Alles anzeigenDie fehlenden Konzepte für den Sport ist genau das, was diverse Entscheidungsträger im Eishockey oder diversen anderen Sportarten bereits mehrfach kritisert haben.
Ich denke, dass man das Thema in der Politik auch erstmal ganz bewusst außen vorlässt, um nicht frühzeitig irgendeinen Aufschrei zu verursachen.
Jedoch hat - sollte ich mich nicht komplett irren - Innenminister Herrmann in einem Interview oder PK angedeutet, dass er sich größere Veranstaltungen ab Herbst wieder vorstellen könne - mit reduzierter Kapazität und dementsprechenden Konzepten.
Wie diese Konzepte aussehen könnten und ob eine wirkliche Umsetzung für die Vereine profitabel möglich ist, wird sich in meinen Augen erst relativ kurzfristig darlegen - und genau das ist die Krux in dieser Angelegenheit.
Wir können tatsächlich nur abwarten und Tee trinken, bis den Vereinen endlich mal offiziell und öffentlich gewisse Dinge signalisiert werden.Bis dies geschieht, gibt es für meinen keinen Grund, dass die Vereine nicht mit einer gewissen "Normalität" planen. Immerhin hat keiner etwas zu verlieren. Sollte die Saison nicht stattfinden oder wegen einer "zweiten Welle" die Saison frühzeitig beendet werden müssen, werden aufgrund laufender Fixkosten so oder so sämtliche Vereine in der Eishockeylandschaft in die Insolvenz getrieben und werden schlechtesten Fall komplett verschwinden.
Natürlich ist das das Worst-Case-Szenario. das hoffentlich nicht eintritt. Im Optimalfall bleiben die Zahlen weiterhin rückläufig und die Saison lässt sich mit diversen Hygienemaßnahmen ordnungsgemäß und halbwegs wirtschaftlich für die Vereine durchführen.
Konzepte sind schwierig, da sie nur in allgemeiner Form aufgestellt werden können, da diese Konzepte auch von der Grösse und Art des jeweiligen Spielorts und auch der baulichen Gegebenheiten abhängig sind, und somit lokal ausgearbeitet werden müssen.
Es kann sich aber jeder schon jetzt Gedanken machen, wie es bei ihm aussehen müsste und was erforderlich wäre an seinem Standort und im Trainings- und Spielbetrieb die Regeln der Fussballbundesliga entsprechend durchzuführen. Dann hat man schon eine Vorstellung und ein Grundkonzept für den Fall des Falles, von dem aus die dann aktuellen Vorgaben erfüllt werden können. Viele dürften da schon bei der Toilettenfrage riesige Grübelfalten bekommen.
Mittlerweile ist aber über das Infektionsrisiko bei Corona schon einiges bekannt und danach sieht es im Eishockey leider nicht besonders gut aus.
Es zeigt sich eben immer mehr, dass bei Menschenmengen ind Räumen das Infektionsrisiko grösser ist. Man nimmt an, dass hier die sogenannten virusenthaltenden Aerosolwolken eine grosse Rolle spielen. Und auch der Aufenthalt in dieser Wolke und die Viruskonzentration darin = Virenlast.
Beispiel Eishockey Stadion: Menschenmenge scheidet Aerosole aus, je lauter desto mehr. Diese Wolke schwebt über und in der Menschenmenge und langsam sinkt ab. Jetzt gibt es aber in einer Eishockeyhalle eine gewisse Thermik: Zuschauerwärme steigt nach oben (kann man sehr gut unter einer Blockfahne spüren (Beispiel), Kalte Luft wird über dem Eis nach unten geblasen = Luftkreislauf entsteht mit ansteigender Luft über den Zuschauern = Aerosolwolken bleiben länger im Zuschauerbereich schweben und das praktisch über das ganze Spiel. Also vermutlich höheres Ansteckungsrisiko. Dazu noch die anderen Ansteckungsmöglichkeiten über Tröpfchen, Kontakt und Schmierinfektionen. Ich sehe das schon ein hohes Infektionsrisiko. Und so viele infizierte coronaauscheidende Zuschauer braucht es da gar nicht um einen Ausbruch zu provozieren.
Aktuelles Beispiel der Ausbruch in der Frankfurter Baptistengemeinde.
Das sind während des Gottesdienstes gar nicht so viele Menschen angesteckt worden. ABER die sind anschließend nach Hause gefahren und haben dort neue Infektionsketten generiert oder soll man lieber sagen Infektionsbäume gepflanzt. Und ich denke diesen Gottesdienst kann man schon als Musterbeispiel für ein Eishockeyspiel verwenden.
Wer will das Risiko verantworten, nach jedem Heimspiel in seiner Region ca 14 Tage später mit einem Coronaausbruch konfrontiert zu werden. Das werden spätestens nach dem 2. nachgewiesenen Vorkommen sehr wenige sein.
Die Genemigungen werden deshalb auch sehr stark von dem aktuellem Wissenstand über Corona abhängen. Da dieser aber täglich im Fluß ist, ist es auch schwer jetzt schon konkrete Vorgaben zu machen und das mit Terminplänen vorzuzeichnen.