Corona im Wirtschaftsleben

  • Interessant übrigens: Neuseelands Wirtschaft ist während des letzten Quartals um 14% gewachsen - trotz Lockdowns. Oder vermutlich eher genau deswegen - maximale Eindämmung über kürzest notwendige Zeit.

    Aber Neuseeland hat halt auch ne gute Lage um das Virus einzudämmen - schon klar, dass man das nicht einfach auf Deutschland übertragen kann.

  • War diese Woche bei zwei Gastronomen meines Vertrauens, bei beiden ist noch kein Cent angekommen und sie bestätigen genau das:

    https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne…en-nicht-helfen

    Beide waren bei ihren Verpächtern, ebenfalls ohne Erfolg, da denen die Gelder auch fehlen. Anfang Januar werden beide sehr wahrscheinlich endgültig schließen.

    Das scheint die Realität zu sein und mein Gefühl sagt mir im Einzelhandel und einigen anderen Branchen oder anderen einzelnen Betrieben wird das nicht anders aussehen.

  • Ich habe keinen Zweifel daran, dass dein Bericht stimmt!

    Persönlich kann ich mir aber immer nur sehr schwer vorstellen, welcher Vermieter denn jetzt seinen Gastro-Pächter rausschmeißt. Ich meine, wer soll denn dann die Immobilie in dieser Zeit übernehmen? Also wer macht denn jetzt freiwillig eine Gastronomie auf, steckt da eine Menge Geld rein und darf erst in ungewisser Zeit überhaupt wieder öffnen. Der vorhandene Pächter könnte immerhin am ersten Öffnungstag wieder voll durchstarten und dann einen Teil der Pacht zahlen. Ein Neu-Mieter kann das in absehbarer Zeit wohl nicht.

  • War diese Woche bei zwei Gastronomen meines Vertrauens, bei beiden ist noch kein Cent angekommen und sie bestätigen genau das:

    https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne…en-nicht-helfen

    Beide waren bei ihren Verpächtern, ebenfalls ohne Erfolg, da denen die Gelder auch fehlen. Anfang Januar werden beide sehr wahrscheinlich endgültig schließen.

    Das scheint die Realität zu sein und mein Gefühl sagt mir im Einzelhandel und einigen anderen Branchen oder anderen einzelnen Betrieben wird das nicht anders aussehen.

    Ich habe gerade mal hier in Mittelhessen "meinen Gastronom" befragt, gleiches Bild hier-nix Kohle....

  • Ich habe keinen Zweifel daran, dass dein Bericht stimmt!

    Persönlich kann ich mir aber immer nur sehr schwer vorstellen, welcher Vermieter denn jetzt seinen Gastro-Pächter rausschmeißt. Ich meine, wer soll denn dann die Immobilie in dieser Zeit übernehmen? Also wer macht denn jetzt freiwillig eine Gastronomie auf, steckt da eine Menge Geld rein und darf erst in ungewisser Zeit überhaupt wieder öffnen. Der vorhandene Pächter könnte immerhin am ersten Öffnungstag wieder voll durchstarten und dann einen Teil der Pacht zahlen. Ein Neu-Mieter kann das in absehbarer Zeit wohl nicht.

    Die Gastronomen meines Vertrauens wollten Mietminderungen versuchen, weil sie den größten Teil des Restaurants nicht nutzen können, oder noch lange Stundungen weil sie sich sicher sind das im Januar auch nichts geöffnet wird. Das wurde abgelehnt und daraus folgt dann ziemlich sicher die endgültige Aufgabe.

    Falls es dir entgangen ist, Diese Leute haben monatelang einen Bruchteil ihrer sonstigen Einnahmen, und die gleichen Kosten, denn es gibt unzählige reine Familienbetriebe auf dem Land wo es wenig bis keine Angestellten gibt!

    Mir kommt es oft so vor, als hätten hier ganz wenige einen Blick für das reale Leben?

    a.-d.

    Bei meinen Bekannten gabs nicht mal von der ebenfalls großspurig verkündeten Abschlagszahlung bisher einen Cent. Ich sag lieber nicht, was da noch so gefallen ist an Aussagen was die denken über eine Frau Merkel, ein Hr.Scholz oder ein H.Altmeier. und einigen anderen Namen.

  • Bei meinen Bekannten gabs nicht mal von der ebenfalls großspurig verkündeten Abschlagszahlung bisher einen Cent. Ich sag lieber nicht, was da noch so gefallen ist an Aussagen was die denken über eine Frau Merkel, ein Hr.Scholz oder ein H.Altmeier. und einigen anderen Namen.

    Mein Bekannter hat ne gute Innenstadtlage, sogar Altstadt. Der hat monatliche Fixkosten im 5-stelligen Bereich-und dort nicht gerade so am Anfang, sondern...

    Bin gespannt, wie lange es gut geht.

  • einheit

    Solche Quervergleiche mit der ganzen restlichen Welt finde ich grundsätzlich immer extrem schwierig.

    Ich weiß nämlich nicht wirklich viel wichtige Einzelpunkte dazu von anderen Ländern. Wurde dort die Bevölkerung mit ähnlichen Versprechen politisch geködert? Zahlen die Bürger und Betriebe dort ähnlich viel und mehrfach so hohe Steuern? Wird dort auch alles und jeder so reguliert in seinem Leben von der Geburt bis zum Tod? Da gibts noch einiges mehr.

    Da ich das alles ausserhalb von D nicht gut genug kenne, kann ich keine sinnvollen Vergleiche mit der restlichen Welt herstellen. Einzelpunkte völlig isoliert betrachten macht nicht wirklich Sinn und deshalb nehmen wir mal D da vielleicht besser einfach mal für sich und da fällt mir schon länger oft auf das Aussagen und Handlungen bzw. Auswirkungen in der echten Realität nicht so richtig zusammenpassen.

    Jetzt gibts bestimmt wieder viele die ein aber ... haben ;) Ich bevorzuge nur immer:

    Verspreche lieber nur was du auch halten kannst und vor allem auch wirklich willst, bei allem anderen ist es besser zu schweigen. Bin da einfach zu altmodisch, denn das ist wahrscheinlich nirgends mehr mehr so richtig up to date. ;)

  • Es war kein Vergleich sondern nur eine ernst gemeinte Frage ! Es war sicher nicht einfach Entscheidungen zu treffen , hätte man keine Versprechungen gemacht , dann würde man sagen man tut nicht !

  • Mir kommt es oft so vor, als hätten hier ganz wenige einen Blick für das reale Leben?

    Bei meiner Schwiegermutter mit Einzelhandel ähnlich. Sie sagt, ist noch im Januar geschlossen wird es irgendwie gehen. Ist danach weiter Lockdown, wird es wahrscheinlich das Ende sein...

    Vielleicht könnte man ja nochmal für irgendwen abends klatschen? Hat ja bei den Pflegekräften auch fett geholfen, die bekommen ja auch ihre Prämien...nicht.

  • Vielleicht könnte man ja nochmal für irgendwen abends klatschen? Hat ja bei den Pflegekräften auch fett geholfen, die bekommen ja auch ihre Prämien...nicht.

    Diese Prämien sind auch ein schönes Beispiel für große populistische Sprüche mit in der nackten Realität wenig bis nichts dahinter. Manche die in dieser Häufigkeit nicht mehr an Zufall glauben, nennen das sicher absichtliche Verlogenheit. :schulterzuck:

  • Die Gastronomen meines Vertrauens wollten Mietminderungen versuchen, weil sie den größten Teil des Restaurants nicht nutzen können, oder noch lange Stundungen weil sie sich sicher sind das im Januar auch nichts geöffnet wird. Das wurde abgelehnt und daraus folgt dann ziemlich sicher die endgültige Aufgabe.

    Falls es dir entgangen ist, Diese Leute haben monatelang einen Bruchteil ihrer sonstigen Einnahmen, und die gleichen Kosten, denn es gibt unzählige reine Familienbetriebe auf dem Land wo es wenig bis keine Angestellten gibt!

    Mir kommt es oft so vor, als hätten hier ganz wenige einen Blick für das reale Leben?

    Dann solltest du nochmal lesen, was ich geschrieben habe. Ich habe in keinster Weise die schwierige Lage der Gastronomen verharmlost! Ich habe statt dessen die Frage aufgeworfen, warum die Vermieter nun ihre Pächter rausschmeisen sollten in dem Wissen, dass sicher kein neuer Pächter so schnell daher kommen wird.

  • Bedauerlicherweise kenne ich auch einen Fall (Pacht eines Hotels), in dem sich der Verpächter komplett auf stur stellt und weder eine Pachtaussetzung noch Pachtminderung akzeptiert. Mein Bekannter, der Hotelpächter, meint, der Verpächter akzeptiert hoch zu pokern, weil er darauf spekuliert, dass sich ein Pächter, der jetzt schon jahrelang Geld in seinen Betrieb gesteckt hat, lieber irgendwie weiter verschulden wird als den Betrieb den Bach runtergehen zu lassen.

    Die jeweils individuelle Frage ist halt immer, inwieweit auch die Verpächter auf das Pachtgeld angewiesen sind, weil sie selbst anderweitig laufende finanzielle Verpflichtungen haben, die sie auch nicht einfach aussetzen können.

    Mein Bekannter meint, die einzige Chance, die er für Jan/Feb noch sieht, wäre eine gesetzliche Bundesregelung, mit der man gegenüber jedem Verpächter pauschal Stundungen oder Kürzungen oder gar Aussetzungen durchsetzen könnte, was aber eventuell auch für den Verpächter ruinös sein könnte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Schradin (28. Dezember 2020 um 11:59)

  • Dann solltest du nochmal lesen, was ich geschrieben habe. Ich habe in keinster Weise die schwierige Lage der Gastronomen verharmlost! Ich habe statt dessen die Frage aufgeworfen, warum die Vermieter nun ihre Pächter rausschmeisen sollten in dem Wissen, dass sicher kein neuer Pächter so schnell daher kommen wird.

    Es wirkt als hättest du nicht verstanden dass es bei dem Beispiel nicht um raus schmeissen geht. Spätestens beim zweiten Post dazu dachte ich wäre das klar.

    Die Verpächter gingen auf überhaupt keinen Vorschlag des Pächters ein damit er (der Pächter) Geld sparen können. Nicht mal Argumente, er kann große Teile der gepachteten Fläche eh nicht nutzen, halfen. Daraufhin wird der Pächter die Konsequenz ziehen sein Geschäft endgültig zu beenden um nicht noch tiefer in die Schuldenspirale zu geraten, als er eh schon drin ist. So dicke sind die Gewinnmargen bei vielen auch nicht um fette Kredite/Schulden in überschaubaren Zeitrahmen wieder (zusätzlich) rein zu holen. Besonders wo dir niemand glaubwürdig abschätzen kann wie viele zukünftige Geschäftsmonate nicht auch wieder mit weit weniger Umsatz noch folgen werden. Vom Verpächter raus geschmissen werden ist dann doch etwas ganz anderes. Welche genauen Gedanken der Verpächter dahinter stecken kann man nur spekulieren, tun aber auch nicht viel zur Sache.

  • Bedauerlicherweise kenne ich auch einen Fall (Pacht eines Hotels), in dem sich der Verpächter komplett auf stur stellt und weder eine Pachtaussetzung noch Pachtminderung akzeptiert. Mein Bekannter, der Hotelpächter, meint, der Verpächter akzeptiert hoch zu pokern, weil er darauf spekuliert, dass sich ein Pächter, der jetzt schon jahrelang Geld in seinen Betrieb gesteckt hat, lieber irgendwie weiter verschulden wird als den Betrieb den Bach runtergehen zu lassen.

    Die jeweils individuelle Frage ist halt immer, inwieweit auch die Verpächter auf das Pachtgeld angewiesen sind, weil sie selbst anderweitig laufende finanzielle Verpflichtungen haben, die sie auch nicht einfach aussetzen können.

    Mein Bekannter meint, die einzige Chance, die er für Jan/Feb noch sieht, wäre eine gesetzliche Bundesregelung, mit der man gegenüber jedem Verpächter pauschal Stundungen oder Kürzungen oder gar Aussetzungen durchsetzen könnte, was aber eventuell auch für den Verpächter ruinös sein könnte.

    Es gibt natürlich immer mehrere Gründe und auch viele Verpächter, die den Pächtern entgegen kommen.

    Aus dem Einzelhandel z.B. kenne ich mehrere solcher Fälle.

    Es gibt aber auch Fälle wo z.B. der Pächter 75% seines Vorjahresumsatzes im entsprechenden Monat

    als Übergangshilfe bekommt, der Verpächter aber keinerlei Unterstützung erhält. Ich denke, da ist auch

    eine Pachtkürzung nicht angebracht.

  • In den Problemfällen fehlt halt in der Kommunikation meist die "Transparenz" seitens der Verpächter, wobei ja verständlich ist, dass da auch keiner große Lust hat, seine eigenen finanziellen Verbindlichkeiten offenzulegen, um Verständnis bei seinem Pächter zu wecken, um danach festzustellen, dass sich beide nichts davon kaufen können.

    Aber wenn ein Pächter nur die Blockadehaltung des Verpächters wahrnimmt, steigt natürlich der Frust, weil das Gefühl entsteht, da verweigere sich jemand einer unter den Umständen eigentlich nachvollziehbaren Unterstützung, der es sich eigentlich leisten könnte, diese Unterstützung zu gewähren (was sein mag oder aber eben auch nicht).

  • ... wäre eine gesetzliche Bundesregelung, mit der man gegenüber jedem Verpächter pauschal Stundungen oder Kürzungen oder gar Aussetzungen durchsetzen könnte, ...

    Dazu sollte es eigentlich vor zwei Wochen eine Regelung der Regeierung/Bundestag geben, dass Gastronomen/Geschäftspächter die Pacht anteilig zum Umsatzrückgang kürzen können.

    Warum, wieso, weshalb das verschoben wurde, keine Ahnung. Aber man hat ja Zeit. :cursing:

    Kann dazu nur meinen Vermieter zitieren: Reduzierung der Miete, wieso? Sie bekommen doch staatliche Hilfen. :puke:

  • Sehr einseitige Darstellung:

    Ich habe untervermietet und benötige die Miete zur Begleichung meines Kredites bei der Bank.

    Dann müßte die Bank ja auch auf einen Betrag meiner Tilgung verzichten.

    Es sind nicht alles Immobilienhaie!

    Und im Gegensatz zahlt mir ja auch kein Mieter einen Bonus , wenn es ihm gut geht, oder sein Geschäft brummt.