Tja, dass die Stichprobe jetzt keine repräsentative über die gesamte Bevölkerung ist, weis einfach jeder.
Und das bei so einer kleinen Stichprobe, die Schwankungsbreite der Ergebnisse, also die statistische Unsicherheit enorm ist, weis auch jeder der schonmal statische Versuchsplanung machen musste.
Allerdings war es eine Vorpublikation, das bedeutet, dass es dort noch Änderungen geben kann und normalerweise auch wird.
Gerade wie man die statistische Unsicherheit betrachtet, ist mehr als eine Wissenschaft für sich oder eher zwei.
Und dann finde ich den Tweet von Hr. Drosten zu der Sache aufschlussreich:
https://twitter.com/c_drosten/status/1264934434756755456
Vor allem den Zeitrahmen für die Stellungnahme finde ich bedenklich.
Lustig finde ich auch die Methoden der Bild um maximale Empörung bei mikroskopischen Inhalt zu erzeugen:
"Starvirologe". Wer bezeichnet Hr. Drosten so?
"Drosten Studie über ansteckende Kinder falsch" Naja die Zitate der anderen Wissenschaftler lesen sich jetzt nicht so.
Es sind eher Diskussionsstandpunkte, dass man die Daten auch anders hätte interpretieren können und dass man bei anderer statistischer Auswertung auf andere Ergebnisse kommt.
Auch hier zeigt sich das große Problem von Vorveröffentlichungen, auch wenn aktuell für die Wissenschaft essentiell.
Hr. Drosten ist Virologe und sein Team ist auch aus diesem Fachgebiet. Statistikprofis zweifeln jetzt die statistische Auswertung an, welch Überraschung, dass die Profis bessere Methoden kennen als ein Virologe.
Zum Zeitpunkt der Studienveröffentlichung, wäre es fahrlässig gewesen aufgrund der dünnen Stichprobe eine Öffnung zu empfehlen, da die Daten eben eine so große Streuung haben können.
Eine Neubewertung in der aktuellen Situation ist möglich, eventuell lässt sich die Unsicherheit durch bessere statistische Modelle reduzieren und eventuell kommt dann ein signifikanter Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen heraus.
Allerdings ist das auch die einzige Aussage der Studie: Die Daten zeigen keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Viruslast, daher ist davon auszugehen, dass Kinder genauso ansteckend sind. --> Ergo Schulen lieber zu lassen, damit die mühsam errungene Kontrolle nicht wieder flöten geht. Zum Veröffentlichungsdatum hatten wir noch mehrere Tausend Neuinfektionen am Tag.