Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in der heutigen Zeit

  • Klar tut es niemandem weh und die paar Euros für die Änderung von Straßenschildern machen den bock auch nicht fett, aber müssen wir alles machen, nur weil der Aufwand dafür relativ gering ist? Vor allem glaube ich, (wirklich nur eine Vermutung) dass die mit Zigeunersoße angesprochene Bevölkerungsgruppe sich dadurch nicht wirklich diskriminiert fühlt. Thüringer Bratwürste, Frankfurter grüne Soße und Berliner Ballen behalten hoffentlich ihre Namen und soviel ich weiss, sind die Einwohner dort größtenteils stolz auf Nahrung, die en Bezug zur Wohngegend im Namen trägt.

    Wie gesagt, so eine Änderung tut niemandem weh, aber das alleine macht so eine Änderung nicht sinnvoll oder notwendig. Und Corona hat gezeigt, dass man bei uns im Land zwar einiges oder auch vieles bei der Bewältigung der Krise richtig gemacht hat, aber es wurden auch schonungslos Defizite gerade im Bereich der Bildungspolitik aufgedeckt, sowohl in der technischen als auch personellen Ausstattung. Man würde die ganzen Probleme durch bessere historische Ausbildung und eine bessere Sozialisierung der Kinder eher lösen. Ich weiss, das ist langwieriger und tut auch zumindest finanziell wirklich weh, wäre aber deutlich nachhaltiger.

  • Bei einigen Themen schießt man mittlerweile wohl deutlich über das Ziel hinaus. Was ist bloß los?

    Hinter bald jedem Wort kommen die Mo(h)ralapostel aus der Versenkung und wollen dies und das abgeschafft haben.

    Was kommt denn noch alles?

    Weißwurst und Weißbrot - abgeschafft, da diskriminierend gegenüber der weißen Bevölkerung?

    Rotkohl - abgeschafft, da diskriminierend gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern?

    Gelbwurst - abgeschafft, da diskriminierend gegenüber Bewohnern aus Fernost.

    Grüner Apfel - abgeschafft, da diskriminierend gegenüber Aliens, die demnächst bei uns landen könnten?

    Ah geh....

  • Wer nicht versteht, dass es hier erstmal nur um die regionale Bezeichnung/Zuordnung einer Speise geht hat hier einiges noch nicht verstanden.

    In diesem Zusammenhang ist Zigeuner durchaus das selbe wie Thüringer, Berliner etc.

    Der Unterschied besteht darin, daß Zigeuner eben auch abfällig oder als Schimpfwort verwendet wird, Thüringer, Berliner oder andere sind mir in dem Zusammenhang noch nicht untergekommen.

    Die Frage ist jetzt was man daraus für Konsequenzen zieht. Verbanne ich jedes Wort, das negativ ausgelegt werden kann oder früher mal so genutzt wurde aus dem Sprachgebrauch?

    Oder bin ich intellektuell fähig und in der Lage zu differenzieren und zu erkennen wann etwas negativ verwendet wird und als mündiger Bürger damit entsprechend umzugehen und die negative Verwendung zu vermeiden und mit der wertneutralen Verwendung umzugehen?

    Das scheint in unserer heutigen nur schwarz und weiß Welt nicht mehr zu gehen. Grautöne darf es nicht geben und müssen anscheinend verboten werden.

    Hatte das anderweitig schon mal geschrieben, damit macht man es sich viel zu einfach und würgt differenzierte Diskussionen viel zu leicht ab.

  • Verboten wird doch überhaupt nichts. Die Firma hat sich von selbst entschieden, den Namen zu ändern. Einfach weil er nicht mehr zeitgemäß ist und unsere Gesellschaft sich eben weiter entwickelt. Es steht jedem frei auch weiterhin "Mohrenkopf", "Negerkuss" oder "Zigeunerschnitzel" zu sagen. Das verbietet niemand und wir hoffentlich auch nie dazu kommen.

    Und genau deshalb sind diese Änderungen von großen Firmen durchaus wichtig. Denn nur so werden Beleidigungen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch getilgt und ihnen wird die Normalität genommen. Und sie werden wieder als das Wahrgenommen was sie sind: Schimpfworte und Beleidigungen.

  • Mein Post bezüglich des Sinti und Roma Schnitzels meinte ich sarkastisch. Hätte ich besser kennzeichnen sollen. Ich gehöre auch zu denen die solche Namensänderungen lächerlich und überflüssig finden . Finde es völlig überzogen mit Schnitzeln und Schaumküssen eine Rassismusdiskussion zu führen. Ja ist nicht schlimm und tut keinem weh, aber es macht auch nix besser.

    Wie früher bei Oma....Oma: "Ich tu ein paar Pilze in die Soße!"

    Ich :"Ich mag keine Pilze."

    Oma:"Die schmeckse gar nicht!"

    Ich:" Dann laß sie doch weg." :schulterzuck:

  • Verboten wird doch überhaupt nichts. Die Firma hat sich von selbst entschieden, den Namen zu ändern. Einfach weil er nicht mehr zeitgemäß ist und unsere Gesellschaft sich eben weiter entwickelt. Es steht jedem frei auch weiterhin "Mohrenkopf", "Negerkuss" oder "Zigeunerschnitzel" zu sagen. Das verbietet niemand und wir hoffentlich auch nie dazu kommen.

    Und genau deshalb sind diese Änderungen von großen Firmen durchaus wichtig. Denn nur so werden Beleidigungen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch getilgt und ihnen wird die Normalität genommen. Und sie werden wieder als das Wahrgenommen was sie sind: Schimpfworte und Beleidigungen.

    Und wieder ein Paradebespiel für dass was ich meinte. Zigeuner ist ein Schimpfwort, die einfache Bedeutung Bezeichnung für Sinti und Roma wird ausgeblendet. Das selbe bei Mohr, Neger ist da sicher eine andere Kategorie.

    Und warum glaubst du ändert ein großer Konzern die Bezeichnung? Wie lange würde es denn, so wie das momentan alles läuft dauern, bis man sich in Social Media dem Rassismusvorwurf ausgesetzt sehen würde?

    Das ist vorauseileinder Gehorsam, begünstigt durch wirtschaftlich schwierige Zeiten, da geht man lieber kein Risiko ein.

    Dieser Konformismus und dieses Duckmäusertum, sofort einzuknicken, wenn es mal Gegenwind geben könnte ist einfach erbärmlich.

    Keine offene Diskussion, die ja auch nicht ausschließen würde, daß man die Bezeichnung am Ende trotzdem ändern würde.

    Aber nicht die Betroffenen, sondern die Moralpolizei stößt sowas bei uns an. Das ist besorgniserregend, wie es zu sowas kommt und wie viele völlig undifferenziert darauf anspringen.

  • Na scheinbar ist dann die Mehrheit der Menschen dafür, dass sie nicht mehr Zigeunersauce heißt. Sonst würden sie ja nicht "einknicken", wenn sie dadurch mehr Kunden verlieren als halten würden.

  • Und weil die Mehrheit Trump wählt, ist er auch der beste Mann für den Job?

    Wie kleingeistig muss man sein, dass man immer den Weg des geringsten Widerstands geht und bloß nicht kritisch hinterfragt oder sich zumindest mal mit pro und contra auseinandersetzt?

    Manche machen es sich da sehr einfach. Die Mehrheit ist dafür...

    Alles weitere lass ich jetzt lieber, das führt zuweist, als das man das in einem Forum vernünftig diskutieren könnte.

  • Man sagt ja jetzt auch Belarus statt Weißrussland. Bin gespannt, wann wir auch Kroatien nicht mehr Kroatien nennen, sondern Hrvatska. :popcorn:

    Und wann die anderen alle Deutschland sagen, statt Alemannia, Germany, oder Njemacka. ???

  • @mirdochegal : Kannst du zu einer Diskussion eigentlich jemals etwas beitragen außer deinen :facepalm:?

    Man muss ja Beiträge nicht gut finden, aber deine Art sich damit außeinander zusetzen ist einfach unterste Schublade.

  • Wer nicht versteht, dass es hier erstmal nur um die regionale Bezeichnung/Zuordnung einer Speise geht hat hier einiges noch nicht verstanden.

    In diesem Zusammenhang ist Zigeuner durchaus das selbe wie Thüringer, Berliner etc.

    Da fängt es doch schon an. Zigeuner ist und war im deutschen Sprachgebrauch nie eine regionale Bezeichnung/Zuordnung, sondern ist im Ursprung eine Bezeichnung für Bevölkerungsgruppen, denen in Stereotypen ausgeprägte, jeweils auffällige, von der Mehrheitsbevölkerung abweichende Eigenschaften zugeordnet werden. Später dann erweitert auf ein Volk/Rasse. Und btw: Auch der Begriff "Roma" ist keine regionale Zuordnung, sondern leitet sich von der gemeinsamen Sprache ab.

    Man darf dann schon die Frage stelle, bei wem es mit dem Verständnis hapert, aber du darfst natürlich gerne weiter leidenschaftlich dafür kämpfen dieses und andere Worte als Gegenpol zu vorauseilendem Gehorsam weiter zu verwenden. Verstehe zwar nicht warum, weil es niemandem wehtut das Wort nicht zu verwenden, aber es andererseits einer Menge Menschen guttut. Aber dafür haben wir ja Meinungsfreiheit.

  • Und weil die Mehrheit Trump wählt, ist er auch der beste Mann für den Job?

    Wie kleingeistig muss man sein, dass man immer den Weg des geringsten Widerstands geht und bloß nicht kritisch hinterfragt oder sich zumindest mal mit pro und contra auseinandersetzt?

    Manche machen es sich da sehr einfach. Die Mehrheit ist dafür...

    Alles weitere lass ich jetzt lieber, das führt zuweist, als das man das in einem Forum vernünftig diskutieren könnte.

    Die Mehrheit der US Amerikaner haben Hillary Clinton gewählt (https://de.wikipedia.org/wiki/Popular_Vote). So als kleine Exkursion ins Wahlsystem der USA.

    Dennoch: Natürlich ist es nicht pauschal richtig das zu tun, was die Mehrheit will. Denn in jeder Demokratie haben auch Minderheiten ihren Platz und auch diese haben Rechte. Blind der Mehrheit hinterher zu rennen ist und war schon immer quatsch.

    Ich bin mir aber sehr sicher, dass man sich es mit der Umbenennung nicht einfach gemacht hat und es sehr wohl kritisch hinterfragt hat. Das sind ja keine Anfänger und wissen auch, welchen Shitstorm sie sich am rechten Rand einfangen. Da gibt es auch sehr viele Firmen, die da lieber nichts machen, bevor der rechte Mob vor der Tür steht.

    Ich verstehe gar nicht, wo das Problem liegt, wenn ein Produkt einen Namen ändern. "Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix."

    Es ist doch schon öfters passiert, dass Firmen sich Namen für ihre Produkte ausgesucht haben, die dann in irgendeinem Land eine sehr negative Bedeutung oder gar Beleidigung beinhaltet. Dann ändern man eben den Namen, außer natürlich die Beleidigung war beabsichtigt.

    Man sagt ja jetzt auch Belarus statt Weißrussland. Bin gespannt, wann wir auch Kroatien nicht mehr Kroatien nennen, sondern Hrvatska. :popcorn:

    Im Falle von Belarus hat es nichts mit der direkten Übersetzung zu tun: "Gegen die Bezeichnung als Weißrussland wird argumentiert, dass dieser Name eine politische, kulturelle und sprachliche Abhängigkeit des Landes und seiner Bewohner von Russland bzw. Großrussland suggeriere."

    Würde Österreich in den USA offiziell vom Staat als "Little Germany" geführt, fänden das sicher auch nicht alle nur lustig.

    Daher auch hier wieder: Es tut niemandem in Deutschland weh nun "Belarus" statt "Weißrussland" zu sagen. Warum sollte man es also nicht tun, wenn es etliche Betroffene gibt, die das gut finden würden?

  • OK, hier klinke ich mich dann aus. Wenn es jetzt als normal betrachtet wird, das die deutsche Übersetzung für Belarus als Weißrussland nicht mehr politisch korrekt ist, dann ist Hopfen und Malz verloren.

    Bin zurück wenn Deutschland im Ausland nicht mehr als Germany, Alemannia etc. übersetzt wird.

    PS: Wer nicht versteht, das es keinen Unterschied macht, ob man es übersetzt oder nicht, sollte dringend ärztlichen Rat in Anspruch nehmen.