Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Welche Regeln denn?

    Etwa diejenigen die in Thüringen aufgelöst werden sollen?

    Wenn ja, wie willst das als Normalo noch nachvollziehen was jetzt sinnvoll ist und was nicht? In Thüringen wäre genau das (kritisierte) Vorgehen nach der Aufhebung völlig okay.

  • Welche Regeln? Die derzeit gültigen für Gottesdienste (und viele andere Sachen), inkl. Abstand, Mundschutz und Desinfektion. Denn diese scheinen zu funktionieren, weil es keine massenhaften Ausbrüche nach Gottesdiensten gibt, sondern jetzt nur einen - bei dem wir inzwischen übrigens bei mindestens 107 Infizierten stehen - bei dem mit großer Wahrscheinlichkeit gegen eben diese Regeln verstoßen wurde.

    Über hypothetische Regeln zu diskutieren ist schwierige, vielleicht überlegt es sich Herr Ramelow angesichts der Situation auch nochmal, ob er alles aufhebt oder er wird von seinem Koalitionspartner eingebremst.

    Und mit dem "Nachvollziehen als Normalo", da hat sowieso jeder, gerade im Bezug auf Einzelregeln eine andere Meinung, auch ich kann nicht jede Regel nachvollziehen. Aber es ist ganz einfach: Man muss sich an das halten, was an seinem Wohn- bzw. Aufenthaltsort gilt.

  • So einfach sehe ich das nicht.

    Ohne Akzeptanz in der Bevölkerung kannst nichts durchsetzten. Zitat: "Soviel Polizei und Ordnungsmacht gibt es dafür nicht, dass man es Umsetzen kann wenn große Teile der Bevölkerung nicht mitmachen". Leider weiß ich nicht mehr genau wer das von den Spitzenämtern so gesagt hat.

    Wenn MP A das komplette Gegenteil von MP B sagt und das auch als vollkommen richtig vertritt, sind riesige Probleme in genau dieser Akzeptanz vorprogrammiert. Da sind die aktuellen Demos dann Kindergarten im Vergleich was dann kommt.

    Der Eindruck wird immer größer, dass es keine Linie mehr gibt, was nun gut und was nicht mehr gut ist!

    Edit: Auch mit wenig Infizierten kannst nicht an Ort X sagen das elementare Verhalten ist so gut, wenn es anderer Stelle als völlig unmöglich gilt. Da muss schon ein gewisses Grundsystem "was ist so unabdingbar nötig und was nicht" beibehalten werden, um von den Normalos verstanden zu werden. Denn nur dann wird es breit umgesetzt. Dieses Chaos jetzt befeuert genau das Gegenteil. Mit den Horrosszenarien die durch die Lockerungen zwangsläufig entstehen sollten, die nicht eintreffen, hat man schon soviel Akzeptanz verloren, dass man da nicht noch mehr Scherben produzieren dürfte. Anscheinend sieht Ramelow aber keine Scherben, sondern sinnvolle weitere Änderungen. Ergebnis: Der Normalo denkt immer mehr: Ja was denn nun? Ist das jetzt noch notwendig sonst super gefährlich, oder nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Saint Patrik (24. Mai 2020 um 16:09)

  • Selbst wenn der Gottesdienst nach geltenden Hygienestandards durchgeführt wird....

    Da diese Gemeinde aus dem ganzen Rhein Main Gebiet zusammengekommen ist, wird man den Treffpunkt nicht sofort nach Ende des Gottesdienstes verlassen haben, sondern noch ein wenig Kontakte gepflegt haben.


    Neulich im Biergarten:

    Alle halten die Abstandsregeln ein, aber 4 Neuankömmlinge werden mit Umarmungen und Küssen begrüßt und an den Tisch gebeten..

    Kommentar: Wir sind alle aus einem Hausstand.Wer`s glaubt wird selig.

  • Welche Regeln denn?

    Etwa diejenigen die in Thüringen aufgelöst werden sollen?

    Wenn ja, wie willst das als Normalo noch nachvollziehen was jetzt sinnvoll ist und was nicht? In Thüringen wäre genau das (kritisierte) Vorgehen nach der Aufhebung völlig okay.

    Welche Regeln werden genau in Thüringen aufgehoben?

  • +++ 12:31 Thüringen beendet Corona-Maßnahmen +++

    Thüringen macht den Anfang und beendet ab Juni die allgemeinen Corona-Beschränkungen. Damit werden landesweite Vorschriften zu Mindestabständen, dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie Kontaktbeschränkungen der Vergangenheit angehören. "Ab 6. Juni möchte ich den allgemeinen Lockdown aufheben und durch ein Maßnahmenpaket ersetzen, bei dem die lokalen Ermächtigungen im Vordergrund stehen", erklärte Ministerpräsident Bodo Ramelow den Zeitungen der Mediengruppe Thüringen. An die Stelle der landesweiten Vorgaben sollen dann nur noch lokale Maßnahmen treten, wenn in einer Region eine bestimmte Infektionsrate überschritten wird. Dafür ist ein Grenzwert von 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Gespräch. Die Details sollen nach Angaben einer Regierungssprecherin in der Kabinettssitzung am Dienstag beraten werden. Die Pläne sehen weiter vor, den Landeskrisenstab aufzulösen und durch ein Alarmsystem zu ersetzen, bei dem das Gesundheitsministerium die zentrale Steuerung übernimmt. Ab dem 6. Juni sollen dann auch für Schulen und Kindergärten weitere Schritte hin zu einem regulären Betrieb gegangen werden, hieß es.

    Für Aberhatschi

  • EVL-Profi stellt Seehofer zur Rede:

    Und was ist da passiert, kannst du das ganze etwas zusammenfassen? Für die die sich dort nicht anmelden möchten.

    Was Seehofer über die Vorwürfe an die Bundespolizei sagte und wie die Staatsanwaltschaft die Durchsuchungen rechtfertigte, lesen Sie nach kurzer Anmeldung mit PNP Plus.

    Welche Regeln werden genau in Thüringen aufgehoben?

    So wie es kommuniziert wurde, alles mögliche. Zumindest war auch von der kompletten Aufhebung der Kontaktbeschränkungen und allgemeinen Maßnahmen die Rede.

    Das bedeutet aber nur, dass das alles auf regionaler Basis weitergeführt wird, wenn es denn sein muss. Es sollen dann also regional wieder Maßnahmen eingeführt werden, wenn die Zahlen steigen.

  • Es wird in Thüringen überhaupt noch nix aufgehoben, die von Saint Patrik gepostete Überschrift aus dem Liveticker ist irreführend. Es ist bisher ein Wunsch und eine Ankündigung von Bodo Ramelow, für die er gerade in der eigenen Koalition, im Land und bundesweit massiv Gegenwind bekommt und dessen Umsetzung ich deshalb noch lange nicht für beschlossene Sache halte.

    Und daraus kann man jetzt natürlich ein Szenario konstruieren, indem elementare Regeln in unterschiedlichen Ländern total unterschiedlich gelten. Das muss aber nicht so kommen. Es kann auch sein, dass die landesweite Verordnung durch kommunale Verordnungen ersetzt wird und sich praktisch gar nix ändern. Das muss man erstmal abwarten bis es soweit ist.

    Und zur Akzeptanz in der Bevölkerung allgemein: Die Demozahlen sind eher rückläufig und man sollte die Bevölkerung nicht unterschätzen. Eine Menge Leute haben durchaus ein Gespür dafür, dass ein regional unterschiedlichstes Infektionsgeschehen auch unterschiedliche Maßnahmen bedingt. Es sind nicht alle doof.

  • Es wird in Thüringen überhaupt noch nix aufgehoben, die von Saint Patrik gepostete Überschrift aus dem Liveticker ist irreführend. Es ist bisher ein Wunsch und eine Ankündigung von Bodo Ramelow, für die er gerade in der eigenen Koalition, im Land und bundesweit massiv Gegenwind bekommt und dessen Umsetzung ich deshalb noch lange nicht für beschlossene Sache halte.

    Und daraus kann man jetzt natürlich ein Szenario konstruieren, indem elementare Regeln in unterschiedlichen Ländern total unterschiedlich gelten. Das muss aber nicht so kommen. Es kann auch sein, dass die landesweite Verordnung durch kommunale Verordnungen ersetzt wird und sich praktisch gar nix ändern. Das muss man erstmal abwarten bis es soweit ist.

    Und zur Akzeptanz in der Bevölkerung allgemein: Die Demozahlen sind eher rückläufig und man sollte die Bevölkerung nicht unterschätzen. Eine Menge Leute haben durchaus ein Gespür dafür, dass ein regional unterschiedlichstes Infektionsgeschehen auch unterschiedliche Maßnahmen bedingt. Es sind nicht alle doof.

    Genau das wollte ich sagen. Danke:thumbsup:

  • Es wird in Thüringen überhaupt noch nix aufgehoben

    Natürlich nicht, da der angestrebte Tag auch noch nicht erreicht ist. Aber das steht auch alles so im Text und selbst @Saint Patrik schreibt ja von:

    Welche Regeln denn?

    Etwa diejenigen die in Thüringen aufgelöst werden sollen?

    Es ist vom 6. Juni die Rede. Und gemeint sind dabei alle möglichen Regelungen und Maßnahmen.

    Auch das lokale Maßnahmen an diese Stelle treten, steht doch dort geschrieben.

  • Und nach diesem Ereignis - dreistellige Zahl an Infizierten nach einem Gottesdienst - fehlt mir jegliche Fantasie, wie man - ohne Impfstoff oder Medikament - hunderte Leute über zwei Stunden eng an eng in einer Stehplatzkurve singen und schreien lassen will.

  • Danke Bone02943

    Daneben noch zur richtigen und kompletten Einordnung.

    Das besagte Zitat stammt eigentlich aus dem DEL-Thread hier und ist der Aufhänger für manche User (nicht von mir!), daraus Wiederaufnahmeszenarien für Zuschauer/Gäste bei Großveranstaltungen und Hallensport abzuleiten. Der Gedanke war dabei, dass sich davon Vieles nur wirtschaftlich sinnvoll realisieren lässt, wenn z.B. die Abstandsregel u.a. aufgehoben werden. Ich habe daraufhin erwähnt, dass ich von solchen Überlegungen noch nichts gehört habe, worauf man mir dieses Zitat als Antwort präsentierte.

    Ich habe dann in dem anderen Thread nur noch ergänzt, das das bereits herrschende Chaos und die Fragen nach dem Sinn von bisher als unabdingbare Regeln geltende Vorschriftendann noch größer wird, wenn das so umgesetzt wird.

  • Welche Regeln denn?

    Etwa diejenigen die in Thüringen aufgelöst werden sollen?

    Wenn ja, wie willst das als Normalo noch nachvollziehen was jetzt sinnvoll ist und was nicht? In Thüringen wäre genau das (kritisierte) Vorgehen nach der Aufhebung völlig okay.

    bei diesem Gottesdienst galten aber die Regeln des Bundeslands Hessen zum Zeitpunkt 10. Mai !!

    und nicht das was Ramelow in Thüringen als Freiheit plant.

    Und da tut sich die Frage auf, was dieser Gottesdienst dann unter Ramelow-Regeln alles angerichtet hätte................................................................

  • Einige Hintergründe zu dem Ausbruch beim Baptisten-Gottesdienst im Rhein-Main-Raum:

    https://www.faz.net/aktuell/rhein-…e-16783837.html

    Auch hier schimmert zwischen den Zeilen recht deutlich der Verdacht durch, dass auch dort - wie in Leer - die Hygenieregeln massiv missachtet wurden.

    Zitat

    Gesundheitspolitiker Majer berichtet von Vereinsmitgliedern aus der Wetterau,

    :pfeif:8)8)

    ist nicht böse gemeint, aber ich konnte nicht wiederstehen ;)

  • Und was ist da passiert, kannst du das ganze etwas zusammenfassen? Für die die sich dort nicht anmelden möchten.

    Was Seehofer über die Vorwürfe an die Bundespolizei sagte und wie die Staatsanwaltschaft die Durchsuchungen rechtfertigte, lesen Sie nach kurzer Anmeldung mit PNP Plus.

    So wie es kommuniziert wurde, alles mögliche. Zumindest war auch von der kompletten Aufhebung der Kontaktbeschränkungen und allgemeinen Maßnahmen die Rede.

    Das bedeutet aber nur, dass das alles auf regionaler Basis weitergeführt wird, wenn es denn sein muss. Es sollen dann also regional wieder Maßnahmen eingeführt werden, wenn die Zahlen steigen.

    das ist aber der wunde Punkt dieses System mit Potential jederzeit einen grösseren Ausbruch begünstigen zu können (Achtung ist im Konjunktiv)

    Im Grundsatz ist das System ja auch anderswo schon ähnlich in Anwendung, allerdings noch mit Vorgaben der jeweiligen Landesregierung. In BW gilt ja kreisweit auch diese 7Tagezahl mit 50, allerdings mit Vorgabe von einer Warnstufe bei 35. Die örtlichen Gesundsheits und Landratsämter haben hier auch einige Befugnisse innerhalb der Vorgaben. So komplett neu erfunden ist die Ramelow-Methode also nicht (von den weitgehenden Rücknahmen mal abgesehen).

    Der o.a. wunde Punkt liegt aber in der Regionalität = relative kleine Beobachtungsgebiete.

    Sobald mehrere Regionalgebiete von einem Ausbruch berührt sind, hast du vermutlich in jedem Regionalgebiet nicht so viele Infizierte, dass eine bestimmte Warnzahl erreicht wird, und trotzdem in einem Bereich der sich beispielsweise nur über jeweils Teile dieser Regionalgebiete erstreckt eine echte Alarmzahl nur auf dieses Gebiet betrachtet, die aber von der regionalen Bewertung nicht als so wesentlich wenn überhaupt erfasst wird und auch in einer Landeszahl nicht signifikant auffallen muss. Da läuft dann u.U. ein Ausbruchsgeschehen relativ lange unter der Oberfläche und wird nur teilweise erkannt und nicht den Umständen gemäß streng und umfassend bekämpft. Und was Corona ohne Zügel und Zaun anrichten kann, das ist zum heutigen Zeitpunkt bekannt - müsste es wenigstens auch in Thüringen sein. Die Frankfurter Baptistengemeinde hat hier schon eine Blaupaiuse abgeliefert.

  • bei diesem Gottesdienst galten aber die Regeln des Bundeslands Hessen zum Zeitpunkt 10. Mai !!

    und nicht das was Ramelow in Thüringen als Freiheit plant.

    Und da tut sich die Frage auf, was dieser Gottesdienst dann unter Ramelow-Regeln alles angerichtet hätte................................................................

    ist nicht böse gemeint, aber ich konnte nicht wiederstehen widerstehen :P

    Nun, was hätte er unter den "Ramelow Regeln" angerichtet? Das Gleiche wie nun unter den hessischen Regeln, die seit dem 10.05. Gültigkeit haben, denn exakt DIESE wurden ja ganz offenbar nicht beachtet. :schulterzuck:

    Was fürn Glück, bin nicht aus dem Wetteraukreis und in meinem Landkreis (Lahn Dill) ist die Zahl heute um 1 gesunken, auf nun noch VIER Infizierte im gesamten Landkreis. 8):popcorn::prost: