Spielbetrieb „mit Corona“

  • Die Schlussfolgerung ist einfach:Es gibt ca. 9700 Fans für diese Begegnung, coronabedingt wollen

    lediglich 2100 die Begegnung live erleben.

    Da waren letztes Jahr sicher jede Menge „Heim-

    fans“ dabei - wie viele dürften denn gestern aus

    Kiel und Flensburg nach Düsseldorf gereist sein?

  • Lone Wolf

    Kredite im Eishockey sind doch eher ein schlechter Scherz. Sollen die Vereine dann 20 Jahre abzahlen?

    Bei aller Liebe - aber was soll es denn sonst geben? Du redest schon wie Tripcke und verlangst mehr oder weniger eine Schenkung in enormer Höhe. Schenkung vom Staat bedeutet am Ende des Tages aber Geld vom Steuerzahler. Und ich bin total subjektiv und würde es aufgrund meines "Fan-Daseins" sogar noch rechtfertigen, wenn man dem Eishockey Geld schenkt. Aber ich sehe es überhaupt nicht ein, warum ich Handballer, Basketballer, Ringer und wer weiß was da noch alles kommt alimentieren soll, nur weil man kaum bereit sein eigenes defizitäres Geschäftsmodell zu überarbeiten und anzupassen. Versuche ich dann die Blase zu verlassen und halbwegs objektiv darauf zu blicken, dann sehe ich es auch überhaupt nicht ein mein Steuergeld zu verschenken um Spielzeuge und Abschreibungsobjekte reicher Männer über Wasser zu halten, die so kaum lebensfähig wären.


    Da steckt jetzt einiges an Überspitzung drin, aber es wird immer so getan, als könnte der Staat das Geld mit vollen Händen verteilen. Der Staat sind wir alle und kein imaginäres gelddruckendes Gebilde. Und zu der zweiten Frage: Ja, dann zahlen sie eben 20 Jahre ab. Was meinst Du wie lange Lufthansa und Co. daran zu knabbern haben bis sie wieder auf Vorkrisenniveau sind. Da muss man in Jahren denken und wenn das Eishockey das nicht kann - oder nicht will - dann schickt sie gefälligst über die Wupper.

  • Ich komme mir hier im Strang manchmal so vor als wenn hier lauter Vereinsverantwortliche diskutieren. :seestars::prost:

    Sicherlich ist ein Forum zum Austausch und auch zur Diskussion divergenter Meinungen da (Ich habe auch kein Problem damit, wenn man meine Zahlen oder Beiträge sachlich kritisiert, sondern eher damit, dass man sachlich falsche Beiträge stehen lässt, nachdem man Autoren für das Thema sperrt. Aber das ist ein anderes Thema.). Aber letztendlich werden diese Diskussionen hier absolut nichts an der aktuellen Situation oder den Entscheidungen von Politik und Veranstalter ändern.

    Und dann sollte man einfach mal die positiven Aspekte herausziehen und sich darüber freuen, statt alles klein und kaputt zu reden (der deutsche Michel lässt grüßen):

    1. Es wird eine Eishockeysaison geben (selbst wenn die DEL gerade noch herumjammert und die "Ausgleichszahlungen" noch unbestimmt sind. Daran werden wir hier aber auch keinen Einfluss üben.)

    2. Die Saison wird zumindest unter Teilkapazitäten von Zuschauern stattfinden (auch hier gilt natürlich immer die jeweilige Lage vor Ort.)

    3. Sofern man wirklich Fan ist und gerne am kulturellen und sportlichen Leben teilnimmt, hat man nun tatsächlich (eine eingeschränkte) Möglichkeit um vor Ort dabei zu sein und wieder ein Stück "Normalität" zu erleben.

    Alles andere sind nur persönliche Befindlichkeiten und subjektive Sichtweisen.

    Einmal editiert, zuletzt von paule (27. September 2020 um 11:55)

  • Warum soll die Müller GmbH einen Kredit schlucken und eine Eishockey GmbH will einen Zuschuss? Das ist doch ein schlechter Witz. Die sind nix besonders, ganz im Gegensatz, die sind sogar zu 100% verzichtbar. Nur mit heulen, kratzen und beißen kommt man nicht voran.

    Warum nicht solche Konzepte wie Lone Wolf dargestellt hat? Besondere Situationen benötigen kreative Ideen. An der Stelle hat die DEL total versagt.

  • Bei aller Liebe - aber was soll es denn sonst geben? Du redest schon wie Tripcke und verlangst mehr oder weniger eine Schenkung in enormer Höhe. Schenkung vom Staat bedeutet am Ende des Tages aber Geld vom Steuerzahler. Und ich bin total subjektiv und würde es aufgrund meines "Fan-Daseins" sogar noch rechtfertigen, wenn man dem Eishockey Geld schenkt. Aber ich sehe es überhaupt nicht ein, warum ich Handballer, Basketballer, Ringer und wer weiß was da noch alles kommt alimentieren soll, nur weil man kaum bereit sein eigenes defizitäres Geschäftsmodell zu überarbeiten und anzupassen. Versuche ich dann die Blase zu verlassen und halbwegs objektiv darauf zu blicken, dann sehe ich es auch überhaupt nicht ein mein Steuergeld zu verschenken um Spielzeuge und Abschreibungsobjekte reicher Männer über Wasser zu halten, die so kaum lebensfähig wären.


    Da steckt jetzt einiges an Überspitzung drin, aber es wird immer so getan, als könnte der Staat das Geld mit vollen Händen verteilen. Der Staat sind wir alle und kein imaginäres gelddruckendes Gebilde. Und zu der zweiten Frage: Ja, dann zahlen sie eben 20 Jahre ab. Was meinst Du wie lange Lufthansa und Co. daran zu knabbern haben bis sie wieder auf Vorkrisenniveau sind. Da muss man in Jahren denken und wenn das Eishockey das nicht kann - oder nicht will - dann schickt sie gefälligst über die Wupper.

    Auf den ersten Blick kann ich Dir zustimmen. Dann aber denke ich an Banken und Großkonzerne, Subventionen in verschiedene Bereiche, Opern, Theater und Museen.

  • Warum soll die Müller GmbH einen Kredit schlucken und eine Eishockey GmbH will einen Zuschuss? Das ist doch ein schlechter Witz.

    Weil das Konzept ein völlig anderes ist. Man kann von mir aus gerne mit Krediten arbeiten, ob es aber im Fall einer Eishockey GmbH etwas ist, was auch funktioniert, müsste mir erstmal jemand erklären. Außerdem gibt und gab es auch für andere nicht ausschließlich Kredite.

    Die sind nix besonders, ganz im Gegensatz, die sind sogar zu 100% verzichtbar.

    Es ist so vieles zu 100% verzichtbar, zumindest für manche. Dazu gehört praktisch alles, was nicht lebensnotwendig ist. Also der komplette Bereich Sport, Kultur, Veranstaltungen, Musik, Kunst,.... alles dicht machen, weil jeder € zu viel ist, um etwas zu retten, was verzichtbar ist? Kann man so sehen, ich sehe das anders.

    Warum nicht solche Konzepte wie Lone Wolf dargestellt hat? Besondere Situationen benötigen kreative Ideen. An der Stelle hat die DEL total versagt.

    Das wurde hier schon dargelegt. Viele Verträge waren wohl schon fix. Da kannst dann nicht einfach mal einer Reihe kündigen und mit Jugendspielern auffüllen. Vorallem nicht um Geld einzusparen.

    Eingespart wurde doch außerdem, fast alle dürften auf 25% Gehalt verzichten.

    2€ mehr auf die Tickets, kann versucht werden. Erstmal aber muss geschaut werden dass überhaupt genug Tickets verkauft werden können. Dazu hast evtl. Stadien die ohne Stehplätze auskommen müssen und die Fans musst dann auch dazu bekommen eine vergleichsweise viel teurere Sitzplatkarte zu kaufen. Ob sich die 2€ dann überhaupt noch rechnen ist doch gar nicht klar.

    Ein paar Ideen sind ja schon und gut, doch müssten sie auch realistisch sein. Es ist außerdem eine absolute Ausnahmesituation, für sehr viele hier. Und wer meint die Zeit ist günstig, damit das Eishockey über die Wupper geht, bitte sehr.

    Dem schließ ich mich aber nicht an.

  • Ja - und exakt dieses Hilfsprogramm kann jede GmbH aus der DEL in Anspruch nehmen. Keines dieser "Unternehmen" sollte per se davon ausgeschlossen sein, bei der KfW z.B. einen dieser "Corona-Kredite" zu beantragen. Die Hilfen für den Profisport sind ja schon extra "on top". Aber, wie schon gesagt, es handelt sich um Kredite und vermutlich verlangen die Bedingungen auch da, dass die Unternehmen gesund sein müssen. Und da sind wir wieder bei der alten Problematik mit den "kranken" Unternehmen und dem Zuschussgeschäft.

    Warum sagt die DEL nicht: "Wir bewerben uns um die Corona-Kredite in Höhe von 2 Millionen pro Standort, gesamt 28 Millionen und zur Tilgung und Rückzahlung gibt es in der nächsten Saison einen ligaweiten Corona-Soli von 2 Euro pro Ticket, außerdem reduzieren wir bis zur Tilgung die Zahl der Ausländer und erlauben ab Kaderplatz 16 nur noch Juniorenspieler. Ja, das ist nicht zu Ende gedacht und natürlich würde das sportliche Niveau einige Zeit sinken, aber irgendwo müssen wir alle Abstriche machen und von der DEL sehe ich - wie schon mehrfach gesagt - überhaupt keine Kompromissbereitschaft.

    Dann dürfte in den nächsten beiden Jahren aber auch keiner absteigen, sonst zerreißt es ihn. Nett gedachter Gedanke, und such wenn man ihn weiterspinnt kommt man da auf einige Lösungen, aber keine wird am Ende zu 100% seriös sein.

    Ergo: entweder der Staat sichert zu 100% zu Bürgen oder vorab zu zahlen, oder es wird halt nicht gespielt.

  • Auf den ersten Blick kann ich Dir zustimmen. Dann aber denke ich an Banken und Großkonzerne, Subventionen in verschiedene Bereiche, Opern, Theater und Museen.

    Da bin ich voll bei Dir, dass natürlich eine Menge Steuergeld verschwendet wird und in falschen Kanälen lagert. Nur mit der Argumentation "Bei A wird gemauschelt, also kann man es bei B doch auch tun" tue ich mich schwer, weil damit kann ich dann alles rechtfertigen.

    @bone: Der Ticketsoli und die reduzierten Kadergrößen habe ich im letzten Vorschlag ausdrücklich auf die nächste und die folgenden Saisons - unter Normalbedingungen - bezogen. Mir ist schon klar, dass man das jetzt schwer ändern kann. Aber wenn ich über einen Kredit nachdenke, dann brauche ich auch einen konkreten Tilgungsplan. Achtung, jetzt kommt das Milchmädchen mit der Rechnung.

    14 x 2 Mio = 28 Mio Kredit

    1 Euro Ticketsoli x 2,4 Mio. Zuschauer x 5 Jahre = 10 Mio (Schwankungen einkalkuliert)

    6 eingesparte Spieler x 14 Teams x 5 Jahre x 50.000 EUR Jahresgehalt = 21 Mio (grob)

    Ich halte das jetzt nicht für völlig abwegig.

  • Wem du dich anschließt ist mir egal. Hauptsache der Staat saniert nicht ein kaputtes Konstrukt. Das soll sich gefälligst selbst sanieren. Manchmal sind 2 Schritte zurück auch einer nach vorne.

  • Die sind nix besonders, ganz im Gegensatz, die sind sogar zu 100% verzichtbar.

    jeder Eishockeyclub, jeder Fußballclub (außer RB;)), jede Eventlocation, jedes Unternehmen (außer Illegale) sind was besonderes. Auf einzelne kann die Gesellschaft vielleicht verzichten, aber hinter jedem Club oder Unternehmen stehen Leute die zum Teil ihr Leben dafür gegeben haben. Das Wort Systemrelevant geht nur noch auf den Sack! Jeder ist Systemrelevant! Würde es kein Fußball, Eishockey oder andere Sachen zum Spaß (und zum Spaß haben bin ich auf der Welt!) geben, hätten wir eine Arbeitslosenquote jenseits von gut und böse und euer System würde ohne die „nicht systemrelevanten“ zusammen brechen. Macht es ja jetzt schon, weil wir künstlich Geld zu buttern müssen, welches es ja gar nicht wirklich gibt.

  • 14 x 2 Mio = 28 Mio Kredit


    2 Euro Ticketsoli x 2,4 Mio. Zuschauer x 5 Jahre = 10 Mio (Schwankungen einkalkuliert)

    6 eingesparte Spieler x 14 Teams x 5 Jahre x 50.000 = 21 Mio (grob)


    Ich halte das jetzt nicht für völlig abwegig.

    Nimm mal lieber nur 70% von den 2,4 Mio, denn wer weiß ab wann die Zuschauerzahlen von "vor Corona" überhaupt wieder ereicht werden können.

    An sich sind Kredite ja keine schlechte Lösung. Doch wenn man im Eishockey sieht, wie lange Verbindlichkeiten vor sich her getragen werden und einfach nicht abgebaut werden(können), dann weiß ich nicht ob dies der beste Weg zur Hilfe ist.

    Aber das wäre Zukunftsmusik und hilft eben auch nicht für diese Saison, denn ob solche Kredite überhaupt bewilligt werden können, steht doch in den Sternen oder? (positive wirtschaftlichkeit)

  • Ich finde es ein wenig billig, der DEL vorzuwerfen, sie würde keine Bereitschaft zu "kreativen Ideen" zu zeigen, wenn die "kreativen Ideen" die Quadratur des Kreises voraussetzen.

    Gerade die (ach so) "kreative Idee" mit der Kaderreduzierung, um Personalkosten zu sparen, lässt sich nun mal schlichtweg nicht auf die Schnelle umsetzen, wenn dazu bestehende Verträge aufgelöst werden müssen, was die Zustimmung aller Beteiligten voraussetzt (und als Spieler (noch dazu mit Familie), dessen Aussicht irgendwo anders einen Job zu bekommen, momentan nicht gut sind, würde ich einen Teufel tun, dem zuzustimmen) oder in derart hohen Abfindungen resultieren, dass der beabsichtige Einspareffekt auch verpuffen würde.

    Hier stellen sich manche hin und tun so, als ob das draußen irgendwo "die kreative Idee" schlechthin existieren würde, die garantiert funktioniert und mit der sich die Situation der DEL auf einen Schlag Luft verschaffen könnte, und werfen der DEL dazu noch vor, sie wollte sich nicht einmal damit beschäftigen, diese Idee zu finden. Das ist schon harter Tobak!

    Ideen sind gut, Ideen sollen vorgestellt werden und diskutiert werden - aber bitte nicht so darstellen, als ob dies die Quadratur des Kreises möglich machen würde, wichtige Faktoren einfach mal beiseite gelassen, weil etwa das Schlagwort der "Kaderreduzierung" einen so verheißungsvollen Klang hatt, in dem vertragsrechtliche Aspekte nur störend wirken.

  • Das Problem ist bei der DEL gefühlt viel weniger

    die Faktenlage, sondern die katastrophale Außen-

    darstellung. Es wird gepoltert und nach Staatshil-

    fen geschrien, aber ich finde leider nix - außer der

    25%-Nummer - was weitere Lösungsansätze be-

    trifft.

    Keiner sagt, dass es leicht ist, aber es fehlt mir das

    greifbare Ideenkonzept, mit dem man seinen Teil

    beiträgt. DAS kann und muss man der DEL vor-

    werfen. Sollte es da Ansätze geben, die man aber

    nicht preisgibt, verstärkt das nur das Kommunika-

    tionsdesaster.

    Andererseits: Der Hilferuf ansich ist durchaus be-

    rechtigt, wenn man die doch absurd anmutende

    Höhe mal ausklammert. Dass man hier defizitäre

    Unternehmen stützt - naja, diesen Maßstab sollte

    man bei all den Staatshilfen lieber nicht allzu genau

    anlegen, sonst würde es noch zigtausende Firmen

    mehr erledigen...

    Es muss halt ein vernünftiger Rahmen, ein Beitrag

    auch von Seiten der Liga und eine Mischform aus

    Kredit und „Geschenk“ her. Ob das mit der DEL beim

    aktuellen Auftreten möglich ist - schwer zu sagen

  • Ich finde es ein wenig billig, der DEL vorzuwerfen, sie würde keine Bereitschaft zu "kreativen Ideen" zu zeigen, wenn die "kreativen Ideen" die Quadratur des Kreises voraussetzen.

    Gerade die (ach so) "kreative Idee" mit der Kaderreduzierung, um Personalkosten zu sparen, lässt sich nun mal schlichtweg nicht auf die Schnelle umsetzen, wenn dazu bestehende Verträge aufgelöst werden müssen, was die Zustimmung aller Beteiligten voraussetzt (und als Spieler (noch dazu mit Familie), dessen Aussicht irgendwo anders einen Job zu bekommen, momentan nicht gut sind, würde ich einen Teufel tun, dem zuzustimmen) oder in derart hohen Abfindungen resultieren, dass der beabsichtige Einspareffekt auch verpuffen würde.

    Hier stellen sich manche hin und tun so, als ob das draußen irgendwo "die kreative Idee" schlechthin existieren würde, die garantiert funktioniert und mit der sich die Situation der DEL auf einen Schlag Luft verschaffen könnte, und werfen der DEL dazu noch vor, sie wollte sich nicht einmal damit beschäftigen, diese Idee zu finden. Das ist schon harter Tobak!

    Ideen sind gut, Ideen sollen vorgestellt werden und diskutiert werden - aber bitte nicht so darstellen, als ob dies die Quadratur des Kreises möglich machen würde, wichtige Faktoren einfach mal beiseite gelassen, weil etwa das Schlagwort der "Kaderreduzierung" einen so verheißungsvollen Klang hatt, in dem vertragsrechtliche Aspekte nur störend wirken.

    Bei bestehenden Verträgen hast du recht. Nur hat jeder Verein genügend Abgänge jede Saison die ich gerade in solchen schwierigen Zeiten nicht gleich wieder nach besetzen muss ohne gleich ein Problem mit der Quantität im Kader zu haben. Andere Profieligen machen das auch und stellen auch keine Forderungen wie die DEL.

    Ich finde halt die DEL trifft Corona noch weit mehr als andere Ligen weil sie vor Corona schon sehr marode war und das durch Corona nur noch. Verstärkt wurde.

  • Der Vorwurf bezieht sich hier im Forum aber gerade nicht nur auf die Außendarstellung, sondern auf eine angeblichen Faktenlage, die bei weitem nicht nur als "gefühlt" kommuniziert wird.

    Wirklich ärgerlich finde ich es, wenn die im Forum vorgebrachten "Ideen" und die darin geschilderten Bedingungen zunächst selbst eingeschränkt werden, diese dann aber, teils noch im selben Post oder aber im weiteren Verlauf der Diskussion unter den Tisch fallen.

    Zum Beispiel die Idee einer Kreditaufnahme durch die DEL zur Sicherstellung der Saison 2020/21 von Lone Wolf, die dann in späteren Spielzeiten durch einen "Corona-Soli" auf die Eintrittspreise gegenfinanziert werden könnten:

    Ja - und exakt dieses Hilfsprogramm kann jede GmbH aus der DEL in Anspruch nehmen. Keines dieser "Unternehmen" sollte per se davon ausgeschlossen sein, bei der KfW z.B. einen dieser "Corona-Kredite" zu beantragen. Die Hilfen für den Profisport sind ja schon extra "on top". Aber, wie schon gesagt, es handelt sich um Kredite und vermutlich verlangen die Bedingungen auch da, dass die Unternehmen gesund sein müssen. Und da sind wir wieder bei der alten Problematik mit den "kranken" Unternehmen und dem Zuschussgeschäft.

    Warum sagt die DEL nicht: "Wir bewerben uns um die Corona-Kredite in Höhe von 2 Millionen pro Standort, gesamt 28 Millionen und zur Tilgung und Rückzahlung gibt es in der nächsten Saison einen ligaweiten Corona-Soli von 2 Euro pro Ticket, außerdem reduzieren wir bis zur Tilgung die Zahl der Ausländer und erlauben ab Kaderplatz 16 nur noch Juniorenspieler. Ja, das ist nicht zu Ende gedacht und natürlich würde das sportliche Niveau einige Zeit sinken, aber irgendwo müssen wir alle Abstriche machen und von der DEL sehe ich - wie schon mehrfach gesagt - überhaupt keine Kompromissbereitschaft.

    Der zentrale Satz ist fett markiert: Wenn dem so sein sollte, dass nämlich einem defizitären (Sport-)Unternehmen, das auf absehbare Zeit auch keine größeren Gewinne erzielen wird, kein Kredit gewährt wird, dann hat sich diese Idee damit komplett erledigt. Und vielleicht haben sich auch die DEL-Vereine durchaus mal mit dieser Möglichkeit beschäftigt, es ist ihnen aber schnell klar geworden, dass ihnen niemand einen Kredit geben wird, womit diese Idee schnell abgehakt war.

    [Im Übrigen habe ich noch von keinem einzigen Eishockey-Verein mitbekommen, dass er je irgendwo einen Bankkredit aufgenommen [bzw. erhalten] hätte, es sind immer die Gesellschafter, die Geld zugeschossen haben].

    Trotzdem wird die Idee mit der Kreditaufnahme im Forum weitergesponnen (siehe Austausch Lone / bone etc.), obwohl eigentlich schon klar ist, dass es sich um einen sehr wahrscheinlichen "Rohrkrepierer" handelt; und zusätzlich haken sich noch die ein oder andere Stimme ein, die dann auch noch der DEL vorwerfen, sich würden sich einer solchen "kreativen Idee" verschließen.

    Da fragt man sich doch, was das alles soll?

  • Bei bestehenden Verträgen hast du recht. Nur hat jeder Verein genügend Abgänge jede Saison die ich gerade in solchen schwierigen Zeiten nicht gleich wieder nach besetzen muss ohne gleich ein Problem mit der Quantität im Kader zu haben. Andere Profieligen machen das auch und stellen auch keine Forderungen wie die DEL.

    Ich finde halt die DEL trifft Corona noch weit mehr als andere Ligen weil sie vor Corona schon sehr marode war und das durch Corona nur noch. Verstärkt wurde.

    Nur besteht in der DEL auch die Situation, dass es Vereine wie München und Mannheim gibt, die schon vor Corona ihren Kader für die kommende Saison quasi komplett gefüllt hatten, mit bestehenden Verträgen. Und diese Vereine kann die DEL ja schlecht zwingen, ein Teil dieser Verträge aufzulösen (ohne Zustimmung der Spieler oder nur gegen hohe Abfindungen etc.

    Wenn Vereine, wie z. B. Schwenningen, Krefeld, Iserlohn, aber auch Köln, Düsseldorf, einfach ihre Kader nicht mehr adäquat auffüllen würden, würde das natürlich Personalkosten für diese Vereine sparen, aber im Prinzip wäre die Saison eine sportliche Farce, weil die Vereine mit einem zuvor bereits gut gefüllten Kader auch die einzigen mit einem konkurrenzfähigen Kader wären (3-4 Teams); vielleicht wären sie aber auch am schnellsten am Rand der Insolvenz, weil sie diese Spieler ja auch alle bezahlen müssen. Das würde eine "interessante Saison, mit vermutlich zahlreichen zweistelligen Siegen der 3-4 "vollen" Top-Teams gegen den billigen Rest der Liga.

    Als Fan würde ich mich schon fragen, ob ich mir so eine sportliche Farce antun will (sei es live oder auch im Stream).

  • aber der Staat kommt da gerade recht, oder? Wenn die Gesellschafter eh zuschieben, warum dann nicht einfach mal verdoppeln? Dann würde man schon mal was selber tragen und vorangehen.

    20 mio Gesellschafter Zuschuss

    20 mio Zinslose Kredite

    20 mio Staatsgeschenk

  • aber der Staat kommt da gerade recht, oder? Wenn die Gesellschafter eh zuschieben, warum dann nicht einfach mal verdoppeln? Dann würde man schon mal was selber tragen und vorangehen.

    20 mio Gesellschafter Zuschuss

    20 mio Zinslose Kredite

    20 mio Staatsgeschenk

    Wie soll man die 20Mio Kredite bekommen? Sollen die Gesellschafter dann noch zu den 20Mio die sie herschenken auch noch Für 20 Bürgen?

  • Wem du dich anschließt ist mir egal. Hauptsache der Staat saniert nicht ein kaputtes Konstrukt. Das soll sich gefälligst selbst sanieren. Manchmal sind 2 Schritte zurück auch einer nach vorne.

    Hätten wir hier im Forum ein Phrasenschwein wäre nicht nur das deutsche Eishockey saniert...

    Bin aber da voll bei dir.

  • Der Vorwurf bezieht sich hier im Forum aber gerade nicht nur auf die Außendarstellung, sondern auf eine angeblichen Faktenlage, die bei weitem nicht nur als "gefühlt" kommuniziert wird.

    Es geht darum, dass die DEL poltert, aber von ihr

    keine Lösungsansätze mehr kommen. Selbst wenn

    man die Fakten - zB größtenteils feststehende Kader -

    akzeptiert - was kommt denn von der DEL aktuell?