Alles anzeigenMich würde mal interessieren, wie Du zu dieser mehr als positiven Interpretation kommst und alle dagegensprechenden Faktoren ausblendest. Ich sehe nämlich weder einen Beleg dafür, dass sich das Virus abschwächt, noch dass wir uns auf einem mehr als positiven Weg befinden.
Wo wir uns sicher einig sind, ist, dass die absolute Fallzahl nicht isoliert betrachtet werden. Auch der Prozentsatz der Hospitalisierten und Verstorbenen sinkt, gleichzeitig sinkt aber ebenso das Durchschnittsalter der Infizierten. Pendelte das in der Hochphase um die 50 Jahre, sinkt es seitdem kontinuierlich ab und liegt in KW32 bei nur noch 34 Jahren.
Ein beispielhafter Griff in die Zahlen:
Infektionen in der Alterskohorte 80 - 89:
KW 32: 106, 1,84%. Hospitalisationsquote gesamt 6%.
KW 17: 1507, 12,19%. Hospitalisationsquote gesamt 20%.
Das kann man auch so sehen, dass wir verhältnismäßig deutlich weniger ältere Infizierte haben, dafür mehr jüngere und die Gesamthospitalisationsquote aber nicht in gleichem Maßstab gesunken ist. Die Interpretation wäre dann, dass das Virus keineswegs schwächer geworden, sondern wir es aus was für Gründen auch immer es zur Zeit verhindern können, dass die Risikogruppen infiziert werden. Sei es dadurch, dass die vorsichtiger sind, nicht in den Urlaub fahren, wetterbedingt das Immunsystem stärker ist und es nicht zu Parallelinfektionen mit anderen Erkältungsviren kommt oder sie doch über Kreuzimmunität, etc.. besser geschützt sind. Mir fehlt hier aber völlig ein Beweis für eine dieser Thesen.
Ein weiterer Punkt, der gegen einen "mehr als positiven Weg" spricht. Im Tönnies-Fall hatten wir ähnlich hohe Infektionszahlen, diese verteilten sich aber größtenteils auf einen eng umrissenen Bereich. Jetzt steigen die Zahlen bundesweit, auch in bisher wenig betroffenen Gebieten wie Sachsen sind deutliche Zuwächse (+233% zwischen KW31 und KW32) zu verzeichnen. Und daraus kann man eben die Gefahr ableiten, dass, wenn es im Herbst dann von den Umgebungsbedingungen her wieder schlechter wird, das Virus überall schön verbreitet schlummert.Die A
Der Altersdurschnitt ist meines Wissens in Deutschland wesentlich geringer als in Italien beispielsweise. In der Hochphase wurden ja hauptsächlich Menschen mit Symptomen getestet. Aufgrund der Vielzahl an Tests werden mittlerweile auch wesentlich mehr jüngere infizierte Menschen entdeckt. Dadurch, dass sich mittlerweile immer mehr vermeintlich "gesunde" und jüngere Menschen infizieren sinkt automatisch die Sterblichkeitsrate.