisaitl hat eine Entwicklung durchgemacht und verteidigt heute besser als vor 2-3 Jahren. Man muss schon wegschauen und nur die Stats anschauen um das nicht sehen zu können.
    Ist er Defensiv eine Macht? Nein. Aber besser geworden ist er.
    Natürlich kann er sich da noch weiter entwickeln, das denke ich aber genauso bei MCD.
    Letztendlich werden die Oilers nicht gewinnen, wenn ihre beiden Superstars es nicht schaffen, neben dem Scoring auch Gegentore nachhaltig zu verhindern.

    Das den beiden ein defensivstarker Wing helfen würde, ist denke ich auch offensichtlich. Denn bei Draisaitl ist es schon dünn mit Kahun und Yamamoto, die sind einfach leichtgewichte und trotz hohem Hockey IQ sind beide nicht unbedint defensivstark. MCD hat mit RNH da wenigstens einen Spieler der auch defensiv solide ist.

    Die Habs sind mir etwas unheimlich. Das siehst schon brutal stark aus was die liefern.
    Die Wings sind mir sehr unheimlich, die machen trotz Verstärkung genau da weiter wo sie aufgehört haben. Dabei haben sie noch nicht mal verletzte, die Div ist schwach und so richtig weiter geht es nicht. Die Sens sind deutlich verbessert aber deren Div. ist knallhart. Die Hawks scheinen doch stärker als die Wings, da wird wohl diese Saison nicht mehr viel passieren.

  • Winged wheel #13

    Es geht um deine Aussage Draisaitl hat sich defensiv verbessert. Da ich die Daten nicht interpretieren kann, bitte ich dich das doch mal zu tun.

    Zeig mir die Daten von Draisaitl aus 2017-18, 2018-19 und 2019-20, die deine These in irgendeiner Form belegen. Vielleicht kann ich dir danach meine (für dich nicht vorhandene) Interpretation der Zahlen geben.

    Zum Thema Schwankungen: Wenn ein Spieler über lange Zeiträume große Ausschläge zeigt, können das Schwankungen sein. Da sollte man mal schauen, woran das lag. Wie gut oder schlecht war die Reihe, das Team in diesem besonderen Jahr usw. Über 10 Jahre kann eine Franchise große Veränderungen erfahren, was sich in den Zahlen zum Teil deutlich bestätigen kann.

    Diese Saison z. B. hat erst 9-10 Spiele, das sind erste Trends, mehr aber nicht.

    Und ja, zu wenige GMs setzen auf Advanced Stats. Jack Johnson ist ja ein gutes Beispiel dafür, oder?

  • Euer "Streit" dreht sich gar nicht um Draisaitl. Ihr führt eine Metadiskussion über die advanced Stats. Das ist zwar für den neutralen Beobachter sehr spannend, ihr werdet aber nicht vorwärts kommen, wenn ihr da weiter nur bei Draisaitl und seinen defensiven Fähigkeiten bleibt. :/

    Die eigentliche Frage ist doch: Kann man mit den richtigen, umfangreichen advanced Stats einen Spieler analysieren ohne "Hockeygefühl" und Erfahrung zu haben?

    Ich kenne die Diskussion ganz gut, weil ich mich sehr für die NFL interessiere. Dort gibts diese Diskussion seit Jahren und sie ist deshalb auch deutlich weiter, bzw eigentlich schon entschieden. Es hat sich dort nämlich gezeigt, dass es möglich ist, ganz analytisch, nur anhand seiner Statistiken einen Spieler einzuordnen. Ich war da nie ein Fan davon und argumentativ immer auf winged wheels Seite, leider musste ich mich da eines besseren belehren lassen. :seestars:

    Ich kann nicht einschätzen, ob in der NHL aktuell ausreichend statistische Daten gesammelt werden, dass das für eine solcheeEinstufung reicht, wie sie trekronnor vornimmt. Aber vom Ansatz her denke ich mittlerweile seine Argumentation müsste stimmen...

  • Das ist das alte "Eyeball Mark I" vs "Advanced Stats" Diskussion.

    Es wird schon einen gute Grund haben, warum immer mehr Franchises in der NHL plötzlich ein Advanced Data Analyst Center einrichten. Und ja, Jack Johnson ist ein gutes Beispiel, dass der Jahr für Jahr immer wieder einen Vertrag bekommt und spielen darf liegt an Jacques Martin, der einen Narren an ihm gefressen hat: Oldschool-Coach halt. In Edmonton sind viele ehemalige Spieler in der Leitung involviert und das ist ja der große Vorwurf, dass der "old-Boys-Club" nur nach dem Gefühl und nicht nach Daten geht.

    ABER: Trotz aller Daten kommt noch etwas anderes hinzu: nämlich so Faktoren wie Glück etcpp. das kannst nicht messen, aber wenn du heute deine Franchise mit Advanced Stats aufbaust und ein bisserl Zeit hast, wirst du nicht einen sicheren Stanley Cup Gewinner produzieren, aber zumindest eine Mannschaft, die meist in den Playoffs spielt.

    Bzgl. Corsi: Nicht umsonst gibt es eine Aufschlüsselung der Corsi-Zahlen nach jeweiligen Reihenpartnern. Dann sieht man relativ schnell, woran es in einer Reihe liegt. Beispiel Jack Johnson, egal mit wem er spielt hat er schlechte Corsistats, spielt aber der jeweilige partner mit einem anderen Partner gehen die Corsistats sofort um teilweise 15-20% Punkte hoch. Also an wem liegt es dann in dem Defense Pairing?

  • So servus zusammen,

    da ich mich jetzt mal wieder ein wenig weiter in das Thema NHL rein kopfen möchte, muss ich die nächste Zeit einige wenige doofe? Fragen stellen:

    - Was bedeutet das "advanced" vor den stats? Wie unterscheidet sich das zu den einfachen stats an sich?

    - Was versteht man unter Corsi und Fenwick?

    - Und bei diesen Line ratings... (Nr. 1, C, 2. Reihe, Draisaitl) werden da nur die stats eingerechnet die auch dran stehen wenn man von Jersy auf stats wechselt oder noch mehr? Ich denke mal noch mehr, falls ja könnte mir jemand 2 bis 3 Beispiele geben?


    Vielen Dank schon mal...

    Ich versuche die Ansammlung an Fragen in nächster Zeit klein zu halten. :thumbsup:

  • Was bedeutet das "advanced" vor den stats? Wie unterscheidet sich das zu den einfachen stats an sich?

    Advanced = Erweitert(e)-

    Sprich Basic Stats Tore, Assists, Punkte, +/- Blocked Shots, Takeaways Giveaways, Bullys+ Bullys - Strafzeiten, Time on Ice etc --> Das sind die Statistiken, die du sofrt erfassen kannst und die es schon gefühlt immer im Eishockey gibt. (Beo Goalie Fangquote, Shots/Shotssaved, Gegentroschnitt etc)

    Advanced Stats sind eben z.B Fenwick, Corsi, GoalsFor% 5vs5 usw...ich bin weder ein Havard Mathematik Student noch total tief in der MAterie drin, aber z.B. Corsi zeigt dir an, wieviel % der Eiszeit die Mannschaft in Puckbesitz/offensiven AKtionen beteiligt war währedn der SPieler auf dem Eis war und wie oft es hinten gefährlich wurde. Dazu misst man letztlich nicht nur die Gegentore, sondern auch Highdager Chancen und CHancen. Mittlerweile sind die SPieler in vielen Verhaltensweisen komplett analysiert --> z.B. weiss man, dass der SPieler Max Mustermann von 100 Schüssen aufs Tor 79 auf diese Ecke bringt und 11 weitere auf die andere entgegen gesetzte Ecke.

    --> https://www.hockey-reference.com/analytics/ da gibts ein Glossar, da sind die ganz grundlegend erklärt. Für tiefergehendes Verstehen empfiehlt sich ein Auffrischungskurs in Stochastik und Statistik und gute Englischkenntnisse.

    --> https://sites.northwestern.edu/nusportsanalyt…key-statistics/ nett für Einsteiger.

    In der NHL ist das zur Zeit ein regelrechter Glaubenskrieg...die einen machens wie WingedWheel --> Ich vertraue darauf, was ich am Eis sehe. Die Anderen machen einen auf Trekronor und sagen, die Statistik beweist aber so und so.

    Im Basaeball absolut und im Football immer mehr aber setzen sich diese Analytiker durch. (Einstieg in das Thema wäre dann MoneyBall von Billy Beane)

    Im Eishockey denke ich muss man einen Mittelweg finden, weil dort oft sowas wie mentale Stärke, Momentum usw eine Rolle spielt und man das etwas schwer messen kann.

  • Advanced bedeutet erweitert/fortgeschritten. Während man zu den klassischen Stats Tore, Vorlagen, Punkte, Strafminuten und die Plus-Minus-Statistik zählt, umfassen die Advanced Stats unzählige und ganz verschiedene Statistiken. Als Beispiel die Schusseffizienz, Fenwick, Corsi, Expected Goals, Zone Entries, etc.

    Corsi ist dabei ein statistisches Instrument, um den offensiven oder defensiven Output eines Teams oder Spielers in Form von Schüssen zu messen. Allerdings fließen dabei im Vergleich zur klassischen Schussstatistik auch Schussversuche, geblockte Schüsse und Aluminiumtreffer mit in die Auswertung ein. Diese Daten erhebt man für die Offensive und Defensive und kann daraus dann einen prozentualen Wert für Corvi For (Offensive) und Corvi Against (Defensive) ermitteln. Ein kleines Beispiel: Ein Team deiner Wahl gibt in einer Partie 60 Schussversuche ab, davon hält der gegnerische Goalie 35, 20 gehen am Tor vorbei, 3 werden geblockt und 2 mal trifft man Aluminium. In der Defensive lässt du allerdings nur 40 Schussversuche zu (20 hält dein Goalie, 15 verziehen die gegnerischen Spieler und 5 Schüsse blocken deine Spieler). Dann gab es insgesamt von beiden Team 100 Schussversuche (Corsi Events) und dein Team hat davon 60 produziert. Also ist dein Corvi For Rating bei 60% und dein Corvi Against Rating bei 40%. Also schießt du statistisch gesehen mehr als der Gegner und lässt defensiv weniger zu -> Siegchancen steigen. Sprich wenn dein Corvi For Rating über 50% und dein Corvi Against Rating unter 50% ist, hast du statistisch gesehen bessere Chancen zu gewinnen. Ich hoffe das war einigermaßen verständlich.

    Fenwick funktioniert nach dem exakt gleichen Prinzip, mit dem kleinen Unterschied, dass geblockte Schüsse nicht in die Berechnung einfließen.

    Das kann ich dir nicht für alle Seiten sagen, welche solche Rankings führen. Ich nutze dafür z.B. Dailyfaceoff und die wiederum nutzen für diese Rankings das Tool "Game Score". Dieses inkludiert zum Beispiel Tore, Primary und Secondary Assists, Schüsse, Blocks, Bullys, Corsi und Plus/Minus.

    Edit: Maruk war ein wenig schneller. :thumbsup:

  • Corsi for (CF) ist die Summe der Schüsse die auf das gegnerische Tor gehen, neben das Tor gehen oder geblockt werden.

    Corsi against (CA) ist die Summe der Schüsse die auf das eigene Tor gehen, neben das Tor gehen oder geblockt werden.

    Jeweils bei 5 gegen 5.

    Der Quotient aus den beiden ist der Corsi For % (CF%). Je höher desto besser.

    Corsi % rel. ist die Differenz zu der dem CF% der gesamten Mannschaft.

    Fenwick ist das gleiche, allerdings ohne geblockte Schüsse.

    Durch diese Werte wird ein Rückschluss auf Puckbesitz der Mannschaft gezogen. Trackt die NHL mittlerweile Puckbesitz?

    Was halt generell die Sache etwas schwerer macht ist die Tatsache, dass Eishockey nicht so statisch ist wie zum Beispiel Baseball oder Football.

    Ich weiß nicht ob Eishockey reines "Moneyball" hergibt.

  • Die NHL tracked puckbesitz nicht, weil das nicht wirklich trackbar ist. Man kann schlicht den Puckbesitz oft nicht zuordnen.
    Man hat im Fussball dieses 4 Phasen Modell nach v.Gaal: Gesicherter Ballbesitz - umschalten auf gegnerischen Ballbesitz - gegnerischer Ballbesitz - umschalten auf eigenen Ballbesitz.
    Daher erzeugt man ja diese Meta Statistiken.

    Man schliesst aus der Anzahl der Aktionen die getrackt werden auf die Spielsituation. Das ist im einzelnen verkehrt, denn relativ viele Szenen im Eishockey sind in einem chaotischen Status, d.h. du kannst den Puckbesitz nicht zuordnen. Beispiel sind diese Schüsse aus dem Getümmel, loose pucks, etc.
    Die Advanced stats werden dann aussagekräftig wenn man hohe Sampels hat.

    Ich bin sehr überzeugt bei deinem letzten Satz, das die aktuellen Statistiken, selbst die advanced stats das Spiel Eishockey in seiner komplexität nicht abfangen.
    Die NFL, Baseball und Basketball haben es da einfacher. Das Spiel ist schlicht weniger hektisch, weniger dynamisch und du hast klarere Aufteilungen.
    Beim Eishockey wechselst du die ganze zeit, die Spielphasen sind unterschiedlich, du hast einen ganzen haufen faktoren und relativ wenige set plays.

    Bei Draisaitls stats war ich ehrlich gesagt sehr überrascht, da sein defensivverhalten in meinen Augen deutlich besser geworden ist. Und mich hat das sehr gewundert warum sich das statistisch nicht zeigt.
    Ein Punkt auf den ich gekommen bin ist die veränderte Position. In seiner ersten high scoring season als Wing von MCD aufgeboten, trägt er halt jetzt die 2. Reihe.

    So sehr ich an stats, advanced stats und die mathematische Modellierung von Spielsportarten glaube, so sehr glaube ich auch das Eishockey noch nicht dort ist.
    Jack Johnson ist ein super beispiel für einen Spieler bei dem advanced stats eine Aussage treffen. Nämlich das er nicht mehr NHL Niveau hat.
    Bei Draisaitl würden die Advanced Stats jetzt sagen, das er ein schlechter Spieler ist - unterdurchschnittlich.
    Das unterschreibt glaube ich aktuell keiner.

    Noch eine Anmerkung: Das Defensivverhalten ist in den meisten Sportarten erstaunlich schlecht erforscht. Corsi und Fenwick beurteilen letztlich nicht das Defensivverhalten.
    und sie werten auch nicht die qualität der schüsse bzw. scheibenaktionen. Es sind immer nur ausschnitte aus dem SPiel, und das Bild muss man sich noch zusammen setzen.
    DIe NFL Beispielsweise hat da einfach tonnen mehr daten.

  • Da sehe ich doch direkt eine Interpretationsschwäche.

    Draisaitls Advanced Stats zeigen wie exzellent er als Spieler ist. Sie zeigen ihn als als den Spieler, der er ist. Eine Offensivwaffe, mit einem unglaublichen Schuss, unglaublichen Fähigkeiten im Powerplay usw., seine Schwächen nach hinten decken sie halt auch auf.

    Wer aus Draisaitls Daten liest, er sei ein unterdurchschnittlicher oder gar schlechter Spieler, kann die Daten schlichtweg nicht lesen (sorry!) oder hat Schwierigkeiten im gleichzeitigen kombinieren vieler Aussagen (2. Mal sorry!).

    Das ist keineswegs negativ gemeint, da es Übung braucht und man wissen muss, welche Daten was aussagen. Man kann nicht 3 Werte ansehen und weiß direkt Bescheid, wie bei den vermeintlichen Basic-Statistiken. Eine einfache Aussage über einen Spieler in 'gut', 'schlecht' usw. wird der Menge an Daten und deren Aussage außerdem kaum gerecht. Wenn beispielsweise alle Daten schlecht sind, ok.

    Bei Jack Johnson braucht es meiner Meinung nach keine Statistiken um zu sehen, was offensichtlich ist. Er ist mittlerweile ein Verteidiger ohne NHL Format, Statistik hin oder her.

    Das Spiel ist mittlerweile sehr gut erfasst, so dass sich sehr viele Dinge ableiten lassen. Eine Vorhersage oder Garantie gibt es aber nicht.

    Corsi und Fenwick sind nur 2 Methoden/Parameter das Gesamtbild einzuordnen. Diese Daten allein reichen für die Beurteilung natürlich nicht aus. Die High Danger Scoring Chances for und against sind ein wichtiger Indikator um die Chancenqualität einzuordnen. Es gibt Seiten wie Hockeyviz.com, bei denen exakt abgebildet wird, wo gefährliche Zonen entstehen, wenn ein Spieler auf dem Eis ist.

    Man kann sehen wer wie oft in welcher Zone aufs Eis kommt, wie wer den Puck aus der Defensivzone bringt, in die Offensivzone bringt usw. Turnover, Giveaways etc setzen sich dann Stück für Stück zu einem Bild zusammen. Einem Bild welches oftmals über viele Spiele auch auf dem Eis bestätigt wird. Denn dort wurden die Daten ja erhoben, sie zeigen ja nur, was in der Vergangenheit auf dem Eis passiert ist. Es heißt aber nie das sich diese Trends bis in alle Ewigkeit so fortsetzen müssen, das gilt es dabei dringend zu beachten! Eine Verletzung, ein neuer Mitspieler in der Reihe, ein gut eingestellter Gegner, ein goldener oder schwarzer Tag des Gegners kann alles ändern. Deswegen ist es wichtig viele Daten anzusehen, Trends zu beobachten usw.

    Advanced Stats müssen nicht zwangsläufig die Qualität der Spieler widerspiegeln.

    Am Beispiel Tomas Tatar kann man sehen, wie sehr er in seiner neuen Heimat Montreal sein anscheinend volles Potenzial nutzt. In Vegas und in Detroit (letzten beiden Jahre) waren seine Werte nicht überragend. In Montreal sieht das völlig anders aus. Gleicher Spieler, gleiche Fähigkeiten, neuer Coach, neue Mitspieler, passenderes Spielsytem, erfolgreicher Tapetenwechsel. Und das sieht man auf dem Eis und in den Daten. Es ist zu komplex um aus den Daten 'absolute Wahrheiten' zu generieren. Ablesen kann man (ich persönlich und andere) daraus aber eine Menge.

    2 Mal editiert, zuletzt von trekronor (4. Februar 2021 um 19:58)

  • Corsi und Fenwick beurteilen letztlich nicht das Defensivverhalten.
    und sie werten auch nicht die qualität der schüsse bzw. scheibenaktionen.

    Da stolper ich auch. Klar, gegnerische Schüsse sind

    per se nicht gut. Und klar, sie entstehen immer als

    eine Folge von Ereignissen auf dem Eis - aber je nach

    Situation hat ein „shot against“ wenig bis keine Aus-

    sagekraft über das Defensivverhalten eines Spielers

    in dieser Situation.

    Statistik ist grundsätzlich super, sie lügt halt nicht.

    Andererseits müssen die Grenzen jeder Statistik in

    der Bewertung immer einfließen.

    Am Ende brauchst du eine ausgewogene Mischung

    aus den „old hockey quys“ und den „analytics“

  • Deswegen kannst du diesen Wert nur als Teil deiner Argumentation nutzen.

    Man kann beispielsweise als 4. Reihe Shutdown Spieler gegen die Topline des Gegners spielen und einen super Job in der Defensivzone machen, in der dieser oftmals startet. Das Corsi wird oftmals formal schlecht sein, das Defensivspiel dafür aber vielleicht trotzdem exzellent. Das eine schließt das andere nicht aus.

    Wenn du aber ein Top 6 Spieler bist, der oft in der Offensivzone startet, viele Turnover auf dem Konto hast und dazu ein Corsi unter 50%, dann kann man sich bestimmt ohne große Schwierigkeiten vorstellen, was da auf dem Eis passiert.

  • https://www.hockey-reference.com/players/d/draisle01.html

    Anhand der nicht lügenden Statistik interpretiere ich die Zahlen von unserem deutschen Vorzeigespieler mit einem Augenzwinkern wie folgt:

    Er lässt es (absichtlich) zu, dass die Gegner mehr auf sein Tor ballern (CF% von 48,7), da er seinem Torhüter sowieso einen Performance Boost von 5,52% Fangquote durch seine Präsenz auf dem Eis ermöglicht und gleichzeitig ne Runde Zielwasser verteilt und die Jungs mit ihm einfach 9,1% Ihrer Schüsse mehr in die Bude knallen.

    Statistik ist so einfach, man muss sie nur lesen können. Verstehe die ganze Diskussion hier gar nicht :)

    Viele Grüße und noch einen schönen Abend