Corona im Wirtschaftsleben

  • Mir kommt das vor, als wenn hier eine Wahrnehmung völlig von dem abweicht, was andere schreiben. Antworten auf nicht gestellte Fragen kommen oder keine Antwort auf gestellte Fragen. Das kannte ich von meiner pubertierenden Tochter auch. Aber diese Phase legte sich ja irgendwann wieder. Ob das hier auch passiert wage ich zu bezweifeln....

    LG Andy

  • reinhard b.

    Wir sind sehr betroffen von den Corona-Einschränkungen im Einzelhandel. Wir bekommen keinerlei Unterstützung (außer Kredite), weil wir der "falschen" Branche angehören (Handwerk).

    Im Mai/Juni sind mir 80% meines Umsatzes weggebrochen.

    Ich habe einen entsprechenden KFW-Kredit aufgenommen und mich entschieden, nicht rumzuheulen, sondern zu versuchen, herauszufinden, wo ich meine Firma anders aufstellen muss, um mich den veränderten Bedingungen anzupassen.

    Ich habe auch Personal entlassen (von 40 Leuten eine Person), hauptsächlich habe ich aber versucht, Kunden in meiner Kernbranche dazu zu gewinnen und parallel unser Leistungsportfolio daraufhin abzuklopfen, wer unsere Waren und Dienstleistungen noch gebrauchen könnte.

    Fakt ist, dass wir dieses Jahr mit einem dicken Minus abschließen werden und dass mir auch zum Ende des Jahres durch die erneut verschärften Maßnahmen wieder einiges an Umsatz wegbricht. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen werden, weil ich auch zu Änderungen gezwungen wurde, die ich ohne Krise vermutlich ewig vor mir her geschoben hätte und die sich bereits jetzt Ertragssteigernd auswirken (auch wenn das bei Verlust natürlich komisch klingt).

    Entscheide Dich, ob Du lieber allen anderen und den Umständen die Schuld gibst, oder ob Du versuchst, daraus zu lernen und entscheidest, was Du verändern willst.

    Wenn Du Unternehmer bist und wenn Du feststellst, dass Dein Betrieb und Deine Branche keine Zukunft mehr haben, dann solltest Du auch so klug sein, zu erkennen, ab welchem Zeitpunkt es keinen Sinn mehr hat, das Bestehende zu erhalten und wann es besser ist, sich neuen Dingen zuzuwenden. Das ist natürlich nicht leicht und verursacht Schmerzen, aber wie die Dakotas schon sagten: "Wenn Du ein totes Pferd reitest, steig ab!".

    Ich stand Mitte des Jahres an dem Punkt, an dem ich für mich entschieden habe, dass ich Chancen sehe, durch die Krise zu kommen und nächstes Jahr wieder produktiv zu sein. Es gab aber durchaus auch das ernsthafte Szenario, was ich mache, wenn ich den Betrieb schließen muss. Hat man einmal dieses Szenario ernsthaft durchgespielt, dann verliert das "Scheitern" seinen Schrecken.

    Wenn Du möchtest, dann kann ich Dir auch gerne eine Empfehlung geben, an wen Du Dich wenden könntest, um Dir helfen zu lassen auf dem Weg. Gegenwärtig lese ich aus Deinen Posts leider nur Verbitterung und Klage, das wird Dich aber keinen Millimeter aus Deiner Situation heraus bringen.

  • Der NOE Respekt für dieses Statement. Trifft exakt das, was unser Geschäftsführer immer sagt: Wenn du dich nicht veränderst, wird der Markt dich verändern! Und das sieht selten so aus, wie man es sich vorstellt.

    Wobei es sich für mich so anhört, als ob reinhard b. angestellt ist und nicht selbstständig. Oder ich habe was überlesen.

    Der Hinweis zum erlaubten Individualsport ist hier wahrscheinlich das stärkste Argument. Faktisch ist es ja in einem Fitnessstudio Individualsport...

    Das würde für mich bedeuten, dass wie im Individualsport ein Haushalt das Fitnessstudio besuchen darf. Der nächste dann erst, wenn der vorige fertig ist.

  • Das würde für mich bedeuten, dass wie im Individualsport ein Haushalt das Fitnessstudio besuchen darf. Der nächste dann erst, wenn der vorige fertig ist.

    Ich denke nicht das da jetzt immer nur einer im Studio sein wird;)

    Am Gerät bist du alleine. Die stehen sicherlich mit ausreichend Abstand. Wenn du das Gerät wechselst muss man auf den Abstand achten. Die Frage dürfte eher sein, wieviele man zeitgleich rein lässt...

  • Das würde für mich bedeuten, dass wie im Individualsport ein Haushalt das Fitnessstudio besuchen darf. Der nächste dann erst, wenn der vorige fertig ist.

    Wie das genau aussehen soll erschließt sich mir auch nicht so ganz auch nicht nach dem Lesen einer anderen ausführlicheren Meldung

    Zitat

    Den Antrag des Betreibers auf Außervollzugsetzung auch der restlichen Beschränkungen des Individualsports lehnte das Gericht aber ab. Das derzeitige Infektionsgeschehen rechtfertige die Beschränkungen, auch wenn die wirtschaftliche Betätigung der Sportbetriebe stark beschränkt werde.

    Da bleibt die Frage, ob das was ihm vom Gericht wieder erlaubt wurde ihn besser stellt, als die Entschädigung für die Schließung. Dann müssen auch noch seine Kunden von der Nichtinfektionsgefahr bei ihm überzeugt sein. Vielleicht geht es auch nur darum, dass wenn er aufhat auch die Beiträge der Kunden weiter eingehen

    Und wenn er wieder aufmacht, dürfte er wohl damit rechnen müssen, dass bei ihm genau nachgeschaut wird, wie und ob er sich an geltende Vorgaben hält

  • Also verbietet man alles, statt einem Bereich was zu geben.

    Verbieten, verbieten, verbieten. Das sind die Lösungen aktuell. Schwierig nachzuvollziehen...

  • Also verbietet man alles, statt einem Bereich was zu geben.

    Verbieten, verbieten, verbieten. Das sind die Lösungen aktuell. Schwierig nachzuvollziehen...

    Weil die einzige Möglichkeit die Virusausbreitung zu verhindern, dei Reduzierung der Kontakte ist.

    Nachdem die Menschen dazu nicht fähig sind, das auf freiwilliger Basis zu machen, muss das der Staat per Verordnung machen.

    Und dann muss man sich entscheiden wo man das tut.

    Der Staat hat dann einfach eine Prioliste der Dinge, wie wichtig sie für die Gesellschaft sind:

    Prio 0: Infrastruktur

    Prio 1: Demokratische Grundsätze (Wahlen, Demofreiheit unter Auflagen, persönliche Freiheitsrechte, Datenschutz)

    Prio 2: Schulen und Kinderbetreuung, als Grundlage für die weiteren Prioritäten.

    Prio 3: Systemrelevante Wirtschaftsbereiche, die aber nicht systemkritisch sind.

    Prio 4: Freizeitindustrie im allgemeinen (von der Kneipe bis zum Vergnügungspark)

    Prio 5: Vereinsleben (nicht so wichtig wie 4, weil keine Existenz dranhängt)


    Aktuell haben wir Prio 4 und 5 geschlossen, weil der Rest benötigt wird um Prio4 zu bezahlen.

    Schön? Nein!

    Alternativen ohne Abtriche bei Prio 1? Keine bekannten.

    Also wenn du nicht bei Prio 1 was rausnehmen willst musst mit Prio 4 und 5 leben.

  • Also verbietet man alles, statt einem Bereich was zu geben.

    Verbieten, verbieten, verbieten. Das sind die Lösungen aktuell. Schwierig nachzuvollziehen...

    Ich glaube manche haben den Ernst der Lage bzgl. Gesundheitswesen immer noch nicht erkannt.

    Vor Wochen waren die Argumente gegen Restriktionen die niedrigen Todeszahlen, die Auslastung der Intensivbetten.... wo bleibt die Einsicht, dass die Entwicklung so schlimm verläuft wie erwartet oder sogar schlimmer.

    Die Länder um uns herum sind bei täglichen Todeszahlen wie im Frühjahr und vor einem Kollaps des Gesundheitssystems und wir auf dem Weg dorthin.

    Es gibt Zeiten zum diskutieren (auch parlamentarisch) und es gibt Zeiten zum Handeln.

    Viele Existenzen stehen auf dem Spiel, aber wer lebt kann wieder aufbauen, auch wenn es unendlich tragisch ist welche Träume zur Zeit zerstört werden.

  • Wir haben hier gerade noch Letztens darüber gesprochen, im Vergleich zur schweren Influenza vor zwei Jahren:

    Influenza 2017/18. rund 9 Millionen Arztbesuche wegen Influenza. 334.000 Erkrankte an das RKI gemeldet. Davon 98,5% bestätigte Fälle. 60.000 hospitalisierte Fälle. Jetzt kommt etwas ganz interessantes. Der Exzess-Schätzwert liegt bei 25.100 Todesfällen. Laborbestätigte Todesfälle sind es allerdings nur 1.674. Quellen: RKI und Destatis

    Damals, und das ist ja noch nicht lange her, sprach bei 60.000 hospitalisierten Fällen niemand von einer Überlastung unseres Gesundheitssystems.

    Das macht die Sache eben doch so undurchsichtig ?‍♀️

  • Wird es nicht...

    Es gibt hier so viele Häuptlinge, (Besserwisser ), besser Rechtschreibende, wahnsinnig viel Zeit habende .

    Wie ein Geisterfahrer, hunderte ;)

    Wobei es sich für mich so anhört, als ob reinhard b. angestellt ist und nicht selbstständig. Oder ich habe was überlesen.

    So habe ich das auch verstanden und alles andere würde mich auch wundern.

  • Damals, und das ist ja noch nicht lange her, sprach bei 60.000 hospitalisierten Fällen niemand von einer Überlastung unseres Gesundheitssystems.

    60.000 über welchen Zeitraum. Ja wohl von grob Oktober - April also 7 Monate, macht unter 10.000 pro Monat ;) Und jetzt stell das mal zum Aktuellen in Relation, ganz davon abgesehen das da noch interessant wäre wie viel davon intensiv medizinisch betreut werden mussten oder eben nicht.

    Und dann auch wieder schön diese Horrorzahl 25.000 Übersterblichkeit ins Spiel gebracht, wo wirklich alles dabei ist, nicht nur Grippe, und dann noch geschätzt wird. Warten wir mal ab wie die Übersterblichkeit und die entsprechenden Schätzungen Ende des Jahres oder Mitte nächsten Jahres aussehen.

  • Wir haben hier gerade noch Letztens darüber gesprochen, im Vergleich zur schweren Influenza vor zwei Jahren:

    Influenza 2017/18. rund 9 Millionen Arztbesuche wegen Influenza. 334.000 Erkrankte an das RKI gemeldet. Davon 98,5% bestätigte Fälle. 60.000 hospitalisierte Fälle. Jetzt kommt etwas ganz interessantes. Der Exzess-Schätzwert liegt bei 25.100 Todesfällen. Laborbestätigte Todesfälle sind es allerdings nur 1.674. Quellen: RKI und Destatis

    Damals, und das ist ja noch nicht lange her, sprach bei 60.000 hospitalisierten Fällen niemand von einer Überlastung unseres Gesundheitssystems.

    Das macht die Sache eben doch so undurchsichtig ?‍♀️

    Es ist doch glasklar ersichtlich und wird von den dort Arbeitenden (Prof. Kluge) täglich bestätigt dass die Intensivstationen personaltechnisch bereits am Limit sind. Gegen Influenza kann sich das Personal impfen lassen um einen Mindestschutz zu haben, bei Corona bislang nicht. Hört doch mit diesen schwachsinnigen Vergleichen auf.

    Was heisst nur 1674 Tote? Würdest Du bei Angehörige auch sagen, nur eine/r ?

  • 60.000 über welchen Zeitraum. Ja wohl von grob Oktober - April also 7 Monate, macht unter 10.000 pro Monat ;) Und jetzt stell das mal zum Aktuellen in Relation, ganz davon abgesehen das da noch interessant wäre wie viel davon intensiv medizinisch betreut werden mussten oder eben nicht.

    Und dann auch wieder schön diese Horrorzahl 25.000 Übersterblichkeit ins Spiel gebracht, wo wirklich alles dabei ist, nicht nur Grippe, und dann noch geschätzt wird. Warten wir mal ab wie die Übersterblichkeit und die entsprechenden Schätzungen Ende des Jahres oder Mitte nächsten Jahres

    Guten Tag

    Dann werden diese Posts genauso gelöscht wie das grade viele Anhänger des Ex-US-Präsidenten machen , die davon dann nichts mehr wissen wollen ... ???

    Einmal editiert, zuletzt von Eishockey_Liebhaber (13. November 2020 um 11:53)

  • Wir haben hier gerade noch Letztens darüber gesprochen, im Vergleich zur schweren Influenza vor zwei Jahren:

    Influenza 2017/18. rund 9 Millionen Arztbesuche wegen Influenza. 334.000 Erkrankte an das RKI gemeldet. Davon 98,5% bestätigte Fälle. 60.000 hospitalisierte Fälle. Jetzt kommt etwas ganz interessantes. Der Exzess-Schätzwert liegt bei 25.100 Todesfällen. Laborbestätigte Todesfälle sind es allerdings nur 1.674. Quellen: RKI und Destatis

    Damals, und das ist ja noch nicht lange her, sprach bei 60.000 hospitalisierten Fällen niemand von einer Überlastung unseres Gesundheitssystems.

    Das macht die Sache eben doch so undurchsichtig ?‍♀️

    Ein Unterschied ist u.a. die sehr viel längere Verweildauer von Covid-19-Patienten sowohl im "normalen" Krankenhausbetrieb, als auch auf der Intensivstation gegenüber Influenca-Patienten.

  • Es ist doch glasklar ersichtlich und wird von den dort Arbeitenden (Prof. Kluge) täglich bestätigt dass die Intensivstationen personaltechnisch bereits am Limit sind. Gegen Influenza kann sich das Personal impfen lassen um einen Mindestschutz zu haben, bei Corona bislang nicht. Hört doch mit diesen schwachsinnigen Vergleichen auf.

    Was heisst nur 1674 Tote? Würdest Du bei Angehörige auch sagen, nur eine/r ?

    Das ist nicht korrekt.

    Es gibt vereinzelte Kreise (einstelliger Bereich) in denen man am Limit ist. Aber wie auch bei normalen Notfällen wird der Patienten dann auf eine nahegelegene Möglichkeit überwiesen. Das ist Standard. Die Belegungskapazitäten der Landkreise kommen aktuell lediglich in Berlin in einen Bereich in dem es knapper wird. Aber auch hier ist noch lange nicht der Punkt erreicht, dass kein Personal zur Verfügung steht. Das stimmt ganz einfach nicht. Dazu sollte man aber auch berücksichtigen, dass Berlin schon immer ein zu knappes Potenzial an Intensivbetten hat und sich auch außerhalb der Pandemie häufiger in dieser Zustand befand.

    Im Gegenstaz zum Frühjahr wurden bisher keine notwendigen OP's verschoben und 50% der Bettten freigehalten. Bis auf die wenigen o.g. Kreise/Städte arbeitet man im Normalmodus weiter.

    Und nicht eingerechnet sind über 12000 Betten in Notfallreserve.

    Mal so am Rande: die Leopoldina hat mit ihrer Politik massiv zum Abbau von Krankenhausstandorten und Intensvibetten beigetragen und mehr als 1600 Standorte für schließungsgebdürftig gehalten. Irgendwie schon amüsant, dass diese Leopoldina jetzt Schlagwortgeber für die aktuellen Maßnahmen und Zustände ist.

    Einmal editiert, zuletzt von nordlicht68 (14. November 2020 um 12:26)