Spielbetrieb „mit Corona“

  • Vielleicht in deiner konstruierten Realität. In meiner tatsächlichen Realität funktioniert das bestens...

    Das ist doch albern. Mag sein, dass bei Euch wirklich die Eltern diszipliniert sind, aber das ist doch auch nur anekdotische Evidenz. Wenn man sich da umhört, dann gibt es die ganze Bandbreite des Verhaltens von "vorbildlich" bis zu "Viertelstunde tratschen ohne Maske und mit Bussi links und Bussi rechts".

    Im Grunde genommen propagierst Du Eigenverantwortung bei den Eltern. Ja, gute Sache. Ist aber krachend gescheitert und natürlich müssen jetzt auch die vernünftigen Eltern für die unvernünftigen bezahlen. Ist ja in Gastro und Co. nicht anders.

  • Albern - krachend gescheitert. Wie ist das eigentlich, wenn man sich moralisch zu überlegen fühlt?

    Hast du Belege für dein krachend gescheitert? Hast du Belege für "Viertelstunde tratschen ohne Maske und mit Bussi links und Bussi rechts" in diesen Fällen? Nein? Ich auch nicht. Ich behaupte es aber auch nicht einfach. Und für die "Dramatik" dieses Abweichen fehlt mir irgendwie auch die mediale Aufmerksamkeit bei dem Thema. Die ist bei dem Thema nämlich gen Null...

    Belassen wir es dabei, ich hab da einfach eine andere Ansicht. Die hat nichts damit zu tun, daß ich Dinge auf die leichte Schulter nehme. Ich will Einschränkungen nur verstehen, und das tue ich in diversen Fällen eben nicht.

    Warten wir einfach ab wie die Gerichte zu den vielen Eilanträgen entscheiden. Auf Spiegel-online geht es z. B. um eine Kosmetikerin, die Plexiglas + Mundschutz etc zwischen sich und den Kunden hat. Die darf nicht, während der Friseur bis auf 50 cm an den Kopf des Kunden kommt. Der aber geöffnet haben darf. Das hat aber auch nix mit dem Spielbetrieb zu tun, klar.

  • Belege für krachend gescheitert? Ja, Infektionszahlen, Intensivbettenbelegung, etc..

    Belege für "Viertelstunde tratschen"? Ja, glaubhafte Aussage aus erster Hand.

    Und das mit der moralischen Überlegenheit ist Dein Problem, es gehr mir nicht um Moral. Ich stelle Deine Erfahrung doch überhaupt nicht in Frage. Ich widerspreche nur, dass Du daraus eine Allgemeingültigkeit ableitest und Maus z.B. unterstellst seine Realität wäre "konstruiert". Kurz gesagt: Deine tatsächliche Realität spielt für die Gesamtentscheidung überhaupt keine Rolle. Genausowenig wie meine oder Maus seine das tut.

  • Belege für krachend gescheitert? Ja, Infektionszahlen, Intensivbettenbelegung, etc..

    Aha, wegen Eltern beim Sporttraining ist es krachend gescheitert. Um nix anderes ging es hier.

    Und das meine ich mit konstruierter Realität. Hier werden Zusammenhänge hergestellt, das ist so weit hergeholt...

  • Eltern beim Sporttraining sind auch ein Baustein. Es gibt keinen alleinigen Treiber, keinen alleinigen Schuldigen. In vielen - vermutlich in nahezu allen - Bereichen hat es Nachlässigkeiten gegeben. Und deshalb muss man jetzt eben großflächig Kontakte reduzieren. Um das nochmal als Beispiel umzusetzen: Die Forderung ist den Sport zu erlauben, weil sich alle vorbildlich verhalten. Woanders haben sich die Restaurants ordentlich verhalten, also kann man die doch in Ort X offenhalten. Und in Stadt Y haben die Fitnessstudios exzellente Konzepte, also kann man die offenlassen. Das funktioniert einfach in Summe nicht.

    Wo finde ich den die Belege, dass Kinder das Virus doch deutlich verbreiten?

    ich weiß nicht, ob Du mich meinst, weil Du von Belegen und ich von Indizien geschrieben habe, aber ein Artikel zu dem Thema:

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/m…8a-7af350bc46b1

    Statistik aus der Schweiz, die zeigt, dass die Kurven in allen Alterskohorten sehr ähnlich sind:

    https://www.wenpas-e4k.ch/coronastatisti…ne=14TageVorher

    Außerdem der ausführlich Vortrag von Drosten am Freitag in Meppen. Auf YouTube zu finden.

  • Ist es nicht ein Unterschied ob sich Kinder infizieren, was die Studie untersucht hat, oder ob Kinder es verbreiten, was nicht Gegenstand der Untersuchung in dieser Studie war?

    Ja und Nein,

    es gab schon aus dem Frühjahr Studien, dass die Viruslast nicht relevant anders bei Kindern ist. (DIe erste Drosten Studio zu dem Thema)

    Aber es gab Anzeichen, dass sie sich nicht so schnell infizieren. Das wurde jetzt wiederlegt.

    Also wenn Kinder genauso oft infiziert werden und dann genausoviele Viren tragen wie Erwachsene, musst du davon ausgehen, dass sie genauso ansteckend sind.

    Was aber sicher der Fall zu schein seint, ist dass Kinder seltener Symptome entwickeln. Deswegen Husten sie dann weniger und haben keine so starke Virenausscheidung, aber in Innenräumen auf dem Aerosolweg im WInter in den Klassenräumen, hast halt die VIren in der Ausatemluft (37°C warm und quasi 100% rel. Luftfeuchte), die sich im Raum anreichern können. Zumal dort noch die trockene Heizungsluft dazu kommt und deswegen die Aerosole länger in der Luft bleiben. Daher ja auch Lüften.

    Zu den Argument man muss alle Klassenzimmer mit Luftfiltern austatten:

    Es gibt alleine in Bayern (2018/2019) 74760 Schulklassen. Dazu gibt es dann in allen Schulen noch ein paar weitere Klassenräume (Kunst, Werken, Musik, Biologie, Physik, Chemie).

    Bis jetzt waren diese Luftfilteranlagen eher Nischenprodukte und sicher keine Großserienprodukte, wie Autos oder Smartphones.

    Ich denke also dass es unrealistisch gewesen wäre eine für Deutschland groß genuge Anzahl von diesen Geräten zu beschaffen. Das sind ja keine vollautomatisierten Fertigungsstraßen, sondern mehr oder weniger Einzelmontageplätze, das kann man nicht so schnell skalieren.

  • Gestern im Corona-Update auf ARD hieß es:

    Kinder können sich genau so anstecken, verbreiten es aber unter ihresgleichen eher selten. Die Ansteckung erfolgt in der Regel von älteren, bzw. Erwachsenen. Je älter die Kinder werden, desto mehr können sie es auch verbreiten.

  • Ja, den von Sendlinger angesprochenen Unterschied gibt es. Und Roland hat auch recht, die Spanne vom Krippenkind bis zum Abiturienten ist so groß, dass man die Gruppe da auch nicht einheitlich betrachten kann.

    Drosten hat beim Talk in Meppen auch von einigen praktischen Problemen berichtet, so ist z.B. der übliche Nasenabstrich bei Kleinkindern gar nicht möglich, weil man mit dem Tupfer gar nicht durchkommt. Zudem haben Kinder ein kleineres Lungenvolumen, zeigen weniger Symptome, dafür schreien sie aber mehr. Es gibt eine Menge unbekannte Parameter in der Rechnung und solang weder das eine noch das andere bewiesen ist, ist es gefährlich vom harmlosen auszugehen.

  • Ja, den von Sendlinger angesprochenen Unterschied gibt es. Und Roland hat auch recht, die Spanne vom Krippenkind bis zum Abiturienten ist so groß, dass man die Gruppe da auch nicht einheitlich betrachten kann.

    Drosten hat beim Talk in Meppen auch von einigen praktischen Problemen berichtet, so ist z.B. der übliche Nasenabstrich bei Kleinkindern gar nicht möglich, weil man mit dem Tupfer gar nicht durchkommt. Zudem haben Kinder ein kleineres Lungenvolumen, zeigen weniger Symptome, dafür schreien sie aber mehr. Es gibt eine Menge unbekannte Parameter in der Rechnung und solang weder das eine noch das andere bewiesen ist, ist es gefährlich vom harmlosen auszugehen.

    Mir geht es nicht darum etwas zu verharmlosen. Das möchte ich als Nichtfachmann auch nicht. Aber man kann nicht eine Studie, welche die Infektionen von Kindern untersucht, dafür hernehmen um zu belegen, dass Kinder das Virus deutlich verbreiten. Das war aber die Frage.

  • Mir geht es nicht darum etwas zu verharmlosen. Das möchte ich als Nichtfachmann auch nicht. Aber man kann nicht eine Studie, welche die Infektionen von Kindern untersucht, dafür hernehmen um zu belegen, dass Kinder das Virus deutlich verbreiten. Das war aber die Frage.

    Ja. Bin ich voll bei Dir. Deswegen spreche ich ja auch nur von Indizien und nicht von Belegen.

  • Ich muss e-herd mal beispringen...

    Ich bin Jugendtrainer und viele wissen scheinbar nicht, wie hoch die Auflagen für Sport im Freien waren! Bei uns als Bsp.:

    Keine Nutzung der Kabinen und Duschen

    Auf dem Weg zum und im WC nur mit Maske

    In den Pausen auf Abstand geachtet (obwohl 50 Minuten lang gegen den Gegner alles erlaubt war)

    keine Eltern im Training als Zuschauer (maximal bringen und holen, Rest kam allein zum Sportplatz), bei Spielen mit Zonen, Abstand usw.

    Dazu immer nur Training mit maximal 10 Kindern. Im Spiel kein Abstand, in der Pause war Maske Pflicht wenn der Abstand von 1,50 m nicht gewahrt werden konnte.

    Aber miteinander spielen und Zweikampf mit dem Gegner imj Spiel waren erlaubt. Und da wundern sich Viele, warum nun sehr Viele Leute für so manches aktuell null Verständnis haben?

    Diesen Kindern jetzt im FREIEN die Bewegung zu nehmen, die Körper und Geist fördert und stärkt, halte ich für absolut falsch! Nichts stärkt das Immunsystem mehr als Bewegung und Sport an frischer Luft.
    Und da rede ich jetzt mal nicht von Branchen Denen nun der Boden unter den Füßen weggezogen wird und die Leute daheim dann feiern werden. Illegalität hat noch nie etwas besser gemacht, Bsp. Prohibition...

    Generell erwarte ich aber kein einziges Spiel dieses Jahr noch mit Zuschauern. Persönlich könnte ich Jeden verstehen, der in so einem Fall eine Halle meidet.

    3 Mal editiert, zuletzt von ExAmigo (3. November 2020 um 11:58)

  • Verstehe den oberen Teil total. Habe selbige Erfahrungen im Jugendbereich gesammelt.

    Der letzte Satz ist allerdings ebenso wichtig und wird vermutlich so eintreten. Hoffentlich kalkulieren das alle jetzt schon ein.

  • In den Pausen auf Abstand geachtet (obwohl 50 Minuten lang gegen den Gegner alles erlaubt war)

    An diesem Zitat lässt sich anschaulich darstelle, daß der Wirkmechanismus noch nicht allgemeines Wissen ist.

    Ansteckung ist eine in erster Linie Frage der Dosis, nicht so sehr ob jemand anderer schon daran erkrankt ist.

    Bei 50 Minuten freier, schneller, intensiver Bewegung ist es um einiges wahrscheinlicher, auch bei körperlicher Intensität, der ansteckenden Dosis zu entkommen als in 15 Minuten masken- & abstandslos in einer dampfigen Umkleide. Das ist zwar inzwischen hypothetisch, da die Fallzahlen sich ins exponentielle entwickeln & daher andere Überlegungen relevant geworden sind. Der Lockdown kommt mir als eine Art angewandte Wahrscheinlichkeitsrechnung vor.

  • Eigentlich ist doch alles klar gesagt worden vom Kanzleramt bis hin zu den MP.

    Alle sollen auf ihre Freizeitaktivitäten verzichten, damit Schule, Kita und Arbeit weiter laufen kann.

    Betonung auf alle und Freizeitaktivitäten.

    Noch deutlicher gehts doch kaum. Anscheinend versteht nur nicht jeder was das bedeutet.

    Die vermeintlich kurze Befristung dient dazu Ruhe zu halten und weiter wie vorher auch auf Medikamente/Impfstoff zu warten. Ob das so reicht und gut ist, muss in seiner Bewertung jeder selbst entscheiden.

  • An diesem Zitat lässt sich anschaulich darstelle, daß der Wirkmechanismus noch nicht allgemeines Wissen ist.

    Ansteckung ist eine in erster Linie Frage der Dosis, nicht so sehr ob jemand anderer schon daran erkrankt ist.

    Bei 50 Minuten freier, schneller, intensiver Bewegung ist es um einiges wahrscheinlicher, auch bei körperlicher Intensität, der ansteckenden Dosis zu entkommen als in 15 Minuten masken- & abstandslos in einer dampfigen Umkleide. Das ist zwar inzwischen hypothetisch, da die Fallzahlen sich ins exponentielle entwickeln & daher andere Überlegungen relevant geworden sind. Der Lockdown kommt mir als eine Art angewandte Wahrscheinlichkeitsrechnung vor.

    Genau und deswegen waren bei uns Kabinen zu! Kinder kamen angezogen zum Spiel, Coaching- Spielerzone am Rand mit Abstandsmarkierung. Und in der Grundschule sehen sich die Kinder dann den ganzen Tag ohne Maske im Unterrichtsraum. Da hört der Virus ja auf, oder wie meinst du das? ;) Verstehst du jetzt worauf ich hinaus will? Da könnte ich auch Dinge von Entscheidungen vom Gesundheitsamt und Schule erzählen, da schüttelt man den Kopf! Und glaub mir, bei allen Spielen seit August haben sich ausnahmslos ALLE (Kinder/Eltern und Trainer, bei uns und bei den Gegnern) bei unseren Spielen sowas von diszipliniert und vorbildlich verhalten.

    coolest_game

    Ich persönlich verstehe Vieles seit März und geh den Weg auch mit! Das bedeutet aber nicht, dass ich manche Maßnahmen richtig finde! Für mich gibt es nicht nur schwarz und weiß...
    8 Stunden im Büro mit Kollegen/Kolleginnen trotz Abstand ohne Maske das geht, manches draußen mit Maske oder mit ausreichend Abstand dann nicht. Das da Manche damit hadern, kann ich absolut nachvollziehen!

    Einmal editiert, zuletzt von ExAmigo (3. November 2020 um 12:21)

  • Genau und deswegen waren bei uns Kabinen zu! Kinder kamen angezogen zum Spiel, Coaching- Spielerzone am Rand mit Abstandsmarkierung. Und in der Grundschule sehen sich die Kinder dann den ganzen Tag ohne Maske im Unterrichtsraum. Da hört der Virus ja auf, oder wie meinst du das? ;) Verstehst du jetzt worauf ich hinaus will? Und glaub mir, bei allen Spielen seit August haben sich ausnahmslos ALLE (Kinder/Eltern und Trainer, bei uns und bei den Gegnern) bei unseren Spielen sowas von diszipliniert und vorbildlich verhalten.

    coolest_game

    Ich persönlich verstehe Vieles seit März und geh den Weg auch mit! Das bedeutet aber nicht, dass ich manche Maßnahmen falsch finde! Für mich gibt es nicht nur schwarz und weiß...
    8 Stunden im Büro mit Kollegen/Kolleginnen trotz Abstand das geht, manches draußen dann nicht. Das da Manche damit hadern, kann ich absolut nachvollziehen!

    Ich glaube worauf er Hinaus will, dass wenn wir schon den Schulkontakt haben, sollten wir uns auf diese Gruppe beschränken. Oder gehen alle deine Schützlinge in die gleiche Klasse?