Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Heute der Allzeithöchststand der Inzidenz in D erreicht, zum ersten mal reißt man die 300er Marke. In den Morgennachrichten habe ich Wieler vom RKI gehört, der meinte wenn es so weitergeht stehen wir anfang Dezember (in 2 Wochen) flächendeckend vor vollen Intensivstationen und die Triage droht.

    Da macht man sich schon Sorgen wieso wir im internationalen Vergleich anscheinend so schlecht da stehen.

    Ein Blick auf die Insel sagt mir die haben seit 5 Monaten solche Inzidenzen, teils bis zu knapp 500 komischerweise gehts dann immer wieder runter mit den Zahlen.

    Das viel kritisierte Schweden hat akutell eine Inzidenz von 53.

    Impfquote ist absolut vergleichbar mit D

    https://www.corona-in-zahlen.de/

  • Das ist auch das was mich wundert. Die Inzidenz in Großbritannien ist seit Monaten höher als bei uns jetzt und da scheint es trotzdem irgendwie zu funktionieren.

    Zum Thema Pflegenotstand/ Impfpflicht. Ich bin für eine Impfpflicht, aber wenn dann nur eine generelle!

    Der Kollaps in der Pflege bei einer Impfpflicht nur in bestimmten Bereichen wäre vorprogrammiert.

    Ich arbeite seit 20Jahren in der Pflege (Behindertenbereich). Es ist abenteuerlich! Bereits vor Corona ist auf 3Fachkrafstellen ca 1Bewerbung eingegangen. Und jetzt wird man seitens der Politik und der Behörden nicht unterstützt sondern täglich neue Regeln aufgestellt die zu unendlich mehr Bürokratie führen. Beispiel: Ich war mit meiner Gruppe am Freitag komplett bei der 3.Impfung (obwohl alle unter 50 und ohne körperliche Vorerkrankung). Zum Dank kommt Nachmittag die Anordnung vom Landratsamt: Neue Testanordung: Alle ungeimpft testen täglich, geimpfte 2x wöchentlich und ganz neu wir müssen alle BW 3x wöchentlich testen. Das ganze natürlich ab sofort. Bedeutet zur Arbeit von bisher: Tests organisieren, durchführen, dokumentieren, Doku an medizinischen Dienst schicken, der kontrolliert und ordnet und der schickt sie ans Amt weiter....

    Dazu gestern Abend Anruf, alle (egal ob frei, Urlaub oder sonst was) heute 8:30 in die Einrichtung kommen. PCR Test vom Landratsamt.

    Hab mein freies We. quasi am Telefon verbracht.

    Ja was glaubt ihr wer da noch arbeiten will?

    Und wenn nur 20.000 wegen der Impfpflicht aufhören, es wäre nicht mehr zu stemmen.

    Im übrigen, bei uns in der Einrichtung gab es in den letzten 2Wochen ca 50positive Fälle. Davon 45 Impfdurchbrüche. Kein einziger schwerer Verlauf.

  • Genau das ist Deutschland. Und dann wird ständig die Polarisierung zwischen "Geimpft" und "Ungeimpft" angeheizt. Aber die eigentlichen, grundlegenden Probleme liegen halt ganz wo anders.

  • Naja man wusste es spätestens seit August, jetzt ist Mitte November. Ein Zeitraum in dem ich einem Gesundheitsminister etc zutrauen dürfe etwas mehr auf die Reihe zu bekommen in Sachen Auffrischungsimpfungen. Ein Blick nach Israel wär auch minimalst hilfreich gewesen ;)

    Aber wie nahezu immer seit fast zwei Jahren: gehandelt wird wenn der Patient schon unter Wasser ist und dann sachte gesagt auch nicht immer ganz logisch

    Ja, vielleicht hätte man früher mit dem Boostern beginnen sollen. Aber selbst da waren sich Experten bis vor wenigen noch uneinig über die Vorgehensweise. Boostern ja? Wenn, ja, ab welchem Alter? 60? 70? 80? Macht es überhaupt Sinn U60-Menschen zum Boostern zu bewegen? usw.... Dazu die Impffaulheit in der Gesellschaft. Das ist letztlich der Knackpunkt an der ganzen Problematik. Was derzeit auch eindrucksvoll die Impfkarte und die Inzidenzkarte Deutschlands aufzeigt. Bundesländer mit einer Impfquote von größtenteils über 70% oder knapp darunter haben relativ (!) niedrige Inzidenzen. Bundesländer mit weit unter 70% Impfquote haben dagegen hohe Inzidenzen.

    https://experience.arcgis.com/experience/478…23b17327b2bf1d4

    https://impfdashboard.de/

    Ich denke besser kann man derzeit nicht veranschaulichen wie gut zumindest eine zweifache Impfung hilft.

    Ich frage mich dann immer bei aller Kritik an die Politik, was wäre die Alternative gewesen? (Teil-)Lockdown? Wieder Staatshilfen für ausfallende Einnahmen? Spielbetrieb in diversen Ligen wären eingestellt oder eingeschränkt durchgezogen worden? Wieder Distanz- / Wechselunterricht? Den Aufschrei in der Bevölkerung hätte ich nicht hören wollen. Ich vermeide in dieser Diskussion bewusst die "Schuldfrage" (Das nehmen eher ganz schnell die Impfskeptiker in den Mund). Aber die Verantwortung für diesen Zustand muss leider unsere Gesellschaft auch zu einem gewissen Teil mittragen. Die Politik kann hier auch nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten Regeln aufstellen. Wenn dabei selbst ein Karl Lauterbach sagt, dass es keinen weiteren Lockdown für alle geben wird (Muss man sich mal vorstellen. Das sagt ein Karl Lauterbach!!), dann sieht man wie sehr einem auf juristischer Ebene schon die Hände gebunden sind.

    chris

  • Besser kann man es nicht sagen! Die Impfpflicht muss kommen. Besser heute als morgen. Dann wären wir an Weihnachten endlich mit dem gröbsten durch!

  • Besser kann man es nicht sagen! Die Impfpflicht muss kommen. Besser heute als morgen. Dann wären wir an Weihnachten endlich mit dem gröbsten durch!

    Bin ich sofort bei dir. Aber wie schon öfters gesagt, ich traus unseren Politikern mit Sicherheit NICHT zu diese Impfpflicht auf juristisch eiwandfreie Füße zu stellen, geschweige denn die Verstöße dagegen entsprechend zu sanktionieren dass sie auch tatsächlich abschreckende Wirkung haben. Und das nächste Problem dabei ist einfach: Wer soll das alles kontrollieren?

  • ab ja in NY auch die Panikmache der Weltuntergang der Polizei- und Feuerwehrgewerkschaften (wegen dem Anteil an Ungeimpften) bei Einführung der Impfpflicht dort.

    Nahezu 80.000 Krankenpfleger, welche nur durch Unterstützung aus dem militärischen Sanitätsbereich halbwegs kompensiert werden konnten? Vielleicht kein Weltuntergang aber mittelfristig ein riesen Problem. Analog dazu massive Probleme im englischen Pflegeheim Bereich, Lösung offen...

  • Bin ich sofort bei dir. Aber wie schon öfters gesagt, ich traus unseren Politikern mit Sicherheit NICHT zu diese Impfpflicht auf juristisch eiwandfreie Füße zu stellen, geschweige denn die Verstöße dagegen entsprechend zu sanktionieren dass sie auch tatsächlich abschreckende Wirkung haben. Und das nächste Problem dabei ist einfach: Wer soll das alles kontrollieren?

    Es gibt Dinge wie den Rundfunkbeitrag, den man organisiert bekommt. Warum sollte man es mit der Impfung nicht hinbekommen?

    Jeder Ungeimpfte bekommt ein Anschreiben mit Termin. Wer geimpft ist, kann über die Krankenkasse ermittelt werden. Nichterscheinen kostet 1000 €, man ist von der Arbeit und allen Terminen freigestellt, ähnlich wie bei einer Gerichtsverhandlung.

    So oder so ähnlich kann es doch funktionieren, oder?

  • Da macht man sich schon Sorgen wieso wir im internationalen Vergleich anscheinend so schlecht da stehen.

    Ein Blick auf die Insel sagt mir die haben seit 5 Monaten solche Inzidenzen, teils bis zu knapp 500 komischerweise gehts dann immer wieder runter mit den Zahlen.

    Da interessiert die Anzahl der Toten aber die Politik und die Presse nicht. Die hatten seit August doppelt so viele tägliche Tote wie wir bei ca. 25% weniger Bevölkerung. Mit dem Anstieg zuletzt bei uns kommen wir langsam in gleich hohe Regionen pro Tag.

    Klar kann man mit solchen oder noch höheren Inzidenzzahlen leben, man muss dann "nur" an anderer Stelle wegschauen.

  • Es gibt Dinge wie den Rundfunkbeitrag, den man organisiert bekommt. Warum sollte man es mit der Impfung nicht hinbekommen?

    Jeder Ungeimpfte bekommt ein Anschreiben mit Termin. Wer geimpft ist, kann über die Krankenkasse ermittelt werden. Nichterscheinen kostet 1000 €, man ist von der Arbeit und allen Terminen freigestellt, ähnlich wie bei einer Gerichtsverhandlung.

    So oder so ähnlich kann es doch funktionieren, oder?

    Ich meinte nicht in erster Linie den organisatorischen Aspekt. Der sollte tatsächlich hinzukriegen sein. Vielmehr geht es mir um das juristische Fundament einer solchen Impfpflicht, die dann auch den zu erwatenden Klagen gegen eine Solche standhält.

  • Ich meinte nicht in erster Linie den organisatorischen Aspekt. Der sollte tatsächlich hinzukriegen sein. Vielmehr geht es mir um das juristische Fundament einer solchen Impfpflicht, die dann auch den zu erwatenden Klagen gegen eine Solche standhält.

    Hätten wir in der BRD noch nie eine Impfpflicht gehabt, würde ich das direkt verstehen.

    Für mich ist das eher ein Versteckspiel der Politik nicht mit ihrem Wort brechen zu müssen. Allein die Impfpflicht in den Raum zu stellen, die zu diskutieren und anzukündigen das ernsthaft zu prüfen sendet ein Signal.

  • Es gibt Dinge wie den Rundfunkbeitrag, den man organisiert bekommt. Warum sollte man es mit der Impfung nicht hinbekommen?

    Jeder Ungeimpfte bekommt ein Anschreiben mit Termin. Wer geimpft ist, kann über die Krankenkasse ermittelt werden. Nichterscheinen kostet 1000 €, man ist von der Arbeit und allen Terminen freigestellt, ähnlich wie bei einer Gerichtsverhandlung.

    So oder so ähnlich kann es doch funktionieren, oder?

    Letzterer Teil ist Organisation, da sehe ich keine wirklichen un-

    überwindbaren Hürden.

    Juristisch wirds da enger fürchte ich. Ich versteh deinen Grund-

    ansatz, aber ob das mit einer Impfung "genauso leicht ist" wie

    mit einem Rundfunkbeitrag?

  • Vielmehr geht es mir um das juristische Fundament einer solchen Impfpflicht

    Wenn bis heute die finale Entscheidung bzgl. Masernimpfpflicht noch immer vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig ist, kannst du hier mit einer Entscheidung 2028 :prost:

  • Wenn bis heute die finale Entscheidung bzgl. Masernimpfpflicht noch immer vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig ist, kannst du hier mit einer Entscheidung 2028 :prost:

    Das ist nicht die einzige Impfpflicht in der Geschichte der BRD. Von mir aus soll die Coronaimpfpflicht dann im Jahr 2028 final entschieden werden. Besser als bis 2028 zu warten und von Welle 37 und der 22. Mutation überrascht zu werden.

  • Letzterer Teil ist Organisation, da sehe ich keine wirklichen un-

    überwindbaren Hürden.

    Juristisch wirds da enger fürchte ich. Ich versteh deinen Grund-

    ansatz, aber ob das mit einer Impfung "genauso leicht ist" wie

    mit einem Rundfunkbeitrag?

    Es geht doch um jedes Prozent! Es geht nicht mal um 100% ALLE, die wird man niemals impfen können, sondern um wirklich jeden Bürger. Wenn man durch diese Art Anschreiben schnellstmöglich zusätzliche 10 % zur Impfung verhilft, wäre das eine Welt!

  • Es geht doch um jedes Prozent! Es geht nicht mal um 100% ALLE, die wird man niemals impfen können, sondern um wirklich jeden Bürger. Wenn man durch diese Art Anschreiben schnellstmöglich zusätzliche 10 % zur Impfung verhilft, wäre das eine Welt!

    Ich seh halt prinzipiell das Problem, dass man meiner Meinung nach nicht wirklich abschätzen kann, welchen Prozentsatz an Menschen du jetzt, mit dem "G-Gestopsel, einfach nicht erreichen wirst, egal welche Maßnahmen man noch ergeiffen wird (abgesehen von einer generellen Impfpflicht mit wirklich abschrekenden Sakntionen bei Verstößen). Ich frag mich ob es 10%, 20% oder gar die jetzt noch fehlenden knapp 30% sind die du halt einfach so nicht erreichen wirst.

  • Meine Ex ist absolute Impfgegnerin, schon vor Corona. Glaub mir, die finden Wege auch das zu umgehen. Ich musste unglaubliche Kämpfe durch stehen nur um unserer Tochter die MMR-Impfung verpassen zu lassen. Vollkommen verrückt.