Sehr schöner Extrakt eines der Grundprobleme des Eishockeys: "Gewisse Dinge muss man einfach akzeptieren". Ach ist das schön! Ich akzeptiere einfach Dinge, dann muss ich mir auch keine Gedanken um Veränderungen oder gar Verbesserungen machen. Früher war eh alles besser.
Nein. astra hat das Problem punktgenau beschrieben.
Es fehlt die wirklich breite Basis. Die, aus der aussortiert werden kann. Und die wirst du hier nie bekommen, denn dazu bräuchtest du die zugefrorenen Seen, eine Eishalle in jedem Dorf und ne Trainingshalle neben jeder größeren Halle in den oberen Ligen.
In Weißwasser z.B. gab es früher zeitweilig diese 2 Eisflächen. Und wenn mich nicht alles täuscht, war jeder Jahrgang bis zur Jugend mindestens 2-gleisig, d. h. es gab eine erste und 2. Mannschaft, es gab ein Internat und eine "Eishockey"-Schule, deren Unterrichtszeiten auf die Trainingszeiten abgestimmt waren*. Erst bei den Junioren wurde aussortiert und die besten zusammengewürfelt.
Heute ist man froh wenn man 2,5 Reihen auf's Eis bekommt. Da spielen dann auch nicht die besten, sondern jeder, der einen Schläger richtig rum halten kann. Natürlich macht man sich Gedanken, wie man dem entgegen treten kann und man tut das auch in Form von Kooperationen mit anderen Vereinen, ausländischen "Söldnern" schon im Kinder- und Jugendbereich etc.
Die Zugangsvoraussetzung zum Sport Eishockey ist nun einmal wesentlich höher als beim Fußball, in Deutschland noch viel stärker als in Kanada. Schuhe an und ab auf den Bolzer - kostet nix. Eishockey ist dagegen schon in Sachen Ausrüstung teuer, die Laufschulen und Trainingszeiten sind oft zu unchristlichen Zeiten und selten "um die Ecke", was das Elterntaxi unabdingbar macht, während das "Bolzer-Äquivalent" zugefrorener Teich bei uns quasi nicht existiert. Diese Hürden sind viele Eltern und Kinder nicht bereit zu nehmen, und das muss man tatsächlich akzeptieren und so hinnehmen.
*Ähnliche Wege geht man ja mittlerweile in Mannheim oder mit der RB Academy.
PS: Einige Stellen sind übertrieben. Ich sag aber nicht, welche.