Ich kann deinen Gedanken schon folgen und bin da bis zu einem Gewissen Maße auch bei dir. Mir persönlich wird aber, wie einigen anderen eben auch, in letzter Zeit gefühlt über´s Ziel hinausgeschossen. Vielleicht fehlt mir da der Weitblick, aber ich glaube, dass wir aktuell andere Sorgen haben.
Der Eindruck mag schon so sein, auch dass derzeit größere Sorgen in der Welt sind stimmt.
Nur muss man sehen, dass diese Themen schon ziemlich alt sind, zumindest wird schon seit vielen Jahren immer wieder versucht, diese Probleme an die Öffentlichkeit zu bringen.
Gerade in den USA wird die Auseinandersetzung mit dem Thema Kostüme und "Indianer" schon viel länger geführt.
Zwischenzeitlich erklärte mir aber eine akademische Zigeunerin (ein Sprachenstudium, arbeitete als Übersetzer- & Dolmetscherin)(aus der Erinnerung), Sie sei weder Sinti noch Roma sondern Zigeunerin, weil die einen gibts nicht mehr (Sinti) & das andere ist ein Familienname.
Das mit dem Familiennamen stimmt nicht ganz so, wie mir zwischenzeitlich gesagt wurde. Es sei mehr als eine Familie aber nicht soviel wie ein Stamm.
Ja, auch das gibt es. Es gibt Menschen, die "wir" als Zigeuner benennen, aber selbst weder Sinti noch Roma sind, daher auch nicht vom Zentralrat jener vertreten werden.
Und es gibt auch welche, die aus Stolz sagen, sie seien Zigeuner.
Ein bekannstes Beispiel ist die Familie Reinhardt.
Und das ist auch völlig ok.
Wer selbst meint, er sei Stolz ein Zigeuner zu sein, dann steht ihm das zu.
Dennoch bleibt es ein Problem für viele andere, da es sich trotzdem um eine Fremdbezeichnung handelt, die pauschalisierend und nicht unbedingt positiv besetzt ist.
Indigene Völker haben ganz sicher Probleme, sogar schwerwiegende. Karneval in Deutschland gehört mit Sicherheit nicht dazu und Federn ins Haar stecken auch nicht.
Doch, der Karneval in Deutschland gehört auch mit dazu. So wie diese Art der Kostümierung in den USA auf Widerstand stößt, so natürlich auch in anderen Ländern. Ich hatte hier extra einen Betroffenen dazu verlinkt.
Als mir eine Freundin einen Artikel zum Thema "Indianer"-Kostüme in einer Hamburger Kita schickte, habe ich die erste Regel des Internets gebrochen: Ich habe die Kommentare gelesen. Dort verstand fast niemand, was das Problem mit den Kostümen ist. Eine Frau namens Eva schrieb sogar: "Bitte schicken Sie mir einen Indianer vorbei, der sich von einem Kind mit Indianerkostüm beleidigt fühlt. Ich wette, Sie finden keinen."
Hi Eva! Ich bin Ty, ein O'ohe Nuŋpa Lakota vom Stamm der Cheyenne River Sioux. Und ja, ich fühle mich davon wirklich beleidigt
https://www.vice.com/de/article/zma…nd-nicht-lustig
Jetzt wird es natürlich heißen, dass das ja nur einer ist der sich da beleidigt fühlt, aber wer sich mit dem Thema etwas tiefgründiger befasst wird feststellen, dass er damit nicht alleine ist.