Reaktionen sind ja OK. Die Frage ist, inwieweit die Reaktionen ausschlagen und ob es in Cancel Culture ausufert. Wenn von den Medien ein Spielausschluss und/oder Geldstrafen gefordert werden, dann geht es m.E. nach in die falsche Richtung.
Naja, wäre es das Spieltrikot gewesen, hätte er ja definitiv nicht mitspielen können. Er kann ja dann nicht einfach in einem anderen Trikot auflaufen.
Was Geldstrafen betrifft, warum nicht? Ich denke auch, er wird gegen den Vertrag verstoßen haben. Aber das müssen sie eben Teamintern klären. Was da jetzt öffentlich von einzellnen gefodert wird oder nicht, ist mir aber ziemlich egal.
Inwieweit die Verträge ausgearbeitet sind weiß keiner von uns im Detail. Sicherlich hast du Recht in Bezug auf Sponsoring.
Aber geht es bei einer Pride Night um Sponsoring oder Gesellschaftspolitik?
Wie beim Pride Month geht es doch auch bei der Pride Night darum gesellschaftlich Stellung zu beziehen. Das die Unternehmen und Clubs das aus kommerziellen Standpunkten veranstalten ist klar, aber steht in den Verträgen der Spieler, dass man sich politisch vor den Karren spannen lassen muss?
Ich denke schon, dass dies mit zum Vertrag gehört. Bei den Eisbären kann sich doch auch keiner hinstellen und alle Novemberheimspiele nicht antreten, weil in Pink gespielt wird. Da wird es doch vertraglich sicher Konsequenzen geben. Und in der NHL reden wir von ganz anderen Verträgen, wie bei ihm, über 7 Millionen $ im Jahr. Da ist sicher noch siehr viel mehr geregelt, als anderswo.
Und für das Gehalt, muss ein Spieler viele Dinge erledigen, auf die er vielleicht gerade keine Lust hat. Das fängt ja schon bei Autogrammen an, Besuche in Kinderkrankenhäusern, Werbung und was weiß ich nicht alles noch neben dem eigentlichen Spiel veranstaltet wird.
Aber hier scheint es doch gepasst zu haben. Von Vereinsseite kam nichts. Also alles gut. Manch anderer Trainer/Verein hätte da vielleicht anders reagiert.
Du beziehst die ablehnende Haltung von Provorov ja auf Homosexualiät, aber beim Pride Month/Night etc. geht es doch um mehr. Die LGBTQIA+ Community ist doch eine gesellschaftspolitische Bewegung und da gestehe ich einem Spieler schon zu, dass er sagt, dass er daran nicht teilhaben möchte. Ist er deswegen intolerant?
Sicherlich hätte er sich auch wie die anderen Spieler fügen können und gestellte Videos posten können, in denen seine Augen den Worten auf dem Teleprompter folgen, aber dahinter sehe ich keine Vorbildfunktion.
Es erfährt doch aber niemand, wie er innerlich dazu steht. Er setzt ein zeichen für eine gute Sache. Ich denke schon das es besser gewesen wäre, als das was jetzt passiert ist. Aber es war eben seine Entscheidung und gut ist.
Allerdings sehe ich im Umgang mit diesem Fall kaum eine Vorbildfunktion, im Gegenteil. Hauptsächlich sehe ich, dass nonkonforme Menschen ausgegrenzt oder bestraft werden müssen.
Aber er wird doch nicht bestraft. Und ausgegrenzt wurde er auch nicht. Er hat doch sogar mitgespielt und wird wohl auch in Zukunft weiter spielen.
Bestraft werden nonkonforme Menschen zum Beispiel in Russland, auch dank der russisch-orthodoxen Kirche, die in den Knast gehen, wenn sich aktiv für die Rechte Homosexueller einsetzen. Und deswegen habe ich auch keinen Respekt vor ihm und seiner "standhaftigkeit". Den habe ich vor Menschen die mit ernsten Repressalien rechnen müssen. Menschen im Iran, die trotz Todesstrafe auf die Straßen gehen, oder sich in Russland für die Rechte Homosexueller einsetzen, obwohl es gesetzlich verboten ist.
Hier wird jetzt so getan, als wäre er ein armes Opfer, der härstesten Strafen entgegensteht.
Er hat einfach seine ablehnende Haltung gezeigt, bekamm vielleicht ein paar unschöne Worte via Social Media und Presse aber das wars doch schon.