Bietigheim Steelers 2020/ 2021

  • Mal eine Theorie zur Diskussion:

    Bitte nicht rechtlich/bilanziell darauf festnageln, aber zumindest zum wirtschaften salopp gesagt sind Verbindlichkeiten ja nur dann "Schulden", wenn sie auch vom Gläubiger eingefordert werden. Das ist vielleicht nie passiert, deswegen lag der Schuldenberg jahrelang unberührt herum und hat niemanden gestört. Man hat mit den laufenden Einnahmen und Sponsorengelder attraktives Eishockey versucht zu bieten. Jetzt schiebt die Liga nen Riegel vor, sagt "nene Jungs, so läuft das nicht" und hat mit dem Nichterteilen der Lizenz ein Statement gesetzt. Rudorisch ist von vorn herein klar, dass Bietigheim den Weg übers Schiedsgericht geht und danach die Lizenz auch unter Auflagen erhält ("ich muss das jetzt so machen, aber wir werden uns dann schon einig"). So und jetzt verzichten die Gläubiger auf ihr Geld (also weiterer "Abbau" durch Verzicht), weil sie merken, dass die GmbH ohne Lizenz in die Insolvenz geht und das Geld dann ohnehin weg wäre. Ob ich Schulden durch neue Einnahmen abbaue oder durch Verzicht des Gläubigers kommt ja aufs selbe raus - und tadaaaa... da ist plötzlich der mittlere 6-stellige Betrag. Wäre doch möglich?

    Verbindlichkeiten sind solange Schulden wie sie existieren und zurückgefordert werden könnten. Nur weil sie jetzt gerade nicht eingefordert werden, sind die Verbindlichkeiten trotzdem da.

    Erst wenn der Gläubiger darauf verzichtet, dann sind es keine Verbindlichkeiten mehr. Der Betrag ist dann als Einnahme zu verbuchen und schön zu versteuern. Das ist auch nicht ohne.

  • Das Urteil ist ein Schlag in die Gesichter der Vereine, die ihre Unterlagen komplett und fristgerecht Eingereicht haben.

    Feuer frei,steinigt mich.

    Wieso denn? Welche Nachteile haben diese Vereine jetzt durch diese Entscheidung? Oder anders gefragt, welchen Vorteil hätten diese Vereine bei einer Nichterteilung der Lizenz für die Steelers.

  • Ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Corona den Steelers (vorerst) den A.... gerettet hat. In normalen Zeiten hätte man die Rechtmäßigkeit der Nichterteilung festgestellt und der Kas wäre gebissen gewesen.

    Für Fans, Club und Liga sicherlich die Optimallösung in diesen schweren Zeiten, daher auch GW von meiner Seite.

    Künftige Fristversäumnisse, egal von wem, werden jedenfalls nicht mehr einfach mit einer Nichterteilung der Lizenz enden können. Jetzt hat man einen Präzedenzfall geschaffen.

    Bei dem Porzellan was seitens BiBi hinsichtlich der Liga zerschlagen wurde und deren handelnde Personen, stell ich mir die kommende Zusammenarbeit sehr lustig vor.

  • Das Urteil ist ein Schlag in die Gesichter der Vereine, die ihre Unterlagen komplett und fristgerecht Eingereicht haben.

    Feuer frei,steinigt mich.

    An sich schon richtig, aber ich denke, dass die Freude überwiegt, in dieser eh schon schwierigen Situation wenigstens Planungssicherheit hinsichtlich der Ligenstärke zu haben.

    Der Heilbronner Präsident hatte sich ja auch bereits öffentlich geäußert, dass er nun mit zwei Derbys fürs Budget planen kann.

    Auch die anderern Vereinsführungen halten sich vornehm zurück, große Kritik habe ich noch nicht gelesen von irgendeiner offiziellen Seite.

    Eine Nichterteilung hätte dazu geführt, dass man entweder mit einer Mannschaft weniger spielen würde, inklusive spielfreien Tagen und Einbußen, oder es würden sich mehrere OL-Clubs ohne fixe Regelung der Situation um den Aufstieg streiten. Zeitansatz und Ausgang: Höchst ungewiss.

    Und das alles in einer Saison, die von vorherein finanziell unter einem schlechten Stern steht.

    Ich behaupte einfach mal ganz frech, in jedem anderen Jahr wäre die Lizenz nicht nachträglich erteilt worden, aber hier hat man sich für das vermeintlich kleinere Übel entschieden und dann eben einen finanziellen Überwacher zur Auflage gemacht.

  • Das Urteil ist ein Schlag in die Gesichter der Vereine, die ihre Unterlagen komplett und fristgerecht Eingereicht haben. Feuer frei,steinigt mich.

    Und doch haben ALLE anderen 13 Klubs Einstimmung oder zumindest mehrheitlich dem Vergleich zugestimmt,
    da dort eher das finanzielle Auskommen des eigenen Klubs im Vordergrund steht

    Dh doch die anderen GmbHs tragen diese Lösung mit weil sie die beste Lösung für sie ist! Und sie es wohl nicht so „arg“ sehen wie wir Fans.

    Und ja ich sehe es auch nicht als die Lösung die vll die Beste gewesen wäre.
    Ich wäre auch dafür gewesen in der RL neu anzufangen:
    Sportlich und Organisatorisch!

  • Das Urteil ist ein Schlag in die Gesichter der Vereine, die ihre Unterlagen komplett und fristgerecht Eingereicht haben.

    Feuer frei,steinigt mich.

    Nun gut ... werfe ich den ersten Stein ... vielleicht beweisen eben genau diese Leute wie Sie mal ein kleines bisschen geistigen Weitblick, und erkennen das genau diese 13 Teams die den „Schlag ins Gesicht„ bekommen haben den Beschluss mitgetragen und als Gesellschafter der Liga mit abgenickt haben?!

  • Was passiert eigentlich wenn der Externe Prüfer Unregelmäßigkeiten feststellt?

    Hier fehlt die Transparenz, man könnte ja auch mal klip und klar die Spielregeln für Bietigheim benennen, was passiert wenn, oder gibt es dann wieder Fristen bis zum Sankt Nimmerleinstag?

  • Da nicht alle Vereine im Aufsichtsrat sitzen, haben auch nicht automatisch alle Vereine zugestimmt. Dem Vernehmen nach ist der ein oder andere damit nicht vollständig glücklich ;)

  • Künftige Fristversäumnisse, egal von wem, werden jedenfalls nicht mehr einfach mit einer Nichterteilung der Lizenz enden können. Jetzt hat man einen Präzedenzfall geschaffen.

    Natürlich können in zukünftigen Lizenzierungsverfahren auch Teams durchfallen und somit keine Lizenz erhalten. Auch das DEL Schiedsgericht kann zukünftig die Rechtmäßigkeit dieses Vorgans feststellen und die Lizenz bleibt verweigert, gänzlich ohne einen Vergleich anzustreben. Schon allein weil es vielleicht Gründe gibt, die ein Vergleich gar nicht möglich machen.


    Wer jetzt meint er könne mal so locker flockig die Lizenz "geschenkt" bekommen, der wird sich umgucken, wie schnell sie dann weg ist.

  • Da nicht alle Vereine im Aufsichtsrat sitzen, haben auch nicht automatisch alle Vereine zugestimmt. Dem Vernehmen nach ist der ein oder andere damit nicht vollständig glücklich ;)

    Klar... aber die werden sicherlich nicht gegen die Mehrheit der Gesellschafter entscheiden ;)

  • Ich hab mir jetzt große Teile des seit gestern Geschriebenen durchgelesen und bin mir nicht sicher, ob der folgende Aspekt schon angesprochen wurde:

    Da es keinen sportlichen Aufsteiger aus der Oberliga gibt, wären hier die nächsten Probleme vorprogrammiert gewesen.

    • Eine Aufnahme wäre nur durch eine Art "Losentscheid" möglich gewesen und anhand der Akten-/Wirtschaftlage
    • Was passiert, wenn ein Bewerber, der nicht aufgenommen wurde gegen diese Entscheidung klagt?
    • Für die betroffene OL, aus welcher der Aufsteiger kommt, wären wieder Schwierigkeiten entstanden, da ein Starter im Feld fehlt
    • Wo wäre Bietigheim an den Start gegangen? In der RL wie vorgesehen oder doch ein Agreeement für die OL?
    • Was wenn niemand in die DEL2 nachgerückt wäre? (Weniger Spieltage, eine Mannschaft spielfrei, wie sieht es mit dem Ab/Aufstieg aus?----> wird der Abstieg ausgesetzt und es gibt einen Aufsteiger?---->Playdowns ohne Wert, für Mannschaften ab Platz 10 nach der Hauptrunde die Saison beendet. Kann sich auch auf die Qualität der Liga auswirken, da man Geld sparen kann, da keine Abstiegsgefahr besteht. Insgesamt verliert man so an Attraktivität. Oder doch ein Absteiger und zwei Aufsteiger?

    Für mich scheint es so, dass sich die Verantwortlichen für das "kleinere Übel" entschieden haben. (Ohne jetzt genau auf die rechtliche Lage zu achten) 14 Teilnehmer, sicherer Modus, Playdowns.

    Insgesamt wird es interessant, wie sich das alles auf den Standort und das Team auswirkt. Einige Spieler haben wohl schon mit anderen Vereinen verhandelt. Sind die dann noch auf BB fokussiert oder haben sie die Schn...ze voll? Mental ist eine solche Situation ebenfalls nicht einfach, was sich auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. (War bei uns in LA ebenfalls so, nach dem ganzen Zikus mit Rückzug in die OL, obwohl viele Verträge Gültigkeit hatten, Aussagen, die das bestätigen gab es ebenfalls, leider finde ich die Artikel dazu nicht mehr) .

    Auch die Vereine, die schon in Kontakt mit Spielern aus BB waren, müssen sich (wohl) neu orientieren, zumindest da die Verträge ihre Gültigkeit behalten. Vom Willen zum Verbleib spreche ich bewusst nicht.

    Nur was din die Folgen daraus? Was wenn in der nächsten Saison wieder ein Verein sich nicht an die Fristen hält und sich dann auf die "Lex BB" beruft? (+ den Coronafolgen, die sich auf die kommende Spielzeit auswirken).

  • Mal was anderes, wie geht die Kaderplanung jetzt weiter?

    Als Sparmaßnahme ohne 4 Ausländer spielen? Oder doch noch jemand verabschieden?

    Weiß jemand was von Monthei und Ledlin?

  • Aus den Interviews mit Rudorisch nach dem Lizenzentzug war ja rauszulesen, dass die DEL2 liebend gerne die Lizenz erteilt hätte, das aber rechtlich einfach nicht möglich war. Der Ausweg über das Schiedsgericht war ja von Rudorisch praktisch schon vorgezeichnet.

    Zum Vergleich selbst: Entscheidend war ja wohl, dass es finanziell nicht so schlecht um BiBi steht. Es war ja auch fast jeder hier überrascht, als es die Lizenz nicht gab. Ich hab wie das Gericht auch keinen Zweifel daran, dass BiBi die Saison übersteht (abgesehen von der allgemeinen Corona-Unsicherheit). Nur die Formalitäten muss man dort mal in den Griff bekommen.

    Wie Rudorisch selbst mehrfach erwähnt hat, es waren die Altschulden und deren Absicherung das Problem. Nicht der geplante Etat oder ähnliches, den wären die 200000 € abgesichert gewesen (zum früheren Termin würde sich jetzt keiner Aufregen)! Und nein ich finde das vorgehen der Verantwortlichen alles andere als gut, aber diese Kommentare hier finde ich genau so falsch und zum kotzen. Bietigheim hat nachweislich einen riesen Fehler begangen, für den sie zahlen werden. Das ist vollkommen in Ordnung und ich hätte auch einen Punktabzug begrüßt, wenn das möglich gewesen wäre.

    Was mich als Bietigheim Fan massig stört ist der bisherige verbleib von den Verantwortlichen (die dafür zuständig waren), den Vertrauen kann man jetzt eigentlich keins mehr haben. Jetzt heißt es die Saison vernünftig über die Bühne zu bekommen, und dann fristgerecht und vollständige Unterlagen abzugeben. So das man bei der nächsten Lizensierung dieses ganze Theater nicht mehr hat, den dieses braucht weder die Liga noch der Verein.

    Es gilt jetzt trotz gutem Ausgang die notwendigen Veränderungen einzuleiten, und sich dann in die richtige Richtungen zu entwickeln.

    Und man sollte bei allem Unverständnis nicht vergessen, dass alle DEL2 Gesellschafter diesem Kompromiss zustimmen mussten. Und somit kann ich auch die Aussage von wegen: Was sich die anderen Vereine denken, und es wäre so furchtbar nicht verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Oli86 (24. Juli 2020 um 12:04)

  • Was passiert eigentlich wenn der Externe Prüfer Unregelmäßigkeiten feststellt?

    sparen, zB: bruddeln, (teure) Trainer entlassen, Halle leer spielen lassen, Eintrittspreise erhöhen, Sponsoren fragen, jeden Stein umdrehen...

    Wo ist dein Problem damit.

    Hätte Kaufmann die Bürgschaften wie gefordert rechtzeitig Unterschrieben hätte es kein Brimborium gegeben.

    Jetzt wird von Unabhängigen bestätigt, dass die DEL2 alles korrekt gemacht hat und verdonnert die Steelers die Altlasten zu reduzieren, damit es für die Lizenz reicht. .... und..... Oh Wunder... es regnet Geld und man kann die Altlasten, welche Jahr für Jahr vor sich her geschoben wurden reduzieren. Schon komisch, dass es unter Druck in 2 Wochen geht, was man freiwillig in 8 Jahren nicht geschafft hat. Das erklärt auch, warum Schoch nur noch übers Sportliche reden will. Für alles andere hat er jetzt hoffentlich einen der sich auskennt.

    Du suggeriesrt damit aber nicht, dass sich Schoch im Sportlichen auskennt, wenn er darüber redet ?! Obwohl bei dem Coaching auf der Bank in den letzten 2 Jahren, konnte man eventuell den Eindruck gewinnen :pfeif:

    Einmal editiert, zuletzt von Gebrüder Sinn (24. Juli 2020 um 13:02)

  • Und man sollte bei allem Unverständnis nicht vergessen, dass alle DEL2 Gesellschafter diesem Kompromiss zustimmen mussten. Und somit kann ich auch die Aussage von wegen: Was sich die anderen Vereine denken, und es wäre so furchtbar nicht verstehen.

    Bist du dir da sicher?

  • Natürlich können in zukünftigen Lizenzierungsverfahren auch Teams durchfallen und somit keine Lizenz erhalten. Auch das DEL Schiedsgericht kann zukünftig die Rechtmäßigkeit dieses Vorgans feststellen und die Lizenz bleibt verweigert, gänzlich ohne einen Vergleich anzustreben. Schon allein weil es vielleicht Gründe gibt, die ein Vergleich gar nicht möglich machen.


    Wer jetzt meint er könne mal so locker flockig die Lizenz "geschenkt" bekommen, der wird sich umgucken, wie schnell sie dann weg ist.

    Von- „locker- flockig“ rede ich ja nicht. Aber jeder zukünftige, säumige Club kann zukünftig auf die Causa- Bietigheim hinweisen und Selbiges für sich fordern.

  • Und gerade Punktabzüge gab es bei Verfehlungen von Clubs bei Schiedsgerichtsverfahren schon öfter. Vielleicht nicht beim Eishockey, aber in anderen Sportarten.

    Wäre mir im Eishockey völlig neu. Und ist aus meiner Sicht aus auch problematisch, weil es die Play-Offs gibt. Stell Dir vor, BiBi wird Erster und nach Punktabzug wäre man Vierter. Da würde sich der Fünfte dann herzlich bedanken, wenn er im Viertelfinale die eigentlich sportlich beste Mannschaft bekommt.

    Auch die Strafe "keine Play-Off-Teilnahme" zuletzt bei Riessersee war ja eher unglücklich für die Beteiligten (der Verzahnungsrunde).