Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Wenn ich die Belegung der Intensivstationen bei uns sehe, dann sind neben einschränkenden Massnahmen für alle (FFP2 statt OP, Abstand etc.) wohl Einschränkungen für Ungeimpfte zu erwarten ((Ausweitung 2G) und teilweise ja ab 01.11. in Kraft.

  • Bitte nicht übertreiben. Die Lage ist ernst, aber besser unter Kontrolle als in letzten Jahr. Bedingt durch die Impfungen ist eine Inzidenz von 100 nicht mal annähernd so schlimm, wie 80 vor einem Jahr. Es erwischt jetzt v.a. diejenigen, die keine Impfung wollten. Bei Geimpften ist die Inzidenz und vor allem die Hospitalisierung deutlich niedriger.

    Wenn man so "vorsichtig " sein wollte wie damals, dann hieße das: sofortiger Lockdown.

    Was das für den Sport ( v.a. den Nachwuchsbereich) bedeutet, will ich mir nicht vorstellen. 2 Jahre kein ernsthaftes Hockey wäre eine komplett verlorene Generation. Ausser den Standorten, die halt mir ihrer Kommune was dealen können und trotzdem trainieren dürfen (WSW und DD letztes Jahr z.B.)

    Unter Kontrolle ist gar nichts. Im Grunde ist es noch das gleiche Stochern im Trüben wie über die ganze Corona Saison hinweg.

    Die Infektionswege und und die Ausbreitung sind genauso wenig überschaubar und einzufangen wie gehabt.

    Der Unterschied zur letzten Welle besteht lediglich in einem viel besseren - eigentlich in dem - Impfstaus den wir aktuell haben und dass die Impfungen Wirkung zeigen, sprich, dass wir gegen das Virus animpfen können, aber immer nur unter der Voraussetzung, dass der Impfstoff Wirkung zeigt - opb es jetzt einen dreifach Booster oder XXX-Booster braucht.

    Der weitere Unterschied besteht darin, dass sich keiner mehr traut wirkliche Maßnahmen gegen das Virus, sprich Infektionen, zu treffen und alles auf die Hoffnung baut "wird schon gut gehen" Und bevor jetzt welche vor ihren Bildschirm der Blutdruck zu den Ohren raus schießt: nein, ich meine keine Lockauts oder -dauns!! Es würde schon reichen nicht gross über Ende der Pandemie und Freiheitstagen zu fabulieren, sondern gezielt an Maßnahmen gegen Infektionsketten zu drehen, die die Infektionszahlen reduzieren helfen, z.B. dann müssen eben auch Bereich erklärt werden, wo auch Geimpfte Tests benötigen oder wo ab einer gewissen Infektionszahl generell getestet wird um Infektionsketten aufzudecken und Infekltionsschwerpunkte deutlicher sichtbar zu machen. Im Moment verlässt sich doch fast jeder nur auf die "neuen" Zahlen für Maßnahmen und fühlt grosse Sicherheit, ohne zu wissen ob und wie diese Maßnahmen dann greifen, wenn sie mal zum Zug kommen - vor allem in einem sich derzeit abzeichnenden schnellen Ansteigen der Infektionen.

    Wenn ich die derzeit steigenden Zahlen und den Verlauf anschaue und mit denen vor etwa einem Jahr vergleiche (oder auch der letzten Welle) dann werden wir vor Weihnachten noch gewaltige Probleme bekommen, trotz des geimpften Teils der Bevölkerung. Auch wenn das Virus im Bereich der Geimpften sich nicht so ausbreiten kann wie früher ohne Impfungen, steigt mit der Zahl der Infektionen (= Ausbreitung des Virus) auch die Zahl der Impfdurchbrüche, dazu dann noch Ausbreitung unter dem Bereich der Ungeimpften. Ich gehe für mich davon aus, dass die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung eine enorme Dunkelziffer hat und damit die Chance mit dem Virus in Berührung zu kommen steigt, was dann wieder zu einer Erhöhung der Infektionszahlen führt = der ganz normale (exponentielle) bekannte Infektionskreislauf. Wir verhalten uns derzeit (Achtung Vergleich aus dem Bereich Autofahren) wie der Autofahrer, der Winterreifen aufzieht damit er im Winter schneller fahren kann. Ich sehe das eher wie jemand der oben auf der Welle treibt, gerade noch mit dem Kopf rausschaut und sagt: "da ist keine Welle, ich sehe keine".

    Anders ausgedrückt: können wir es uns schon leisten, das Virus in der Bevölkerung laufen zu lassen und auf diese Art der Bevölkerung den "kostenlosen" Booster zu verpassen und die Ungeimpften damit "Zwangszuimpfen" ?

  • Ach ja zur Dunkelziffer, klar die ist riesig.

    Möchte nicht wissen wieviele erste Kontaktpersonen völlig ungetestet rum laufen und das Virus weitergeben.

    ich würde das schon gerne wissen ............................

    aber wir wissen so vieles nicht, von dem wir sogar glauben es zu wissen

  • Zahlen vom RKI

    Von Februar bis Mitte Oktober kam es bei den 55 Mio. Geimpften zu insgesamt 117763 Impfdurchbrüchen mit Symptomen, wovon 1076 verstarben, 782 davon waren über 80.

    Von mir mal in Prozente umgerechnet.

    Die Chance, trotz Impfung symptomatisch zu Erkranken lag in diesem Zeitraum bei 0,2 %, die Chance mit unter 80 daran zu versterben lag bei 0,00053% (ich weiss, das ist sehr vereinfacht gerechnet, da nicht alle 55 Mio. den kompletten Zeitraum geimpft waren)

    https://www.t-online.de/nachrichten/pa…-betroffen.html

    Genau nachzulesen im RKI-Wochenbericht ab Seite 21.

    https://www.rki.de/DE/Content/Inf…hte/Gesamt.html

    Es gab und wird auch weiter leider Impfdurchbrüche geben. Aber mangelnde Wirkung der Impfung können die Impfskeptiker von ihrer Argumentationsliste streichen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sehmax (1. November 2021 um 12:17)

  • Lass einfach nur die vermeintlich große Zahl von 117763 Durchbrüchen stehen und verschweig die 55mio Geimpften, schon hast du, womit die Skeptiker rechnen ;)

  • Wenn die 117763 sich nicht hätten impfen lassen, hätten wir 117763 Impfdurchbrüche weniger. Das beweist, wie gefährlich Impfungen sind.

    Ich fände so eine Argumentation schon schlüssig, wenn ich daran glauben will.

  • Der Vollständigkeit halber sollte man aber auch erwähnen, dass nicht alle Ungeimpften erkrankt oder hospitalisiert oder verstorben sind. Nur wenn man diese Quoten daneben legt, ist die Aussage, dass Impfungen helfen sinnvoll. Die Zahlen dürften aber trotzdem höher sein. Wenn ich mich recht erinnere, lag die Sterblichkeit der symptomatisch Erkrankten ohne Impfung beim Wildtyp bei rund 3%. Aber nagel mich nicht drauf fest

  • Der Vollständigkeit halber sollte man aber auch erwähnen, dass nicht alle Ungeimpften erkrankt oder hospitalisiert oder verstorben sind. Nur wenn man diese Quoten daneben legt, ist die Aussage, dass Impfungen helfen sinnvoll. Die Zahlen dürften aber trotzdem höher sein. Wenn ich mich recht erinnere, lag die Sterblichkeit der symptomatisch Erkrankten ohne Impfung beim Wildtyp bei rund 3%. Aber nagel mich nicht drauf fest

    Man braucht sich ja nur mal anschauen, wieviele der in letzter Zeit hospitalisierten geimpft bzw. ungeimpft waren und der Vergleichbarkeit wegen die Werte auf gleich große Gruppen geimpft/ungeimpft zurückrechnen, dann sieht man, daß annahmegemäß der Anteil der Hospitalisierten mit Impfung für die letzten 7 Tage, zumindest anhand der Zahlen für Bayern kürzlich, bei in etwa gut 13% liegen müßte (real waren es ca. 21% mit Impfquote bei gut 66%), was immer noch ein ziemlich guter Wert ist, wenn man bedenkt, daß die Impfung für die gefährdeteren Prio-Gruppen auch schon von Anfang des Jahres / Frühjahr ist und viele dieser wohl auch noch keine Auffrischungsimpfung erhalten haben und es aus diesen Gruppen auch den größten Anteil der jetzigen Impfdurchbrüche gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Hockei (1. November 2021 um 19:45)

  • Zum Thema ist doch schon sehr lange alles gesagt, die Fronten sind verhärtet, Ansichten selten im Gleichgewicht. Falschmeldungen an allen Fronten und eine Gespaltene Gesellschaft. 2 Grundlagen der Demokratie und seines Rechtssytems sollten jedoch mal reflektiert werden:

    - der Zweck heiligt niemals die Mittel

    - das Wohl vieler steht nicht über dem Wohl des Einzelen

    Zwei Fundamente unserer Westlichen Welt, die in der aktuellen Diskussion übergangen werden.

  • Zum Thema ist doch schon sehr lange alles gesagt, die Fronten sind verhärtet, Ansichten selten im Gleichgewicht. Falschmeldungen an allen Fronten und eine Gespaltene Gesellschaft. 2 Grundlagen der Demokratie und seines Rechtssytems sollten jedoch mal reflektiert werden:

    - der Zweck heiligt niemals die Mittel

    - das Wohl vieler steht nicht über dem Wohl des Einzelen

    Zwei Fundamente unserer Westlichen Welt, die in der aktuellen Diskussion übergangen werden.

    Ich beziehe mich mal auf deine zweite "Grundlage der Demokratie". Spannende These, dass das ein Fundament der westlichen Welt sein soll. Hat nicht Mister Spock das schon mal anders rum gesagt?


    Extrembeispiel: Geiselnahmen - Der Staat/die Staaten lassen sich da in der Regel nicht erpressen. Alleine schon, um Nachahmern kein Vorbild zu liefern. Pech für die aktuellen Geiseln, wohl gut für die vielen Menschen, die später nicht zu Geiseln werden, weil es sich nicht lohnt....


    Weniger Extrem: Enteignung - Steht dein Haus auf einem Grundstück, dass der Staat braucht (Umgehungsstraße, Stausee, Braunkohleförderung etc.) kannst du entweder die Entschädigung annehmen oder klagen. Solltest du die Klage verlieren, nimmst du die Entschädigung und ziehst "freiwillig" weg, oder du wirst rausbefördert.

    Das mit der Enteignung ist übrigens sogar im Grundgesetz geregelt:

    Paragraph 14 Satz 3:

    Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

    Und Paragraph 15:

    Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.

  • So einfach ist es dann wieder nicht. Die Diskussion gab es schon so oft, leider nie mit allgemeinem Ergebnis. Die letzte Diskussion war das Entführungsproblem und und unter welchen Umständen die Luftwaffe ein entführtes Passagierflugzeug abschießen dürfte.

    Diese ethischen Dilemmas sind schlicht unlösbar. Aber darum ging es auch nicht

  • Zum Thema ist doch schon sehr lange alles gesagt, die Fronten sind verhärtet, Ansichten selten im Gleichgewicht. Falschmeldungen an allen Fronten und eine Gespaltene Gesellschaft. 2 Grundlagen der Demokratie und seines Rechtssytems sollten jedoch mal reflektiert werden:

    - der Zweck heiligt niemals die Mittel

    - das Wohl vieler steht nicht über dem Wohl des Einzelen

    Zwei Fundamente unserer Westlichen Welt, die in der aktuellen Diskussion übergangen werden.

    Aber auch die Freiheit des Einzelnen findet ihre Grenze in der Freiheit der anderen.

  • Gute Einwürfe aber denken wir das mal durch bzw. beleuchten es anders

    Geiselnahme: hier greift meine 1. These, der Zweck heiligt nicht die Mittel. Geiseln "freizukaufen" ist sicherlich ein "heeres Ziel"(lobenswertes/ethisch gut), wird jedoch nicht gemacht, da entgegen dem Grundsatz der "nicht Erpressbarkeit" des Staates steht. Das Mittel Erpressung wird also nicht in Überlegungen mit einbezogen, obgleich es ja evtl. erfolgreich sein könnte.

    Weniger Extrem: Der SC Freiburg hat ein neues Stadion gebaut, 2-3 Anwohner klagen wegen Lärmbelästigung, der SC darf keine Spiele nach 20 Uhr anpfeifen (bzw. hat Austragungsprobleme zu gewissen Zeiten am Wochenende und ggf CL oder Euro-Pokal. Hier wiegt eben das Wohl Weniger oder auch Einzelener im gleichen Maß wie das von Tausenden.

    Gleiches Beispiel bei uns im Ort. Ein Anwohner klagt wegen Lärmbelästigung, Tausende nehmen das Angebot wahr, die Sperrzeit wird jedoch nach diesem Einen Kläger gerichtet.

    Nachtrag, sogar im Zuge von Stuttgart 21 wurden Bahnstrecken verlegt wegen Krötenwanderungen, auch ein schönes Beispiel wie unser Rechtstaat gewichtet - nicht mehrheitlich, sondern eben eigentlich zum Schutz der Minderheit bzw. Einzelnen oder nicht hörbaren (Westliche Werte eben)

    Und jetzt mal noch ein grössere Denkansatz bezüglich meiner Thesen. Der Hunger in der Welt könnte leicht beseitigt werden, würde man den Reichsten 1%, ein paar Billionen enteigenen. Wäre das gut? Evtl. ja oder eben auch nicht, eine Ethische Frage eben. Wäre das in der Westlichen Welt denkbar? Sicher nicht, denn:

    - der Zweck heiligt nicht die Mittel

    - das Wohl des Einzelen ist gleichzusetzen mit dem Wohl Vieler (so ist es besser formuliert)

    ...und ja, es gibt sogar 2 Star Trek Filme die genau diese Ethische Frage behandeln. Und auch wenn ich das jetzt nicht aus der SciFi entnehme, ist die abschliessende Moral eben genau die Wertgleichsetzung zwischen Einem und Vielen.

    Einmal editiert, zuletzt von SheroDieDoppelNull (2. November 2021 um 22:52)

  • Bevor man auf den Bund und die Gesellschaft schimpft, muß man sich auch mal die Verteilung der Inzidenz ansehen.:

    Thüringen 338

    Sachsen 289

    Bayern 228

    BW 165

    MVP 94

    Schl.Holst 71

    Saarland 69

    Die MPs wollten doch alles alleine regeln.

    Woher kommen dann die Unterschiede?

    Nur an den Ferien kann es nicht liegen.

    Liegt es an der Impfquote?

    Liegt es an der Erlaubnis/Durchsetzung von 2G/3G?

    Liegt es an den Landesregierungen?

  • Ich sehe vieles so wie die Kommentatorin. Und nochmal: Was mich am meisten an der ganzen Sache beunruhigt und aufregt ist einfach die gesellschaftliche Spaltung zwischen Geimpft und Ungeimpft. Und diese wird durch irgendwelche weltfremden, absurden Maßnahmen noch immer weiter verstärkt.

    Aber dies liegt doch auch an uns allen persönlich. Du musst dich deswegen ja zum Beispiel von keinen Menschen abwenden, nur weil sie nicht gegen Corona geimpft sind. Und ich hoffe das sich viele ihre Freundschaften behalten. So auch umgekehrt. Klar gibt es Welche, die mit Ungeimpften nicht mehr in der Nähe sein wollen, oder welche die glauben Geimpfte seien gefährlich. Und sicher wird es schwierig, wenn die Gespräche ständig ins Reich der Verschwörungen abdriften.

    Nur wäre dies vielleicht auch ohne Druck so. Was man ja gut seit Anbeginn der Pandemie beobachten kann.

    Es sind einfach gegensätzliche Meinungen zu demselben Thema. Mehr aber auch wieder nicht.

    Und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werden ja auch hoffentlich bald enden können.