Corona im Wirtschaftsleben

  • was den Lockdown anbetrifft, fängt es schon mit unterschiedlichen Auslegungen an.

    Problem ist eben, dass hier eine klare Abgrenzung der präsentierten Sortimente nicht immer möglich ist, da die Warensortimente sich überschneiden. Öffnet natürlich die Möglichkeiten zum zumindest teilweisen Umgehen bzw Auslegen der Anordnungen.

    hier Douglas

    Weiteres Problem mit hohem Gefahrenpotential in Bezug auf die Lockdownverordnungen sind die offenen Auslandsgrenzen. Im Elsass - keine Ladenschliessungen - wird offensic auf deutscher Seite nach Kinden geworben. Auch in der Schweiz ist vieles möglich, was bei uns verboten ist. Zumindest in Baden Württemberg ist der Auslandsbesuch sogar legal und problemlos, das hier die 24 Stundenregelung gilt.

    Vorallem gibt's in den einzelnen Bundesländern schon wieder unterschiedliche Regelungen, die aber jetzt erst nach und nach bekannt werden.

    BaWü verbot gestern schon die Abholung bestellter Ware, was lt. Aiwanger in Bayern erlaubt sei, bis heute nachmittag die Meldung kam, auch in Bayern verboten. In anderen Bundesländern ist dieses System aber erlaubt.

  • Hier mal eine interessante Meldung, die in Erinnerung ruft, dass manche kurzfristig getroffene politische Entscheidung (hier Verbot zum Verkauf von Pryotechnik in den Niederlanden [dürfte in Deutschland nicht anders sein, aber evtl. mit größeren Lagerkapazitäten?]) für den Laien ungeahnte Probleme für eine Industrie mit sich bringt, die ihr Geschäft schon Monate voraus planen muss:

    https://www.tagesschau.de/ausland/nieder…oeller-101.html

  • Das dürfte dann auch für die Umwelt nicht all zu rosig sein wie von vielen erhofft, wenn die ganze Pyro durch Sprengung vernichtet werden muss. Wer will schon übervolle Lager im Hochsommer, bei 35° im Schatten, voll mit Sprengstoff. Das könnte dann noch böse Überraschungen geben, wenn solche Lager in Brand geraten.

  • Vorallem gibt's in den einzelnen Bundesländern schon wieder unterschiedliche Regelungen, die aber jetzt erst nach und nach bekannt werden.

    BaWü verbot gestern schon die Abholung bestellter Ware, was lt. Aiwanger in Bayern erlaubt sei, bis heute nachmittag die Meldung kam, auch in Bayern verboten. In anderen Bundesländern ist dieses System aber erlaubt.

    auch wenn es kritisiert wird und Kretschmann da erst ein Machtwort gegen seine CDU Wirtschaftsministerin sprechen musste, die (Wahlkampf lässt grüssen) Abholen gestatten wollte und das auch so verkündet hat. Das Abholverbot ist konsequent und es wären sicher nicht nur eine Handvoll Leute abholen gekommen und so ein Abholverbot lässt sich auch sehr kreativ gestalten - da ist der Handel sehr erfindungsreich...........................

    Klar ist da in Außenbereichen und in kleineren Städten und Ortschaften Abholen sicher kein Massenandrangsproblem. Aber jede Ausnahme bei einer Anordnung kann die ganze Anordnung vor Gericht pulverisieren und in Konsequenz zur Verlängerung des Lockdowns beitragen und damit ist dann weniger gedient. Wenn der Handel schon kreativ sein will, dann lässt sich doch sicher ein coronakonformer Lieferdienst organisieren, wenn man sich einig wird. Könnte natürlich auch von der Politik hier dann ein gewisser finanzieller Zuschuss angefragt werden. Die Taxibranche beispielsweise hätte dann sicher genug Kapazitäten zu bieten, statt nur eine sicher nicht ausreichende Unterstützung zu bekommen könnte so zumindest ein kleiner Teil selbst erwirtschaftet werden.

    Schradin

    das ist nicht die einzige Branche, auch wenn vielleicht mit am extremsten ausgeprägt, die Coronamaßnahmen sehr hart treffen. Bisher hat der Staat aber immer einiges abgefedert und ich denke, dass auch hier noch was kommen wird. Auch wenns vom Umweltgedanken her vielleicht ganz genehm sein könnte, das zukünftige Angebot dieser Produkte erheblkich reduziert zu sehen. Andererseits würde das ohne generelles zukünftiges totales Verbot nur ausländische Produkte befördern, die ja nicht so qualitativ sind/sein sollen wie die einheimische Ware. Also wird eine Unterstützung kommen.

  • Natürlich wäre das Zeug an Silvester ja so oder so abgebrannt worden. Es zeigt aber auch, dass die von vielen erhoffte Umweltschonung nicht gänzlich eintreten wird, wenn das ganze Zeug wirklich vernichtet werden muss. Aber vielleicht gibt es ja auch noch bessere Möglichkeiten, als alles kontrolliert zu sprengen.

  • auch wenn es kritisiert wird und Kretschmann da erst ein Machtwort gegen seine CDU Wirtschaftsministerin sprechen musste, die (Wahlkampf lässt grüssen) Abholen gestatten wollte und das auch so verkündet hat. Das Abholverbot ist konsequent und es wären sicher nicht nur eine Handvoll Leute abholen gekommen und so ein Abholverbot lässt sich auch sehr kreativ gestalten - da ist der Handel sehr erfindungsreich...........................

    Klar ist da in Außenbereichen und in kleineren Städten und Ortschaften Abholen sicher kein Massenandrangsproblem. Aber jede Ausnahme bei einer Anordnung kann die ganze Anordnung vor Gericht pulverisieren und in Konsequenz zur Verlängerung des Lockdowns beitragen und damit ist dann weniger gedient.

    Was möchtest du kritisieren? Das der Einzelhändler versucht, am Leben zu bleiben? Ernsthaft, Abholen verbieten?

    Kurzes Beispiel: Meine Schwiegermutter hat ein Damenbekleidungsgeschäft. Sie könnte vom Alter her schon längst in Rente sein, die Klamotten sind so für Frauen ab 40. Die hat im ersten Lockdown genau so ihr Geld verdient. Facebook-Seite eröffnet, E-Mails. Kundinnen konnten Sachen bestellen, hinbringen zum Anprobieren, wieder Abholen was nicht behalten werden will. Jetzt ist sie mittlerweile noch einen Schritt weiter, stellt Bilder von Klamotten-Kombination in den Status von WhatsApp und hat so eine Art Newsletter.

    Das hat ihr den A.rsch gerettet. Sie hat heute gesagt, das sie bisher schon die Hälfte des Umsatz vom Dezember des letzten Jahres gemacht hat. So irre das klingt, sie hat überlegt, aktuell diese Sachen einzustellen weil sie befürchtet, sonst keine Corona-Hilfen zu bekommen. Generell hat sie durch diese Sachen wie liefern/abholen fast den Umsatz des letzten Jahres in diesem Jahr.

    Und du stellst dich ernsthaft hin und willst das verbieten?

  • Ja. Eben genau deswegen, weil man die Leute aus den Innenstädten haben will. Und großüzgige Abholfenster konterkarieren das. Man sieht es doch hier und überall: Es geht nur darum Schlupflöcher oder Ausnahmen zu finden und herauszuheben, warum gerade diese eine Maßnahme so problematisch ist und warum der Staat da mit ganz viel Geld aushelfen muss.

    In der Formel 1 gibt es die Ansicht, dass Sachen, die nach den Buchstaben legal sind, aber gegen den "Geist des Reglement" verstoßen, trotzdem verboten sind. Genauso wäre es doch hier. Der "Geist der Verordnungen" ist es, dass man daheim bleibt und nicht in die Stadt geht um in drei Läden Sachen abzuholen oder kurz nach Polen fährt um sich mit Böllern einzudecken.

  • Ja. Eben genau deswegen, weil man die Leute aus den Innenstädten haben will. Und großüzgige Abholfenster konterkarieren das. Man sieht es doch hier und überall: Es geht nur darum Schlupflöcher oder Ausnahmen zu finden und herauszuheben, warum gerade diese eine Maßnahme so problematisch ist und warum der Staat da mit ganz viel Geld aushelfen muss.

    In der Formel 1 gibt es die Ansicht, dass Sachen, die nach den Buchstaben legal sind, aber gegen den "Geist des Reglement" verstoßen, trotzdem verboten sind. Genauso wäre es doch hier. Der "Geist der Verordnungen" ist es, dass man daheim bleibt und nicht in die Stadt geht um in drei Läden Sachen abzuholen oder kurz nach Polen fährt um sich mit Böllern

    Wo liegt denn der Unterschied zwischen dem untersagten "Kunde holt vor dem Laden ab" und dem erlaubten "Händler liefert nach Hause aus"? Der Kontakt ist der gleiche und das Bewegungprofil ist auch genau gleich!

    Wundert es, dass Händler nach Schlupflöchern suchen, wenn Gastro/Hotels ihren Umsatzausfall grossteils ersetzt bekommen und der Einzelhandel aber nur mit einem Fixkostenzuschuss abgespeist wird?

  • Das abholen von Waren in Geschäften sollte überhaupt nicht zur Diskussion stehen.

    Selbstverständlich muss das erlaubt bleiben.

    Im ÖPNV, in Supermärkten oder auf Märkten ist die Situation definitiv viel unsicherer,als alleine an der Ladentheke oder vor dem Geschäft.

    Ganz ehrlich, wenn sowas verboten wird darf man sich nicht wundern, wenn das Verständnis für die Maßnahmen immer weiter sinkt.

  • Was möchtest du kritisieren? Das der Einzelhändler versucht, am Leben zu bleiben? Ernsthaft, Abholen verbieten?

    Kurzes Beispiel: Meine Schwiegermutter hat ein Damenbekleidungsgeschäft. Sie könnte vom Alter her schon längst in Rente sein, die Klamotten sind so für Frauen ab 40. Die hat im ersten Lockdown genau so ihr Geld verdient. Facebook-Seite eröffnet, E-Mails. Kundinnen konnten Sachen bestellen, hinbringen zum Anprobieren, wieder Abholen was nicht behalten werden will. Jetzt ist sie mittlerweile noch einen Schritt weiter, stellt Bilder von Klamotten-Kombination in den Status von WhatsApp und hat so eine Art Newsletter.

    Das hat ihr den A.rsch gerettet. Sie hat heute gesagt, das sie bisher schon die Hälfte des Umsatz vom Dezember des letzten Jahres gemacht hat. So irre das klingt, sie hat überlegt, aktuell diese Sachen einzustellen weil sie befürchtet, sonst keine Corona-Hilfen zu bekommen. Generell hat sie durch diese Sachen wie liefern/abholen fast den Umsatz des letzten Jahres in diesem Jahr.

    Und du stellst dich ernsthaft hin und willst das verbieten?

    schwer zu antworten, denn mir persönlich gefällt die Initiative der Händler als Überlebensstrategie ja auch und bewundere sie für das ensprechende Engagement.

    Auf den ersten Blick!

    Das Problem ist ja, dass mit den Maßnahmen mindestens eine Kontaktminimierung und im besten Fall eine Kontaktverhinderung erreicht werden soll. Corona verbreitet sich wie bekannt über Kontakte und Abholen verursacht nunmal Kontakte - erheblich mehr als wenn eine Auslieferung erfolgt. Und ja, man kann hier mit jeder Menge Gegenargumenten kommen - im Sinne von "die dürfen aber", "bei uns ist es aber unmöglich dass Kontakte mit Infektionspotential vorkommen" u.ä. - Allerdings muss aber auch gesehen werden. erlaube ich es einem Kleinen, dann hat der Grosse auch das Recht und die "Coronabekämpfer" sehen dann die Abholkolonnen durch die Städte ziehen und die dadurch verursachte Mobilität. Ist jetzt vielleicht nicht gerade infektionssteigernd aber es verzögert sicher die Verringerung. Und wenn ich mir so die Nachrichten durch den Kopf gehen lasse und die Meldungen aus den Kliniken, bei denen sich immer mehr vom täglichen Geschehen abmelden oder das Erreichen der Kapazitätsgrenzen melden und mir durch den Kopf gehen lassen, dass die Steigerung in diesem Bereich noch nicht am Ende ist nur weil der Lockdown jetzt verhängt wurde, dann tendiere ich zum verbieten - auch gegen mein Empfinden. Ist so etwas wie Bauch gegen Kopf und den Bauch darf ich nicht gewinnen lassen, selbst wenn ich gern möchte. Meine Tochter und ihr Kompagnon würde ihre Wirtschaft auch gerne wieder öffnen.......................

  • Wo liegt denn der Unterschied zwischen dem untersagten "Kunde holt vor dem Laden ab" und dem erlaubten "Händler liefert nach Hause aus"? Der Kontakt ist der gleiche und das Bewegungprofil ist auch genau gleich!

    Wundert es, dass Händler nach Schlupflöchern suchen, wenn Gastro/Hotels ihren Umsatzausfall grossteils ersetzt bekommen und der Einzelhandel aber nur mit einem Fixkostenzuschuss abgespeist wird?

    Nein, es wundert mich nicht. Genauso wie Menschen im Privaten versuchen Schlupflöcher in Ausgangssperre und Treffen zu finden. Das ist zutiefst menschlich, aber es verlängert die Sache. Übrigens bekommen Gastro und Co. ab Januar auch nur noch diesen Fixkostenzuschuss. Zumindest habe ich das so gehört.

    Und zum ersten Absatz: Eine Auslieferung an 10 Kunden bedeutet 1 Person, die 10 Haushalte abfährt und kontaktlos ein Paket abgibt. Abholung bedeutet 10 Personen, die zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Auto in die Stadt fahren um an einer Stelle etwas abzuholen und ggf. noch Schlange stehen. Ich sehe da einen deutlichen Unterschied. Wie so oft ist nicht die Abholung das Problem, sondern der Weg dorthin und das Drumherum.

  • Klar ist eine Lieferung besser.

    Aber nicht jeder Händler kann dies organisieren,und da sollte man das Abholen von vorbestellen Waren schon erlauben.

    Da seht ihr hier aber echt sehr,sehr streng ...

    Paul_Juergen und Lone Wolf

  • Klar ist eine Lieferung besser.

    Aber nicht jeder Händler kann dies organisieren,und da sollte man das Abholen von vorbestellen Waren schon erlauben.

    Da seht ihr hier aber echt sehr,sehr streng ...

    Paul_Juergen und Lone Wolf

    Das Problem was ich halt habe, ist, dass ich jede - oder sagen wir viele - Begründungen für Ausnahmen individuell durchaus nachvollziehen kann und sinnvoll finde. Aber wenn wir tausend Ausnahmen machen, können wir es irgendwo auch sein lassen.

  • Wo liegt denn der Unterschied zwischen dem untersagten "Kunde holt vor dem Laden ab" und dem erlaubten "Händler liefert nach Hause aus"? Der Kontakt ist der gleiche und das Bewegungprofil ist auch genau gleich!

    Naja, also zumindest bei mir standen die Zusteller noch nicht in einer Schlange vorm Haus ;) Also natürlich ist es ein Unterschied ob bei mir 3 Zusteller klingeln oder ich 50 anderen Personen in der Innenstadt begegne.

  • Das abholen von Waren in Geschäften sollte überhaupt nicht zur Diskussion stehen.

    Selbstverständlich muss das erlaubt bleiben.

    Im ÖPNV, in Supermärkten oder auf Märkten ist die Situation definitiv viel unsicherer,als alleine an der Ladentheke oder vor dem Geschäft.

    Ganz ehrlich, wenn sowas verboten wird darf man sich nicht wundern, wenn das Verständnis für die Maßnahmen immer weiter sinkt.

    Und wie komme ich zum Geschäft zum abholen? Darf ich mit dem Auto in die Fussgängerzone oder nehm ich doch den ÖPNV? Wenn ich abholen darf, warum darf ich dann nicht gleich im Geschäft einkaufen?

  • Ich weiß schon, worauf du grundsätzlich hinaus willst.

    Aber mal ehrlich, am Döner Laden oder im Edeka kommen sich doch viele Menschen zum quatschen näher als beim abholen von 2,3 Büchern beim lokalen Buchhändler.

    Manche Ausnahmen sind halt auch einfach mal gut so,wie sie sind.

  • Aber mal ehrlich, am Döner Laden oder im Edeka kommen sich doch viele Menschen zum quatschen näher als beim abholen von 2,3 Büchern beim lokalen Buchhändler.

    Ja, natürlich ist das so. Leider muss man aber Lebensmittel einkaufen, da führt kaum ein Weg dran vorbei. Es geht ja um Kontaktreduktion, nicht komplette Isolation. Je weniger Kontakte ich habe, desto besser - und da spielen natürlich auch die Kontakte bei Abholungen eine Rolle, die halt schlicht zusätzlich zum Lebensmitteleinkauf stattfinden.

  • Und zum ersten Absatz: Eine Auslieferung an 10 Kunden bedeutet 1 Person, die 10 Haushalte abfährt und kontaktlos ein Paket abgibt. Abholung bedeutet 10 Personen, die zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Auto in die Stadt fahren um an einer Stelle etwas abzuholen und ggf. noch Schlange stehen. Ich sehe da einen deutlichen Unterschied. Wie so oft ist nicht die Abholung das Problem, sondern der Weg dorthin und das Drumherum.

    Zu Fuss, Auto, Fahrrad ist wohl zu vernachlässigen, da dort minimalstes Infektionsrisiko besteht.

    Bus, Bahn, sprich ÖPNV, ist das Problem. Und was machen dann die ersten Städte jetzt? Stellen sofort auf Ferienfahrplan mit geringerer Taktung um, damit's trotz weniger Fahrgäste auch ja gleich voll und eng bleibt. Da ist das höhere Infektionsrisiko dann plötzlich zweitrangig.

    Das ist doch das Problem und nicht die paar Hansel, die den örtlichen Handel, gerade in kleineren Städten, noch unterstützen wollen anstatt bei Amazon zu bestellen.