Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • So, erste Tag mit "richtig" kalt bei uns. Und überraschenderweise traten in der Schule gleich beide Möglichkeiten ein die ich mir gedacht hab:

    Kind 1.0 möchte eine Decke mitnehmen, weil er trotz Jacke bei -6 Grad im Klausenraum an den Beinen friert. Wenig überraschend wird es bei alle 20 Minuten nämlich nicht mehr wirklich warm im Klassenraum.

    Kind 2.0 hat geschwitzt. Die haben halt nur einmal in 6 Schulstunden gelüftet.

    Läuft gut mit den tip-top Hygeniekonzepten in dem so wichtigen Bereich Schule...

    Ist doch überall so mit den Hygienekonzepten....

  • Kind 1.0 möchte eine Decke mitnehmen, weil er trotz Jacke bei -6 Grad im Klausenraum an den Beinen friert. Wenig überraschend wird es bei alle 20 Minuten nämlich nicht mehr wirklich warm im Klassenraum.


    Kind 2.0 hat geschwitzt. Die haben halt nur einmal in 6 Schulstunden gelüftet.


    Läuft gut mit den tip-top Hygeniekonzepten in dem so wichtigen Bereich Schule...

    Beide Kinder hoffentlich wohl auf? Ja? Na, welch ein Glück....

    Sorry, aber bei solchen Aussagen frage ich mich mittlerweile wirklich ob Waldkindergärten wirklich auch mit dem GG Art. 1 vereinbar sind......:/

    chris

  • Was willst du jetzt von mir?

    Diese Nummer wird nicht funktionieren, ganz einfach. Das weißt auch du als "Schulbeschäftigter". Weil halt, logischerweise, genau diese zwei Dinge eintreten werden:

    A) Man hält sich an das regelmäßige Lüften. Bei entsprechenden Temperaturen kühlen die Räume dann über den Zeitraum so aus, das ein vernünftiges Arbeiten gar nicht gewährleistet werden kann. Wer von uns Erwachsenen kann denn mit kalten Fingern motorisch vernünftig schreiben wenn es temperaturmäßig gen 0 Grad geht?

    B) Aufgrund der Temperaturen lüftet man eben nicht häufig, fast gar nicht oder gar nicht. Corona-Jackpot.

    Aber das wichtigste ist ja das die Schulen und Kindergärten aufbleiben. Und weil das so wichtig ist, hat man sich richtig Gedanken gemacht und eine umfassende Lösung gefunden, die auch unter höchstem finanziellen Einsatz umgesetzt wurde.

    Ach so, ne...

    edit: Und das mit einen Waldkindergarten zu vergleichen, Hut ab. Die eine spielen draußen dick eingepackt, die anderen sollen auf einem Stuhl sitzen und lernen. Toller Vergleich. Hinkt nur wie Kapitän Holzbein nach dem 12. Rum...

  • Regelmäßiges lüften hat (bau)physikalisch gar nix mit auskühlen zu tun. Es ist sogar von energetischem Vorteil wenn beheizte Räume regelmäßig gelüftet werden. Die Heizung dabei nicht zurückdrehen oder ausschalten. Die Wärme drückt die feuchte Luft schneller hinaus, trockene kalte Luft erwärmt sich schneller. 5-minütiges lüften pro 3/4h ist dabei absolut problemlos.

  • Auch in dem 20-minütigen Rhythmus der vorgeschrieben wird ist eine vollständige Auskühlung, wie sie hier suggeriert wird, physikalisch unmöglich und gilt nur als fadenscheiniges Argument um wieder gegen Kultusministerien hetzen zu können. So viel noch zur Ergänzung.

    Und Kinder denen warm ist, die nicht registrieren dass nie gelüftet wird und sie somit die Jacke ausziehen könnten, denen ist schlichtweg nicht mehr zu helfen. "Herr Lehrer, warum lüften sie nie", "Herr Lehrer, darf ich meine Jacke ausziehen" sollte man artikulieren können.

  • Bei entsprechenden Temperaturen kühlen die Räume dann über den Zeitraum so aus, das ein vernünftiges Arbeiten gar nicht gewährleistet werden kann. Wer von uns Erwachsenen kann denn mit kalten Fingern motorisch vernünftig schreiben wenn es temperaturmäßig gen 0 Grad geht?

    Sorry, das stimmt so nicht. Ich arbeite seit Monaten unter solchen Bedingungen. Erst in den letzten sechs Wochen war bei regelmäßigem Lüften ein leichter Abfall der Raumtemperatur festzustellen. Bei Außentemperatur von ca. 0 Grad schwankte sie zwischen 18 und 20 Grad mit den Lüftungszyklen. Ein Abkühlen auf 0 Grad wegen Lüften ist völlig realitätsfremd.

  • Was willst du jetzt von mir?

    Dass mal das Gejammer um die mit Forstbeulen übersäten Schüler aufhört. Und wenn es sich auch noch so abgedroschen anhört: Sei froh, dass Deiner Kinder regelmäßig zur Schule gehen können!

    A) Man hält sich an das regelmäßige Lüften. Bei entsprechenden Temperaturen kühlen die Räume dann über den Zeitraum so aus, das ein vernünftiges Arbeiten gar nicht gewährleistet werden kann. Wer von uns Erwachsenen kann denn mit kalten Fingern motorisch vernünftig schreiben wenn es temperaturmäßig gen 0 Grad geht?

    Du willst mir also erzählen, dass im Klassenzimmer von Kind 1.0 eine Temperatur von ca. 0 Grad herrscht?? =O:wacko:

    Dazu hat es jo schon geschrieben. Regelmäßiges Stoßlüften ist sogar in vielerlei Hinsicht gut und es kühlt ganz sicher nicht das Gemäuer aus:rofl:Übrigens schalten sich die Heizungen nicht komplett ab, wenn Schulschluss ist ;)

    B) Aufgrund der Temperaturen lüftet man eben nicht häufig, fast gar nicht oder gar nicht. Corona-Jackpot.

    Wie oben schon erwähnt, ist das aus mehreren Gründen auch nicht richtig. Ich stoßlüfte zum Beispiel Zuhause im Winter auch regelmäßig und das nicht erst seit Corona....

    edit: Und das mit einen Waldkindergarten zu vergleichen, Hut ab. Die eine spielen draußen dick eingepackt, die anderen sollen auf einem Stuhl sitzen und lernen. Toller Vergleich. Hinkt nur wie Kapitän Holzbein nach dem 12. Rum...

    Ja hinkt schon stark, da man sich in einem Klassenzimmer auch keine Winterjacke anziehen kann...... :wacko:

    chris

  • Von Lehrer der sich weigert zu lüften auf Waldkindergarten zu kommen ist aber schlichtweg ein mieser Vergleich.. das musst schon zugeben ;) Einfach sagen "da hat mein Kollege wohl die Anweisung nicht verstanden" wäre zu viel verlangt, oder? Ging ihm ja auch eher um die Diskrepanz der Herangehensweise von 2 Kindern die eigentlich die selben Bedingungen haben MÜSSTEN. Und dafür sind nunmal die Lehrerchen zuständig. Über all die andere Polemik von ihm müssen wir ja nicht mehr reden.

  • Von Lehrer der sich weigert zu lüften auf Waldkindergarten zu kommen ist aber schlichtweg ein mieser Vergleich.. das musst schon zugeben...

    Sarkasmus ist da schon angebracht :pfeif:

    Die Aussage von 0°C im Klassenraum ist sowas von quer :D

  • Von Lehrer der sich weigert zu lüften auf Waldkindergarten zu kommen ist aber schlichtweg ein mieser Vergleich.. das musst schon zugeben ;) Einfach sagen "da hat mein Kollege wohl die Anweisung nicht verstanden" wäre zu viel verlangt, oder? Ging ihm ja auch eher um die Diskrepanz der Herangehensweise von 2 Kindern die eigentlich die selben Bedingungen haben MÜSSTEN. Und dafür sind nunmal die Lehrerchen zuständig. Über all die andere Polemik von ihm müssen wir ja nicht mehr reden.

    Natürlich hat er die Anweisungen nicht verstanden und es wäre sicher auch mal angebracht den Schulleiter darauf aufmerksam zu machen. Btw, wenn ein Schüler im Klassenzimmer schwitzt hat man in meinen Augen früh Morgens beim Anziehen bereits was falsch gemacht. Das berühmte Zwiebeloutift wendet man schon im Kindergarten an.... ;)

    Aber darum ging es mir auch nicht, vielleicht hätte ich diesen Teil des Zitierten auch weg lassen sollen, denn da stimme ich wie gesagt überein. Überhaupt nicht zu lüften geht in dieser Zeit gar nicht! Es ist nur so, wenn ich immer lese und höre wie abgrundtief schlecht es den Schülern in ihren unterkühlten Klassen geht, dann sehe ich am Horizont schon die Helikopter aufziehen....

    Rund um die Schule gibt es auch genug zu kritisieren, keine Frage. Aber dieses pauschale Abkanzeln des Hygienekonzepts an den Schulen nervt ungemein! Wenn sich alles und jeder vernünftig daran hält ist es für jeden erträglich. An unserer Schule wird je Unterrichtsstunde 1x für ca. 5 Minuten gelüftet. Zusätzlich kurz zwischen den Stunden und selbstredend in den Pausen. Das funktioniert und erfroren ist noch keiner. Ist übrigens auch nicht so, dass es nur die Klassen betrifft. Zufällig jetzt gerade zieht`s mir wieder wie Hechtsuppe in den Rücken, weil bei uns im Büro das Fenster offen ist. Ja, ist nicht toll. Aber das muss man eben über eine gewisse Zeit aushalten.

    chris

  • Regelmäßiges lüften hat (bau)physikalisch gar nix mit auskühlen zu tun. Es ist sogar von energetischem Vorteil wenn beheizte Räume regelmäßig gelüftet werden. Die Heizung dabei nicht zurückdrehen oder ausschalten. Die Wärme drückt die feuchte Luft schneller hinaus, trockene kalte Luft erwärmt sich schneller. 5-minütiges lüften pro 3/4h ist dabei absolut problemlos.

    Regelmäßiges Lüften sollte man alleine schon aus Strahlenschutzgründen, zusätzlich zu den vielen anderen guten Gründen. Stichwort: Radonbelastung

  • Dass mal das Gejammer um die mit Forstbeulen übersäten Schüler aufhört.

    Weil ich das auch geschrieben hab. Habt ihr eigentlich Langeweile, sowas reinzuinterpretieren?

    Ich würde jeden, der so redet, gerne mal bei entsprechenden Minustemperaturen eine Woche unter den Bedingungen arbeiten lassen...

    Ich hab einfach nur geschrieben das es aus meiner Sicht nicht funktionieren wird. Nicht mehr, nicht weniger. Ist es über ein längeren Zeitraum richtig kalt, wird entweder nicht entsprechend gelüftet oder es wird so kalt im Raum das kein konzentriertes Arbeiten mehr möglich ist. Das ist meine Meinung.

    Nur mal zum Vergleich, die Arbeitsstättenverordnung schreibt als minimale Temperaturen bei leichter Arbeit im Sitzen 20 Grad, bei mittelschwerer Arbeit 19 Grad als Sollwert vor. Will mir einer erzählen das die Raumtemperaturen drüber bleiben wenn ich bei Minusgraden alle 20 Minuten lüfte?

    Ja ja, jetzt kommt der Verwirrte mit der Arbeitsstättenverordnung bei Kindern. Da steht aber auch ein Lehrer im Raum.

    Mir geht es einfach darum, daß hier ein lächerliche Diskrepanz zwischen Sagen und Handeln ist. Das Wichtigste ist, die Schulen am Laufen zu halten. Genau. Was ist dafür getan worden? Macht halt das Fenster auf...

  • Regelmäßiges Lüften sollte man alleine schon aus Strahlenschutzgründen, zusätzlich zu den vielen anderen guten Gründen. Stichwort: Radonbelastung

    dazu reichen aber die normalen Pausen aus.

    Was Temperaturen im Klassenzimer anbetrifft, da gab es schon vor Corona sehr unterschiedliche Meinungen, auch je nach Platzierung im Zimmer ;)

    Ich habe da immer darauf geachtet den Tisch am Regulierungsventil zu bekommen, da hatte man wenigstens eines dieser Temperaturmonster im Griff. Dürfte heute im Zeitalter von Raumthermostaten etwas schwieriger sein (falls die Schule schon so modern eingerichtet ist)

    Will mir einer erzählen das die Raumtemperaturen drüber bleiben wenn ich bei Minusgraden alle 20 Minuten lüfte?

    Dürfte auch davon abhängen, wie die Heizungsanlage der Schule ausgerichtet ist. Sind sie modern und energiesparend auf den Bedarf ausgelegt, ist das Aufheizen des Zimmers nach Lüftung bei ordentlicher Kälte draußen keine Sekundensache. Bei etwas älteren Anlage steht da noch mehr Wärmepotential zum Aufheizen zur Verfügung. Dann kommt da noch dazu, wie jeweils "Stoßlüften" interpretiert wird und wie abgehärtet die Schüler sind - Ortdoorkinder auch im Winter oder eher Typ Stubenhocker im wohltemperierten Zuhause.

    Übrigens, bei uns im Dort hat die Gemeinde für die Grundschule in CO2 Melder investiert. die auf dem Smartboard im Klassenzimmer den CO2 Gehalt angeben und alarmieren wenn Lüftung erforderlich ist.

  • Dürfte auch davon abhängen, wie die Heizungsanlage der Schule ausgerichtet ist. Sind sie modern und energiesparend auf den Bedarf ausgelegt, ist das Aufheizen des Zimmers nach Lüftung bei ordentlicher Kälte draußen keine Sekundensache.

    Auch das kommt tatsächlich darauf an. Moderne Heizungssteuerungen mit Fenster-auf-Erkennung und aktiver Temperaturmessung fahren die Heizung(en) nach dem Lüften je nach Auskühlung voll wieder an um das gewünschte Raumklima schnell wiederherzustellen und schnell wieder mit verringerter Leistung arbeiten zu können, anstatt über einen längeren Zeitraum den Raum langsamer wieder auf das gewünschte Klima zu bringen.

  • Auch das kommt tatsächlich darauf an. Moderne Heizungssteuerungen mit Fenster-auf-Erkennung und aktiver Temperaturmessung fahren die Heizung(en) nach dem Lüften je nach Auskühlung voll wieder an um das gewünschte Raumklima schnell wiederherzustellen und schnell wieder mit verringerter Leistung arbeiten zu können, anstatt über einen längeren Zeitraum den Raum langsamer wieder auf das gewünschte Klima zu bringen.

    Sag mal, wovon träumst du eigentlich nachts? In etlichen Schulen ist man froh, wenn Toiletten funktionieren, es nicht reinregnet, die Fenster überhaupt geöffnet werden können und jeder Lehrer eine Dienstemailadresse hat.

    Und kommst hier mit Smarthome Schule. Davon gibt es gerade wieviele?

  • Sag mal, wovon träumst du eigentlich nachts? In etlichen Schulen ist man froh, wenn Toiletten funktionieren, es nicht reinregnet, die Fenster überhaupt geöffnet werden können und jeder Lehrer eine Dienstemailadresse hat.

    Und kommst hier mit Smarthome Schule. Davon gibt es gerade wieviele?

    Was willst du von mir? Ich habe auf den Beitrag von Paul_Juergen geantwortet, um zu klären, dass auch moderne Heizsysteme durchaus auf möglichst schnelles aufheizen setzen. Mit keiner Silbe habe ich gesagt, dass irgendeine Schule ein solches System hat.

    Aber da du mich schon so "nett" von der Seite anmachst: Ja, die meisten Schulen sind hoffnungslos veraltet. Im Fall Heizungen muss das aber kein Nachteil sein - während moderne Systeme per Fenster-Auf-Erkennung während des Lüftens abschalten, kann man alte, manuelle Heizkörper währenddessen weiterlaufen lassen. Und rate mal: das geht auch nachdem man die Fenster wieder geschlossen hat - hat den gleichen Effekt, nur, dass es manuell passieren muss, wenn man sie während des Lüftens runterdreht.

  • Zur Schulsituation, einfach ein paar Dinge, die mir aus der Lehrerpraxis dazu einfallen.

    - Die Schulleitungen und Verwaltungsangestellten und Hausmeister und Lehrer tun alles in ihrer Macht stehende, um einen Unterricht unter Coronabedingungen möglich zu machen. Oftmals sind ihnen aber die Hände gebunden und sie müssen mit dem zurecht kommen, was vorgegeben wird (keine Klassenteilung möglich, kein Geld für Luftreiniger in den Klassenzimmern,...)

    - Durch das regelmäßige Lüften in den Klassenzimmern wurde es schon im Oktober deutlich frischer beim Lüften, mittlerweile umso mehr. Man darf nicht vergessen, im Klassenzimmer ist das nicht nur 1 "Hausfenster", in meinem Klassenzimmer zum Beipsiel 6 große Flügelfenster, die auf Grund der Raumgröße auch alle aufgemacht werden müssen. Insofern ist das mit "lüften zu Hause" nicht wirklich vergleichbar. Abgesehen davon, ich glaube kaum, dass zu Hause jemand alle Zimmerfenster aufreißt, wenn draußen 0° sind und das eigene Kind direkt unter dem Fenster am Schreibtisch arbeitet. Auf der anderen Seite, die Klassenzimmertemperatur geht natürlich auch nicht gegen 0°.

    - Erwachsene haben ein anderes Temperaturempfinden als Kinder. Entweder sind wir mehr gewöhnt oder haben mehr Fettreserven oder sind besser angezogen. Meine Schüler haben schon im September/Oktober teilweise stark gefrohren und Decken mitgebracht, da fand ich es in meinem Pullover nicht wirklich frisch. Das ist dann natürlich schön für mich, hilft den frierenden Schülern aber nichts weiter.

    - Regelmäßiges Lüften ist momentan die beste Möglichkeit, der Pandemie im Klassenzimmer zu begegnen. Selbst wenn morgen Luftreiniger bestellt werden, so schnell werden die nicht da sein. Trennwände zwischen den Schülern wären gut, müssen aber auch erstmal gezahlt werden. Die Alternative ist geteilte Klasse oder komplett Heimunterricht. Was beides auch seine Vor- und Nachteile hat.

    - Haben die zuständigen Kultusministerien die Zeit bis zur 2ten Welle absolut verschlafen und sich auf die Problematiken nicht ausreichend eingestellt? Absolut!

    Sollte man seinen Frust aus den daraus entstehenden Probleme jetzt an den Lehreren und Schulleitern auslassen? Absolut nicht! (siehe ersten Punkt)