Corona - alles eher Medizinische und Gesellschaftliche zum Virus

  • Ist mit Zwang das Einhalten gültiger Gesetze gemeint?

    Selbstverständlich.:schulterzuck:

    Und zwar die Durchsetzung dessen, also der Gesetzgebung dieser Länder die eine sozialistische Gesellschaft propagieren, oder propagiert haben, welche hierzulande als undemokratisch und als Unrechtsstaat betitelt wird.

  • Du rechtfertigst Deinen Egoismus nicht, indem Du ihn verallgemeinert anderen zubilligst.

    https://amp.welt.de/gesundheit/psy…Eigentlich.html

  • Ohne die geringste Wertung vorzunehmen: die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung inzwischen die Sinnhaftigkeit zahlreicher Maßnahmen offensichtlich massiv anzweifelt, kann man täglich massenhaft in den Städten, Biergärten, Freibädern etc. etc. sehen. dafür muss ich keine Umfragen (korrekt oder unkorrekt, mit oder ohne sozial erwünschte Komponente) heranziehen oder Demozahlen ermitteln (korrekt oder unkorrekt)

    100% Zustimmung. Gleichzeitig zeigen die steigenden Infektionszahlen doch, dass die derzeitigen Maßnahmen entweder besser überwacht oder sogar verschärft werden müssen.

    Gerade weil über die Langzeitschäden von Corona noch viel zu wenig bekannt ist, ist jeder Vergleich mit einer herkömmlichen Grippe absolut lächerlich.

    Das Ziel muss derzeit immer noch sein, die Zahl der Ansteckungen gering zu halten, alles andere ist Russisch Roulette.

  • Man kann schlichtweg auch ohne Party eine Weile (1-2 Jahre) lang überleben. Kann für Geist und Gesundheit sogar vorteilhaft sein. ;) Es gab schon Zeiten und es gibt auch jetzt noch Gegenden in der Welt wo solche Luxusprobleme unbekannt sind. Denkt mal darüber nach dass jene Generationne die euch die Luxusprobleme ermöglicht haben jetzt am meisten gefährdet sind.

    Ich erzähl dir jetzt mal meine persönliche "Corona-Geschichte".

    Ich bin seit 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen und seit 1,5 Jahren wohn ich mit ihr in Bonn. Wir haben uns dann überlegt wie unsere Zukunft aussehen soll, und vor allem wo. Da sie erst vor 2 Jahren aus Ägypten kam um den Master zu machen, stand Ägypten, Ravensburg oder Köln zur Auswahl. Es wurde Köln bis ich mit dem Meister fertig bin und Sie ein Jahr Berufserfahrung in Deutschland hat. Dann wollten wir nochmal neu entscheiden. Der Grund: in ihrem Beruf geht Ravensburg nicht und wir haben uns darauf geeinigt dass ich meinen Meister in Köln mache und wir sagten, da wir manchmal am Wochenende auf Technoparties gehen, lernt man gut Leute kennen, so dass ich vielleicht meinen eigenen Freundeskreis aufbauen kann was mir enorm wichtig ist.

    Als zweites Standbein für mich, gründete ich eine Eventfirma und wollte im Mai ein Event für immerhin 700 Zuschauer organisieren. Das zweite wäre im November gewesen in einer Disko direkt am Dom. Das erste Event wurde natürlich verschoben für das ich fast 10.000€ ausgelegt hab, so dass ich das zweite absagen musste, da meine Rücklagen jetzt quasi weg sind, einen Freundeskreis kann ich quasi auch nicht aufbauen und von März bis Juni saßen meine Freundin und ich bis auf 2 Wochen in denen wir Ihre Familie in Ägypten besucht haben uns 24/7 gegenseitig in ihrer 32QM Wohnung auf den Füßen, da ich keine Wohnung in Köln nehmen wollte, bis wir sicher waren die Schule wird nicht komplett abgesagt. Das führte zu Streits und Gott sei Dank sind wir noch zusammen, aber einfach war es nach 3 Monaten zusammen sitzen oftmals nicht. Da ich seit 3 Jahren als DJ Hobbymäßig für mich auflege, wollte ich die Events dazu nutzen um mal selbst in Clubs aufzulegen und meiner Leidenschaft nachzugehen. Geht natürlich auch nicht. Meine Schule geht jetzt übrigens 3 Monate länger, mein Erspartes wird weniger, Bafögberechtigt bin ich auch nicht.

    Was will ich sagen?

    Es geht nicht nur um Party, aber das verstehst du vielleicht nicht, da du aus dem typischen Partyalter vermutlich schon raus bist. Wäre ich in Ravensburg zu Hause mit Kumpels würde ich auch sagen, "drauf geschissen, wir können auch abends beim Kumpel im Garten sitzen und spaß haben." Aber es soll Studenten geben, die sich darauf gefreut haben im März in eine andere Stadt zu ziehen, um studieren zu gehen, da sie es zu Hause mit ihren Eltern nicht mehr ausgehalten haben. Es soll Menschen geben, die in eine andere Stadt gezogen sind, oder gar ausgewandert, und ihre Existenz jetzt kaputt ist. Es soll Leute wie mich geben, die ihr Leben um 180Grad gewendet haben und 150 davon jetzt nicht funktionieren.

    Zu deinem Satz mit den Luxusproblemem: Ich war viel beim reisen, und eigentlich oft in Ländern die du damit andeuten möchtest. Ausgerechnet in genau diesen Ländern wo ich war (u.a. Philippinen, Vietnam, Sri Lanka, Südafrika, Tunesien, Brasilien, Russland) war ich auf den verrücktesten Parties und genau dort wurde mir oft erzählt, dass die Leute es zum Teil brauchen um sich abzulenken.

    Und dein letzter Satz ist genau so quatsch... Ja, wir können nur 1000 mal Respekt zollen an die Generationen die nach dem Krieg unser Land so krass wieder aufgebaut haben. Aber komm schon, ich hab mit 15 auch meine Ausbildung gemacht und geh seit her arbeiten und zahl steuern und Leiste meinen Beitrag fürs Land wie es sie in den 50er und 60ern usw. genau so gemacht haben.

    Naja also was Bier mit Lautstärke zu tun hat ist jetzt keine wirklich neue Erkenntniss, oder?

    Bei uns hat ein Wirt in einem Vorort von Ro eine Live Band im Biergarten spielen lassen. Die hat um 19:00 Uhr begonnen um 19:15 Uhr beschwerte sich der Erste.....

    Auch da geht jetzt nicht heraus was Bier mit Lautstärke zu tun hat, und derjenige der um 19:15Uhr(!) sich wegen der Lautstärke beschwert, dem sollte definitiv geholfen werden. Er kann vermutlich nicht mal was dafür, dass er so in Angst (oder Verbitterung) lebt.

  • Ich erzähl dir jetzt mal meine persönliche "Corona-Geschichte".

    Ich kann verstehen dass Du mit der jetzigen Situation nicht glücklich bist. Allerdings ist es ein Einzelschicksal und was ich vernehme bist du in einem Alter wo das Leben noch vor dir liegt. Deine Beziehung wurde durch die jetzige Erfahrung offensichtlich nur gestärkt. :thumbup: Du startest eben 2 Jahre später durch und ermöglichst mit Deiner Zurückhaltung dem einen oder anderen noch ein paar Jahre lebenswertes Leben. Die meisten haben einen großen Teil davon hinter sich, haben für die Gesellschaft etwas geleistet, und möchten noch eine Weile ihren Enkeln zusehen, möglichst nicht als schwer Behinderter nach Corona Folgen.

    Ohne die geringste Wertung vorzunehmen: die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung inzwischen die Sinnhaftigkeit zahlreicher Maßnahmen offensichtlich massiv anzweifelt, kann man täglich massenhaft in den Städten, Biergärten, Freibädern etc. etc. sehen. dafür muss ich keine Umfragen (korrekt oder unkorrekt, mit oder ohne sozial erwünschte Komponente) heranziehen oder Demozahlen ermitteln (korrekt oder unkorrekt)

    Ist es Zufall dass ein erheblicher Teil deren von dir genannten ausgerechnet in Biergärten und Freibäder zu finden ist?

  • Auch da geht jetzt nicht heraus was Bier mit Lautstärke zu tun hat, und derjenige der um 19:15Uhr(!) sich wegen der Lautstärke beschwert, dem sollte definitiv geholfen werden. Er kann vermutlich nicht mal was dafür, dass er so in Angst (oder Verbitterung) lebt.

    1 Bier = normale Unterhaltung

    4 Bier = lautere Unterhaltung

    6 Bier= sehr laute Unterhaltung

    8 Bier = garkeine Unterhaltung, Gegröle und Streitereien

    10 Bier = keinerlei Hemmungen, absoluter Verlust der Muttersprache

    Kannst jetzt je nach Gemüt und Trainingsstand noch individuell nach oben und unten korrigieren.

  • Huiluis: Ein großer Teil der sozial nicht deprivierten Bevölkerung ist in dieser Jahreszeit gelegentlich in Biergärten, Freibädern, Innenstädten usw. zu finden.

    Daher weiß ich nicht recht, was die Frage suggerieren oder insinuieren soll.

    Ich kann aber natürlich die Feststellung auch auf "Black lifes matter" -oder Antirassismusdemos ausweiten, sicher mit erheblicher Berechtigung, weil dort identische Verstöße massenhaft zu beobachten waren (natürlich dann ohne die Klagen der einschlägigen politisch korrekten Kreise über das Verhalten)

  • Ist es Zufall dass ein erheblicher Teil deren von dir genannten ausgerechnet in Biergärten und Freibäder zu finden ist?

    Vermutlich ist das kein Zufall... aber wie viele Cluster haben sich denn bisher in Biergärten und Freibädern entwickelt, bzw. wie viele der Infizierten haben sich in diesen Lokalitäten angesteckt, bzw. andere angesteckt? Ist das Zufall, liegt es daran, dass die dort geltenden Corona-Maßnahmen (zumindest großteils) eingehalten werden und funktionieren? Oder ist es so, dass ganz allgemein unter Freiluftbedingungen und UV-Einstrahlung das Ansteckungsrisiko nach bisherigen Erkenntnissen absolut gering ist?

    Wie gesagt, ich bin absolut kein Corona-Leugner. Ohne gewisse Maßnahmen und Einschränkungen werden wir vermutlich Zustände bekommen, die keiner will. Aber die Maßnahmen nachwievor mit Sinn und Verstand treffen und dann gerne auch konsequenter als bisher durchsetzen. Es ist zumindest meiner bescheidenen Meinung nach durchaus sinnvoll, bei den "privaten Feierlichkeiten" noch genauer hinzuschauen, bzw. die dafür geltenden Regelungen zu überprüfen. Gerne darf auch diskutiert werden, ob man nicht den touristischen Reiseverkehr wieder mehr einschränkt, da ja wohl nachweislich viele Infektionen/Cluster auf diese beiden Ursachen zurückzuführen sind. Man darf aber auch gerne darüber nachdenken, ob man mit den Tests für Reiserückkehrer nicht auch schon die Cluster-Bildung verhindert und es den Leuten damit einhergehend selbst überlässt, dass ggf. bestehende, erhöhte Risiko sich selbst zu infizieren überlässt... aber jetzt pauschal zu sagen: wir haben steigende Zahlen, also Gegenmaßnahmen: wir machen einfach mal wieder irgendwas zu, erscheint mir absolut nicht zielführend.

  • Ich kann verstehen dass Du mit der jetzigen Situation nicht glücklich bist. Allerdings ist es ein Einzelschicksal und was ich vernehme bist du in einem Alter wo das Leben noch vor dir liegt. Deine Beziehung wurde durch die jetzige Erfahrung offensichtlich nur gestärkt. :thumbup: Du startest eben 2 Jahre später durch und ermöglichst mit Deiner Zurückhaltung dem einen oder anderen noch ein paar Jahre lebenswertes Leben. Die meisten haben einen großen Teil davon hinter sich, haben für die Gesellschaft etwas geleistet, und möchten noch eine Weile ihren Enkeln zusehen, möglichst nicht als schwer Behinderter nach Corona Folgen.

    Auf mich mag das zutreffen, weil ich psychisch eine gefestigte Person bin. Aber viele sind das nicht, und erst gestern hat uns die beste Freundin meiner Freundin die im selben Haus wohnt erzählt, dass ihr Studienkollege jetzt in psychologischer Behandlung ist, da er auf diese ganze Sachen mit Corona nicht klar gekommen ist.

    Heute hat mir meine Freundin erzählt, dass einer der in Ägypten positiv auf Corona getestet wurde Suizid begangen hat, da er eine solche Angst vor der Krankheit hatte. Du hättest die Bilder im März sehen sollen, als sich in Ägypten mehrere hunderte Menschen vor Testlaboren versammelt und fast schon geschlägert hatten, weil sie sich testen lassen wollten weil sie eine solche Angst hatten. In solch einem Land bekommen halt 80-90% Menschen keine Bildung und verbinden die Nachrichten immer mit Horrorfilmen.

    Ich möchte nur sagen, dass diese ganze Geschichte was die Politik macht wie ein Ritt auf der Rasierklinge ist und ich froh bin, nicht an deren Stelle zu sein und über Menschenleben entscheiden zu müssen. Und ich fand es sensationell wie stark unsere Politik die ersten 2 Monate reagiert hat. Ich war mir sicher, dass Deutschland mit China am stärksten aus der Krise kommt. Doch inzwischen habe ich erhebliche Zweifel!

    Und nicht nur wirtschaftlich habe ich auch Zweifel, sondern ich bin wirklich gespannt, wenn jemand in 2-4 Jahren diese Krise unabhängig für Deutschland wissenschaftlich aufarbeitet, ob nicht mehr Leute an Suiziden, Depressionen etc. geschädigt worden sind, als dass man durch Maßnahmen geschützt hat. Aber das wird dann kein großes Thema sein, da die Menschen das Wort "Corona" sowieso nicht mehr hören können und es die Zeitungen daher nicht mehr drucken werden.

  • Und nicht nur wirtschaftlich habe ich auch Zweifel, sondern ich bin wirklich gespannt, wenn jemand in 2-4 Jahren diese Krise unabhängig für Deutschland wissenschaftlich aufarbeitet, ob nicht mehr Leute an Suiziden, Depressionen etc. geschädigt worden sind, als dass man durch Maßnahmen geschützt hat.

    Dann wird man ggf. auch erkennen können, wie viel tatsächliche dauerhafte und bleibende Langzeitschäden das Virus mit sich bringt. Das muss dann selbstverständlich mit in die Gleichung...

  • Dann wird man ggf. auch erkennen können, wie viel tatsächliche dauerhafte und bleibende Langzeitschäden das Virus mit sich bringt. Das muss dann selbstverständlich mit in die Gleichung...

    Oder wieviele Krebs/Herzpatienten durch rechtzeitige OP/Untersuchung/Erkennung hätten gerettet werden können.

    Aber es ist eben wie immer und überall: Es wird dort gelöscht, wo das Feuer gerade am heißesten und offensichtlichsten brennt. Da einen Vorwurf draus zu konstruieren fällt mir schwer. Aber diskutieren muss man das.

  • Es ist doch wie immer, hinterher ist man immer schlauer und es wird Corona Helden und Corona Versager geben. Dann wird es auch noch irgendwelche Wichtigtuer geben, die aus der Versenkung heraus schreien, dass sie es ja schon immer gewusst haben, dass alles falsch gemacht wurde.

    Und dann gibt es noch diejenigen, die behaupten, dass wir nur dank ihres Widerstands nicht von Bill Gates umgebracht wurden und diejenigen die sagen, dass sowieso alles über Corona Fakenachrichten sind.

    Wichtig wäre eben die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Monaten zu ziehen. Dazu hat Robert Habeck von den Grünen am Wochenende was Passendes im Fernsehn gesagt. Es wird immer gesagt, dass sich ein guter Politiker in der Krise zeigt und als Beispiel nennt er die Krisen, die speziell von der Regierung immer wieder für die Führungsstärke der Kanzlerin oder auch eines Herrn Söder angeführt wurden, Finanzkrise, Flüchtlingskrise und Coronakrise.

    Rückblickend zeigen diese Krisen aber hauptsächlich, dass der Staat nicht gut darauf vorbereitet war, obwohl keine jetzt wirklich unverhofft kam. Man hat sich nur aufgrund der sehr gut verlaufenden vergangenen Jahre und Jahrzehnte in einer trügerisch Sicherheit gewogen.

    Die Politik müsste parteiübergreifend mehr agieren, als nur zu reagieren.

  • Wichtig wäre eben die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Monaten zu ziehen. Dazu hat Robert Habeck von den Grünen am Wochenende was Passendes im Fernsehn gesagt. Es wird immer gesagt, dass sich ein guter Politiker in der Krise zeigt und als Beispiel nennt er die Krisen, die speziell von der Regierung immer wieder für die Führungsstärke der Kanzlerin oder auch eines Herrn Söder angeführt wurden, Finanzkrise, Flüchtlingskrise und Coronakrise.


    Rückblickend zeigen diese Krisen aber hauptsächlich, dass der Staat nicht gut darauf vorbereitet war, obwohl keine jetzt wirklich unverhofft kam. Man hat sich nur aufgrund der sehr gut verlaufenden vergangenen Jahre und Jahrzehnte in einer trügerisch Sicherheit gewogen.

    Die Politik müsste parteiübergreifend mehr agieren, als nur zu reagieren.

    Genau das gleiche habe ich mir gestern Abend auch gedacht als ich das Interview gesehen hatte.

    Habeck und die Grünen sind sicherlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss und auch da sehe ich einiges kritisch, aber unter allen politischen Couleur in diesem Lande, erscheinen sie mir die am ehesten dafür geeigneten zu sein, progressiv zu denken. Agieren, neu denken und nach vorne denken und nicht nur reagieren kann unser Land und unsere Gesellschaft nach vorne bringen und damit auch unser aller Leben verbessern.

  • Huiluis: Ein großer Teil der sozial nicht deprivierten Bevölkerung ist in dieser Jahreszeit gelegentlich in Biergärten, Freibädern, Innenstädten usw. zu finden.

    Daher weiß ich nicht recht, was die Frage suggerieren oder insinuieren soll.

    Ich kann aber natürlich die Feststellung auch auf "Black lifes matter" -oder Antirassismusdemos ausweiten, sicher mit erheblicher Berechtigung, weil dort identische Verstöße massenhaft zu beobachten waren (natürlich dann ohne die Klagen der einschlägigen politisch korrekten Kreise über das Verhalten)

    Ich war nur etwas erstaunt worauf deine Aussagen über große Teile der Bevölkerung stammen und welche Beweise sie stützen. Für mich sind es eben gerade jene die keine Gelegenheit aus lassen zu feiern und billigen Spaß zu haben, die sich ständig beschweren.

    Oder wieviele Krebs/Herzpatienten durch rechtzeitige OP/Untersuchung/Erkennung hätten gerettet werden können.

    Aber es ist eben wie immer und überall: Es wird dort gelöscht, wo das Feuer gerade am heißesten und offensichtlichsten brennt. Da einen Vorwurf draus zu konstruieren fällt mir schwer. Aber diskutieren muss man das.

    Wer kennt jemanden wo das zutrifft? Es ist doch so dass die Patienten Angst hatten in die Klinik zu gehen wegen Corona (evtl. zu Recht) und nicht welche abgewiesen wurden die eine lebensnotwendige OP gebraucht hätten.

    Diskutieren ja aber was ist die realistische/realisierbare Alternative.

  • Das ist eben der Punkt... Wenn es um die möglichst große Risikominimierung geht, schließen wir alles zu, verlassen das Haus nicht und haben keinen Kontakt außer zu Personen des eigenen Hausstands. Das ist offensichtlich nicht möglich und Sinn der Sache. Also fehlt da wohl eine Einschränkung... es geht um eine möglichst große Risikominimierung unter Wahrung möglichst großer Freiheit des Einzelnen und gesellschaftlichem Lebens. Selbstverständlich sind da Grenzen schwimmend und es geht teilweise in ethische Diskussionen über. Über Einzelmaßnahmen kann man schier endlos diskutieren und je nach Gusto wird die eine oder andere Maßnahme je nach eigenen Vorlieben anders beantwortet. Aber wie bereits mehrfach gesagt, diese Debatte kann, darf und muss geführt werden, ohne dass derjenige der sie führt ein Corona-Leugner, Covidiot oder Verbotsheini, Schlafschaf oder Grundrechtsbeschneider ist.

    Risikominimierung und Leben mit dem Virus = so viel wie möglich lockern, man könnte auch sagen: möglichst so viel "altes Leben" wie nur möglich. Das ist doch das Ziel der Politik. Das geht aber nicht in dem man die verhängten Lockerungen gleich in wenigen Stufen zurückfährt und jedem nachgibt, der seinen Bereich als wichtig empfindet.

    Vernünftig kommt man nur aus der Grube, wenn man langsam rausklettert und es nicht mit großen wilden Sprüngen versucht und dabei jedes Mal ein ein Stück vom Rand einreisst. Es ist richtig und wichtig es mit Einzelmassnahmen und kleinen zusammenhängenden Blöcken zu tun und dazu müssen auch Diskussionen über die Art und Wichtigkeiten und somit auch die Reihenfolge dieser Maßnahmen geführt werden. Das gehört einfach zu einer funktionierenden Demokratie und Gesellschaft. Dass es dabei zu gefühlten Ungerechtigkeiten kommt, lässt sich leider nicht vermeiden und mancher muss erleben, dass er doch nicht so wichtig ist wie er sich immer gefühlt und gegeben hat.

    Jeder hat das Recht, seine Meinung hier einzubringen und auch für seine Empfindlichkeiten einzutreten. Aber jeder hat auch die Pflicht, demokratisch verordnete Maßnahmen einzuhalten. Er darf sogar deswegen Gerichte bemühen und demonstrieren. Es darf und soll sogar darüber diskutiert werden, sogar emotional. Aber es muss auch akzeptiert werden, dass man sanktioniert wird, wenn man sich nicht an Anordnungen hält solange sie gültig sind.

    Was aber nicht geht: mit ständigem tumben Trotzkopfverhalten und immer wieder den gleichen Unterstellungen, Teilwahrheiten, zum Teil abstrusen Behauptungen und konstruierten Begründungen einfach die angeordneten Schutzmaßnahmen zu ignorieren und dabei der Gefährdung anderer Teile der Gesellschaft Vorschub zu leisten bzw sie einfach in Kauf zu nehmen. Aber genau so wie Diskussionen über Maßnahmen erlaubt sind, ist auch erlaubt, denen ihre Gedankenwelt vorzuhalten und das anzusprechen was man selbst für Blödsinn hält.

    Noch ein Nachtrag zu den Lockerungen: es zeigt sich doch gerade, dass der überwiegende Teil der Menschen so gepolt ist, dass eine unsichtbare Gefahr auf längere Sicht nicht als so bedrohlich empfunden wird, vor allem wenn glaubt selbst davon nicht betroffen zu werden. Da werden dann eben Einschränkungen schnell als unberechtigt und überzogen empfunden und der Mensch rebelliert - manche innerlich, andere äußerlich. Ein Grund vielleicht dafür, dass die verantwortliche Regierung versucht die Gefahr in den Köpfen der Leute zu halten, damit das Gefahrenempfinden sie vorsichtig hält - andere behaupten dass sie durch die Panik gefügig gehalten werden sollen.

    Aber bei immer wieder fortgesetzten Warnungen stumpft der Mensch eben auch ab, bis die Gefahr plötzlich wieder sichtbar wird. Und dann geht alles wieder von vorne los. Bei einer Viruspandemie nicht gerade ein ideales Verhalten um diese Pandemie zu bekämpfen.

    Das zeigt sich doch auch an den ganzen Lockerungen. Sobald etwas gelockert wird, wird es als ungefährlich empfunden und das Verhalten passt sich entsprechend an. Beispiel = erlaubt 10 Personen bedeutet Ansteckungsgefahr erst ab 11. Dazu dann noch grosszügige persönliche Auslegungen - auch menschlich - und schon bekommt im aktuellen Fall die Infektionslage eine steigende Tendenz und unterbindet eine Fortsetzung der Lockerungen. Enstprechend dann natürlich die Frustration beim Mensch. Oder anders: fortgesetzte Disziplin und Vorsicht bei den Lockerungen ermöglicht weitere Lockerungen und einen schnelleren Ausweg aus der Pandemielage und auch einen kalkulierbaren Umgang mit dem Virus. Der Mensch hat sich überwiegend für das Ausleben der ersten Lockerungen entschieden, mit dem Erfolg dass selbst diese langsam gefährdet sind oder zumindest auf den Prüfstand kommen - anderswo wurden sie bereits wieder kassiert. Und dafür war noch nicht mal die Mehrheit der Menschen in der jeweiligen Region erforderlich.

  • Richtig.

    Daher sehe ich die Aussagen u.a. von Loisach durchaus recht ähnlich. Sie sind meiner Ansicht nach weniger Ausdruck einer Wunschvorstellung oder persönlichen Meinung als vielmehr die Vorhersage dessen, was uns in Zukunft erwartet. Weil Menschen eben so sind. Das kann man ja doof finden, ändern tut es nichts.

    Das muss man anerkennen und in zukunftsfähige Konzepte einfließen lassen.

    Da nutzen auch mehr Kontrollen und höhere Strafen wenig. Morde passieren ja trotz hoher Strafen.

    wenn es sich um Vorhersagen handelt ok, dann sind das aber auch persönliche Meinung. Anfühlen tut sich das aber eher wie eine ultimative Forderung.

    Man kann und muss die Art des Menschen anerkennen und auch in Konzepte einarbeiten, sonst werden diese nicht funktionieren - auf Dauer. Wenn aber zukunftsfähige Konzepte dann so aussen, dass grundsätzlich Einschränkungen nicht akzeptiert werden und amn deswegen alles einfach mehr oder weniger nur weiterlaufen lassen kann, dann ist das kein Konzept sondern Kapitulation und somit keine Lösung.

    Dann kann ein zukunftsfähiges Konzept nur so aussehen, dass auch spürbare Sanktionen festgelegt werden. Das geht dann eben nur mit Kontrollen und Strafen und zwar konsequent und allgegenwärtig. Tuts weh, funktionierts auch mit der Zeit und für den Rest ..... weitere passende Sanktionen. Wichtig bleibt die Konsequenz der Anwendung.

    Man gibt Morden ja auch nicht einfach so frei nur weil Strafen nicht den Erfolg bringen und dann kein Mord mehr geschieht

  • Wichtig wäre eben die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Monaten zu ziehen. Dazu hat Robert Habeck von den Grünen am Wochenende was Passendes im Fernsehn gesagt. Es wird immer gesagt, dass sich ein guter Politiker in der Krise zeigt und als Beispiel nennt er die Krisen, die speziell von der Regierung immer wieder für die Führungsstärke der Kanzlerin oder auch eines Herrn Söder angeführt wurden, Finanzkrise, Flüchtlingskrise und Coronakrise.

    Rückblickend zeigen diese Krisen aber hauptsächlich, dass der Staat nicht gut darauf vorbereitet war, obwohl keine jetzt wirklich unverhofft kam. Man hat sich nur aufgrund der sehr gut verlaufenden vergangenen Jahre und Jahrzehnte in einer trügerisch Sicherheit gewogen.

    Die Politik müsste parteiübergreifend mehr agieren, als nur zu reagieren.

    Ja die Grünen, die stellen sich jetzt hin und wollen uns erklären was sie alles besser könnten. Aber die hätte ich gerne erleben wollen, wenn die Bundesregierung vor einem Jahr hätte 2 Milliarden Euro zur Pandemievorsorge hätten ausgeben wollen. Und war BW besser auf die Pandemie vorbereitet? Da hätten die Grünen ja handeln können. Haben sie aber meines Wissens nicht.