Spielbetrieb „mit Corona“

  • Und um nochmal auf BionTech zurückzukommen und ein Problem zu schildern, dass ganz unabhängig von Wirksamkeit und Zulassung existiert: Derzeit ist die Wirksamkeit wohl nur dann bestätigt, wenn man die Impfdosen bei -70 Grad transportiert und lagert. Das ist z.B. logistisch für Arztpraxen gar nicht so einfach zu leisten. Ja, das wird vermutlich auch mit einer normalen Kühlkette gehen, aber die Haltbarkeit und Wirksamkeit bei anderen Temperaturen muss auch gestestet werden. Es gibt dazu einen Artikel im Handelsblatt, ich kann den Autor nicht einschätzen:

    https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumn…n/26274494.html

    Wie gesagt: Alles ist lösbar, aber es ist nicht alles ein Selbstläufer.

  • Doch.

    Selbstverständlich sogar.

    Ich sehe eben dort, bei Veranstaltungen mit genehmigtem Hygienekonzept, die Gefahr geringer an als im trüben Wasser drumherum.

    Auch eine Nachverfolgbarkeit ist deutlich besser gegeben

    Da stehen beim Eishockey bis zu 10er Grüppchen von Personen, die nicht aus dem gemeinsamen Haushalt kommen, 2 1/2 bis 3 Stunden dicht zusammen und du willst ernsthaft behaupten das Risiko sein geringer?

  • Ja, die reine Vorproduktion nicht, aber die Investition in eine Anlage und 300 Menschen Personal sagen imo schon deutlich mehr aus.

    Die Vorproduktion wurde doch vom Staat bei einigen Pharmaunternehmen mitfinanziert, damit es eben schnell geht wenn ein erfolgreicher Impfstoff da ist. Du reimst dir da ein wenig viel zusammen.

  • Ein altbekanntes Thema zum "Spielbetrieb mit Corona" neu aufgegriffen:

    In der DEL2 hat SpradeTV Preiserhöhungen angekündigt, die wohl größtenteils an die Vereine weitergegeben werden sollen. SpradeTV verlangt pro Spiel 9,90 Euro:

    https://www.del-2.org/nachrichten/de…en_livestreams/


    Wir haben in den Monaten zuvor ja ziemlich intensiv durchdiskutiert, inwiefern eine Streaming-Übertragung die fehlenden Zuschauereinnahmen vor Ort auffangen könnte. Was damals fehlte, war die Frage, wie hoch tatsächlich diese Kosten pro Spiel/pro Saison anzusetzen wären, wenn man den Vereinen damit tatsächlich halbwegs "kostendeckend" unter die Arme greifen wollte, d. h. abzüglich der Kosten, die in der DEL Magenta (= Telekom) zukommt (für Streamingdienst, Technik, Moderatoren, Kameraleute etc.).

    Problem ist (und war auch in der Diskussion), dass die Vereine immer nur so im Ungefähren Angaben rausrücken.

    Da lässt sich nur eine sehr grobe Rechnung aufstellen, in der evtl. auch einiges fehlt (vermutlich eine echte Milchmädchen-Rechnung), aber ich probiere es als Gedankenspiel (am Beispiel des SERC) mal trotzdem. ACHTUNG: Es sind wirklich viele Unsicherheitsfaktoren dabei:

    Seitens des SERC wurde mal gesagt (wenn ich es richtig in Erinnerung habe), der Verein bräuchte eine Zulassung von 2500 Zuschauern, um die Saison bestreiten zu können. Als Eintrittspreis würde ich da mal ca. 30 Euro ansetzen (?), d.h. der SERC bräuchte Einnahmen in Höhe von 75.000 Euro pro Spiel.

    Wenn allerdings keine Zuschauer im Stadion sind, fallen dort wohl auch weniger Kosten an, aber gehen wir mal von den 75.000 Euro aus.

    Sprich: In welchem Kostenrahmen müsste ein Streaming-Angebot ausfallen, um jetzt mal nur dem SERC 75.000 Euro pro "Heimspiel"-Tag in die Kasse zu spülen?

    In der Vergangenheit hatte der SERC einen Schnitt von ca. 3500 Zuschauern, teils aber auch bis 5000-6000. Sprich: Gehen wir mal davon aus, dass 4500 Personen Interesse an einem Spiel haben und dieses in einem Stream anschauen würden. Ein Großteil dieser 4500 Personen (v. a. Familien, kleinere Freundesgruppen) dürfte sich einen solchen Stream nicht allein anschauen, sondern eben im Kreis der Familie oder Kleingruppe (ca. 4 Leute), das heißt aus diesen 4500 Personen würden vielleicht 1500 tatsächliche "Käufer" eines Streaming-Angebots

    ABER: Interesse an dem Streaming haben ja wohl nicht nur die Heimfans, sondern vermutlich auch zahlreiche Gästefans, und zwar nicht nur die 20-200 Reiselustigen, die sonst so in auswärtigen Stadien auftauchen, sondern eine ganze Stange mehr. Da dürften wird doch wohl von mindestens weiteren 500 potentiellen Streaming-Käufer dazu kommen (oder noch deutlich mehr?: wenn von den 13.000 Mannheimer Heim-Zuschauern die Hälfte das Spiel sehen will, in der Familie oder Kleingruppen, d.h. 6500 / 4 = 1250).

    Das heißt, man hätte für ein einzelnes Spiel ca. 2000 potentielle Streaming-Käufer, entsprechend: 75.000 / 2000 = 37,50 Euro.

    Ein Magenta-Jahres-Abo kostet derzeit ca. 120 Euro, mit dem sich alle 26 Heimspiele und auch alle 26 Auswärtsspiele anschauen ließe, 120/52 = 2,31 Unkosten pro Spiel.

    Das heißt also, pro Spiel müsste eine Summe von 40,00 Euro aufgewendet, von denen 37,50 Euro an den Verein fließen.

    Das klingt natürlich nach einer heftigen Summe, ist aber deutlich billiger als Eintritt für 4 Personen + Verpflegung vor Ort.

    Vielleicht jetzt alles sehr stark vereinfacht gerechnet (geht z. B. von einem völlig gleichbleibenden Interesse über die gesamte Saison aus, unabhängig vom sportlichen Erfolg; zudem: Streaming von Spielen ohne Zuschaueratmosphäre vor Ort ist auch nicht so attraktiv; größere Vereine brauchen sicher mehr als die 75.000 Euro, haben aber auch eine größere Zielgruppe), aber ich frage mich, ob so etwas trotzdem eine Möglichkeit darstellen könnte, und vielleicht sogar in der Breite vermittelbar wäre.

  • Und was hat die DEL2 mit Schwenningen zu tun ? Und was hat die DEL2 mit Magenta zu tun ?

    Die Diskussion in diesem Thread hat sich schon immer auf alle Ligen (DEL, DEL2, Oberliga, Schweizer Liga etc.) bezogen.

    Da im Übrigen aufgrund der steigenden Infektionszahlen die Perspektiven auf eine DEL2-Saison ohne Zuschauer - oder eben keine Saison - steigen, kann die Diskussion durchaus auch auf SpradeTV und die DEL2 bezogen werden.

    Was wären DEL2-Fans bereit, für einen Streaming-Angebot zu zahlen, das darauf ausgelegt ist, Ausfälle der Vereine aus Zuschauer-Einnahmen ausgleichen zu können?

  • sehr schöner Beitrag. Auf gut deutsch: es stellt sich nicht die Frage ob ein Atomkraftwerk explodiert sondern nur wann und wo.

    was übrigens genau die richtige Fragestellung ist

    Geht auch mit Festplatten, Bügeleisen, Waschmaschinen usw usw statt Atomkraftwerk - ist dann sogar viel realistischer - und für die Bevölkerung nicht so gefährlich

  • Und trotzdem sind die Schäden durch komplettes runterfahren, auch Veranstaltungen, nicht mit über großer Vorsicht zu begründen. Bei den Veranstaltungen, wie zb unseren Spielen, hast du eine 100 Prozentige Nachverfolgung, keine Donald Ducks aus Entenhausen, klare Platzangaben, ect.

    stimmt, deshalb dürfen es ja mehr sein, als ohne Konzept bzw wie normalerweise erlaubt wäre für die Halle..

    Aber vor einer Infektion schützt das nicht, trotz einer guten Nachverfolgungsmöglichkeit. Aber selbst mit dieser optimalen Nachverfolgung dann kann das für das zuständige Amt ein Riesenaufwand werden, der vor allem ja zusätzlich zum normalen Nachverfolgungsgeschäft dann noch dazu kommt. Und je höher die Infektionszahl im Bezirk ist, desto mehr Belastung für das Amt ist auch ohne dieses Konzeptevent schon vorhanden, wenn das Amt nicht bereits schon bei grosser Auslastung liegt.

    Selbst wenn man davon ausgeht, dass bei den Konzepten berücksichtigt ist dass die einzelnen Bereich sich nicht vermischen, zieht das trotzdem einen Rattenschwanz an Verfolgung nach sich, da es ja ein paar Tage dauern kann bis die Infektion erst mal erkannt wird. Da können sich bereits weitere davon ausgehende Infektionsketten in Bildung befinden bzw schon gebildet haben. Das gilt aber nur wenn davon ausgegangen wird, dass bei einer Infektion, die in der Hale erfolgt ist, diese auch auf die Halle zurückgeführt werden kann oder dass eine Person bei der eine Infektion festgestellt wird sich auch an den Hallenbesuch erinnert.

    Ja ich sehe hier wieder (nur) die Probleme - es wird ja sicher schon gut gehen.

    Ich bin durchaus für Hallenbesuch mit Hygienekonzept und Durchführen von Spielen und Veranstaltungen, aber wenn man über Probleme (= Risiken) hinweg sieht, so ist meine Erfahrung, hat man nachfolgend über kurz oder manchmal auch lang dann grössere Probleme. Das Problem bei den Konzepten sind ja nicht die Konzepte selbst, das sind die Leute die meinen, dass mit Konzept alles schön und easy ist. Ein Punkt zu dem auch das erlaubte Abnehmen der Maske am Sitzplaz gehört (endlich am Platz, Maske ab = in Sicherheit)

  • Bevor es zu den Geisterspielen kommen wird, ist sicherlich die Maskenpflicht am Platz noch zuvor als Maßnahme im Paket.

    Die Bundesliga bekommt urplötzlich Angst vor einem Saisonabbruch.

  • Ich persönlich glaube, dass wir das erst in der kommenden Saison erleben. Bis wirklich die Impfung für die Masse zur Verfügung steht, und sich alles normalisiert hat, wird es bis in den nächsten Sommer dauern.

    ich denke was die Menge der dann Geimpften anbetrifft eine optimitische Annahme. Ich habe auch gelesen, dass es mindestens 2 Impfungen im Abstand von mehreren Wochen benötigen soll.

    Dann muss ja auch die Wirkung sichergestellt sein, ebenso wie ein hohe Durchimpfungsquote bevor man sich an grössere Lockerungen trauen wird - natürlich auch noch davon abhängig wie sich dann die aktuelle Infektionslage präsentiert.

    Jetzt mal voll in den Pessimismuskeller: ;)

    was ist, wenn sich bei den Impfungen dann herausstellt, dass der Impfstoff in der Masse nicht die erwünschte Wirkung bringt oder nur teilweise?

    Wird er ja vermutlich nicht und er ist ja auch nicht der einzige. Es stehen also mehrere Möglichkeiten zur Verfügung = es sind eine Menge Pfeile im Köcher und mindestens einer wird schon treffen..

    Eine Gefahr (um nicht schon wieder Problem zu schreiben) sehe ich eher in der Bevölkerung. Motto "Impfstoff da, Corona weg, lass uns das feiern." und zwar schon lange bevor eine umfassend schützende Impfung vorhanden ist.

    Passiert nicht? - Ist schon gar nicht mal so selten schon passiert.

  • Da sind sind aber nicht alleine, viele Hersteller produzieren schon seit Wochen ihren Impfstoff, um nach Zulassung gleich eine höhere Verfügbarkeit zu haben, auch in dem Wissen, dass einiges von den Impfstoffen auf dem Müll wandert wird, weil nicht jeder davon eine Zulassung bekommen wird.

    Das Produzieren ist also leider kein "gutes Zeichen" dafür, dass ein Impfstoff auch tatsächlich bald zugelassen wird.

    Übrigens muss dabei auch noch an die Verteilung denken - da stehen viele Schlange und da viel Geld im Spiel ist wrd auch viel mit Geld versucht ................................................

    Oder auch die bestehenden Vorkaufsrechte für die diversen Impfstoffe. Trump wird da auch alles in die Wagschale werfen, was er für nötig hält ohne Rücksichten = America (Trump) first.

    Tja und dann hoffe ich, dass auch an die Spritzen für den Impfstoff gedacht wurde (Produktion). Das Abfüllen von. Mehrwegspritzen darf man wohl als unpraktikabel - vermutlich auch unwirtschaftlich ansehen - also Einwegspritzen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieses Abfüllen schon zusammen mit der Produktion erfolgt btw erfolgen kann. (z.B. möglichweise wegen Lagerungsvoraussetzungen des Impfstoffs, Platzbedarf, ausreichend qualitativ geeignete Abfüller für die Spritzen).

    noch am Rande: wohin mit dem riesigen Berg gebrauchter Spritzen??

  • Bezüglich Ausgangssperre...

    Mit unserem Grundgesetz ist das extrem schwierig, diese Stufe tatsächlich zu erreichen.

    :rofl: <---- Das ist das Infektionsschutzgesetz, wenn es Deinen Satz liest. Im Speziellen §28

    chris

  • Die Vorproduktion wurde doch vom Staat bei einigen Pharmaunternehmen mitfinanziert, damit es eben schnell geht wenn ein erfolgreicher Impfstoff da ist. Du reimst dir da ein wenig viel zusammen.

    Trotzdem ein Indiz, dass die Geschäftsführung selbst große Hoffnungen hat als einer der ersten produzieren zu können. Zum Fenster schmeißen sie 300 Millionen Euro auch nicht raus.