Spielbetrieb „mit Corona“

  • Es sollten halt wie vor einem halben Jahr nur getestet werden a.) symptomatische, b.) Risikogruppen aus inneren Gründen (Alter mit Nebenerkrankungen usw) und c:)Risikogruppen aus äußeren Gründen (Rückkehrer aus Risikogebieten usw). Dann hat sich zumindest das bald erledigt

    Um aber mal zum Thema Corona im Spielbetrieb zurückzukommen, finde ich das interessant, auch wenn nicht primär mit Eishockeybezug

    https://www.faz.net/aktuell/sport/…s-16958378.html

    Wir fischen ganz schön im Trüben, auch mit vermeintlichen Hygienekonzepten

    Na ja, die Hygienekonzepte an sich sind ja nicht "vermeintlich", sondern vorhanden und durchaus auch durchdacht, aber eben nur auf dem Papier, während sich ihre tatsächliche Wirksamkeit erstmal erweisen muss. Und letztlich führt auch kein Weg aus dem Trüben heraus, wenn die Konzepte nicht auf den Prüfstand gestellt werden, wobei jedem Stadionbesucher klar sein müsste, dass er/sie Teil eines Prüf- und Evaluierungsprozesses (aka "Versuchskaninchen") ist. Die Frage, die sich stellt, ist eher, ob man den Prüfstand tatsächlich gleich mit 5.000-10.000 Personen betreten muss (was logistisch eine ziemliche Herausforderung ist), oder eher mal in kleinerem, kontrollierbarerem Rahmen (z. B. 800-1000 Leute) einsteigt, aber das ist (bzw. wird) halt momentan wirtschaftlichen und damit auch politischen Zwängen unterworfen. Leider ist eine sorgfältige Auswertung solcher Studien und damit belastbare Ergebnisse auch nicht innerhalb von wenigen Wochen zu produzieren sind. "Learning by Doing" ist bei einem gefährlichen Virus keine so schöne Perspektive ...

  • Und letztlich bringt uns das keinen Schritt weiter. Denn so ein "Versuch" mit 800 - 1000 Leuten kann so oder so ausgehen. Und die DEL möchte - so lese ich die ganzen Meldungen - eine Planungssicherheit von +/- 50% Zuschauerkapazität garantiert von November bis April. Dies ist aus meiner Sicht aber ein Ding der Unmöglichkeit.

    Übrigens sind diese Versuche in der Fußball-Bundesliga in den nächsten 6 Wochen ja irgendwie genau dieser Feldversuch. Läuft der gut, dann haben wir ab November vielleicht wirklich die 40 bis 50% Kapazität. Aber das kann jetzt eben keiner garantieren.

  • Irgendwie sind die "Billigtests" die schnell gehen wie sie in GB seit Wochen verwendet werden inzwischen kein Thema mehr, obwohl verschiedene Wissenschaftler immer wieder darauf hinweisen. Offensichtlich läßt sich mit der Testpraxis trotz Überschreitung der Auslastungsgrenzen unbehelligt gut Kohle machen.:pfeif:

  • Ich bin nicht sicher, was Du mit Billigtests meinst, denn die Definition ist etwas uneinheitlich

    https://www.kosmo.at/rueckreise-vom…tzungen-gelten/

    In allen Fällen sind die Qualitätsstandards unzureichend

    Evtl meinst Du auch die Schnelltests, aber hier ist das Problem derzeit ähnlich

    https://www.br.de/nachrichten/wi…minuten,SArMMHW

    Wie man sieht, werden sie namhaft empfohlen, aber im wirklichen Leben gibt es Probleme

    In ein paar Kliniken wird das teils eher aus Marketinggesichtspunkten gemacht, für die klinischen Abläufe (Isolierung von Patienten, Quarantäne von Mitarbeitern usw usw) ist es relativ ungeeignet, weil zu viele falsch negative. . Übrigens sind Letztere für die Besteller deutlich teurer als "normale" PCR

    Vorteil ist - und das kann sich im Herbst sehr bewähren- dass man alle möglichen Influenza, RS und sonstigen Viren gleich mit testen kann

  • Und letztlich bringt uns das keinen Schritt weiter. Denn so ein "Versuch" mit 800 - 1000 Leuten kann so oder so ausgehen. Und die DEL möchte - so lese ich die ganzen Meldungen - eine Planungssicherheit von +/- 50% Zuschauerkapazität garantiert von November bis April. Dies ist aus meiner Sicht aber ein Ding der Unmöglichkeit.

    Übrigens sind diese Versuche in der Fußball-Bundesliga in den nächsten 6 Wochen ja irgendwie genau dieser Feldversuch. Läuft der gut, dann haben wir ab November vielleicht wirklich die 40 bis 50% Kapazität. Aber das kann jetzt eben keiner garantieren.

    Ich hatte jetzt auch nicht an einen einzelnen Versuch, sondern natürlich gleichmal an allen Standorten über mehrere Spieltage verteilt gedacht (und hatte dabei tatsächlich auch den Fußball als "Pioniere" eher im Blick), aber das grundsätzliche Problem ist ja dass diese Feldversuche im Fußball UND deren Auswertung/Ergebnisse zeitlich nie im Leben soweit abgeschlossen sein werden, dass man der DEL (und anderen Sportarten) etwa Anfang Oktober eine Art "Planungssicherheit" geben kann.

    Etwas kurios finde ich ja, dass mit dieser Gleichmacherei aller Sportarten plötzlich jedwede Eigenheiten einer Sportveranstaltung, wie z. B. Eishockey in einer geschlossenen Halle bei recht kühlen Temperaturen einfach weggebügelt wird. Ok, wir wissen immer noch nicht, welche Auswirkungen es tatsächlich auf das Infektionsgeschehen hat, aber das ganze jetzt exakt gleich wie eine Freiluftveranstaltung zu behandeln, ist meinesachtens nicht nur merkwürdig, sondern auch fragwürdig.

    Ein wenig absurd finde ich allerdings das Gejammer aus NRW, man habe jetzt das Vertrauen in die Politik verloren, nur weil Laschet mit seiner Formulierung von den "vollbesetzten Hallen" unvorsichtigerweise eine Erwartungshaltung geweckt hat, von der aber jedem halbwegs klar denkenden Menschen bewusst gewesen sein muss, dass sie komplett unrealistisch war.

  • dass man der DEL (und anderen Sportarten) etwa Anfang Oktober eine Art "Planungssicherheit" geben kann.

    So schön es wäre - aber es wird keine Planungssicherheit (auch nicht eine Art Planungssicherheit) geben. Sollte das Infektionsgeschehen stark ansteigen werden Zuschauer (zumindest zum Großteil) wieder ausgeschlossen. Ob man vorher 20%, 40%, 60% oder 80% in den Hallen hatte ist dabei ziemlich irrelevant. Israel zieht grad den 2. kompletten Lockdown durch, weil es zu viele Neuinfektionen gab.

    In dieser Saison ist nichts wirklich planbar - und am wenigsten die Zuschauerzahlen.

  • Hier zum morgigen Fußball-Bundesliga-Spieltag mal ein ganz interessanter Überblick über diverse Konzepte von der Zuschauerzu- und ableitung über den (Nicht-)Toilettengang zur Frage, ob Ordner Hygiene-Maßnahmen tatsächlich durchsetzen sollen/wollen.

    https://www.sportschau.de/fussball/bunde…a-zeit-100.html

    Schon wieder überholt

    Köln- Hoffenheim muss auch ohne Zuschauer stattfinden

    https://www.ksta.de/sport/1-fc-koe…chauer-37369472

  • Das Beispiel Frankreich (13.000 Neuinfektionen!) [und Tschechien, Spanien, GB und Italien) schreckt ja auch ganz schön auf (und ab). Ich befürchte auch, dass wir von weiteren "Lockerungen" vermutlich sehr bald wieder Abstand nehmen werden müssen (sollten!).

  • Schon wieder überholt

    Köln- Hoffenheim muss auch ohne Zuschauer stattfinden

    https://www.ksta.de/sport/1-fc-koe…chauer-37369472

    Na ja, nur in Bezug auf dieses Spiel überholt, aber es zeigt halt auch, wie fragil die ganze Situation ist, die sich täglich ändern kann. Als Verein muss man sich da fast schon fragen, ob sich der Aufwand der Vorplanung eines Heimspiels mit Zuschauern lohnt, oder ob auch das letztlich rausgeworfenes Geld ist, dass man anderswo nötiger hat. Die Frage wird wohl in dem Maße häufiger gestellt werden, je höher der Inzidenzwert in einer Region ohnehin schon ist.

  • Das Beispiel Frankreich (13.000 Neuinfektionen!) [und Tschechien, Spanien, GB und Italien) schreckt ja auch ganz schön auf (und ab). Ich befürchte auch, dass wir von weiteren "Lockerungen" vermutlich sehr bald wieder Abstand nehmen werden müssen (sollten!).

    sicher nicht alle. Irgendeiner findet sicher noch was, was gelockert werden könnte

  • Nachdem jetzt für das Spiel Stuttgart gegen Freiburg kurzfristig die Hygienemaßnahmen verschärft worden sind und nun auch durchgehende Maskenpflicht am Sitzplatz und während des gesamten Spiels gilt, wird es interessant sein, ob und in welchem Maße die 8.000 Zuschauer das befolgen werden. Könnte einige spannende Beobachtungen zum Zuschauerverhalten "unter Masken-Bedingungen" liefern (wohlgemerkt handelt es sich "nur" um die gewöhnlichen Alltagsmasken und nicht etwa die im DEB-Konzept für Eishockey-Spiele verlangte FFP2-Masken). -- Manch einer könnte sich wünschen, dass es ein völlig langweiliger, möglichst emotionsloser Grottenkick wird, dessen Lethargie sich möglichst auch auf die Zuschauer überträgt ...

  • Schradin

    Eine Maskenplficht im gesamten Stadion, also auch am Platz, gab es schon beim Spiel in Dresden gegen den HSV.

    Hier und da hing natürlich mal ne Nase raus, die Maske am Kinn, aber großteils trugen die Menschen ihre Masken während des Spiels. So zumindest mein Emfinden, von dem was im TV gezeigt wurde. Beim Spiel waren über 10.000 Zuschauer.

    Ob es, wie anfangs angedacht, wirklich FFP2 Masken in den Eisstadien braucht wird man sehen. Ich denke da hat eh jeder Verein sein ganz eigenes Konzept. Da kommt es ja auch auf Abstände an.

    In Dresden reicht ein einfacher MNS obwohl zwischen den einzelnen Gruppen nur 1m Platz war.

  • Ich finde die Diskussion hier sehr interessant. Was mich wundert ist dass immer mal wieder geschrieben wird was beim Fußball passiert und was nicht. Was hat der Freiluftsport mit seinen riesigen Stadien und Unterstützung durch das Fernsehen und seinem Sonderstatus mit dem Spielbetrieb im Eishockey und anderen Hallensportartenin zu tun? In meinen Augen absolut gar Nichts. Rückschlüsse und Vergleiche sind für mich nicht nachvollziehbar da komplett andere Voraussetzungen herrschen.

    Gruß und schönes Wochenende

  • Ich finde die Diskussion hier sehr interessant. Was mich wundert ist dass immer mal wieder geschrieben wird was beim Fußball passiert und was nicht. Was hat der Freiluftsport mit seinen riesigen Stadien und Unterstützung durch das Fernsehen und seinem Sonderstatus mit dem Spielbetrieb im Eishockey und anderen Hallensportartenin zu tun? In meinen Augen absolut gar Nichts. Rückschlüsse und Vergleiche sind für mich nicht nachvollziehbar da komplett andere Voraussetzungen herrschen.

    Gruß und schönes Wochenende

    "Gar nichts" ist nicht korrekt - es geht darum, dass es (1.) in beiden Fällen um Zuschauer von Sportveranstaltungen geht - völlig unabhängig von der Sportart und wo diese Veranstaltung stattfindet, ob Freiluft oder in der Halle - und deren Verhalten im Stadion und während dem Spiel. Da unterscheiden sich Fußball-, Handball- oder Eishockey-Fans nicht so sehr.

    Und (2.) Fußball als DIE beherrschende Sportart in Deutschland ein Versuchsfeld darstellt, aus dem heraus die Politik Rückschlüsse auf die Verhältnisse in anderen Sportarten schließt, ob dies nun gerechtfertigt ist oder (wie im Fall von Eishockey auch meinesachtens eher) nicht. Der Ruf nach einer einheitlichen Lösung für "den Sport" richtet sich ja geradezu zwangsweise an "König Fußball" aus.

    Insofern ist es durchaus interessant zu sehen, wie sich mehrere Tausend Zuschauer vor Ort unter Maskenpflicht ein Fußballspiel zu Gemüte führen, weil deren konformes oder eben nicht konformes Verhalten in der Politik durchaus auf die Entscheidungen über die Zuschauerzahlen in Hallensportarten rückwirken können.

  • Und weil diese Sportarten unter völlig unterschiedlichen Voraussetzungen stattfinden sind diese Vergleiche zwischen Fußball und den Sportarten, die in Hallen für mich vollkommen bedeutungslos.

    Gruß