Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Das Problem ist halt, dass Intensiv-Kräfte fehlen und die kannst du nicht aus dem Hut zaubern ... eher werden es Woche für Woche weniger, weil sie einfach nicht mehr wollen oder können.

    Derzeit liegen noch verhältnismäßig viele Patienten von "normalen" OPs auf Intensiv, weil alles im letzten Winter Verschobene nun im Herbst operiert/nachgeholt wird/wurde.

    Ich fürchte nun werden wieder flächendeckend aufschiebbare OPs verschoben.... und das müsste nicht sein.

  • Äh, ich sage auch nicht dass man Risikogruppen auf die Intensivstation schicken soll. Aber sie könnten Aufgaben von "jüngeren" Kollegen übernehmen und so Kapazitäten schaffen.

    Im Grundsatz ein guter Gedanke, aber wie mach ich

    aus dem „Pfleger auf Normalstation“, dessen Aufga-

    ben jetzt zB ein reaktivierter Pfleger übernimmt, auf

    die Schnelle einen „Intensivpfleger“? In der Theorie

    hübsch, aber in der Praxis unrealistisch

  • Äh, ich sage auch nicht dass man Risikogruppen auf die Intensivstation schicken soll. Aber sie könnten Aufgaben von "jüngeren" Kollegen übernehmen und so Kapazitäten schaffen.

    Und das Argument mit "zu teuer" zählt meiner Meinung nach auch nicht wirklich. Wenn in der Sitution Geld ein Problem sein sollte, dann läuft wirklich was schief. Für andere Absurditäten ist im Normalfall immer genügend Geld vorhanden.

    Verstehe Deine Argumentation schon.

    Das mit Dem 65+ war ja nur ein Beispiel. Da hängt ja mehr damit zusammen, jetzt nicht nur das Einzelbeispiel betrachtet. „Ersatz/Reservepersonal“ sitzt ja nicht auf Standby herum - mittlerweile läuft das Leben weitgehend normal - die arbeiten ja wieder in den Bereichen in die sie aus ihren früheren medizinischen Berufen „geflohen“ sind. Ist ja nicht mehr halb Deutschland in Coronaauszeit. Und „Ruhestandspersonal“ taugt in vorhandener Anzahl sich noch zum teilweise Lückenstopfen und zum Entlasten bestehender Kapazitäten aber nicht zum Aufbau neuer.

    Stillgelegte Krankenhäuser wieder in Betrieb zu nehmen ist von den Kosten her im Vergleich zu Coronakosten sicher nicht teuer, am im gesamten betrachtet vielleicht dann schon. Diese Bauten stehen ja nicht da und man muss nur aufschließen, Licht und Heizung anknipsen und Betten und ein bisschen Ausrüstung reinpacken. Die müssen ja erst einmal wieder in einen Krankenhaus fähigen Zustand gebracht werden, evtl. sogar zukünftige Nutzung wieder zurückgebeugt werden womit sie dann nachfolgende Planungen auch verschieben, was dann wirklich kosten wird. Womöglich sogar verschobener Abriss und Neuverbauung. Und da ist garantiert noch ein größerer Rattenschwanz an Maßnahmen und Kosten im Orbit bevor der erste Patient einzieht kann.

    Das alles dann als Vorbereitung für einen „Fall der Fälle“ der vielleicht kommen könnte, denn das alles muss ja schon VOR dem Ernstfall geschehen und nicht erst wenn die Patienten schon vor der Türe stehen. Da sind wir dann auch schon schnell bei zu teuer

  • Wenn man den Verhandlungsführern in den aktuellen TVL Verhandlungen glauben schenkt, ist Corona nur eine temporäre Belastung und daher müsse man gesondert auch gar nicht für die Gesundheitsberufe verhandeln. Die Notwendigkeit ist noch immer nicht klar, auch ein Spahn lebt hier in einer falschen Realität. Beruflich bedingt meine ich, dass ich zumindest im süddeutschen Raum ausreichend vernetzt bin um die Lage halbwegs beurteilen zu können. Beispiel RV, Kapazität im Verbund für 70 Intensivbetten, bespielt werden zwischen 10 und 20 Prozent, manchmal etwas mehr. Wenn mir an der Intensivpflege etwas liegt, dann tue ich was dafür. Einzelne Klinikchefs agieren zudem noch zum Nachteil der verbliebenen, von Wertschätzung ganz zu schweigen.

    Kommt nun eine Impfpflicht, dann wird das die Lage temporär weiter verschlimmern. Nicht auf Intensiv aber im Pflegeheim. Wenn man sich anschaut, wer da nicht geimpft ist, dann ändert das nicht viel außer die Abwanderung zu forcieren. 400.000 Pflegekräfte EU weit, waren seit Pandemiebeginn wohl noch nicht genug. Anstatt endlich parallel zur Impfung auch Prophylaxeprotokolle in der EU massiv zu bewerben, wirkt alles weiter recht planlos und offensichtlich mit wenig Erfolg gekrönt.

  • Letzten Endes sind doch Politiker Volksvertreter. Wenn doch gefühlt jedem Hans Wurscht Corona während dem Sommer egal ist, warum sollten die Politiker dann nicht dem Volkswillen folgen? Sie setzen doch gewissermaßen nur den Wählerwunsch um. Und ganz ehrlich, wem hätte man denn härtere Regeln noch im Sommer verkaufen können? Du musst ja auch aufpassen, dass dir der ganze Laden nicht um die Ohren fliegt und deine Maßnahmen auch noch Gehör finden.

    Es geht ja weniger um den Sommer als um die letzten ein bis zwei Monate.

    Aber da hatte auch die BTW einen gewissen Einfluß, und hat es jetzt auch, wenn man sich so das Agieren und die Ankündigungen der Noch-Regierung und der möglichen Ampel so ansieht.

  • Derzeit liegen noch verhältnismäßig viele Patienten von "normalen" OPs auf Intensiv, weil alles im letzten Winter Verschobene nun im Herbst operiert/nachgeholt wird/wurde.


    Ich fürchte nun werden wieder flächendeckend aufschiebbare OPs verschoben.... und das müsste nicht sein.

    Da bin ich auch gespannt, ich habe letzte Woche einen OP-Termin bekommen, da der Andrang aktuell so hoch ist 6 Wochen Wartezeit, also Dezember, ob der Termin noch stattfindet.....

    Das war schon im August mein Gedanke, als es noch hieß, wir versuchen es bis zum Jahresende konversativ, dass hätte dann im Zweifel OP im Januar oder Februar bedeutet, da habe ich mir auch schon gedacht "Ob sie da nicht schon wieder OPs verschieben müssen....."

    Außerdem wäre es in August und September einfacher gewesen mit Krücken zu Laufen als im Winter bei evtl, Schnee, Matsch und Eis........... :wacko:

  • Im Grundsatz ein guter Gedanke, aber wie mach ich

    aus dem „Pfleger auf Normalstation“, dessen Aufga-

    ben jetzt zB ein reaktivierter Pfleger übernimmt, auf

    die Schnelle einen „Intensivpfleger“? In der Theorie

    hübsch, aber in der Praxis unrealistisch

    2 Jahre hat aber nicht wirklich was mit "auf die Schnelle" zu tun. Wenn man zu Anfang, oder nach dem ersten halben Jahr, oder noch paar Monate später gewollt hätte ... wenigstens mal anfangen was der signifikanten Ursachen zu ändern ... aber ...

  • Ich bin mal gespannt, ob es heute Abend von der Einsatzleitung der Polizei Leipzig in den Nachrichten wieder heißt, dass sie von den Querdenkern, Reichsbürgern und Neonazis "völlig überrascht" wurden.......

    (Es gibt dort heute einen entsprechenden Aufmarsch, vor einem Jahr wurde dort ja die Polizei von diesem gewaltbereiten Packt überrannt)

  • 2 Jahre hat aber nicht wirklich was mit "auf die Schnelle" zu tun. Wenn man zu Anfang, oder nach dem ersten halben Jahr, oder noch paar Monate später gewollt hätte ... wenigstens mal anfangen was der signifikanten Ursachen zu ändern ... aber ...

    Wozu denn, letzten Sommer war doch eigentlich schon alles vorbei, und diesen Sommer doch auch.

    Und wenn man doch wirklich gewollt hätte, wäre das in rund 15 Monaten wirklich möglich gewesen?

    Gerade mit der Belastung im letzten Winter?

  • Man fängt in vielen dieser sehr relevanten Bereichen die ganze Zeit nicht mal richtig an. Keiner sagt das alles voll gelöst wäre, aber besser als der Status jetzt wäre ganz sicher möglich, wenn man denn richtig wollte ...aber ...

  • Man fängt in vielen dieser sehr relevanten Bereichen die ganze Zeit nicht mal richtig an. Keiner sagt das alles voll gelöst wäre, aber besser als der Status jetzt wäre ganz sicher möglich, wenn man denn richtig wollte ...aber ...

    Gesellschaft:

    „Es kann doch nicht sein, dass in 1,5 Jahren Pande-

    mie in Sachen Personal - Bezahlung und Anzahl -

    so überhaupt nix passiert“

    Politik:

    „Wir sehen uns gezwungen, die Beiträge zur gesetz-

    lichen Krankenversicherung um 0,5% zu erhöhen,

    um zukünftig besser für solche Pandemien gerüstet

    zu sein“

    Gesellschaft:

    „Nenene, nicht über meinen Geldbeutel…“

    :schulterzuck:

  • Man fängt in vielen dieser sehr relevanten Bereichen die ganze Zeit nicht mal richtig an. Keiner sagt das alles voll gelöst wäre, aber besser als der Status jetzt wäre ganz sicher möglich, wenn man denn richtig wollte ...aber ...

    Dem kann und will ich dir nicht widersprechen.

    Krankenhäuser sind aber (meistens) private Wirtschaftsunternehmen, da steht der Profit im Vordergrund.

    Und da sind (Intensiv-)Pflegerkräfte "auf Halde" einfach unnötige Kosten, die nur den Gewinn schmälern.

  • Wenn man will gibts immer Lösungen, wenn man nicht will gibts immer Argumente. Ist immer das gleiche Spielchen.

    Man könnte auch übersetzen, es ist soviel Geld da für irgendwelche ... und für anderes dann seltsamerweise nicht.

  • Dem kann und will ich dir nicht widersprechen.

    Krankenhäuser sind aber (meistens) private Wirtschaftsunternehmen, da steht der Profit im Vordergrund.

    Und da sind (Intensiv-)Pflegerkräfte "auf Halde" einfach unnötige Kosten, die nur den Gewinn schmälern.

    Und schon kommt man an einen Kern dieses Themas ran. Grundsatzfehler :/ wenn es mehr ums Geld als um Personen/Volk geht?

    Milliardenkonzerne konnte man daneben aber immer pudern.

  • Im letzten Winter wurde meines Wissens der Patientenschlüssel im KH der "Notwendigkeit" angepasst, was nun wieder auf "normal" gestellt wurde.

    Das ist wohl der "einfachste" Weg zu mehr belegbaren Betten, aber der Weg auf "Kosten" der Pfleger und Pflegerinnen.

  • Wenn man will gibts immer Lösungen, wenn man nicht will gibts immer Argumente. Ist immer das gleiche Spielchen.

    Man könnte auch übersetzen, es ist soviel Geld da für irgendwelche ... und für anderes dann seltsamerweise nicht.

    Wie war die kürzlich erfolgte Veröffentlichung? 150 Milliarden Subventionen für die Automobilindustrie.... ? Ich glaube, würde man wollen, könnte man, Stichwort sinnvolle Umverteilung. Und wenn die Pflegeversicherung zusätzlich 1 % teurer wird, dann dürfte jeder der einmal Leistungsempfänger wird (was spätestens bei einem Unfall oder im Alter recht sicher ist), davon profitieren. Diesen Preis muss man einfach zu zahlen bereit sein. Alternativ gehen hier im Süden weiterhin viele guten Leute in Richtung Schweiz, Österreich oder Schottland. Die Uniklinik Gießen zahlt 5000 € Antrittsprämie, ein Lokales KH 1000 - 2000 €. Selbst das hat keinen nachhaltigen Erfolg. Bis 2030 sind 500.000 Pflegekräfte als fehlend vorhergesagt. Man könnte... man muss wollen. Hinterher ist das Gschrei groß und nicht mehr korrigierbar.