Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Und genau dafür gäbe es ja Belege, überall.

    Nordmazedonien und Kroatien z.b. haben in Frühjahr einen knallharten, ECHTEN Lockdown gefahren-nicht so ein "Lockdownchen" wie Deutschland-das Ende vom Lied war, das die Zahlen noch stärker explodieren als bei uns. Und es war dort tatsächlich Hausarrest, man durfte das Haus nur verlassen, wenn man einkaufen wollte-und das MIT BESCHEINIGUNG der Gemeinde, die man sich online besorgen konnte. Dort wurde auch streng von den Ordnungsbehörden kontrolliert.

    Schaut nach Spanien-was genau haben dort die Lockdowns (ebenso ECHTE Lockdowns) bewirkt?

    Das Deutsche Lockdownchen begann erst, als die Zahlen schon im Sinkflug und konstant niedrig waren, nicht auf dem Höhepunkt im Frühjahr, die Maskenpflicht kam erst, als die Zahlen ihr niedriges Niveau erreicht haben. Unter anderem Fakten, an denen sich die Leugner hochziehen und die man nicht entkräften kann, weil beim RKI nachzulesen.

    Ich glaube nicht an einen erfolgreichen Lockdown, denn um dort zu kontrollieren, wo die Infektionen entstehen, haben wir weder Personal, noch die rechtliche Handhabe. Ich muss auch dazu in der Lage sein, Dinge durchzusetzen, die ich verfüge, ansonsten bin ich ein zahnloser Tiger.

    Ist halt die Frage, was man von einem Lockdown (egal ob ECHT oder Lockdownchen) erwartet... was haben die Lockdowns in Spanien,etc. bewirkt? Etwa das, von dem man jetzt gerade bei uns auch spricht. Wellenbrecher... die derzeitge Infektionslage runterfahren auf ein "ungefährlicheres" Niveau. Das kann und wird vermutlich funktionieren und hat auch überall sonst funktioniert. Aber mit Lockdowns bekommt man das Virus auch nicht aus der Welt und schafft es nicht es komplett auszurotten. Die Theorie, wenn wir eben nur alle 4 Wochen zu Hause bleiben, ist das Virus tot, ist eben nur Theorie... ein bisschen Kontakt mit irgendjemand wird immer bestehen und damit auch die Möglichkeit des Virus zu überleben...

    Ich meine immer noch, dass zu Beginn der Pandemie von nahezu allen die Hammer & Dance - Methode erläutert wurde und als sinnvollster Weg erachtet wurde. Der Hammer war der 1. Lockdown(chen), damit wurden die 1. Welle gestoppt/verlangsamt, danach wurde gedanced. Über den Sommer gar nicht so schlecht, jetzt wohl schlechter. Was ist aber im Wesentlichen mehr geöffnet als im Sommer? Veranstaltungen sind weiterhin nur sehr begrenzt möglich (respektive gar nicht oder nur unter Hygeniekonzepten), angeblich sind Ladengeschäfte keine Infektionstreiber, Schulen/Kitas auch nicht, Restaurants/Hotels auch nicht, (Sport-)Veranstaltungen auch nicht. Wo kommen denn dann die Infektionen wieder her? Alles was auf ist, ist (nach deren Lobby) doch kein Infektionstreiber... passt irgendwie nicht. Was machen wir dann jetzt dagegen? Da (offensichtlich) mit einem Lockdown erstmal massiv gebremst werden kann, relativ wahllos alles dicht. Okay, und danach? Wie geht´s weiter? Dauerhaft in diesem Lockdown-Status verbleiben bis Impfstoff/Heilmittel da? Oder "tanzen" wir wieder los und schauen, wodurch sich die Infektionen bewegen und versuchen dann da etwas gezielter einzuschreiten oder gehen halt wieder in den nächsten Lockdown?

    Übrigens, dass auch zu den regelmäßigen Lauterbach-Diskussionen: man muss da bei den Diskussionen mal etwas genauer hinhören, meist sind die "Experten" gar nicht so weit auseinander und unterscheiden sich nur in Nuancen... wenn ich an die Lanz-Runde mit Lauterbach, Gassen, Hallervorden denke: Hallervorden als "Nicht-Experte" lassen wir mal raus, das ist Lobbyarbeit von einem Nichtmediziner. Aber mal die Standpunkte von Lauterbach und Gassen zu Zuschauern in der Fußballbundesliga nebeneinander:

    Lauterbach: gefährlich, trotz Hygeniekonzepten Ansteckungen möglich, bei steigendem Infektionsgeschehen geht das nicht

    Gassen: bei niedrigem Infektionsgeschen möglich, trotz Hygeniekonzepten Ansteckungen möglich aber Wahrscheinlichkeit gering, bei steigendem Infektionsgeschehen geht das nicht mehr

    Eigentlich sind sie sich ziemlich einig... nur dass Lauterbach eben die Gefahr in den Vordergrund stellt, Gassen den "Tanz" und dass es zu der Zeit möglich war. Recht haben beide, entschuldigen muss man sich da bei niemanden.

    Aber ist ja auch wurst... irgendwie wird es weitergehen. Die Diskussionen werden bis zum Impfstoff/Heilmittel die gleichen bleiben und jede Seite hat mit einigen Punkte recht. Ich will den Mist nicht entscheiden, weil wie man es macht, macht man es falsch... die unangenehme Lage der Politiker war vor kurzem mal schön zu sehen: auf der einen Seite beschließt man Maskenpflicht in Fußgängerzonen, im Kleingedruckten auch um die Leute aus den Fußgängerzonen zu treiben und nicht zu viele Menschen zusammenkommen zu lassen, auf der anderen Seite verkündet quasi zeitgleich der Wirtschaftsminister: "Innenstädte beleben - Läden retten"... das ist eigentlich exakt das bestehende Spannungsfeld: auf der einen Seite Gesundheitschutz, auf der anderen Seite MUSS die wirtschaftliche Situation im Auge behalten werden, weil sonst der ganze Gesundheitsschutz nicht mehr bezahlbar ist. Und dann kommen noch so "Kleinigkeiten" wie Grundrechte dazu... alles nicht so leicht, aber gottseidank wissen wir alle meist alles besser.

  • Laut Focus war das kein Einzelfall, dass 58 Tests von 60 falsch waren.

    Wenn ein Labor eine ganze Testserie mit ungeeigneten Reagenzien durchführt, dann ist es logisch, dass da viele Tests falsch sind. Ist aber eben auch ein Zeichen dafür, dass wir ziemlich am Limit sind was das Testen angeht.

    Und das in einer Branche, die seit Monaten improvisiert und teilweise mehrfach über der Nennleistung arbeitet, Fehler passieren - das dürfte niemanden überraschen. Deshalb ist die Inzidenzzahl alleine ja auch nicht mehr maßgeblich, es wird ja viel stärker z.B. auf die Intensivpatienten geschaut. Genau das, was immer gefordert wurde. Schaut auf die Kranken. Und ob wir dann 500 mehr oder weniger Neuinfektionen haben, spielt keine wesentliche Rolle mehr. Denn viel größer wird der Fehlerbereich nicht sein. Wenn wir statt 15.000 real nur 3000 positives Tests hätten, dann wäre im Umkehrschluß die Todesrate viel viel höher und man müsste schon deshalb stärkere Maßnahmen ergreifen.

    Man kann es drehen und wenden wie man will und man kann und darf die Labore dafür auch kritisieren, aber Fehler passieren uns allen und überall und sie sind hier nicht spielentscheidend.

    Zumal es überraschend wäre, wenn ausgerechnet jetzt europaweit Laborfehler für das exponentielle Wachstum auf dem ganzen Kontinent verantwortlich wären. Und fragt mal die 523 Toten in Frankreich gestern, ob Laborfehler für sie eine wichtige Rolle spielen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lone Wolf (28. Oktober 2020 um 10:13)

  • Für das Vertrauen in die Tests natürlich katastrophal, im Sinne der Volksgesundheit allerdings lieber so als andersrum.

    Die Frage ist, was macht man jetzt mit der Info, dass die aktuellen Zahlen mehr oder minder unbrauchbar sind? Wie viele Landkreise sehen sich unnötigerweise starken Beschränkungen ausgesetzt?

    So ganz daneben können die Testergebnisse nicht sein, wenn man sieht, wie die Anzahl der Intensivpatienten steigt.

  • Für das Vertrauen in die Tests natürlich katastrophal, im Sinne der Volksgesundheit allerdings lieber so als andersrum.

    Die Frage ist, was macht man jetzt mit der Info, dass die aktuellen Zahlen mehr oder minder unbrauchbar sind? Wie viele Landkreise sehen sich unnötigerweise starken Beschränkungen ausgesetzt?

    Unnötigerweise? Wenn es falsch Positive gibt, so wahrscheinlich auch falsch "Negative". Ich sag mal, das

    macht den Bock nicht fett. Wir sollten auch mit einem Auge auf die Fakten in Frankreich sehen, da spielen

    mittlerweile falsche Testergebnisse keine Rolle mehr:

    "Die französischen Behörden gaben zuletzt 33 417 Neuinfektionen und 523 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind grob doppelt so viele Menschen verstorben wie am Vortag".

  • Mal sehen, ob Söder dann morgen im Alleingang die Grenze dicht macht, wenn Thüringen sich weiter sperren sollte. Zutrauen würde ich dem Maggus das.

  • Die heutigen RKI-Zahlen sind bzgl. Ba-Wü etwas merkwürdig, weil die Zahlen sonst immer mit denen übereinstimmen, die am Abend zuvor das Land veröffentlicht.

    Das geschah gestern ungewöhnlich früh (ca. um 18.00 Uhr, sonst immer so zwischen 19.00 und 19.30 Uhr) und zeigt(e) 1843 Neuinfektionen an.

    Das RKI zeigt dagegen zeigt heute 2092, also ca. 250 Fälle mehr an.

    Demgegenüber ist der Stand der gemeldeten Todesfälle in etwa gleich (Dienstag laut Land + 8 = 1985, RKI vermeldet 1986).

    https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/pre…n-wuerttemberg/

    https://www.rki.de/DE/Content/Inf…Fallzahlen.html

    Das ändert nichts an der Tendenz, aber ist schon ein sehr auffälliges Auseinanderdriften der Zahlen, der mich etwas stutzig macht.

    Kann natrülich sein, dass die ungewöhnlich frühe Meldung des Landes ca. 250 Fälle unberücksichtigt gelassen hat, die sonst bis gegen 19.00 Uhr noch gemeldet wordet wären?

  • So ganz daneben können die Testergebnisse nicht sein, wenn man sieht, wie die Anzahl der Intensivpatienten steigt.

    Für die betroffenen Personen macht es aber schon einen Unterschied, ob sie fälschlicherweise in Quarantäne sind und z.B. 2 Wochen lang nicht mehr ihrem Beruf nachgehen können.

    Oder für die Landkreise, die deswegen harte Einschränkungen vornehmen müssen, obwohl es gar nicht nötig wäre.

    Aber wird dann wohl als "Kleinvieh" verbucht.

  • Mal sehen, ob Söder dann morgen im Alleingang die Grenze dicht macht, wenn Thüringen sich weiter sperren sollte. Zutrauen würde ich dem Maggus das.

    Und hat Haseloff nicht auch schon in den letzen zwei Tagen angekündigt, dass er nicht so mitziehen will und weiter seine eigene Linie fährt?

  • Für die betroffenen Personen macht es aber schon einen Unterschied, ob sie fälschlicherweise in Quarantäne sind und z.B. 2 Wochen lang nicht mehr ihrem Beruf nachgehen können.

    Oder für die Landkreise, die deswegen harte Einschränkungen vornehmen müssen, obwohl es gar nicht nötig wäre.

    Aber wird dann wohl als "Kleinvieh" verbucht.

    Für mich unterstreicht das noch mehr, sich um das

    Thema Quarantäne mit all seinen Facetten richtig

    Gedanken zu machen. Also Dauer, wann folgt der

    zweite/dritte Test, wann darf man unter welchen Be-

    dingungen raus usw. usf.

    Da muss eine Anpassung her - und das schon seit

    längerem...

  • Mal sehen, ob Söder dann morgen im Alleingang die Grenze dicht macht, wenn Thüringen sich weiter sperren sollte. Zutrauen würde ich dem Maggus das.

    Mal sehen, wo er so schnell Schlagbäume und Grenzer herbekommt.

    Zuzutrauen wäre es dem Populistenkönig.

  • Mal sehen, ob Söder dann morgen im Alleingang die Grenze dicht macht, wenn Thüringen sich weiter sperren sollte. Zutrauen würde ich dem Maggus das.

    Ich befürchte wirklich das es in einem Flickenteppich endet... NRW und Schleswig Holstein will zum Beispiel das Thema Gastro absolut so nicht umsetzen wie vorgesehen. Bayern wird morgen auch wieder einen eigenen weg gehen. Hat Söder ja gestern schon angekündigt bei seiner PK...

    Was das dann wieder bewirkt im Thema Akzeptanz in der Bevölkerrung kann man sich selbst ausmalen..

  • Zum potentiellen Beitrag der Medien zur Corona-Müdigkeit will ich nur sagen:

    Wenn größere Teile des gesellschaftlichen und sportlichen Lebens heruntergefahren sind, gibt es logischerweise auch sehr viel weniger darüber zu berichten.

    Insofern ist es wohl kaum verwunderlich, wenn der Eindruck entsteht, dass sich alles nur noch zentral um Corona kreist.

    Und da kann ich den Medien auch kaum die Schuld dafür aufdrücken, wenn diese sich darum bemühen gesellschaftliche und wirtschaftliche Realität abzudecken.

  • Für die betroffenen Personen macht es aber schon einen Unterschied, ob sie fälschlicherweise in Quarantäne sind und z.B. 2 Wochen lang nicht mehr ihrem Beruf nachgehen können.

    Natürlich macht das für sie einen Unterschied, das habe ich auch nicht bestriten.

    Aber wird dann wohl als "Kleinvieh" verbucht.

    So wird es sein, außer es kommem noch mehr falsche Ergebnisse zum Vorschein, so in Richtung 1% falsch-positiv oder mehr.

  • Ergänzend zu den vorangegangen Zahlen von mir noch dazu:

    Wie Citrone und Lone Wolf schon geschrieben, "lohnt" sich ein Blick nach Frankreich, um erkennen zu können, was passieren kann, wenn man die Notbremse zu spät zieht.

    Vor Wochen hat Lone Wolf bereits auf die Entwicklung in der Belegung der Intensivbetten und Hospitalisierungen hingewiesen. Stand heute ist das kein schöner Zustand, der sich dort abzeichnet

    https://npgeo-corona-npgeo-de.hub.arcgis.com/app/3a132983ad…28704e9addefaba

    Auch wenn das RKI anscheinend seit vergangener Woche Probleme bei der Aufbereitung der Daten hat und es zu zeitlichen Abweichungen kommt, ist die Tendenz in Folge der gestiegenen positiven Testungen klar erkennbar, auch bereits bei den gestiegenen Todesfällen.

    Zuletzt per Woche: 137 - 143 - 91 (RKI-Probleme?) - aktuelle Woche: 24+42+85=151 (Nachmeldungen vergangene Woche?)

    https://www.rki.de/DE/Content/Inf…publicationFile

  • Ich befürchte wirklich das es in einem Flickenteppich endet... NRW und Schleswig Holstein will zum Beispiel das Thema Gastro absolut so nicht umsetzen wie vorgesehen. Bayern wird morgen auch wieder einen eigenen weg gehen. Hat Söder ja gestern schon angekündigt bei seiner PK...

    Was das dann wieder bewirkt im Thema Akzeptanz in der Bevölkerrung kann man sich selbst ausmalen..

    Beim Thema Sport ist NRW zögerlich. Mal abwarten.

  • Ja, wenn man nicht in Bayern wohnt, dann kann man das witzig finden. :cursing::prost:

    Hierzu übrigens ein meiner Meinung nach treffender Kommentar: https://www.merkur.de/bayern/coronav…r-90082102.html

    Unser Herr Kretschmann fordert ja ähnliche Maßnahmen wie Freistaatskönig Söder. Der Unterschied

    ist halt, dass er von so einem Drang zur unsäglichen Selbstinszenierung meilenweit entfernt ist.

    Was die Maßnahmen selbst betrifft, bin ich eigentlich gar nicht weit weg.