Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir am Montag (kommen Samstag heim) von hier aus einen Test Termin ausgemacht. Ich werde gerne berichten, ob wir zur Virenschleuder wurden.

    Kein Test an der Autobahn?

    Interessant übrigens die kleine italienische Familie uns gegenüber, die mit ihrer 11 Monate alten Tochter aus Bergamo angereist sind, wo die Kleine 6 Monate vor der Pandemie in jenem berühmt gewordenen Krankenhaus geboren wurde. Wir haben uns schon ausführlich unterhalten.

    Verständlich.

  • Leider passend zum Thema:

    +++ 14:01 Infizierte Kroatien-Urlauber stecken Party-Gäste in Stuttgart an +++


    Acht junge Menschen haben nach einer Reise in die kroatische Partyhochburg Novalja bei einer Geburtstagsfeier in Stuttgart mindestens 14 weitere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Gruppe, alle etwa Ende 20, sei im Juli nach Kroatien gereist und danach positiv auf das Virus getestet worden, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Es sei davon auszugehen, dass sie zum Zeitpunkt der Geburtstagsfeier am 1. August noch nicht von ihrer Infektion wussten. Derzeit versuche man herauszufinden, ob sich von den rund 40 Geburtstagsgästen weitere Menschen angesteckt haben. Auch im Kreis Göppingen gibt es derzeit vermehrt Neuinfektionen, nachdem eine Gruppe Abiturienten in Novalja auf der Insel Pag Party-Urlaub gemacht hatte. Wie eine Sprecherin des Landratsamts mitteilte, sind inzwischen zwölf Teilnehmer der Abi-Fahrt mit dem Coronavirus infiziert. Teilgenommen hätten insgesamt 14 Abiturienten aus dem Raum Donzdorf.

  • Die Quote war bei dem intensiven Testen aber auch zu erwarten. In NRW sagte man in der letzten Woche ja auch bereits, dass die Quote dort bei etwa 2,5% lag. Das meinte ich ja letztens schon damit, dass der Anteil natürlich die Positivenrate etwas ansteigen lässt. Aber insgesamt gesehen ist das sehr moderat. Ich gehe auch von einem Absinken dieser Zahlen zum Ende der Ferien aus.

    Interessanter im RKI-Bericht von gestern fand ich eigtl., dass der Anteil der Verstorbenen und der Hospitalisierten weiterhin sinkt. Obwohl die Zahl der positiven Tests ja bekanntlich steigt. Das deutet auch wieder auf eine Abschwächung hin.

    Laut heutigen Berichts des Intensivregisters (https://www.divi.de/joomlatools-fi…_2020_08_12.pdf) gibt es nur noch 224 Covid19-Patienten auf den Intensivstationen. Das ist quasi nichts. Allerdings ist der Anteil der beatmeten auf über 60% angestiegen. Wobei dies mit den derzeitigen Temperaturen auch logisch ist. Da hat der Körper gerade bei geschwächten Menschen noch mehr zu kämpfen. Und wenn dann noch eine bronchiale Vorerkrankung dabei ist, dann verstärkt dies den Effekt noch einmal.

    Also trotz steigender positiver Absolutzahlen sind wir mehr als auf einem positiven Weg, denn das sind die entscheidenden Faktoren.

    Die von mir fett hervorgehobene Aussage ist mir zu spekulativ und verfrüht. Nimmt man die letzten Fälle, so dürften diese von der Alterstruktur her wesentlich jünger sein, als zu Zeiten von Karneval und Starkbierfesten. Und auch ist es offenbar gelungen, die Altenheime besser zu schützen. Ferner sollten Personen mit Risikoumfeld auch heute noch den entsprechenden Respekt vor der Pandemie haben.

  • Sitzt Söder jetzt auf einmal im Rosenheimer Rathaus im Ordnungsamt oder was willst du uns damit sagen?

    Es gab dazu noch weitere Artikel und eine reportage, ich speichere solche Sachen nicht auf dem Handy und habe auch nicht alles parat. Da ging man auch auf Söders Rolle ein.

    Maus ich komme eher so gegen 20 Uhr in den Grenzbereich und da ich solo die Strecke durchfahre, möchte ich keine Verzögerung, da gehe ich lieber in der 72 Std Frist zum Doc, bzw haben wir 2 Orte weiter so eine extra Teststation. ?‍♀️

  • Die Quote war bei dem intensiven Testen aber auch zu erwarten. In NRW sagte man in der letzten Woche ja auch bereits, dass die Quote dort bei etwa 2,5% lag. Das meinte ich ja letztens schon damit, dass der Anteil natürlich die Positivenrate etwas ansteigen lässt. Aber insgesamt gesehen ist das sehr moderat. Ich gehe auch von einem Absinken dieser Zahlen zum Ende der Ferien aus.

    Interessanter im RKI-Bericht von gestern fand ich eigtl., dass der Anteil der Verstorbenen und der Hospitalisierten weiterhin sinkt. Obwohl die Zahl der positiven Tests ja bekanntlich steigt. Das deutet auch wieder auf eine Abschwächung hin.

    Laut heutigen Berichts des Intensivregisters (https://www.divi.de/joomlatools-fi…_2020_08_12.pdf) gibt es nur noch 224 Covid19-Patienten auf den Intensivstationen. Das ist quasi nichts. Allerdings ist der Anteil der beatmeten auf über 60% angestiegen. Wobei dies mit den derzeitigen Temperaturen auch logisch ist. Da hat der Körper gerade bei geschwächten Menschen noch mehr zu kämpfen. Und wenn dann noch eine bronchiale Vorerkrankung dabei ist, dann verstärkt dies den Effekt noch einmal.

    Also trotz steigender positiver Absolutzahlen sind wir mehr als auf einem positiven Weg, denn das sind die entscheidenden Faktoren.

    Mich würde mal interessieren, wie Du zu dieser mehr als positiven Interpretation kommst und alle dagegensprechenden Faktoren ausblendest. Ich sehe nämlich weder einen Beleg dafür, dass sich das Virus abschwächt, noch dass wir uns auf einem mehr als positiven Weg befinden.

    Wo wir uns sicher einig sind, ist, dass die absolute Fallzahl nicht isoliert betrachtet werden. Auch der Prozentsatz der Hospitalisierten und Verstorbenen sinkt, gleichzeitig sinkt aber ebenso das Durchschnittsalter der Infizierten. Pendelte das in der Hochphase um die 50 Jahre, sinkt es seitdem kontinuierlich ab und liegt in KW32 bei nur noch 34 Jahren.

    Ein beispielhafter Griff in die Zahlen:

    Infektionen in der Alterskohorte 80 - 89:

    KW 32: 106, 1,84%. Hospitalisationsquote gesamt 6%.

    KW 17: 1507, 12,19%. Hospitalisationsquote gesamt 20%.

    Das kann man auch so sehen, dass wir verhältnismäßig deutlich weniger ältere Infizierte haben, dafür mehr jüngere und die Gesamthospitalisationsquote aber nicht in gleichem Maßstab gesunken ist. Die Interpretation wäre dann, dass das Virus keineswegs schwächer geworden, sondern wir es aus was für Gründen auch immer es zur Zeit verhindern können, dass die Risikogruppen infiziert werden. Sei es dadurch, dass die vorsichtiger sind, nicht in den Urlaub fahren, wetterbedingt das Immunsystem stärker ist und es nicht zu Parallelinfektionen mit anderen Erkältungsviren kommt oder sie doch über Kreuzimmunität, etc.. besser geschützt sind. Mir fehlt hier aber völlig ein Beweis für eine dieser Thesen.

    Ein weiterer Punkt, der gegen einen "mehr als positiven Weg" spricht. Im Tönnies-Fall hatten wir ähnlich hohe Infektionszahlen, diese verteilten sich aber größtenteils auf einen eng umrissenen Bereich. Jetzt steigen die Zahlen bundesweit, auch in bisher wenig betroffenen Gebieten wie Sachsen sind deutliche Zuwächse (+233% zwischen KW31 und KW32) zu verzeichnen. Und daraus kann man eben die Gefahr ableiten, dass, wenn es im Herbst dann von den Umgebungsbedingungen her wieder schlechter wird, das Virus überall schön verbreitet schlummert.

    Einmal editiert, zuletzt von Lone Wolf (12. August 2020 um 15:14)

  • Es gab dazu noch weitere Artikel und eine reportage, ich speichere solche Sachen nicht auf dem Handy und habe auch nicht alles parat. Da ging man auch auf Söders Rolle ein.

    Warum führst du dann Artikel an, die deine Aussage belegen sollen, die nix belegen, außer einen populistischen Spruch deinerseits ?

  • Maus ich komme eher so gegen 20 Uhr in den Grenzbereich und da ich solo die Strecke durchfahre, möchte ich keine Verzögerung, da gehe ich lieber in der 72 Std Frist zum Doc, bzw haben wir 2 Orte weiter so eine extra Teststation. ?‍♀️

    Auch wieder verständlich, klar könnte man den Test an der Autobahn auch mit einer Pause verbinden, ist halt aber zeitlich nicht so kalkulierbar und einfach nicht das Gleiche wie eine "normale" Pause.

    Dürft ihr auch zur Teststation?

    Ich dachte, es gibt diese Reiserückkehrertest am Heimatort nur beim Hausarzt, und das ist eigentlich Blödsinn, wenn die dann in die Hausarztpraxen sollen, dort evtl. andere Personen gefährdet und den Hausärzten sehr viele Umstände bei sehr geringer Bezahlung macht, während bei den Teststationen so wenig los ist, dass vielerorts die Kapazitäteten und Öffnungszeiten reduziert werden.

  • Man könnte auch sagen, die ursprüngliche Idee, Risikogruppen zu schützen und bei den „Jüngeren“ mehr Infektionen zuzulassen, scheint zu funktionieren.

    Richtig. Im Moment scheint das zu funktionieren. Wobei ich nicht sagen würde "die ursprüngliche Idee", sondern "eine ursprüngliche Idee".

    Im Übrigen halte ich meine Interpretation auch nicht zwingend für richtig, ich finde es zeigt aber ganz gut auf, wie komplex die Zahlen sind und wieviel man dort auch herauslesen und hineininterpretieren kann. Macht Entscheidungen nicht leichter. Wer da mit einfachen Antworten um die Ecke kommt, bei dem läuten dann bei mir alle Alarmglocken. Wie übrigens immer, wenn jemand mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen hausieren geht.

    Die ganze Corona-Situation ist ein konstanter Tanz auf dem Drahtseil indem wir als Momentaufnahme eine ganz gute Balance halten. Möge jemand ein Sicherheitsnetz finden und keine starken Windböen kommen.

  • Im Übrigen halte ich meine Interpretation auch nicht zwingend für richtig, ich finde es zeigt aber ganz gut auf, wie komplex die Zahlen sind und wieviel man dort auch herauslesen und hineininterpretieren kann. Macht Entscheidungen nicht leichter. Wer da mit einfachen Antworten um die Ecke kommt, bei dem läuten dann bei mir alle Alarmglocken. Wie übrigens immer, wenn jemand mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen hausieren geht.

    Da sind wir wieder bei der Problematik „Zahlen und

    die daraus resultierenden Maßnahmen“: Es wäre

    wichtig, weit mehr als die reine Zahl der Infizierte

    einzubeziehen, vor allem bei der Begründung und

    Vermittlung. Aber da rutscht man schnell in einen

    Graubereich, und auf der Basis will und kann man

    im Grunde nicht arbeiten.

  • Was wäre denn deine Alternative?

    Allgemein die Infektionszahlen reduzieren, und dafür bräuchte man gar nicht so sehr die Wirtschaft gefährden, sondern dass sich die Menschen einfach mal konsequenter an die bestehenden Schutzmaßnahmen halten, und diese dann auch, wenn es es leider sein muss, konsequenter durchzusetzt werden.

    Dann könnte man sogar der Wirtschaft mehr Freiheit geben.

    Aber wenn die (privaten) Partys wichtiger sind :schulterzuck:

  • Allgemein die Infektionszahlen reduzieren, und dafür bräuchte man gar nicht so sehr die Wirtschaft gefährden, sondern dass sich die Menschen einfach mal konsequenter an die bestehenden Schutzmaßnahmen halten, und diese dann auch, wenn es es leider sein muss, konsequenter durchzusetzt werden.

    Dann könnte man sogar der Wirtschaft mehr Freiheit geben.

    Aber wenn die (privaten) Partys wichtiger sind :schulterzuck:

    Wer ist denn die Wirtschaft?

    Und bei dem ständigen Geheule: "Aber wenn die Party wichtiger sind"... wahrscheinlich sind es deutschlandweit sogar noch weniger "Partymacher" als offiziell Infizierte. Aber Hauptsache gehetzt... mit diesen ständigen, übertriebenen Lamentiereien verliert man auch die Vernünftigen. Da sollte man wirklich aufpassen, dass man nicht überzieht.

  • ...

    Das kann man auch so sehen, dass wir verhältnismäßig deutlich weniger ältere Infizierte haben, dafür mehr jüngere und die Gesamthospitalisationsquote aber nicht in gleichem Maßstab gesunken ist. Die Interpretation wäre dann, dass das Virus keineswegs schwächer geworden, sondern wir es aus was für Gründen auch immer es zur Zeit verhindern können, dass die Risikogruppen infiziert werden. Sei es dadurch, dass die vorsichtiger sind, nicht in den Urlaub fahren, wetterbedingt das Immunsystem stärker ist und es nicht zu Parallelinfektionen mit anderen Erkältungsviren kommt oder sie doch über Kreuzimmunität, etc.. besser geschützt sind. Mir fehlt hier aber völlig ein Beweis für eine dieser Thesen.

    ...

    Nun, neben den Einflüssen Altersgruppe und mögliche Mutation zum Besseren dürfte es aktuell noch einen weiteren Effekt geben: die Verdünnung. Derzeit befinden sich mehr Menschen draußen und werden auch bei ihrer Infizierung statistisch eher draußen gewesen sein. Ist wohl schon ein Unterschied ob man sich mit ner Million oder nur ein paar Hundert Viren ansteckt.

  • Ich bin mir einerseits sicher, dass die Politiker mehr als nur die absoluten Zahlen einbeziehen, aber das andere ist auch Aufgaben der Medien, z.B. bei einem Söder oder Spahn dann auch kritisch nachzufragen, wie es mit den unterschiedlichen Zahlen aussieht. Leider ist man auch da oft auf schnelle Schlagzeilen aus.

    Was wäre denn deine Alternative?

    Ich weiß nicht genau wen Du gefragt hast. Meine ganz persönliche Meinung: Vertrauen in die Wissenschaft, sowohl was Impfstoff als auch Behandlung angeht. Solange in einem Zustand mit Einschränkungen balancieren, vergleichbar so wie der Status jetzt ist, im Sommer etwas mehr erlauben, im Winter eben etwas weniger. Und das Ganze eben als Schicksalsschlag ansehen. Für die Pandemie kann keiner was. Andere Generationen hatten ihre Kriege, ihre Krankheiten, ihre Naturkatastrophen - es gibt keine Garantie auf ein sorgenfreies Leben ohne Einschränkungen. Und wenn es sein muss, dann halten wir das eben zwei Jahre irgendwie durch und spucken danach wieder in die Hände. Wenn sich aber bis Ende nächstens Jahres immer noch keine Verbesserung abzeichnet, ja dann weiß ich auch nicht, aber darüber kann ich mir auch dann Sorgen machen.