Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Ich halte Fall 1 auch für sehr wahrscheinlich und zwar ohne bisherige Belege vermute ich, dass wir uns bereits in dieser Phase befinden.

    Generell müssen wir bei den Ausbrüchen auch in Deutschland mittlerweile wohl viel früher ansetzen. Der erste offiziell bestätigte Fall in Europa ist mittlerweile ja auf Dezember in Frankreich bekannt. Teilweise deutet einiges sogar bereits auf den November hin. Forscher der Harvard-Universität gehen davon aus, dass das Virus bereits im letzten August in China aktiv war.

    Privat vermuten wird das im Kollegenkreis eh schon länger, da wir im Januar bis in den Februar hinein vermehrt ziemlich starke Grippesymptome/Erkältungskrankheiten hatten. Ich hab durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr eine Erkältung, aber eigtl. nie mit Fieber. In diesem Jahr im Januar zum ersten Mal seit Ewigkeiten mit erhöhter Temperatur und wirklicher Unfitness, die aber verblüffend schnell wieder weg war. Aber das ist natürlich alles spekulativ und wissenschaftlich nicht belegt.

    Apropos entscheidend finde ich bei dem Drosten-Artkel im focus auch wieder den letzten Satz "Aber vielleicht spielt auch die Evolution dabei eine Rolle". Drosten geht eigtl. schon seit Wochen von einer Grundimmunität (durch einen anderen Coronavirus) in der Bevölkerung aus. Das würde ggf. auch das oben genannte Szenario bestätigen, dass das Virus schon länger hier im Umlauf ist, nur weniger aufgefallen ist.

  • Betrifft zwar unseren südlichen Nachbarn, liefert aber neues Material für die Aluhut-Fraktion:

    Lt. Berechnungen der Agentur für Gesundheit gab es in dieser Influenza-Saison mehr Tote durch die klassische Grippe (834) als durch Corona (673).

    Die wussten es ja schon immer, war alles nicht so schlimm, nur aufgepusht und Teil der globalen Verschwörung. :pfeif:

  • Optimistisch sein, ist schön. Da werd ich lieber paarmal enttäuscht, als mich als Pessimisten die schlechten Nachrichten zu feiern und bestätigt zu fühlen ;):thumbsup:

    Ich halte Fall 1 auch für sehr wahrscheinlich und zwar ohne bisherige Belege vermute ich, dass wir uns bereits in dieser Phase befinden.

    Generell müssen wir bei den Ausbrüchen auch in Deutschland mittlerweile wohl viel früher ansetzen. Der erste offiziell bestätigte Fall in Europa ist mittlerweile ja auf Dezember in Frankreich bekannt. Teilweise deutet einiges sogar bereits auf den November hin. Forscher der Harvard-Universität gehen davon aus, dass das Virus bereits im letzten August in China aktiv war.

    Privat vermuten wird das im Kollegenkreis eh schon länger, da wir im Januar bis in den Februar hinein vermehrt ziemlich starke Grippesymptome/Erkältungskrankheiten hatten. Ich hab durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr eine Erkältung, aber eigtl. nie mit Fieber. In diesem Jahr im Januar zum ersten Mal seit Ewigkeiten mit erhöhter Temperatur und wirklicher Unfitness, die aber verblüffend schnell wieder weg war. Aber das ist natürlich alles spekulativ und wissenschaftlich nicht belegt.

    Apropos entscheidend finde ich bei dem Drosten-Artkel im focus auch wieder den letzten Satz "Aber vielleicht spielt auch die Evolution dabei eine Rolle". Drosten geht eigtl. schon seit Wochen von einer Grundimmunität (durch einen anderen Coronavirus) in der Bevölkerung aus. Das würde ggf. auch das oben genannte Szenario bestätigen, dass das Virus schon länger hier im Umlauf ist, nur weniger aufgefallen ist.

    Für mich stellt sich die Frage in der Praxis, wie gehen wir damit nun um? Was verändert diese Erkenntnis für die nahe Zukunft?

    Die Bilder aus Bergamo, NY etc sind noch recht frisch, über Brasilien und Schweden will ich gar nicht reden, aber wo liegt die Lösung im praktischen Leben? Hier in Deutschland?

    Alles zurück auf "normal wie vorher" ?

    Fragen über Fragen ...

  • Ausrutscher, Meldetoleranz oder Kehrtwende und schon der Anfang der 2. Welle wegen den Lockerungen?

    Erstmals seit 2 Monaten ist in D die Zahl der Infizierten wieder gestiegen. 555 Neuerkrankten stehen nur rund 400 Genesene gegenüber.

  • Ausrutscher, Meldetoleranz oder Kehrtwende und schon der Anfang der 2. Welle wegen den Lockerungen?

    Erstmals seit 2 Monaten ist in D die Zahl der Infizierten wieder gestiegen. 555 Neuerkrankten stehen nur rund 400 Genesene gegenüber.

    Sind bei den 555 die "HotSpots" der fleischverarbeitenden Industrie und in den Verteilzentren der verschiedensten Paketzusteller mit drin oder geht diese Zahl quer durch Deutschland? ;)

    Aus NRW hör ich vereinzelte Meldungen aus Kitas in Duisburg und Bochum ( direkt wieder zu :( ) und nem Krankenhaus in Dortmund.

  • Ausrutscher, Meldetoleranz oder Kehrtwende und schon der Anfang der 2. Welle wegen den Lockerungen?

    Erstmals seit 2 Monaten ist in D die Zahl der Infizierten wieder gestiegen. 555 Neuerkrankten stehen nur rund 400 Genesene gegenüber.

    Das ist sogar nicht richtig. Die Zahlen sind bereits vom om 06. auf den 07. Juni kurzzeitig (sogar sehr viel deutlicher) angestiegen. Das ist bei der niedrigen Zahl auch nicht außergewöhnlich. Zum einen sinkt die Anzahl der Genesenen bzw, ist diese unregelmäßig und zum anderen braucht es nun nur kleinere Ausbrüche um die Anzahl kurzzeitg ansteigen zu lassen (ähnlich wie bei der Reproduktionszahl).

    Hier die Zahlen der letzten zwei Wochen:

    29.05.: 180458 Infizierte (8450 Tote) -> 741 Differenz (7908 aktiv)

    30.05.: 181196 (8489) -> 738 (7807)

    31.05.: 181482 (8500) -> 286 (7782)

    01.06.: 181815 (8511) -> 333 (7404)

    02.06.: 182028 (8522) -> 213 (7106)

    03.06.: 182370 (8551) -> 342 (6519)

    04.06.: 182764 (8581) -> 394 (6383)

    05.06.: 183271 (8613) -> 507 (6158)

    06.06.: 183678 (8646) -> 407 (6132)

    07.06.: 183979 (8668) -> 301 (6211)

    08.06.: 184193 (8674) -> 214 (5919)

    09.06.: 184543 (8711) -> 350 (5632)

    10.06.: 184861 (8729) -> 318 (5432)

    11.06.: 185416 (8755) -> 555 (5461)

    gebbi Das sind gerade die Zahlen aus Göttingen, Dortmund (Klinik + Familienfeier), Duisburg (DPD + Familienfeier) und Düsseldorf (Pflegeheim + Familienfeier), die ins Gewicht fallen und verspätet beim RKI eintrudeln.

    2 Mal editiert, zuletzt von nordlicht68 (11. Juni 2020 um 13:22)

  • Ausrutscher, Meldetoleranz oder Kehrtwende und schon der Anfang der 2. Welle wegen den Lockerungen?

    Erstmals seit 2 Monaten ist in D die Zahl der Infizierten wieder gestiegen. 555 Neuerkrankten stehen nur rund 400 Genesene gegenüber.

    Ist eigentlich logisch. Denn ein Bestandteil der Berechnung der "aktuell Infizierten" ist auch die Todeszahl. Diese ist in den letzten Tagen relativ stark zurückgegangen. Da seit Längerem die Zahl der Neuinfizierungen so um die 300 stagniert, ist das für mich im grünen Bereich.

  • Wenn man sich die Kurven aus Israel oder Iran anschaut, dann ist eine zweite Welle durchaus erkennbar. Ich weiß auch nicht, wie der weitere Weg für Deutschland aussieht. Vermutlich weitestgehend normales Leben mit dem Ausfall einiger weniger besonders gefährlicher Aktivitäten.

    Streeck hat mit seiner Kritik "zu schnell in den Lockdown" aus wissenschaftlicher Sicht natürlich recht. Man hätte die Schulen schließen, zwei Wochen warten, dann die Gastro schließen, zwei Wochen warten, dann die Grenzen schließen, zwei Wochen warten..... das hätte natürlich klarere Erkenntnisse über die Auswirkungen einzelner Maßnahmen gegeben. Aber die Zeit hat man aus meiner Sicht nicht gehabt.

  • Wenn man sich die Kurven aus Israel oder Iran anschaut, dann ist eine zweite Welle durchaus erkennbar. Ich weiß auch nicht, wie der weitere Weg für Deutschland aussieht. Vermutlich weitestgehend normales Leben mit dem Ausfall einiger weniger besonders gefährlicher Aktivitäten.

    Streeck hat mit seiner Kritik "zu schnell in den Lockdown" aus wissenschaftlicher Sicht natürlich recht. Man hätte die Schulen schließen, zwei Wochen warten, dann die Gastro schließen, zwei Wochen warten, dann die Grenzen schließen, zwei Wochen warten..... das hätte natürlich klarere Erkenntnisse über die Auswirkungen einzelner Maßnahmen gegeben. Aber die Zeit hat man aus meiner Sicht nicht gehabt.

    Hier mal eine aktuelle Einschätzung von Drosten und (weiter unten) Streeck

    https://www.oe24.at/welt/Virologe-…u80HZWsBhItfYIs

  • Optimistisch sein, ist schön. Da werd ich lieber paarmal enttäuscht, als mich als Pessimisten die schlechten Nachrichten zu feiern und bestätigt zu fühlen ;):thumbsup:

    Für mich stellt sich die Frage in der Praxis, wie gehen wir damit nun um? Was verändert diese Erkenntnis für die nahe Zukunft?

    Die Bilder aus Bergamo, NY etc sind noch recht frisch, über Brasilien und Schweden will ich gar nicht reden, aber wo liegt die Lösung im praktischen Leben? Hier in Deutschland?

    Alles zurück auf "normal wie vorher" ?

    Fragen über Fragen ...

    Auf aktuellen Spekulationen eine solide Aussage zu treffen ist schwierig. Aber wenn sich das bestätigt, dann muss man wie Streeck es auch sagt "mit dem Virus" leben müssen. Generell lebt man dann wie mit jeder Grippe. Die Problematik, die weiterhin bestehen bleibt, sind die Risikogruppen.

    Der entscheidende Faktor wird dann (weiterhin) die Anzahl der freien Intensivbetten bleiben.

  • Zu erwartend polemisch und verkennt die dynamische Lage.

    Ich habe Lauterbach sehr oft mit der Erinnerung im Kopf, das er sagt, mit dem Stand wie wir es heute wissen.

    Wissenschaft ist die, die Wissen schafft. und sich stets mit neuen Erkenntnissen neu erklärt.

    Und nein, um Wissenschaftlern zu folgen, bedarf es keiner Parteiaffinität. Es genügt gesunder Menschenvrstand :)

  • Auf aktuellen Spekulationen eine solide Aussage zu treffen ist schwierig. Aber wenn sich das bestätigt, dann muss man wie Streeck es auch sagt "mit dem Virus" leben müssen. Generell lebt man dann wie mit jeder Grippe. Die Problematik, die weiterhin bestehen bleibt, sind die Risikogruppen.

    Der entscheidende Faktor wird dann (weiterhin) die Anzahl der freien Intensivbetten bleiben.

    Versteh ich.

    Freie Intensivbetten mag ich zudem, wo mein Papa im April eins brauchte.

    Am Wochenende scherzte er noch sarkatisch, " wo die ganze Ka..e am Dampfen war, genau DA hol ich mir ne Lungenentzündung ...

    Geschafft, weiter kämpfen gegen den Krebs. Uniklinik Essen war jetzt auch nicht so zum Lachen in diesen Tagen, für ihn als Hochgefährdeten.

    Er und wir wissen, das wir damit leben müssen.

    Ich wünsche mir, das ich es noch einmal schaffe, ihn zum Hockey zu "schleppen" :thumbsup:

    Ich kauf dann die 50 Sitzplätze um ihn rum, von mir aus mit Maske und Rollator oder Rollstuhl oder was es dann muß,

    Sollte klar sein, das er eine "Gefahr für andere und sich darstellt", würden wir verzichten und uns nen Stream reinziehen. Da hat er herrlich gelacht.

    "Eishockey in der warmen Bude, das geht ja nicht" :rofl::thumbsup:

  • Ich sage ja immer, dass man Respekt haben muss, aber keineswegs Angst. Und vor allem, sollte man sich immer mal wieder die positiven Zahlen anschauen.

    Da ich gerade eh am auswerten bin, mal die Zahlen aus NRW:

    trotz 138 Neuinfektionen liegt die Zahl der aktuell Infizierten nur noch bei 1604.

    Nur noch Düsseldorf (139) und Duisburg (181) liegen über der 100er-Marke, also liegen 51 der 53 Kreise/Städte bereits unter 100.

    Davon liegen 40 bereits unter 50, davon 30 unter 20 und 17 bereits im einstelligen Bereich.

    Leichte Anstiege gab es lediglich in Dortmund (Klinikum & Privatfeier), Duisburg (DPD & Familienfeier), Gütersloh (Tönnies Fleischfabrik), Köln und Warendorf (Tönnies).

    Bei den Neuinfektionen hatten nur vier Städte/Kreise einen zweistelligen Anstieg:

    Duisburg (26: DPD + Familienfeier), Gütersloh (36: Tönnies), Köln (11) und Warendorf (12: Tönnies).

    5-9 Neuinfektionen gab es in vier Städten/Kreisen:

    Bochum (7: Grundschule, Kita), Dortmund (9: Klinik), Rhein-Sieg-Kreis (5: Flüchtlingsunterkunft) und Wuppertal (5).

    Dagegen hatten 23 der 53 Kreise keine Neuinfektionen (und das z.T. schon seit Tagen).

    Nur eine Neuinfektion gab es in 12 Kreisen und die restlichen zehn Kreise hatten zwischen 2-4 Neuinfektionen zu verzeichnen.

    Das ist alles sehr überschaubar.

  • Auf aktuellen Spekulationen eine solide Aussage zu treffen ist schwierig. Aber wenn sich das bestätigt, dann muss man wie Streeck es auch sagt "mit dem Virus" leben müssen. Generell lebt man dann wie mit jeder Grippe. Die Problematik, die weiterhin bestehen bleibt, sind die Risikogruppen.

    Der entscheidende Faktor wird dann (weiterhin) die Anzahl der freien Intensivbetten bleiben.

    Es gibt halt einen sehr großen Unterschied, bei der Grippe sind mir keine Langzeitschäden bekannt wenn man sie überlebt.

    Deshalb verkennt dieses unterdessen schon sehr beliebte "Wir haben doch genügend freie Intensivbetten" die ganze Lage.