Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Tja, dass die Stichprobe jetzt keine repräsentative über die gesamte Bevölkerung ist, weis einfach jeder.

    Und das bei so einer kleinen Stichprobe, die Schwankungsbreite der Ergebnisse, also die statistische Unsicherheit enorm ist, weis auch jeder der schonmal statische Versuchsplanung machen musste.

    Allerdings war es eine Vorpublikation, das bedeutet, dass es dort noch Änderungen geben kann und normalerweise auch wird.

    Gerade wie man die statistische Unsicherheit betrachtet, ist mehr als eine Wissenschaft für sich oder eher zwei.

    Und dann finde ich den Tweet von Hr. Drosten zu der Sache aufschlussreich:

    https://twitter.com/c_drosten/status/1264934434756755456

    Vor allem den Zeitrahmen für die Stellungnahme finde ich bedenklich.

    Lustig finde ich auch die Methoden der Bild um maximale Empörung bei mikroskopischen Inhalt zu erzeugen:

    "Starvirologe". Wer bezeichnet Hr. Drosten so?

    "Drosten Studie über ansteckende Kinder falsch" Naja die Zitate der anderen Wissenschaftler lesen sich jetzt nicht so.

    Es sind eher Diskussionsstandpunkte, dass man die Daten auch anders hätte interpretieren können und dass man bei anderer statistischer Auswertung auf andere Ergebnisse kommt.

    Auch hier zeigt sich das große Problem von Vorveröffentlichungen, auch wenn aktuell für die Wissenschaft essentiell.

    Hr. Drosten ist Virologe und sein Team ist auch aus diesem Fachgebiet. Statistikprofis zweifeln jetzt die statistische Auswertung an, welch Überraschung, dass die Profis bessere Methoden kennen als ein Virologe.


    Zum Zeitpunkt der Studienveröffentlichung, wäre es fahrlässig gewesen aufgrund der dünnen Stichprobe eine Öffnung zu empfehlen, da die Daten eben eine so große Streuung haben können.
    Eine Neubewertung in der aktuellen Situation ist möglich, eventuell lässt sich die Unsicherheit durch bessere statistische Modelle reduzieren und eventuell kommt dann ein signifikanter Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen heraus.

    Allerdings ist das auch die einzige Aussage der Studie: Die Daten zeigen keinen statistisch signifikanten Unterschied in der Viruslast, daher ist davon auszugehen, dass Kinder genauso ansteckend sind. --> Ergo Schulen lieber zu lassen, damit die mühsam errungene Kontrolle nicht wieder flöten geht. Zum Veröffentlichungsdatum hatten wir noch mehrere Tausend Neuinfektionen am Tag.

    Einmal editiert, zuletzt von drake (25. Mai 2020 um 20:06) aus folgendem Grund: Wie immer.... Mein Schatz

  • Das Problem bleibt eben, dass Ausbrüche schnell und umfassend nachverfolgt und bekämpft werden, ohne erst in grosse Diskussionen und Schuldzuweisungen zu verfallen. Und da sehe ich schon Probleme, wenn ein Ausbruch mehrere Gebietszuständigkeiten überdeckt und jedes Gebiet diesen Ausbruch als Einzelfall und anders bewertet. Ob die sich dann kurzfristig von ihrem Land noch reinreden lassen, falls das Land dazu überhaupt noch so schnell in der Lage ist, wenn dort die bisher dafür zuständigen Stellen ausgedünnt bis evtl sogar ganz aufgehoben werden.

    Diejenigen die die Langzeitfolgen einer Infizierung in den zweiten Vordergrund neben den Toten stellen, wirst mit einem Medikament aber so gar nicht beruhigen. Da gibts auch genügend Mahner so dass es nicht nur um die Nachverfolgung geht, sondern schon darum das man sich gar nicht infiziert.

    Das ließe sich nicht mit Medikament lösen, sondern nur mit Immunität oder soweit wie möglich Verhinderung einer Infektion.

    Das sind zumindest schon mal zwei verschiedene Ansätze und so richtig vor einer Lösung steht da noch länger keiner davon.

  • Ich zitiere mal Dominik Liebl, der eine Stellungnahme abgibt zum Thema (er wurde ja von der BILD erwähnt):

    “Ich wusste nichts von der Anfrage der BILD und distanziere mich von dieser Art Menschen unter Druck zu setzen auf das schärfste. Wir können uns mehr glücklich schätzen @c_drosten
    und sein Team im Wissenschaftsstandort Deutschland zu haben. They saved lifes!

    Quelle: Twitter von Dominik Liebl

  • Neues aus der Baptistengemeinde:

    Zitat


    Nach dem Bekanntwerden von mehr als 100 Covid-19-Infektionen im Umkreis einer freien baptistischen Gemeinde in Frankfurt hat diese am Montag auf ihrer Webseite Versäumnisse eingeräumt: „Im Nachhinein betrachtet wäre es für uns angebracht, beim Gottesdienst Mund-Nasen-Schutz Bedeckungen zu tragen und auf den gemeinsamen Gesang zu verzichten“, hieß es in der Stellungnahme. Die Gemeinde hatte zunächst betont, alle Schutzregeln seien eingehalten worden.

  • Für den Sommer sind sie okay. Für den Spielbetrieb nicht annähernd ausreichend. Ich weiß, das wolltest du damit auch nicht sagen. Ich korrigiere mich auf Konzepte, um überhaupt einen Spielbetrieb lohnenswert durchzuführen.

    Ich halte es derzeit für zu früh, passende Konzepte vorzulegen, vielleicht nicht für Thüringen. :hammer:

    Sicherlich wartet man auch die Ergebnisse DFL und DFB ab, was passend ist und was spezifiziert werden muss. Bei den Übergangsrichtlinien ist ja auch der DOSB mit im Boot, also sollten auch Ergebnisse aus den anderen Sportarten einfließen, beispielsweise Basketball. Problematisch sehe ich zur Zeit ein vernünftiges Konzept für Zuschauer in Hallen wegen der Verbreitung des Virus durch Aerosole. Da benötigt man sicherlich noch mehr Erkenntnisse.

  • Diejenigen die die Langzeitfolgen einer Infizierung in den zweiten Vordergrund neben den Toten stellen, wirst mit einem Medikament aber so gar nicht beruhigen. Da gibts auch genügend Mahner so dass es nicht nur um die Nachverfolgung geht, sondern schon darum das man sich gar nicht infiziert.

    Das ließe sich nicht mit Medikament lösen, sondern nur mit Immunität oder soweit wie möglich Verhinderung einer Infektion.

    Das sind zumindest schon mal zwei verschiedene Ansätze und so richtig vor einer Lösung steht da noch länger keiner davon.

    da geb ich Dir vollkommen Recht. Vermeiden ist besser als kurieren, vor allem auf die möglichen zum Teil sehr schweren Nachwirkungen.

    Aber es ist trotzdem ein Lichtblick, wenn Medikamente zur Behandlung ge- und erfunden werden. Denn eine Behandlungsmöglichkeit kann auch die Auswirkungen der Krankheit verringern und verkürzen und hilft nebenbei vielleicht auch Spätfolgen zu vermeiden oder wenigstens abzumildern.

  • ich kann seine Argumentation bezüglich einer 2.Welle nachvollziehen.

    Für mich bleibt aber die Frage dazu stehen: wieviele gleichzeitige und/oder zeitlich eng zusammentreffende Hotspots können die lokalen Behörden bewältigen?

    Welche Kapazität an Hotspots hat jedes einzelne Gesundheitsamt.

    Wenn die Mobilität in Urlaubszeiten zunimmt, reist auch Corona mit.

    Das muss nicht zwangsläufig zu einer 2.Welle führen, die durchs Land rollt. Aber es können - um im Bild der Welle zu bleiben - Unwetter und Überflutungen aufttreten, mehr oder wenger stark und unterschiedlich gross, übers ganze Land verstreut.

    Kommen wir einigermassen schadlos über die Urlaubszeit, wird es im späteren Herbst sicher eine Menge Öffnungen geben, von denen wir jetzt nur träumen können.

  • Naja, der erste Ferienflieger hat es schon mal versucht und aller (Wieder)anfang ist schwer:

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/unt…xpPYDCQgO1dEMph

    Da musst ich auch schmunzeln als ich das gehört habe.

    Doch ich frag mich was man damit will, zwei Passagiere können nichtmal annährend die Kosten decken, zumal es dort wohl kaum wirklich teure Plätze, über der First Class, gibt die das etwas auffangen könnten.

  • Da musst ich auch schmunzeln als ich das gehört habe.

    Doch ich frag mich was man damit will, zwei Passagiere können nichtmal annährend die Kosten decken, zumal es dort wohl kaum wirklich teure Plätze, über der First Class, gibt die das etwas auffangen könnten.

    Eurowings hat gar keine First ;)

  • Der Nächste distanziert sich

    Das Geile sind Reichelts Tweets, Drosten wäre angefasst. Ist es nicht eher so das Reichelt not amused ist weil die Nummer nicht auf geht?

    Davon ab dürfte die Bild-Zeitung nicht ganz Unrecht haben. Ich halte es nicht für Zufall das sich Drosten heute morgen urplötzlich "als Privatmann" zu Kita und Schule äußert und die Notwendigkeit gesellschaftlich sieht, beides zu öffnen. Bei aller Hochachtung für so einen Mann, zu der Erkenntnis ist er ja nicht gestern Abend beim Gute-Nacht-Gebet gekommen;) Dann müsste er wirklich mit Scheuklappen durchs Leben laufen. Er wusste mit Sicherheit das da was im Busch ist.

    Verweißt aber halt nochmal auf seine Ergebnisse der Studie und "verteidigt" sich mit seinen Ergebnissen. Die kann man aber auch anders interpretieren, wie der Herr in von mir verlinkten Interview ja auch sagt. Und wenn man nur eine kleine Facette der ganzen Kita/Schule-Sache betrachtet hat und wissenschaftlich daraus "hart" schlussfolgert, dann müsste man eigentlich schon das Untersuchungsfeld nochmal vergrößern um seine Ergebnisse zu bestätigen, oder? Das fehlt mir in der Sache. Und da kann ich dann den Unmut schon auch verstehen, der da scheinbar unter der Decke schwelt...

  • Der Nächste distanziert sich

    Das Geile sind Reichelts Tweets, Drosten wäre angefasst. Ist es nicht eher so das Reichelt not amused ist weil die Nummer nicht auf geht?

    Davon ab dürfte die Bild-Zeitung nicht ganz Unrecht haben. Ich halte es nicht für Zufall das sich Drosten heute morgen urplötzlich "als Privatmann" zu Kita und Schule äußert und die Notwendigkeit gesellschaftlich sieht, beides zu öffnen. Bei aller Hochachtung für so einen Mann, zu der Erkenntnis ist er ja nicht gestern Abend beim Gute-Nacht-Gebet gekommen;) Dann müsste er wirklich mit Scheuklappen durchs Leben laufen. Er wusste mit Sicherheit das da was im Busch ist.

    Verweißt aber halt nochmal auf seine Ergebnisse der Studie und "verteidigt" sich mit seinen Ergebnissen. Die kann man aber auch anders interpretieren, wie der Herr in von mir verlinkten Interview ja auch sagt. Und wenn man nur eine kleine Facette der ganzen Kita/Schule-Sache betrachtet hat und wissenschaftlich daraus "hart" schlussfolgert, dann müsste man eigentlich schon das Untersuchungsfeld nochmal vergrößern um seine Ergebnisse zu bestätigen, oder? Das fehlt mir in der Sache. Und da kann ich dann den Unmut schon auch verstehen, der da scheinbar unter der Decke schwelt...

    Es war eben keine harte Schlussfolgerung, sondern ein: "es lassen sich keine signifikanten Unterschiede feststellen."

    Wenn Statistiker die besseren statistischen Methoden kennen als Virologen, dann kommt das nur durch eben diesen Diskurs zurück zu den Virologen. Diese verwenden dann in Ihren nächsten Auswertungen, die verbesserten Methoden oder binden eventuell direkt einen Statistiker mit ein. Sowas nennt sich wissentschaftlicher Fortschritt, dauert, nervt und ist selten nett forumuliert. Weil wenn nett formuliert keiner die Kritik versteht und 99% der Menschen mit: "Ist ja eigentlich schon richtig was ich mache" reagieren.

    Mit ein Grund warum ich weichgespülte Kommunikation in Unternehmen so ätzend finde, sie verhindert das ansprechen, verstehen und beseitigen von Defiziten. Leider verstehen Menschen, das oft nicht und beziehen Kritik immer auf die Person und nicht auf den kritisierten Sachverhalt. Aber Scheiße bleibt Scheiße, auch wenn man 1000 nette Wörter dafür verwendet.

  • Ist eigentlich die letzten Tage von euch jemand mit Zug oder Flugzeug unterwegs gewesen? Hab gestern zufällig einen Bericht gesehen, Flug von Frankfurt nach Berlin. Masken wurden fleißig getragen, aber Mindestabstand gab es keinen, da saß man wieder Sitz and Sitz und nix mit freiem Mittelsitz. Im Zug wird es doch nicht anders sein, da kann ich mir nicht vorstellen, dass da pro Gangseite immer nur 1 Sitz in der Reihe besetzt ist und die Reihe davor und dahinter leer bleibt.

    Wieso muss also hier über einen längeren Zeitraum kein Mindestabstand eingehalten werden? Im Fußball- oder Eisstadion aber schon?

  • Wieso muss also hier über einen längeren Zeitraum kein Mindestabstand eingehalten werden? Im Fußball- oder Eisstadion aber schon?

    Das eine ist Hobby zum Spass an der Freude, das andere ist in erster Linie ein Verkehrsmittel um von A nach B zu kommen beispielsweise für die Arbeit.

    Im Auto darf man ja auch nebeneinander mit der Maske sitzen.

    In den Zügen gibt es laut heutigem Radiobericht auf B1 eine begrenzte Anzahl an Gäste, die DB App soll wohl die Auslastung anzeigen.

    Die grundsätzliche Prolbematik mal aussen vor gelassen und einfach diese Frage beantwortet.