Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Wenn ich alles fallen lasse, damit wir alle "Freiheiten" zurückbekomme, dann müsste konsequenterweise auch die Isolation für positiv Getestete entfallen... :schulterzuck: .

    Und @Crazy, das Leben besteht nun einmal aus der Summe der "Einzelschicksale" - für mich ist die Meinung "beider Seiten" nachvollziehbar. Es gibt nicht nur eine "Wahrheit".

    Zu 1: Ja, das ist die Konsequenz. Oder zumindest nur ein paar Tage nach bestätigtem Test und gar nix mehr für Kontaktpersonen

    Zu 2: Ja, es gibt eine Summe aus Einzelschicksalen. Mich beruhigt zB das Absinken von der Fallsterblichkeit auch nicht sonderlich, wenn die Fälle dafür explodieren oder Long Covid aus solchen Betrachtungen herausgelassen wird. Muss jeder für sich seinen Weg finden, innerhalb der gesetzlichen Maßnahmen (auf die kommende Impfpflicht-Debatte bin sehr gespannt).
    Aber: doch bitte nicht (hier im Forum, nicht nur Du) andauernd irgendwelche Einzelfälle als Beweise für Pro oder Contra bringen, die nicht mal statistisch auswertbar wären, solange die Grundfakten wie zB unterschiedliche Virustypen nicht unterschieden werden.

  • Gut, 2,0 Mio oder gar 1,5 Mio. Macht es das besser? Nicht wirklich...

    Wie oft denn noch? Wir haben doch gar keine Daten über den Immunitätsstatus, ob durch Impfung oder Infektion erzielt, der Bevölkerung. Dazu brauchen wir repräsentative Studien. Solange wir diese nicht haben, verbieten sich Grundrechtseingriffe auf Basis von bestenfalls Schätzungen ohnehin.

  • Nein :)

    Beispiel gefällig?

    Sohnemann (Altersbedingt leider noch ungeimpft) hatte im Januar Geburtstag. Es gab eine kleine Familienfeier mit Opas, Omas, Onkel, Tante und Cousin. Zuvor wurden alle (!) getestet. Ergebnis: Negativ. Es war ein netter Nachmittag bei dem wir 4-5 Stunden zusammen gespielt, gelacht und geratscht haben. Am nächsten Tag turnusmäßiger Test beim Sohnemann für den Kindergarten. Ergebnis: Positiv. PCR-Test ebenfalls positiv mit einem "beachtlichen" CT-Wert. Man musste also davon ausgehen, dass er am Tag zuvor in einem gewissen Maße schon infektiös war. Dann ging natürlich die Angst um. Besonders natürlich bei den Großeltern (Alle weit über 60, teils 70 Jahre). Es wurde in den Folgetagen eifrig getestet und auf eigene Symptome geachtet. Ergebnis: Keiner hatte Symptome, keiner war positiv, keiner hat sich angesteckt. Achja, habe ich vergessen zu erwähnen, dass alle (!) Protagonisten (bis auf den Sohnemann selbstverständlich) geboostert waren? ;) Ein besseres Beispiel wie gut eine Impfung, insbesondere nach der Auffrischung, hilft gibt es nicht!

    chris

    Anderes Beispiel: Station aktuell Kohortenisoliert. 17 positive Patienten (von 28), alle geboostert, Kontakt ab Person 1 nur noch über FFP2. Auffrischung überwiegend im Januar und Februar. CT Werte teils bei 15 bis 18,6. Es macht in der KH Praxis quasi keinen Unterschied mehr ob geimpft oder nicht. Dazwischen rennen zwei unkooperative minderbegabte Patienten herum, hatten intensive Kontakte ohne Maske und halten keinen Abstand. Einer mit J&J geimpft, der andere gar nicht. Beide weiterhin (seit 22 Tagen) negativ.

    Wie du siehst, kann man es einfach nicht pauschal sagen.

    Das RKI hat nicht ohne Grund in einer der letzten Papiere den Schutz vor Ansteckung deutlich relativiert. Den Schutz vor schweren Verläufen natürlich nicht.

    Aktuell hospitalisiert sind in den somatischen Anhängsel der Klinik primär Zufallsbefunde, alte und weitestgehend Patienten die allesamt im Bereich 150 kg und höher liegen. So auch die Erfahrung in den umliegenden Kliniken.

    Im Übrigen wird jeder Kontroll-PCR als weiterer positiver Fall verbucht. Teils sind von der Klinikhygiene 4 Tests vorgeschrieben. Das treibt aktuell im Süden die Fallzahlen nochmals. Zahlreiche Einrichtungen für MmB und pflegebedürftige haben aktuell auch diese Probleme.

  • Wie oft denn noch? Wir haben doch gar keine Daten über den Immunitätsstatus, ob durch Impfung oder Infektion erzielt, der Bevölkerung. Dazu brauchen wir repräsentative Studien. Solange wir diese nicht haben, verbieten sich Grundrechtseingriffe auf Basis von bestenfalls Schätzungen ohnehin.

    Komischerweise haben die Modellrechnungen mit den zur Verfügung stehenden Daten immer ganz gut die Szenarien vorhergesagt. Zufall bei diesen "Schätzungen"? :schulterzuck:

    Nur weil die Datenlage nicht komplett ist muss sie nicht vollständig ohne Wert sein.

    Wir können uns gerne im Herbst 2022 nochmal an diese Diskussion erinnern. Wenn die Impflücke bei den Ü60ern (die laut Dir und Deinen Mitstreitern gar nicht bewiesen ist) im Herbst nicht größtenteils geschlossen ist, rauschen die Zahlen der Hospitalisierungen bei dieser Personengruppe nach oben. Wie weit sie nach oben rauschen liegt daran wie klein die Impflücke geworden ist. Leg`s Dir auf Wiedervorlage im November/Dezember ;)

    chris

  • Der nächste Schenkelklopfer, die Modellrechnungen haben gut gepasst :thumbsup:.

    Lassen wir es einfach. Du bist offensichtlich nicht an einem faktenorientierten Austausch interessiert. So macht das dann eben, zumindest für mich, keinen Sinn.

  • Der nächste Schenkelklopfer, die Modellrechnungen haben gut gepasst :thumbsup:.

    Du bist offensichtlich nicht an einem faktenorientierten Austausch interessiert. So macht das dann eben, zumindest für mich, keinen Sinn.

    Wenn Du Dir natürlich die Modellrechnungen rauspickst, die nichts mit der Realität zu tun haben (Lauterbachs Horrorzahlen vor einem Jahr als damals noch mahnender SPD-Gesundheitsexperte ist da so ein gutes Beispiel. Der hat sich einfach das Modell mit dem Worst-Case-Szenario rausgepickt und daraus ein dramatisches Bild gezeichnet), dann ist es in der Tat ein Schenkelklopfer.

    Aber fordere von mir nicht einen faktenorientierten Austausch ein, wenn Du selbst damit Deine Probleme hast!

    chris

  • Wenn Du Dir natürlich die Modellrechnungen rauspickst, die nichts mit der Realität zu tun haben (Lauterbachs Horrorzahlen vor einem Jahr als damals noch mahnender SPD-Gesundheitsexperte ist da so ein gutes Beispiel. Der hat sich einfach das Modell mit dem Worst-Case-Szenario rausgepickt und daraus ein dramatisches Bild gezeichnet), dann ist es in der Tat ein Schenkelklopfer.

    Aber fordere von mir nicht einen faktenorientierten Austausch ein, wenn Du selbst damit Deine Probleme hast!

    chris

    Also dass die letzten Modellrechnungen und Aussagen von KL nicht so ganz gepasst haben und sich zum Glück das ganze zum positiven seit Omikron gewandelt hat darf man schon anerkennen.

    Natürlich ist es ein Unterschied ob ich 2,5 oder 1,5Mio Ü60 ohne jedes G habe.

    Wenn die Modellrechnung von KL usw. passen und die Infektionsgefahr bei ungeimpfte um ein vielfaches höher ist, es war ja mal die Rede von Faktor 8 den hat man dann auf Faktor 4 runter getan wenn ich das richtig im Kopf habe.

    Dann müssen sich doch von den 2,5 Mio ungeimpften jede Woche rund 100 000 alleine mit dem hochansteckenden Omikron infizieren , bewusst oder unbewusst.

    Und zuvor wird es auch schon ein paar Hunderttausen erwischt haben.

  • Die Maskenpflicht ist doch nach wie vor mehr so ein Zeichen, ein Zeichen das die einen das zweifelhafte Gefühl von Unterdrückung und den anderen das zweifelhafte Gefühl von Sicherheit gibt.

    Ich hab's mal ausgebessert. Tendenzen bringen doch bei dem Thema nichts mehr. Entweder beide oder gar keinen.

    Es stört mich aber auch im Alltag bei derartiger Argumentation in ihrer Absolutheit immer, dass der unbeeinflussbare gewichtige Faktor Glück/Pech + völlig außer Acht gelassen wird.

    Vielleicht hat der eine n schönes saftiges Schweinenackensteak vom Discounter am Tag davor gegessen, und der andere nicht. Der menschliche Körper ist doch so komplex, da reagiert jeder immer anders.

  • Was ich schade finde... Dass man heute immernoch an Regelungen und Entscheidungen festhält, die mindestens seit Omikron nicht mehr gültig sind.

    Seit gestern gilt die Impfpflicht in Pflegeberufen, die spätestens seit Omikron jegliche Berechtigung verloren hat.

    Dir generelle Impfpflicht wird jetzt unter ähnlichen Umständen auf den Weg gebracht.

    Ich selbst bin jetzt nicht geboostert, aber Delta genesen. Ein Booster macht jetzt keinen Sinn, zumal mit Impfstoffen die nicht für die aktuellen Varianten wirken. Im Herbst entscheide ich neu, anhand der Gegebenheit und Einschätzung dann. Bis dahin halt maximal das 3. G

  • Seit gestern gilt die Impfpflicht in Pflegeberufen, die spätestens seit Omikron jegliche Berechtigung verloren hat.

    Nicht ohne Grund wurde gestern den Klinikverbänden kommuniziert, dass eine zweifache Genesung einer Grundimmunisierung gleichen wird. Man versucht so das Personal ohne Impfung im Betrieb zu halten, gibt ja zahlreiche Mitarbeiter mit Delta + Omikrongenesung. Leider noch nicht schriftlich über das RKI o.ä. kommuniziert.

  • Also dass die letzten Modellrechnungen und Aussagen von KL nicht so ganz gepasst haben und sich zum Glück das ganze zum positiven seit Omikron gewandelt hat darf man schon anerkennen.

    Lauterbach hat nie eine Modellrechnung selbst erstellt. Kann er auch nicht. Sein Fachgebiet liegt ganz woanders. Damit fängt Dein Irrglaube schon mal an. Er bedient sich an diesen Rechnungen (Meist des RKI) und stellt(e) oft die fiesesten Szenarien in den Raum. Ich heiße das auch nicht gut. Seitdem er Gesundheitsminister ist, hat er sowas auch gelassen, wohlwissend, welchen übertriebenen Unfug er da teilweise in der (gefühlten) Opposition abgelassen hat. Seriöse Wissenschaftler haben die Modelle realistischer an der aktuellen Szenerie angewandt und das waren allesamt nahezu Volltreffer. Sogar die Welle bei der plötzlich auftretenden Omikron-Variante konnte ziemlich exakt vorhergesagt werden. Inzidenzanstieg Anfang/Mitte Januar mit dem Peak Anfang März. Damals war die Untervariante BA.2 noch gar nicht bekannt.

    ich empfehle Dir dazu den Podcast von Prof. Brockmann (Podcast ist schon etwas älter / Spätsommer/Herbst 2021):

    https://www.ndr.de/media/16-Physi…udio974914.html

    Ab 27:20 wird Dir in rund fünf Minuten erklärt warum hierzulande Modellierer bei manchen Leuten unsinnigerweise "Schenkelklopfer" auslösen.

    chris

  • Leute, hier wird auf den Hinweis, dass nahezu alle Länder alle Maßnahmen auslaufen lassen oder bereits beendet haben, argumentiert, dass unsere Impfquote so viel schlechter sei.

    Das ist schlicht und ergreifend nicht wahr.

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…-daten-100.html

    Niederlande, alle Maßnahmen seit dieser Woche beendet, schlechter bei 2. Impfung und Booster

    Frankreich, alle Maßnahmen laufen aus, bei 2. Impfung 1,9% ("soooo viel") besser, aber weniger Booster

    Österreich, Maßnahmen beendet, schlechtere Impfquoten in 1., 2. und Booster Impfung

    Schweiz, Maßnahmen beendet, schlechtere Impfquote in 1., 2. und Booster Impfung

    Italien, tatsächlich-in allen Bereichen besser als wir

    Dänemark dito

    Spanien in 1. und 2. Impfung besser, aber weniger Booster

    Norwegen, weniger 2. Impfung, weniger Booster, weniger Maßnahmen (beendet)

    GB, schlechter in allen Bereichen, Maßnahmen schon längst beendet

    Tschechien, in allen Bereichen schlechter, Maßnahmen Fehlanzeige

    Und so kann man weitermachen. Eine "Ende der Maßnahmen" bedeutet doch nicht, dass jeder, in Eigenverantwortung für sich, weiter Maßnahmen durchführen kann, niemand wird gezwungen, die Masken abzulegen, Abstand zu halten, Menschenmengen zu meiden, auf Feiern zu verzichten, ect. :schulterzuck:

  • Lauterbach hat nie eine Modellrechnung selbst erstellt. Kann er auch nicht.

    https://amp.focus.de/gesundheit/new…d_51509688.html

    „Ich habe mal ausgerechnet, wie viele Menschen derzeit mit der Strategie Israelssterben würden, wenn wir ähnlich vorgehen würden. Dann kommt man auf eine Quote von vielleicht 400, 500 Menschen, die in Deutschland sterben würden, wenn wir diese Öffnungen so machen würden. Bei uns sterben aber derzeit zwischen 100 und 150 Menschen am Tag – immer noch zu viel“, sagte der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im ZDF. Und präsentierte damit die Erklärung, warum es aus seiner Sicht für Lockerungen in Deutschland nun noch zu früh sei.

    Wie immer, knapp daneben…

    Ab 27:20 wird Dir in rund fünf Minuten erklärt warum hierzulande Modellierer bei manchen Leuten unsinnigerweise "Schenkelklopfer" auslösen.

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    Ein echter Volltreffer

  • Vielen Dank für den Beistand ich war gestern zu müde.....

  • Das müssen alles Fake News sein, wenn im Fernsehen kommt dass die Politiker sagen dass man die Maßnahmen nicht wie in anderen Ländern auslaufen lassen kann, weil die Impfquote so schlecht sei, dann ist das so.

    Vermutlich sucht man jetzt schon händeringend wieder irgendwelche neuen Werte, die woander viel besser sind. :rofl:

  • Leute, hier wird auf den Hinweis, dass nahezu alle Länder alle Maßnahmen auslaufen lassen oder bereits beendet haben, argumentiert, dass unsere Impfquote so viel schlechter sei.

    Das ist schlicht und ergreifend nicht wahr.

    Argumentiert wird von Seiten der Politik nicht mit einer schlechteren Impfquote im allgemeinen, sondern mit einer bei den Menschen ab 60+ bzw. jene die für schwere Verläufe mehr gefährdet sind.

    Du müsstest dir also die Impfquoten nach Altersstruktur ansehen. Denn die Behauptung ist, in Deutschland gäbe es zu viele in höherem Alter die ungeimpft sind.

    Da diese aber eh nicht mehr erreicht werden sollten wir aufmachen. Und sollte eine Überlastung der Krankenhäuser drohen, müssen ungeimpfte eben auf freie Betten warten. Selbst gewähltes Schicksal.

  • Es sieht aus als wäre ein wichtiger Aspekt das man sich hierzulande zu sehr in den Panikmodus und Alternativlosigkeiten der eigenen Herangehensweise verstrickt hat.

    Da fällt es nun offensichtlich umso schwerer einen gesichtsbewahrenden Ausweg zu finden als anderswo.

  • Hat der Herr Lauterbach "nachgerechnet"? Nett :rofl:

    Das ist für einen Modellierer, wie wenn ein Mathematiker einen Graphen "malt"

    Und wenn Du schon einen Absatz aus diesem Artikel heraus zitierst, dann möchte ich noch folgenden mit anhängen:

    "Welche Rechnung der Warnung von 400 bis 500 Toten täglich zugrunde liegt, ist offen. Eine Rückfrage der „Welt“ und ZDFheute hierzu beantwortete das Gesundheitsministerium bis Mittwoch nicht. Es bleibt also unklar, wie Karl Lauterbach gerechnet hat oder ob es sich um eine Schätzung handelt."

    Der klassische Lauterbach eben.

    Dazu überliest Du gerne das Wörtchen "Wenn". Ist aber ein entscheidender Baustein in Modellrechnungen. Die Grundlage dafür lernt man übrigens in der 7./8. Klasse schon. Geraden in ein Koordinatensystem zu konstruieren (Oder auch "malen". Würde das Wort gegenüber einem Mathematiker nicht in den Mund nehmen. Manche reagieren da etwas allergisch drauf) sollte Dir noch geläufig sein.

    Btw heutige Todesfälle laut RKI: 226. Letzte Woche lag ich tägliche Todesrate im Schnitt bei rund 300. Und wir haben noch nicht in dem Maße geöffnet, wie es Lauterbach "befürchtet" hat.... So viel zu "knapp daneben"...

    Abschließend dazu ein von mir gerne verwendetes Zitat, das wieder mal wie die Faust aufs Auge passt: "There`s no glory in prevention". Traurig, aber wahr.

    chris