Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in der heutigen Zeit

  • Und genau das Zweifle ich damit an.

    Du kannst Menschen die Sprache aufzwingen, aber du veränderst die Menschen nicht.

    Deswegen funzt auch kein Kommunismus.

    Jeder Mensch ist so individuell und hat seinen eigenen Charakter.

    Klar funktioniert es weniger gut bei Menschen mit einem gefestigten Rollenbild.

    Die Sprache aber beeinflusst eben auch Kinder und die sind die Zukunft.

    Ich denke niemand glaubt, dass durch Gendern in zwei Jahren alle Geschlechtsungerechtigkeiten aus der Welt sind.

    Wenn aber nachfolgende Generationen nicht mehr mit einer maskulin dominierten Sprache aufwachsen, dann wird sich das wohl auch auf Rollenbilder und Geschlechtergerechtigkeiten auswirken.

    Ich persönlich halte gendern auch für Blödsinn. Dabei geht es mir aber nicht darum, dass sich einer nicht zugehörig fühlen soll sondern darum, dass es mit dem generischen Maskulinum sprachlich schon inkludiert ist.

    Dein Argument, was sich Kinder vorstellen mag stimmen, aber Im Normalfall reicht da auch einfach in der Schule die Erklärung warum wir im generischen Maskulinum sprechen und warum wir damit niemand ausschliessen möchten.

    Passend dazu ein frühzeitige schulisch begleitete Berufsberatung und gut.

    Na ob das so viel bringt wage ich zu bezweifeln. Die Bilder die in den Köpfen entstehen, haben nunmal auch etwas mit der Sprache zu tun. Da hilft es wohl kaum zu erklären, mit der männlichen Bezeichnung wären alle gemeint.

    Für mich sind die derzeitigen Versuche die Sprache zu lenken viel zu künstlich und vorallem in der Praxis zu umständlich und aufoktroyiert.

    Das sehe ich nicht viel anders. Aber wie schon mal geschrieben, wir sind in Deutschland noch ziemlich am Anfang der großen öffentlichen Debatte. Wer meine Beiträge ließt wird auch merken, dass ich selten gender. Erstens weil ich oft einfach nicht dran denke, der Gewöhnung wegen. Zweitens, weil auch ich teils zu faul für z.B. Schülerinnen und Schüler bin. Und drittens, weil es noch kein allgemein akzeptiertes Konzept gibt. Sternchen hier, binnen-I, Sprachpausen oder nicht. Ich denke da wird es mit den Jahren auch noch andere Schreibweisen geben.

    Ich finde aber es ist ein gutes Ziel, mehr Gleichberechtigung in die Sprache zu bringen.

  • ...

    Bei der Hebamme wird es schon schwieriger. Weniger wegen dem Wort, sondern vielmehr was das Vertrauen der Kundinnen angeht.

    Männliche Geburtshelfer sind eher selten.

    Ich persönlich würde auch nie einen in Betracht ziehen, einfach weil er selber nicht gebähren kann und er diese persönliche Erfahrung nie mit in den Beruf bringen kann.

    Zustimmung zum Beitrag an sich. Hier muß ich jedoch mal einhaken:

    sollte man die Kundschaft des potentiellen Hebammerichs nicht konsequenterweise Kund*innen nennen? Oder gebährende Personen?

  • Geb ich dir recht, dass man die Umstände ändern sollte, welche Frauen leichter in die Armut treiben. Nur sehe ich gendern nicht als die Waffe dagegen. Wer in diesem Staat arbeiten geht (Vollzeit), sollte nicht auf finanzielle staatliche Unterstützung angewiesen sein. Egal ob jetzt oder im Alter. Die Realität sieht auch hier anders aus.

    "Und wenn eine Frau unbedingt einen Mann will, dem sie sich unterwürfig hingeben kann,so soll sie sich diesen suchen.

    Es wird noch lange bestimmt genug davon geben."
    Wieder völlige Übertreibung deinerseits. Heißt quasi Frauen, die einen Mann wollen der Entscheidungen trifft, sind unterwürfige Frauen.
    Ich hab es selbst in Beziehungen erlebt, in denen ich derjenige war, der nicht studiert war, dass die Frau auf meine Entscheidung geschaut/gewwartet hat.
    Bei profanen Sachen wie "was wird heute Abend gegessen" bis zu wichtigeren Sachen wie wo machen wir Urlaub.
    Unterwürfig war daran trotzdem nix.

    Der Mensch/die Menscheit wird immer eine gewisse Ungleichheit schaffen und damit eine Ungerechtigkeit zulassen.
    Warum ist der rohstoffreichste Kontinent der Erde, der Ärmste?
    Wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft, in welcher der Profit mittlerweile über allem steht.

    Zum Thema gendern und gender-pay-gap. Du hättest mir z.B. eine Theorie niederschreiben können wie sich z.B. gendern auf den pay-gap auswirken könnte.
    Stattdessen kommst du immer wieder mit Rollenbild der Frau, was sich in deiner Welt nur im Job widerspiegelt.
    Ein Rollenbild umfasst doch aber viel mehr, dass geht ja schon damit los wie die Aufgaben im Haushalt verteilt sind, sowas sehen Kinder ja auch.
    Und dies ist und war in meiner Familie klassisch nicht bei meinen Eltern sondern auch bei den Großeltern.
    Man müsste theoretisch auch in die Familien gehen und der Mann muss aufwaschen, die Wäsche machen, das Haus putzen damit sich das Rollenbild ändert. Wie soll das gehen?

    Sollten Frauen und Männer nicht letztendlich den Beruf ausüben, bei dem sie am meisten Spaß haben bzw. ihre Erfüllung sehen?
    Und da sind wir wieder bei meinem ersten Absatz, arbeiten gehen muss sich lohnen egal ob Mann oder Frau.
    Leider sind es oftmals die frauentypischen Berufe, die schlecht bezahlt sind, aber auch die wenigen Männern in diesen Branchen werden mies entlohnt.
    Die Politik hat mit dem gesetzlichen Mindestlohn schon was dagegen gemacht.

    Zudem halte ich die erste Studie auf der idw-Seite auch nur für mäßig Aussagekräftig. Es sieht leider auch nicht nach einer Studie aus, eher nach einer Befragung.
    Die Vorstellungskraft ist schön und gut. Viel interessanter ist doch, ob diese Mädchen sich dann später auch für typisch männliche Berufe entscheiden würden.
    Zudem halte ich den Tenor auch für sehr abwertend gegenüber Frauen. Quasi der Quervergleich, dass 18 jährige Mädchen genau so "doof" sind wie 8-12jährige Mädchen.


    Hockey G hat noch ein paar gute Argumente genannt.
    Zum einen zum Thema Pay-Gap. Es bedarf halt sehr viel Idealismus, dass z.B. bei Gehaltsverhandlungen gesagt wird: "Sie verkaufen sich unter Wert". Das liegt leider Gottes in der Natur des Menschen seine Gier nach, in diesem Falle, Geld zu befriedigen.

    Sein weiter angeführtes Beispiel kann ich so aus eigener Erfahrung bestätigen. Im meinen Job, hat recht lange eine Frau das sagen, die meinte mal so lange sie hier das sagen hat, stellt sie keine Männer ein.

    Und wie schon in meinen vorherigen Beiträgen der Meinung war und immer noch bin, es gibt andere Hebel um die gewünschten Veränderungen in der Gesellschaft vorran zu bringen. Vor allem welche, die ich als wesentlich einfacher empfinde.

  • Zum Thema gendern und gender-pay-gap. Du hättest mir z.B. eine Theorie niederschreiben können wie sich z.B. gendern auf den pay-gap auswirken könnte.
    Stattdessen kommst du immer wieder mit Rollenbild der Frau, was sich in deiner Welt nur im Job widerspiegelt.
    Ein Rollenbild umfasst doch aber viel mehr, dass geht ja schon damit los wie die Aufgaben im Haushalt verteilt sind, sowas sehen Kinder ja auch.
    Und dies ist und war in meiner Familie klassisch nicht bei meinen Eltern sondern auch bei den Großeltern.
    Man müsste theoretisch auch in die Familien gehen und der Mann muss aufwaschen, die Wäsche machen, das Haus putzen damit sich das Rollenbild ändert. Wie soll das gehen?

    Ich habe nicht geschrieben, dass ein bestimmtes Rollenbild einzig im Berufsleben zu finden ist.

    Zum Gendern, ich kann es nur immer widerholen. Damit können bestehende Rollenbilder kaum aufgebrochen werden. Wer ein solches Rollenbild einmal verinnerlicht hat, wird dieses eher selten ablegen, nur weil drum herum eine Gleichbehandlung der Geschlechter in Schrift und Sprache erfolgt. Es geht vorallem darum, dass nachfolgende Generationen anders aufwachsen und eben nicht mehr in diese Rollenbilder hineinerzogen werden.

    Und dabei kann die Sprache helfen. Wenn es eine Gleichberechtigung in der Sprache gibt, dann wird dies auch zu mehr Gleichberechtigungen auf anderen Ebenen führen.

    Sollten Frauen und Männer nicht letztendlich den Beruf ausüben, bei dem sie am meisten Spaß haben bzw. ihre Erfüllung sehen?

    Richtig, deshalb sollten Berufe auch nicht in irgendwelchen Rollenbildern hängen. In der Studie sehen wir ja, dass sich Kinder öfter vorstellen können, einen bestimmten Beruf zu wählen, wenn dieser nicht nur maskulin oder feminin benannt wird. Und da reicht es schon, wenn von Polizistinnen und Polizisten die Rede ist. Das ist Gendern.

    Zudem halte ich die erste Studie auf der idw-Seite auch nur für mäßig Aussagekräftig. Es sieht leider auch nicht nach einer Studie aus, eher nach einer Befragung.
    Die Vorstellungskraft ist schön und gut. Viel interessanter ist doch, ob diese Mädchen sich dann später auch für typisch männliche Berufe entscheiden würden.
    Zudem halte ich den Tenor auch für sehr abwertend gegenüber Frauen. Quasi der Quervergleich, dass 18 jährige Mädchen genau so "doof" sind wie 8-12jährige Mädchen.

    Es sind zwei Studien gewesen. Und es gibt noch mehr, die prakisch alle aufs selbe Ergebnis kommen.

    Hier noch ein Beispiel:

    Viele psycholinguistische Studien zeigen aber: Bei Sätzen, die im generischen Maskulinum formuliert sind, stellen sich die meisten Menschen vor allem Männer vor.

    Fragt man etwa Versuchspersonen nach berühmten Musikern oder Schriftstellern, nennen sie signifikant mehr Männer, als wenn nach “Musikerinnen und Musikern” gefragt wird. Ähnliches zeigt sich, wenn politische Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers genannt werden sollen. Noch handfestere Ergebnisse liefern Studien, die mit Reaktionszeit-Messungen arbeiten. Versuchspersonen bekamen dafür verschiedene Satzkombinationen präsentiert, zum Beispiel:

    “Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof.”

    “Wegen der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Frauen keine Jacke.”

    Die Frage war dann: Ist der zweite Satz eine sinnvolle Fortsetzung des ersten, ja oder nein? Gemessen wurde die Zeit, bis die Leute “ja” drückten. Über diese Reaktionszeit versuchen Forschende indirekt herauszufinden, wie gut Sprache und die Bilder, die dabei im Kopf entstehen, zusammenpassen.

    Das Ergebnis: Die Reaktionszeit war immer dann länger, wenn im zweiten Satz Frauen vorkamen. Die weiblichen Sätze scheinen also irgendwie zu irritieren. So ist das Resümee: Das generische Maskulinum erzeugt eher Bilder von Männern im Kopf.

    https://www.quarks.de/gesellschaft/p…-und-was-nicht/ <-- ein guter Beitrag, da auch negative Aspekte angeführt werden.

    Das saugen sich die Leute doch nicht aus den Fingern.

    Nur wenn sich Kinder überhaupt einen Beruf vorstellen können, kann daraus der Wille wachsen, diesem dann auch nachzugehen.

    Wenn Mädchen z..B. von Anfang an denken, dass der Beruf XY nur für Männer ist, woher soll der Wille kommen, daran spaß zu finden? Das trifft natürlich nicht auf alle zu, denn es gibt ja auch Frauen in typischen Männerberufen. Aber es erleichtert die Vorstellungskraft und somit am Ende auch die Berufswahl zu treffen.

    Wie du dabei darauf kommst, dass 18 jährige so doof sein würden wie 8-12 Jährige ist mir dabei ein Rätsel.

    Und wie schon in meinen vorherigen Beiträgen der Meinung war und immer noch bin, es gibt andere Hebel um die gewünschten Veränderungen in der Gesellschaft vorran zu bringen. Vor allem welche, die ich als wesentlich einfacher empfinde.

    Und die wären? Vorallem kann damit auch eine Gleichberechtigung in Schrift und Sprache realisiert werden?

    Einmal editiert, zuletzt von Bone02943 (29. Juli 2022 um 11:37)

  • Du schreibst aber immer wieder davon, dass gendern das Rollenbild aufbrechen wird. Das Thema ist so komplex das selbst meine laienhafte Betrachtung in diesem Thema mehr Komplexität erkennt und es viele Faktoren gibt, welche dazu beitragen, aber nicht einfach zu ändern sind oder sogar gar nicht.

    Die nachfolgenden Generationen wachsen doch aber meist mit dem Rollenbild auf, nämllich Frau am Herd und Mann geht arbeiten, um es mal richtig simple auszudrücken.
    Das sehen Kinder schon bevor sie sprechen können, bevor ihnen überhaupt klar wird was gendern ist.
    Ich hab es vorhin ein wenig mehr beschrieben.

    Was auch hier wieder vernachlässigt wird. Ist der Grund warum wohl eher Frau in der Karriere zurück stecken als Männer. Ja weil Männer mehr verdienen. Dabei wird aber viel zu wenig geschaut wie die Bildung zwischen Mann und Frau aussieht. Wenn ich micht recht entsinne, hatte ich mal einen Beitrag bei 37° gesehen, da blieb der Mann zu Hause, weil die Frau mehr verdient. Was nur selten der Fall ist.
    Das Problem hier ist die Partnerwahl. Männer suchen sich eher Frauen, die ein niedrigeres Bildungsniveau als sie selbst haben. Frauen oftmals jemanden mit höheren Bildungsniveau. Jetzt steht man vor der Misere, dass man in Zukunft die Putzfrau nicht genau so vergüten kann wie den Ingenieur.
    Es müssen sich also in Zukunft mehr Frauen trauen, "dümmere" Männer zu heiraten oder? Ebenso unrealistisch, kommt auch aus meiner Erfahrung im Freundeskreis nicht vor. Deswegen stehen viele gut gebildete Frauen vor dem Dilemma einen Mann zu finden.

    Versuchst du jetzt die Studie mit den Grundschülern und die letzt verlinkte zu vergleichen? Passt in meinen Augen auch nicht so richtig.

    Hockey G hat was recht einfaches genannt:
    "... aber Im Normalfall reicht da auch einfach in der Schule die Erklärung warum wir im generischen Maskulinum sprechen und warum wir damit niemand ausschliessen möchten.

    Passend dazu ein frühzeitige schulisch begleitete Berufsberatung und gut."

    Wenn ich selbst daran denke, wie ich und viele Mitschüler nach dem Schulabschluss recht hilflos da standen bei der Berufswahl, sehe ich da durchaus viel Potenzial.

    Gleichberechtigung in Schrift und Sprache ist doch makulatur, wenn am Ende alles so bleibt wie bisher? Augenwischerei mehr nicht.
    Glückwünsch Frau Müller, Meier, Schulze sie sind jetzt gleichberechtig in Schrift und Sprache, ihr Kollege Herr Mustermann verdient natürlich trotzdem mehr, bei selber Qualifikation.
    Und ja das wird in hundert Jahren was ändern, aber warum nicht jetzt. Warum nehmen solche Aktivisten nicht die Politik richtig in die Pflicht? Legen den Finger in die Wunde?

  • Bone02943 dieser Quarks-Artikel vermischt leider einige Aspekte und ist für mich daher wenig hilfreich zu diesem Thema. Ich finde dieses Gender-Sternchen optisch unschön und es verkompliziert die Aussprache wegen den darin enthaltenen Pausen unnötig -> für mich und viele andere Mitmenschen ist es daher nicht besonders alltagstauglich, also vermeidet man es. Die im Artikel besagte Feminismierung wird doch schon gelebt, z.B. beim Briefanschreiben "sehr geehrte Damen und Herren" und ist auch völlig richtig so, wenn ich explizit beide Geschlechter ansprechen möchte. Bei Diversen fällt es halt schwerer weil ich die Anrede noch nicht wissen kann. Versuche ich sprachlich eine geschlechtslose Position einzunehmen wähle ich halt entsprechend, z.B.: Lehrkraft anstatt Lehrer. Aber letztendlich ist und bleibt Sprache ein Medium für Botschaften und wir haben bereits genügend Möglichkeiten so zu formulieren wie wir sprachlich den individuellen Schwerpunkt setzen möchten. Warum jetzt wieder gewisse Gruppierungen einen einseitigen Anspruch auf "Richtigkeit" stellen, kann ich für mich nur mit der Psyche des Menschen erklären.

  • Du schreibst aber immer wieder davon, dass gendern das Rollenbild aufbrechen wird. Das Thema ist so komplex das selbst meine laienhafte Betrachtung in diesem Thema mehr Komplexität erkennt und es viele Faktoren gibt, welche dazu beitragen, aber nicht einfach zu ändern sind oder sogar gar nicht.

    Nein, ich schreibe das es dabei helfen kann.(m.M.n. auch wird) Es ist, und auch das schreibe ich zum widerholten mal, nur ein Baustein im ganzen. Damit allein wird nichts besser werden. Das aber behauptet ja auch niemand.

    Die nachfolgenden Generationen wachsen doch aber meist mit dem Rollenbild auf, nämllich Frau am Herd und Mann geht arbeiten, um es mal richtig simple auszudrücken.
    Das sehen Kinder schon bevor sie sprechen können, bevor ihnen überhaupt klar wird was gendern ist.
    Ich hab es vorhin ein wenig mehr beschrieben.

    Ja derzeit, aber dies ist doch kein von Gott gegebenes Gesetz, dass dieses Rollebild auch auf ewig und Jahrhunderte so bestand haben muss. Es hat sich doch in den letzten 100 schon viel geändert.

    Versuchst du jetzt die Studie mit den Grundschülern und die letzt verlinkte zu vergleichen? Passt in meinen Augen auch nicht so richtig.

    Natürlich passt sie, denn es geht ums Gendern und was die Sprache in den Köpfen der Menschen bewirkt. Und diese bewirkt nunmal etwas, auch bei Erwachsenen.

    Wenn du einen Termin machst, dir wird gesagt Montag früh 8 Uhr kommt der Handwerker Alex zu dir, dann wirst du sicher erstaunt an der Tür gucken,wenn dort plötzlich eine Frau steht.

    Wenn ich selbst daran denke, wie ich und viele Mitschüler nach dem Schulabschluss recht hilflos da standen bei der Berufswahl, sehe ich da durchaus viel Potenzial.

    Ja, die schulische Berufsberatung darf gerne verbessert werden. Damit aber werden Geschlechter in der Sprache nicht plötzlich gleichberechtigt. Was weiterhin dazu führen wird, dass gewisse Rollenbilder verstäkrt werden.

    Gleichberechtigung in Schrift und Sprache ist doch makulatur, wenn am Ende alles so bleibt wie bisher? Augenwischerei mehr nicht.
    Glückwünsch Frau Müller, Meier, Schulze sie sind jetzt gleichberechtig in Schrift und Sprache, ihr Kollege Herr Mustermann verdient natürlich trotzdem mehr, bei selber Qualifikation.
    Und ja das wird in hundert Jahren was ändern, aber warum nicht jetzt. Warum nehmen solche Aktivisten nicht die Politik richtig in die Pflicht? Legen den Finger in die Wunde?

    Es passiert doch beides gleichzeitig. Es wird für eine gleichberechtigte Sprache gekämpft, wie auch für gleiche Löhne.

    Das eine muss doch dem anderen nicht weichen.

    Dein Absatz über Männer, die sich gezielt Frauen aus niederen Bildungsschichten suchen lass ich mal unkommentiert.

  • Das sehe ich nicht viel anders. Aber wie schon mal geschrieben, wir sind in Deutschland noch ziemlich am Anfang der großen öffentlichen Debatte.

    Die Antwort darauf habe ich dir hiermit schon gegeben:

    Für mich sind die derzeitigen Versuche die Sprache zu lenken viel zu künstlich und vorallem in der Praxis zu umständlich und aufoktroyiert.

    Große öffentliche Debatte? Die große Mehrheit in Deutschland und das unabhängig vom Alter hält gendern für Blödsinn bzw. verweist auf das generische Maskulinum welches seit jeher alle Geschlechter mit einbezieht.

    Die einzigen, die daraus eine große Debatte machen wollen sind die, welche die Umfragewerte nicht akzeptieren, bis scheinbar jeder seine Meinung übernommen hat.

    Die Bilder die in den Köpfen entstehen, haben nunmal auch etwas mit der Sprache zu tun. Da hilft es wohl kaum zu erklären, mit der männlichen Bezeichnung wären alle gemeint.

    Das betrifft vielleicht Kinder bis ins Vorschulalter/Grundschule, aber alles andere halt ich für Blödsinn.

    Kinder im frühesten Alter sollen reif genug sein um über sexuelle Neigungen unterrichtet zu werden, aber sollen nicht verstehen was mit dem generischen Maskulinum gemeint ist?

    Ich bin da bei Alexander. Wenn man Gerechtigkeit bei Männer und Frauen angehen will gehört mehr dazu, als Sprache zu gendern. Das ist ein schönes Thema für Politiker um sich zu profilieren. Es kostet nichts und man bekommt schön Sendezeit in den Öffis. Natürlich zumeist ohne Gegenpart. Warum auch. Und wenn die Ergebnisse nicht nach Wunsch sind, dann halt auf ein Neues.

    Erinnert mich an die Debatte um die Elbschlößchenbrücke. Debatten über Debatten, am Ende sogar Volksabstimmung und dennoch kam immer jemand ums Eck der meinte, das darf nicht sein, auch wenn die Mehrheit sich dafür entschieden hat.

    Die Sprache aber beeinflusst eben auch Kinder und die sind die Zukunft.

    Andersrum wird ein Schuh draus. Teile der öffentlichen Medien und Politik beeinflussen unbedarfte Kinder und nutzen Sie schamlos aus. -> WDR

    Ich gehe mit dem Grundgedanken der Geschlechtergerechtigkeit mit, aber mit dem Gendern der Sprache führt man eine Scheindiskussion und spaltet nur noch mehr die Gesellschaft, anstatt dort Probleme anzugehen, wo sie wirklich sind.

  • Das Problem hier ist die Partnerwahl. Männer suchen sich eher Frauen, die ein niedrigeres Bildungsniveau als sie selbst haben. Frauen oftmals jemanden mit höheren Bildungsniveau. Jetzt steht man vor der Misere, dass man in Zukunft die Putzfrau nicht genau so vergüten kann wie den Ingenieur.
    Es müssen sich also in Zukunft mehr Frauen trauen, "dümmere" Männer zu heiraten oder? Ebenso unrealistisch, kommt auch aus meiner Erfahrung im Freundeskreis nicht vor. Deswegen stehen viele gut gebildete Frauen vor dem Dilemma einen Mann zu finden.

    Das ist eine vollkommen richtige Beobachtung, das ist wissenschaftlich sogar untersucht - ein großes Thema. Man kann es vereinfacht so zusammenfassen: Frauen heiraten "nach oben", Männer "nach unten". Übrig bleiben hochintelligente Single-Frauen und Männer, die eher nicht so die hellste Kerze auf der Torte sind. Und die finden niemals zusammen.

    Wobei DIESE Geschichte allgemein wenig mit Genderei zu tun hat und zumindest nicht viel mit dem Pay Gap (der Schwerpunkt dieser Untersuchungen lag auf der Partnerwahl)

  • dieser Quarks-Artikel vermischt leider einige Aspekte und ist für mich daher wenig hilfreich zu diesem Thema.

    Was vermischt er denn, was unpassend ist?

    Ich finde dieses Gender-Sternchen optisch unschön und es verkompliziert die Aussprache wegen den darin enthaltenen Pausen unnötig -> für mich und viele andere Mitmenschen ist es daher nicht besonders alltagstauglich, also vermeidet man es.

    Geht mir genauso, weshalb ich es nicht nutze. In der Sprache schon gar nicht.

    Wenn dann schreibe/spreche ich beides aus, was dann wieder andere Geschlechter abseits von männlich/weiblich ausschließt.

    Wie geschrieben, dass ist alles erst am Anfang der öffentlichen Debatte.

    Warum jetzt wieder gewisse Gruppierungen einen einseitigen Anspruch auf "Richtigkeit" stellen, kann ich für mich nur mit der Psyche des Menschen erklären.

    Aber diesen Anspruch stellen andere doch auch. Selbst wer gegen das Gendern ist, stellt diesen Anspruch auf Richtigkeit der Sprache.

  • Große öffentliche Debatte? Die große Mehrheit in Deutschland und das unabhängig vom Alter hält gendern für Blödsinn bzw. verweist auf das generische Maskulinum welches seit jeher alle Geschlechter mit einbezieht.

    Die einzigen, die daraus eine große Debatte machen wollen sind die, welche die Umfragewerte nicht akzeptieren, bis scheinbar jeder seine Meinung übernommen hat.

    Die Debatte findet automatisch statt. Auch mit denen die es ablehnen, wie hier im Forum auch. Und so gibt es dies unter Familien, Bekannten, Freunden oder in Kommentarspalten der Medien.

    Das betrifft vielleicht Kinder bis ins Vorschulalter/Grundschule, aber alles andere halt ich für Blödsinn.

    Kinder im frühesten Alter sollen reif genug sein um über sexuelle Neigungen unterrichtet zu werden, aber sollen nicht verstehen was mit dem generischen Maskulinum gemeint ist?

    Selbst Erwachsene haben nachweislich andere Bilder im Kopf, wenn ausschließlich mit dem generischen Maskulin bearbeitet wird. Dies ist in mehreren Studien erwiesen worden. Und man sollte doch annehmen, dass Erwachsene wissen, dass damit angeblich alle gemeint wären.

    Andersrum wird ein Schuh draus. Teile der öffentlichen Medien und Politik beeinflussen unbedarfte Kinder und nutzen Sie schamlos aus. -> WDR

    Schule hat schon immer auch geprägt. In den 30ern wurden Rassisten herangezogen, in den 50ern willige Hausfrauen und heute sehen die Lehrbücher auch wieder ganz anders aus. Der Staatlenkt nunmal auch die Schule. Eine meinungslose Schule gibt es nicht.

  • Wenn dann schreibe/spreche ich beides aus, was dann wieder andere Geschlechter abseits von männlich/weiblich ausschließt.

    Bis 30. September 2020 (also knapp zwei Jahre nach der Möglichkeit) haben sich in Deutschland 394 Menschen als divers eintragen lassen.

    Jetzt nehmen wir einfach noch eine "Dunkelziffer" an und runden auf 1000 Menschen auf.

    Sollen wir wegen vielleicht 1000 Menschen (also 0,00125 % der deutschen Bevölkerung) extra eine eigene Sprache entwickeln? Selbst in einer Demokratie kann man nicht Rücksicht auf ALLE nehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andi(EVL) (29. Juli 2022 um 12:58) aus folgendem Grund: Jahreszahl oben vergessen

  • ... Deswegen stehen viele gut gebildete Frauen vor dem Dilemma einen Mann zu finden...

    Oder das Gegenteil dann in Ostdeutschland für den Mann?

    Frauen waren in Ostdeutschland viel anspruchsvoller/flexibler und sind abgewandert. Das führt natürlich auch zu Ungleichverteilungen.

  • ich schreib es mal vereinfacht und sicher auf provokativ

    Wenn ich so Worte wie "Mitarbeiter" im allgemeinen Sinn verwende, dann beziehen de für mich alle ein die mitarbeiten ohne das jett auf ein einziges Geschlecht zu reduzieren

    Hat da nicht eigentlich der ein Problem, der dabei immer nur das einzige Geschlecht sieht/darunter versteht und alles immer genau aufgeschlüsselt braucht?

    Nur so eine Überlegung angesichts der ganzen Diskussionen, Verklausulierungen und Kunstworte die neu erfunden werden..

  • Ich finde dieses Gender-Sternchen optisch unschön und es verkompliziert die Aussprache wegen den darin enthaltenen Pausen unnötig -> für mich und viele andere Mitmenschen ist es daher nicht besonders alltagstauglich, also vermeidet man es.

    Für die einen ist es "nur" unschön, vielen Menschen in diesem Land aber erschwert es das tägliche Leben bedeutend. Viele werden dadurch sogar gänzlich ausgeschlossen. Diese Menschen bleiben mir bei der ganzen Diskussion irgendwie immer auf der Strecke:

    https://www.nordbayern.de/kultur/genderg…klar-1.11167811

  • ich schreib es mal vereinfacht und sicher auf provokativ

    Wenn ich so Worte wie "Mitarbeiter" im allgemeinen Sinn verwende, dann beziehen de für mich alle ein die mitarbeiten ohne das jett auf ein einziges Geschlecht zu reduzieren

    Hat da nicht eigentlich der ein Problem, der dabei immer nur das einzige Geschlecht sieht/darunter versteht und alles immer genau aufgeschlüsselt braucht?

    Nur so eine Überlegung angesichts der ganzen Diskussionen, Verklausulierungen und Kunstworte die neu erfunden werden..

    Natürlich, bis jetzt hatte auch niemand ein Problem mit dem generischen Maskulinum. Alle haben verstanden, dass auch alle damit gemeint sind. Nur jetzt in der aktuellen Situation versucht eine nachgewiesene Minderheit hier der Mehrheit zu erklären, dass dies diskriminierend sei. Und hier ist es wie mit allem so: die Minderheit ist laut und "kämpft" für ihre Ansichten. Die Mehrheit schüttelt höchstens mit dem Kopf, hat aber keine Leidenschaft hier für die gegenteilige Meinung zu "kämpfen" weil es ihr entweder zu blöd oder nicht wichtig genug ist.

  • Natürlich, bis jetzt hatte auch niemand ein Problem mit dem generischen Maskulinum. Alle haben verstanden, dass auch alle damit gemeint sind. Nur jetzt in der aktuellen Situation versucht eine nachgewiesene Minderheit hier der Mehrheit zu erklären, dass dies diskriminierend sei. Und hier ist es wie mit allem so: die Minderheit ist laut und "kämpft" für ihre Ansichten. Die Mehrheit schüttelt höchstens mit dem Kopf, hat aber keine Leidenschaft hier für die gegenteilige Meinung zu "kämpfen" weil es ihr entweder zu blöd oder nicht wichtig genug ist.

    Guten Tag

    Wieder so eine gefährliche Aussage 😉😉 wird keine Stunde dauern und das wird Dir mit wunderschönen links widerlegt 😉😉

    Mir persönlich ist das zu blöd 😉

  • Da steht ja immer die Frage, warum so wenige Mädchen in Leitungsfunktionen kommen?

    Oft kommen die Führungskader aus den ingenieurtechnischen Berufen und haben sich dort bewährt. Und da sind Männer in der absoluten Mehrheit, weil Mädchen sich das kaum zutrauen. Vor einigen Jahren stand auch meine jüngstes Kind (Tochter) kurz vor dem Abi vor der Ausbildungssuche. Obwohl sie in Mathe und Physik gute bis sehr gute Noten hatte, war für sie ein ingenieurtechnisches Studium völlig ausgeschlossen. Da konnte man reden wie ein Buch. ||