Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in der heutigen Zeit

  • Du solltest dringend mal andere Medien als die Bild konsumieren...

    Nichtsdestotrotz ist das für mich trotzdem ein No-Go. Letzthin hat ein Polizeiausbilder im Spiegel den bemerkenswerten Satz "Respekt ist keine Einbahnstraße" gesagt. Und da müssen sich viele Polizisten eben auch an die eigene Nase fassen. Wenn ich einen anbrülle mit "Hände hoch du Wich*er", dann kann ich nicht erwarten dass als Antwort "aber natürlich sehr geehrter Herr Polizist" kommt...

    gut, die Anrede ist nicht ganz korrekt und das hat der auch in der Ausbildung so garantiert nicht gelernt. Aber bei dem was die Polizisten so tagein tagaus erleben müssen, kann ich auch eine wörtliche Entgleisung von deren Seite verstehen. Nach meiner Erfahrung hat dieser Ausbilder den durchaus wahren und berechtigten Satz der falschen Seite gesagt.

    Nachtrag.

    bezogen auf diese Situation, hatte sie in den Nachrichten gesehen, da hätte ich als Polizist auch nicht mehr höflich und political correct reagiert. Hier das W-Wort zu verwenden muss da schon als Diskriminierung der entsprechenden Gruppe angesehen werden.

    Was mich noch etwas verwundert (na ja, eigentlich mittlerweile doch schon länger nicht mehr), dass da Leute eine Polizeikontrolle filmen bzw filmbereit lauern, um bei einem Vorkommnis sofort Material zu erstellen um im Internet Klicks zu bekommen oder sogar Bares durch Überlassen an andere Medien - ist eben der Fluch der heutigen Möglichkeiten und ..... eben (leider) menschlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul_Juergen (18. Juli 2020 um 21:21)

  • Bei deinem Link lief wohl etwas verkehrt.

    Allerdings gehe ich davon aus, dass du den watson Bericht meinst.

    Fürchterlich arroganter Bericht. Allerdings passend zur heutigen Zeit.

    danke für den Hinweis, hast Recht mit Deiner Vermutung zur Quelle.

    Lief wohl was schief.

    Den Bericht habe ich bewusst nicht eingeordnet, mir ging es nur um den Namensbezug.#

    Werden uns wohl in der nächsten Zeiz von vielen liebgewonnenen Namen und Bezeichnungen verasbschieden müssen. Bin gespannt, wenn beispielsweise alle z.B. Adolfs und Josefs umgetauf werden müssen ;)

    Bervor jetzt die Empörung über mich hereinbricht, ich bin durchaus dafür gewisse Namensbezechnungen zu überdenken und auch mal zu korrigieren, aber - typisch deutsch - wir wind mal wieder am anderen Ausschlag des Pendels.

  • Nun, zumindest hat man im Artikel wieder was gelernt, ein wenig über die Biografie des genannten Herren.

    Ist ja auch garnicht verkehrt. Eine Meinung darüber kann sich ja dann jeder selber machen.

    Wobei ich solch einen Artikel nicht von Watson erwartet hätte, da ich zumindest den Schweizer Ableger sehr schätze.

    Die Frage ist aber, muss man alles wegrationieren was nicht passt?

    Die Welt ist halt nicht schwarz oder weiß. Die Umbennenung von Straßen bekämpft weder Rassismus, noch schafft er Gerechtigkeit.

    Im Gegenteil, man schafft sich im Zweifel seine heile aseptische Welt, und fördert damit eher das Vergessen an noch dunklere Stunden als man sie heute erlebt.

    Und in manchen Fällen ist das auch immer eine Sache der Betrachtung.

    Als Beispiel: Hans Calmeyer. In Osnabrück ist gibt es derzeit eine Debatte, ob ein Museum nach ihm benannt werden darf.

    Er war Rechtsanwalt und Leiter einer Dienststelle der Nationalsozialisten in den Niederlanden. Er hatte darüber zu entscheiden wer als Jude galt, und wer nicht.

    Es lag somit in seiner Hand, wer deportiert wurde, und wer nicht. Er hat tausende Leben gerettet, indem er auch offensichtlich gefälschte Dokumente angenommen hat.

    Aber er hat auch Anträge abgelehnt, und somit Menschen in die Lager geschickt.

    Das kann man jetzt aus zweit Blickwinkeln sehen.

    1. Er war ein böser Mensch, er hat u.a auch dafür gesorgt, dass viele viele Menschen sterben mussten.

    oder aber

    2. Er war ein guter Mensch, er hat tausende von Leben gerettet indem er versucht so wenige Personen wie möglich ihrem Schicksal zu überlassen. Aber natürlich musste er auch Anträge ablehnen. Was glaubt man, wielange wäre er wohl auf dieser Position gewesen, hätte es plötzlich keinen "Nachschub" mehr gegeben.

    Die Wahrheit liegt wohl wie so oft irgendwo in der Mitte.


    Oder wer bspw. möchte, dass eine Straße die nach Hindenburg benannt ist umbennen möchte, möchte damit erreichen, dass Hindenburg nicht mehr mit einer nach Ihm benannten Straße "geehrt" wird.

    Es sorgt insgesamt aber eher dafür, dass die Person vergessen wird. Es schafft auch soetwas wie eine Erinnerung daran. An die Geschichte, und an den Lernprozess unserer Gesellschaft.

    Und wenn ich hier eh schonmal schreibe, dann kann ich auch meinen Senf zum Thema Rassismus dazugeben.

    Vorweg - wir sind alle Rassisten. Jeder von uns, jeden Tag. Ob wir wollen oder nicht.

    Alleine deswegen weil wir nicht perfekt sind. Wir sind Menschen. Es gibt auch ein sehr gutes Buch dazu, welches uns dies knallhart vor Augen führt (und gerade Menschen die der Meinung sind sie hätten es nicht nötig sowas zu lesen, sollten das tun). Ich werde den Titel hier nicht posten, dazu kenne ich mich mit den Regeln bzgl. "Werbung" nicht gut genug aus.

    Was wir tun können, ist zu lernen damit zu leben, darüber zu diskutieren und zu versuchen sich immer weiter zu verbessern.

    Die Angst vor dem Fremden zu überwinden. Immer wieder bedarf es dazu kleiner Schritte. Und wenn wir einmal in Alte Muster zurückfallen, muss man halt nochmal ran.

    Die Debatte darüber MUSS zwicken und sie MUSS auch wehtun.


    Als weiße Person in Deutschland wurde man weiß sozialisiert. Man ist sich bewusst, dass man als weiße Person in Europa äußerst privilegiert lebt und aufgewachsen ist.

    Wir denken z.B. der Norweger, der Brite, der Ami, aber wir denken: die Asiaten und die Schwarzen.

    Und „die Schwarzen“ haben natürlich so wenig gemein, wie „wir Weißen“. Man könnte auch sagen, alle Leute mit Schuhgröße 38 oder alle mit einem Muttermal. Wir sagen „die Afrikaner“, dabei haben die Angolaner, die Mauretanier und die Ägypter genau so viel gemeinsam, wie wir Deutschen, mit den Griechen und den Isländern. Auch verbinden wir mit Afrika bestimmte Eigenschaften. Überlegt selbst mal, was Euch als erstes zu Afrika einfällt.

    Sicher nicht Bildung. Dabei wurde die erste Universität in Timbuktu gegründet, wo man die Operation am grauen Star entwickelte. Bis 1200 war Europa der rückständige Kontinent. Und wenn man sich den Wikipedia Eintrag zu der Universität durchliest, bekommt man schon einen kleinen Eindruck vom Rassismus. So gut kann das, laut Wiki, nämlich alles gar nicht gewesen sein.

    Über die deutsche Kolonialzeit wissen wir so gut wie gar nichts. Es ist schon verquer, dass wir in der Schule über die Kolonialzeit von Großbritannien, Frankreich und Spanien lernen, aber nichts über die eigene. Und das bisschen was wir wissen, ist auch noch romantisiert .

    Wusstet Ihr z.B., dass es in Deutschland bis 1940 Menschenzoos gab?!

    Und wir Weißen kommen gar nicht auf die Idee uns zu fragen, warum Europa so reich ist und Afrika so arm, wo Afrika doch viel mehr Rohstoffe hatte.Und genau soetwas müssen die Personen, die hier sind sich immer wieder anhören.

    Und für alle, die es „ja nicht so meinen“, oft muss man sich nur mal vorstellen, wie man das Verhalten einem Weißen gegenüber beurteilen würde. Und sofort ist klar – so was von unterirdisch grenzüberschreitend, die Telefone in den Medienhäusern würden nicht mehr still stehen.

    Stell Dir vor, Du bist auf einer Party und wirst gefragt, ob Du adoptiert wurdest.

    Weil Deutschland so sehr in freiwilliger Ahnungslosigkeit in Bezug auf Kolonialismus und Rassismus verharrt, herrscht hierzulande tatsächlich immer noch die Meinung vor, Rassismus sei nicht vorhanden, wenn die, die ihn ausübten, es nicht so gemeint hätten.

    Eine Erleuchtung war es für mich, als mir bewusst wurde, dass wir Weißen immer von Migranten, Afrikanern, von Leuten mit Migrationshintergrund sprechen. Aber es sind einfach Deutsche! Manche Familien leben seit 5 Generationen oder länger hier. Und doch grenzen wir uns durch unsere Sprache von ihnen ab und sie damit aus. Bei Briten oder Franzosen machen wir das nicht.

    Einen wichtigen Punkt finde ich ebenfalls, dass wir weißen Deutschen immer gleich beleidigt sind, wenn uns jemand Rassismus vorwirft. Schwarze dürfen das schon mal gleich gar nicht sagen.

    Aber wie oben beschrieben, man muss sich dem bewusst werden, man muss sich den einen oder anderen Schuh auch mal anziehen, ohne sich selber zu verurteilen dafür. Sondern eher Hinterfragen wie man an Zuständen etwas ändern kann.

  • In AvenueQ gibt es ein gutes Lied dazu, everyone is a Little bit racist.

    Weil du schreibst wir Grenzen aus, viele Grenzen sich auch selber aus. Wenn Türken einen türkischen Fußball Verein gründen weil sie unter sich bleiben wollen ist dies ok? Wenn man sie dann Türken nennt ist es rassistisch?

    Will zum Thema nicht groß etwas schreiben, mich ärgert gerade nur etwas das man mit dem quasi alles mundtot machen will.

    Beispiel Köln, Fan kritisiert die Moschee auf dem Trikot. Köln antwortet mit rassisten wollen wir nicht. Ist das kritisieren von Religionen nun auch schon rassismus? Sind Moscheen ein Ort der Toleranz, Gleichberechtigung, weltoffenheit zu anderen Religionen und sexuellen Orientierungen? All das was derzeit erstrebenswert ist? Wenn ich diese Dinge mit rassismus gleichsetze? Habe die Sache aber auch nicht weiter verfolgt um da ein genaueres Urteil mir bilden zu können.

    Linke nehmen bei eigenen die tolerenz auch anders war. Munter werden auch weiterhin noch che t- Shirts getragen obwohl der auch Menschen in Lager steckte und für deren Tod verantwortlich war.

  • danke für den Hinweis, hast Recht mit Deiner Vermutung zur Quelle.

    Lief wohl was schief.

    Den Bericht habe ich bewusst nicht eingeordnet, mir ging es nur um den Namensbezug.#

    Werden uns wohl in der nächsten Zeiz von vielen liebgewonnenen Namen und Bezeichnungen verasbschieden müssen. Bin gespannt, wenn beispielsweise alle z.B. Adolfs und Josefs umgetauf werden müssen ;)

    Bervor jetzt die Empörung über mich hereinbricht, ich bin durchaus dafür gewisse Namensbezechnungen zu überdenken und auch mal zu korrigieren, aber - typisch deutsch - wir wind mal wieder am anderen Ausschlag des Pendels.

    Bei der Umbenennung der Adolfs und Josefs muss ich unweigerlich an den Film "Der Vorname" denken??darauf bezogen auch nicht vergessen.... HERMANN.... HEINRICH... MARTIN.. REINHARD..... ETC. ETC

  • In AvenueQ gibt es ein gutes Lied dazu, everyone is a Little bit racist.

    Weil du schreibst wir Grenzen aus, viele Grenzen sich auch selber aus. Wenn Türken einen türkischen Fußball Verein gründen weil sie unter sich bleiben wollen ist dies ok? Wenn man sie dann Türken nennt ist es rassistisch?

    Will zum Thema nicht groß etwas schreiben, mich ärgert gerade nur etwas das man mit dem quasi alles mundtot machen will.

    Beispiel Köln, Fan kritisiert die Moschee auf dem Trikot. Köln antwortet mit rassisten wollen wir nicht. Ist das kritisieren von Religionen nun auch schon rassismus? Sind Moscheen ein Ort der Toleranz, Gleichberechtigung, weltoffenheit zu anderen Religionen und sexuellen Orientierungen? All das was derzeit erstrebenswert ist? Wenn ich diese Dinge mit rassismus gleichsetze? Habe die Sache aber auch nicht weiter verfolgt um da ein genaueres Urteil mir bilden zu können.

    Linke nehmen bei eigenen die tolerenz auch anders war. Munter werden auch weiterhin noch che t- Shirts getragen obwohl der auch Menschen in Lager steckte und für deren Tod verantwortlich war.

    Mit Abstand einer der treffendsten Beiträge die ich seit langem gelesen habe.

    Iceball

    Da finde ich machst du es dir viel zu einfach.

    Nur weil wir den Somalier und Kongolesen als Afrikaner bezeichnen und nicht ihrem wirklichen Land zuordnen sind wir Rassisten?

    Dagegen ist es doch klar dass wir unsere europäischen Nachbarn "beim Namen" nennen.

    Weiter muss man sich ja dem ganzen Ausmaß bewusst sein, ca 50 Staaten fallen in die Subsahara Zone. Ganz grob die Hälfte der Länder hat keine 10 Mio Einwohner.

    Wieso wir Deutschen so schnell beleidigt sind, wenn uns Rassismus vorgeworfen wird? Weil dieses Totschlagargument bei sehr vielen Diskussionen, vor allem in Netz nur noch nervt.

    Was ich echt lustig finde, wie du in einem Thema wie Rassismus mit Verallgemeinerungen nur so um dich wirfst....

    Und wir Weißen kommen gar nicht auf die Idee uns zu fragen

    dass wir Weißen immer von Migranten, Afrikanern, von Leuten mit Migrationshintergrund sprechen.

    dass wir weißen Deutschen immer gleich beleidigt sind, wenn uns jemand Rassismus vorwirft.

    Und am Schluss habe ich noch einen Denkanstoss auf diese Frage/Aussage:

    von Leuten mit Migrationshintergrund sprechen. Aber es sind einfach Deutsche! Manche Familien leben seit 5 Generationen oder länger hier.


    Vielleicht liegt da einiges daran, dass in vielen Fällen einfach keine Integration stattgefunden hat und es türkische Frauen gibt die in einer Ehe mit Männern der 3 -4 Generation leben und heute noch kaum deutsch können. Und dementsprechend die Kinder mit 4 Jahren in den KiGa kommen und auch kaum deutsch können und sich somit nur mit Kindern verständigen können die eine fremde Sprache sprechen.

    Ich würde so weit gehen, dass viele in der mittlerweile 5ten Generation hier wohnen, leben tun sie aber in ihrer eigens geschaffenen Welt.

    2 Mal editiert, zuletzt von 1543 (17. August 2020 um 12:05)

  • Ich werde mal versuchen sachlich darauf einzugehen, was ihr so geschrieben habt.

    In AvenueQ gibt es ein gutes Lied dazu, everyone is a Little bit racist.

    Weil du schreibst wir Grenzen aus, viele Grenzen sich auch selber aus. Wenn Türken einen türkischen Fußball Verein gründen weil sie unter sich bleiben wollen ist dies ok? Wenn man sie dann Türken nennt ist es rassistisch?

    Will zum Thema nicht groß etwas schreiben, mich ärgert gerade nur etwas das man mit dem quasi alles mundtot machen will.

    Beispiel Köln, Fan kritisiert die Moschee auf dem Trikot. Köln antwortet mit rassisten wollen wir nicht. Ist das kritisieren von Religionen nun auch schon rassismus? Sind Moscheen ein Ort der Toleranz, Gleichberechtigung, weltoffenheit zu anderen Religionen und sexuellen Orientierungen? All das was derzeit erstrebenswert ist? Wenn ich diese Dinge mit rassismus gleichsetze? Habe die Sache aber auch nicht weiter verfolgt um da ein genaueres Urteil mir bilden zu können.

    Linke nehmen bei eigenen die tolerenz auch anders war. Munter werden auch weiterhin noch che t- Shirts getragen obwohl der auch Menschen in Lager steckte und für deren Tod verantwortlich war.

    Nun, zu dem Punkt mit dem türkischen Fußballverein: Natürlich gibt es Ausnahmen, aber in aller Regel sind diese Vereine, von welchen es auch hier in der Region einige gibt genauso offen, wenn jemand "deutsches" dort mitspielen möchte. Da Menschen aber in der Regel in Ihrem gewohnten Umfeld bleiben, macht das aber auch keiner.

    Ich habe vor ein paar Jahren mal im Rahmen einer Zweckgemeinschaft eines Sportbundes viel Austausch mit anderen Vereinen aus Fußball, Sport und Kultur allgemein gehabt. Und bis auf eine Ausnahme waren auch diese Vereine für jeden eine offene Anlaufstation, der mitmachen wollte. Man hat sich z.T sogar darüber gefreut wenn auch mal "deutsche" dort vorbeigeschaut haben. Weiterhin ist es so, dass die allermeisten dieser Vereine in den 70er/80er Jahren gegründet wurden, also jener Zeit, als "der Türke" bzw. seine Kinder diejenigen waren, die hier als Gastarbeiter zum Wirtschaftswunder mit beigetragen haben, aber in der Gesellschaft nicht gerne gesehen waren. So sind einige davon auch aufgrund von Ausgrenzung entstanden. Selbst der DFB hat diese Vereine bis etwa mitte der 80er Jahre nicht akzeptiert, sondern lediglich geduldet.

    Jemanden Türken zu nennen ist nach meiner Ansicht nicht Rassistisch, wenn er denn einer ist. Ist er keiner, ist es immernoch kein Rassismus ansich, aber sprachlich einfach falsch.

    Zum dem Thema des FC Fan´s: Das kritisieren von Religionen natürlich genauso erlaubt. Aber es wird ja oft Impliziert, dass ALLE Anhänger einer Religionsgemeinschaft genauso drauf sind, wie es extremfälle zeigen. Wo Kritik angebracht ist, ist dies sicherlich auch erlaubt. Problematisch wird es halt wenn wieder alle in eine Schublade gesteckt werden.

    Religionen ansich sind oft aber natürlich auch sehr veraltet, bzw. spiegeln sehr alte Denkmuster wieder. Da hängt es auch an den Anhängern, wie man dies lebt und gestaltet.

    Das Ziel des Kölner Trikots war es allerdings auch nie irgendwelche Religionen dazustellen, sondern die "Skyline" der Stadt mit all Silhouetten. Und da kann man schon die Auffassung vertreten, das dies heutzutagegenauso zum Stadtbild gehört wie der Kölner Dom.

    Und wer sich aufgrund einer Skyline vom "seinem" Verein trennt, und dermaßen darüber echauffiert, der gibt halt auch wieder, welch geistes Kinder er ist.

    Gegen ein "Gefällt mir zwar nicht, ist aber so" oder einem "gehört in meiner Filterblase nicht dazu", hätte er wohl weit weniger Kritik geerntet.

    Nein, es macht einen nicht die Tatsache rassistisch das wir sie keinem Land zuordnen, sondern das man versucht sie in "Rassen" zu stecken alá "die schwarzen" sind = die Afrikaner.

    Es erwartet ja auch keiner sämtliche Länder dort zu kennen, aber wenn man es im Einzelfall weiß kann man die Leute auch so ansprechen.

    Natürlich mag es sein, dass ich z.T auch verallgemeinere, auch ich bin wie so ziemlich jeder andere nicht frei von Schubladendenken.

    Aber so wie du es sagst - in seiner eigens geschaffenen Welt lebt jeder auf die ein - oder andere Art und Weise.

    Es gibt natürlich wie überall auch Leute die sich selber ausgrenzen. Aber in manchen Fällen muss man sich auch fragen warum das so ist.

    Unsere Gesellschaft besteht aus unterschiedlichsten Individuen. Kindern und Erwachsenen, Paaren und Singles, Arbeiternehmer und Arbeitssuchende, Stadt- und Landbewohner sowie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Diese Unterschiedlichkeit ist, oft das was unsere Gesellschaft auch ausmacht. Man stelle sich vor alle wären gleich. Dennoch gibt es oftmals eine Vorstellung davon, wie sich Menschen, die nach Deutschland kommen, zu verhalten und woran sie sich anzupassen haben. Dabei stellt sich die Frage, an welche Werte und Normen sich die Personen anpassen sollten – eine deutsche Leitkultur, an der sich alle Deutschen orientieren, gibt es hlat einfach nicht, weil wir selbst hier im Land sehr unterschiedlich sind.

    Klar ist, dass die deutschen Gesetzte als Haltelinien für alle gelten.

    Außerdem ist es naheliegend, dass sich in der Lage, in der sich viele zugewanderte befinden, erstmal mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden, kurzzuschließen – vor allem wenn es Sprachbarrieren gibt.

    Es wird denjenigen, die sich in bestehende Systeme und Strukturen in Deutschland einbringen wollen, von den Institutionen auch nicht immer gerade leicht gemacht. Geflüchtete erleben teilweise alltäglich "Angriffe". Das geschieht durch Arbeitsmarktbeschränkungen, fehlende Plätze in Sprachkursen und der räumlichen Abschottung durch das Leben in Unterkünften (zumindest im Falle der Flüchtling).. Hier sind die Bevölkerung (und damit ist nicht nur "der deutsche" gemeint, sondern eben auch andere zugewanderte Personen) und der Staat gefragt. Erstere könnte gegen Alltagsrassismus vorgehen oder Personen konkret in ihrer Situation unterstützen (soweit sie denn Willens sind, und das sollte man natürlich auch vorraussetzen. Das ist natürlich nicht bei allen so, aber viele wollen ja auch). Letzterer muss die rechtliche Situation schaffen. Die Forderung nach Integration ist somit keine Einbahnstraße. Sie kann sich nicht ausschließlich an Zugewanderte richten, sondern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nur alle gemeinsam lösen können.

  • Das war aber auch mehr als überfällig! Ich bestell schon seit Ewigkeiten nur noch Schnitzel nach Sinti und Roma Art... Will mich nicht angreifbar machen.

    Wie im Artikel zu lesen, entstammt das Rezept doch garnicht aus deren Küche. Im Endeffekt ist diese Umbenennung aber Firmenpolitisch auch eher Mittel zum Zweck, um sich ein wenig aus der Kritik zu ziehen.

    Wenngleich die Entscheidung ethisch ähnlich zu bewerten ist wie der "Negerkuss". Die meisten haben sich auch da inzwischen dran gewöhnt, dass dies nicht mehr auf den Verpackungen steht, und in immer mehr Sprachgebräuchen auch verschwindet.

    Und ähnlich wie das "Neger"- Wort ist halt auch Zigeuner mehr oder weniger beleidigend für eine bestimmte Volksgruppe. Und als "nicht betroffener" kann es einem ja auch einfach egal sein.

    Im Endeffekt ist es doch so: eine Marke soll geändert werden. Niemandem wird dabei etwas weg genommen, niemand wird benachteiligt, niemand wird zu irgendwas gezwungen. Es erwartet auch niemand, dass durch so einen symbolischen Schritt plötzlich der Rassismus weltweit verschwindet. Es ist einfach nur, was es ist: Ein überfälliger, symbolischer Schritt und etwas Respekt. Es betrifft "uns" absolut nicht. Weder sind wir jetzt von dieser "rassistischen" Bezeichnung betroffen, noch sind wir in Zukunft durch die Änderung der Marke benachteiligt.

    Warum zum Teufel können wir – Menschen, die absolut nicht von dem Rassismus und auch nicht von der Markenänderung betroffen sind – also nicht einfach unseren Mund halten?

    Niemandem, wirklich niemandem, wird durch die Änderung der Marke etwas genommen, aber manchen wird damit ein bisschen Respekt entgegengebracht. Natürlich beendet das nicht den Rassismus in den Köpfen, aber auch solche Symbole sind wichtig und kleine Schritte auf dem Weg, Rassismus endgültig loszuwerden.

    Und damit meine NICHT dich persönlich, sondern allgemein jene, die sich sofort in Ihrer Freiheit beschnitten fühlen, weil "das war ja schon immer so".

    _______________


    Zum Abschluss möchte ich sagen: Ich möchte hier weder jemanden Mundtot machen, noch die große Moralapostelkeule schwingen (wird oft verwechselt), sondern lediglich für das Thema ein wenig sensibilisieren und darauf hinweisen, dass es nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse gibt.

    Auch bin ich nicht - wie vermutet werden mag "irgendein Linker", sondern sehe mich politisch eher Gesellschaftlich mittig, bin aber für einen fairen und respektvollen Umgang zwischen Allen Personen, so sie sich denn auch den anderen gegenüber so verhalten.

    Ich möchte auch nicht mich davon freisprechen mich gelegentlich ähnlich zu verhalten und das gelernte zu vergessen, noch erhebe ich eine Garantie darauf dass das alles so richtig ist, sondern lediglich eine Meinung und ein Hinweis in welche Richtung man vielleicht noch so denken könnte.


    PS: Nachricht musste geteilt werden, da zu lang.

  • Ich finde es völlig übertrieben, welcher Unfug jetzt getrieben wird, um zu demonstrieren, dass ein Volk, eine Stadt, eine Firma, usw. Absolut nicht rassistisch sind.

    Es stimmt, dass der Begriff "Zigeuner" eher als Schimpfwort gebraucht wird, aber das hat doch rein garnichts mit einer Zigeunersoße zu tun. Niemand, schon garnicht Rassisten würden doch etwas, das eigentlich positiv behaftet ist, wie ein wohlschmeckendes Essen, mit etwas bezeichnen, das er eigentlich verachtet oder beschimpfen will.

    Wenn die Speise als "dreckiger Zigeuner" oder "Zigeunerschwein" bezeichnet ist und vor allem, wenn es eher auf Ablehnung stößt, ist die Intention klar, aber weder bei einer Zigeunersoße noch bei einem Hamburger oder Amerikaner kann ich einen rassistischen Hintergrund erkennen.

    Es gibt zweifellos Rassismus in unserer Gesellschaft, aber bei allem, was man so aus der Welt mitbekommt, ist es auch nicht ausgeprägter, als in vielen anderen Ländern. Der große Unterschied ist eben, dass die Deutschen aufgrund der Geschichte aus dem 3. Reich sich gleich wieder doppelt schuldig fühlen und glauben mit einer besonderen political correctness mindestens zwei Schritte weiter gehen müssen als andere.

    Und nein, es gibt keine Erbsünde für die Verbrechen des Dritten Reichs. Wir haben eine Verantwortung dafür, dass dieses Unrecht nicht vergessen wird und dafür, dass es sich nicht wiederholt, aber wir haben keine Schuld an diesen Naziverbrechen, für die wir uns ewig schämen müssten.

    Wieso ist Nationalstolz in den USA trotz der Verbrechen an den Sklaven und Ureinwohnern ein Patriotismus, der vom Staat quasi eingefordert wird und in Deutschland wird man wegen Nationalstolz gleich in die rechte Ecke gestellt?

  • Das mit dem Schnitzel ist wie mit dem Getränk: Weizen-Cola hieß in meiner Jugend "Neger". Total positiv für mich besetzt, weil lecker. Muss ich weiter ausführen, warum das Getränk trotzdem nicht "Neger" heißen kann?

    Zigeuner ist das gleiche: Wenn du kein Sinti/Roma bist: siehe oben - haste kein Problem damit, dein Schnitzel mit einem Schimpfwort zu bezeichnen, schmeckt dir trotzdem. Schmeckt trotzdem noch, wenn du's Paprika-Schnitzel oder ungarische Art oder wie auch immer nennst.

    Aber: Du hast dann vielleicht (!) ein Bewusstsein dafür entwickelt, warum "Neger" oder "Zigeuner" Begrifflichkeiten sind, die etwas anderes bedeuten, beinhalten und ausdrücken, als du eigentlich gemeint hast. So gings mir zumindest.

    Der erste Schritt ist denke ich, aufzuhören, irgendwas zu verteidigen, was nicht verteidigenswert ist. Aus der Cola-Weizen-Phase bin ich eh raus, aber ich finde, es ist als Cola-Weizen treffend beschrieben.

    Der "Mohr" - mei, selbes Thema. "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen". Die Bezeichnung "Mohr" drückt etwas aus, was das Verhältnis einer antiquierten Gesellschaft zu BPOC beschreibt. Diener, Kolonie-Ureinwohner etc... Passt nicht in mein jetziges Weltbild und die heutige Zeit, also häng ich nicht dran. Kann man abschaffen und umbenennen. Wenn's auf den Heiligen Mauritius zurückgeht (schwarzer Heiliger) oder die Heiligen drei Könige, nennen wir den Mohrenplatz, Das Hotel 3 Mohren, oder die Mohrenstraße halt "Hotel Mauritius", oder Dreikönigsplatz. Passt viel besser in mein Weltbild.

    Wenn ein Ort einen Schwarzen Kopf im Wappen hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Mauritius…in_der_Heraldik), der auf den Heiligen Mauritius zurückgeht, erklären wir den Leuten, dass das der erste schwarze Heilige war, und kein "Diener, Sklave oder sonst wie "Erniedrigter", sondern Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede. Kann und muss drinbleiben, passt auch in mein Weltbild.

    Ansonsten ist auch dieser Thread ein kleiner Beitrag zur Diskussionskultur und daher ein Schritt in die richtige Richtung.

    https://www.br.de/nachrichten/ku…-wappen,S3NpWZA

  • Es geht dabei ja auch viel um die folgenden Generationen. Wenn es eben nicht mehr normal ist ständig "Neger"(Weizen) oder "Zigeuner"(Schnitzel, Soße) zu sagen, dann werden das die Kinder auch nicht mehr so häufig in den Mund nehmen.

  • Es geht dabei ja auch viel um die folgenden Generationen. Wenn es eben nicht mehr normal ist ständig "Neger"(Weizen) oder "Zigeuner"(Schnitzel, Soße) zu sagen, dann werden das die Kinder auch nicht mehr so häufig in den Mund nehmen.

    Es wäre schön, wenn es so wäre, aber ich glaube das nicht, Aus welchem Grund verbreitet sich das Schimpfwort "du Jude" plötzlich wieder so stark? https://www.ksta.de/kultur/antisem…t-wird-32549002

    Ich glaube die Gründe sind insgesamt viel tiefgehender und die Änderung von Namen einer Soße oder einer Haltestelle bzw. Straße sind da noch nichtmal der vielgerühmte Tropfen auf den heißen Stein.

  • Der Zentralrat der Sinti und Roma sagte dazu

    "Wir begrüßen das ausdrücklich, aber es gibt wichtigeres".

    Für mich waren die Speisen ala Zigeuerschnitzel und Negerkuss nie rassistisch gedacht, noch gemeint. Tatsächlich kann es aber nur der entscheiden, der davon betroffen ist, ob er sich beleidigt, diskrimiert fühlt oder nicht Und nicht der, der es ausspricht, egal was er sich dabei denkt und was er meint. ?‍♀️

  • Klar ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein und es wird sich erst rausstellen, ob es etwas bringt.

    Allerdings tut der Tropfen ja keinem weh - oder gibt es irgendjemanden, der darunter jetzt finanziell oder gesundheitlich leidet? Was spricht also dagegen?

    Einmal editiert, zuletzt von da_phil (17. August 2020 um 15:19)

  • Nein, es macht einen nicht die Tatsache rassistisch das wir sie keinem Land zuordnen, sondern das man versucht sie in "Rassen" zu stecken alá "die schwarzen" sind = die Afrikaner.

    Es erwartet ja auch keiner sämtliche Länder dort zu kennen, aber wenn man es im Einzelfall weiß kann man die Leute auch so ansprechen.

    Deine Ausführungen sind mir echt zu lang um da auf alles einzugehen. Ich denke das wird mit der Schreiberei auch nicht wirklich was, das müsste man ausdiskutieren.

    Auf was ich aber undbedingt nochmal eingehen möchte ist dein "Rassen" Problem. Tauschen wir das Wort Rasse mit beispielsweise Kulturraum.

    Ist es wirklich für dich ein Problem dass uns weite Teile des Rests der Welt ganz banal als Europäer bezeichnen? Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, mag das mancherorts schon als Schimpfwort gut sein.

  • Steter Tropfen höhlt den Stein.

    "Jude" oder "schwul" als Schimpfwort... muss man erklären, darf man nicht akzeptieren, weder im Freundeskreis noch in der Familie. Führt dazu, die Playlists von 12-jährigen in Frage zu stellen und die "Künstler" mal genauer zu beleuchten. Ergibt massive Diskussionen innerhalb der Familie, über Respekt, Menschenverachtung, Frauenverachtung, die Bedeutung von "maskulin" und "Bitch" und generell darüber, warum einer in einer Welt, "in der er alles hätte werden können, sich dafür entscheidet ein verdammtes A*schloch zu sein".

    Aber kann sehr positiv und fruchtbar enden.