Ich hatte leider einen Platz relativ weit oben, insofern kann ich zum Spiel nur beitragen, dass Pompeis Tor recht schön war und das Zweikampfverhalten besser aussah als am Freitag. Ansonsten konnte ich wenig erkennen, in meinem Blickfeld lagen nur das Tor auf der Gästeseite, die beiden unteren Bullykreise und etwas offenes Eis dazwischen.
Ein gutes Spiel noch in letzter Minute ausgleichen lassen ist bei uns schon beinahe Standart und ich hatte mit gar keinem Punkt gerechnet, von daher seh ich es entspannt. Es hat keinen Zweck, sich über diese Punktverluste bei nur noch Sekunden auf der Uhr aufzuregen, es passiert einfach viel zu oft, da bekommt man einen Herzkasper.
Und Freiburg hat es natürlich auch wieder clever gemacht, eine Strafzeit gegen 7, irgendwann sinds halt dann mal zu viele.
Ein kleines Resümee zur Reise:
Es kam leider von Beginn an zu gewissen Schwierigkeiten, wobei diese aber nicht den unermüdlich werkelnden Organisatoren zuzuschreiben sind, sondern dem Anbieter des Zugs. Es wurden wohl zwei Wägen verwendet, die nicht die gleiche Bestuhlung haben wie die anderen, so dass in den eigentlich als 6er verkauften Abteilen nur 5 Plätze waren. Beim Hinfahren noch keine große Sache, auf dem Rückweg war dann aber Schichtschlafen angesagt, wobei auch das schwierig war, denn die Anlage aus den Partywägen lief inclusive aller Ansagen und Gebrüll durchs Mikro in den Abteilen auf Lautsprecher mit, den man nicht abschalten konnte.
Obwohl mit Verspätung gestartet, kamen wir pünktlich in Freiburg an und gingen die 2km zum Stadion, war einwandfrei organisiert und abgesperrt. Wir waren dabei wohl die Attraktion der Stadt. Ich habe schon etliche Fanmärsche mitgemacht, aber diese Masse an Zuschauern hab ich noch nirgends gesehen, an einem großen Haus standen locker 3/4 der Balkone voller Leute.
Einlass und Kontrollen waren meinem Empfinden nach zügig, die Ordner souverän und freundlich. Auch an den Verpflegungsständen war es logischerweise brechend voll, aber in Summe zügig. Das Bier war gut, Schnitzel und Bratwurst grauenhaft. Ersteres zäh wie eine Schuhsohle, zweiteres höchstens handwarm.
Nach dem Spiel durften wir dann erstmal das Gelände nicht verlassen, hier wäre etwas Kommunikation hilfreich gewesen. Es ging wohl darum, die Leute in dem abgezäunten Bereich draußen zu sammeln um geschlossen zum Bahnhof zu gehen, aber dort mit rund 700 Leuten eingepfercht zu sein ist alles andere als angenehm, vor allem wenn dann ein paar im Frust und Rausch wie die Berserker zum Tor drängen.
Am Bahnhof gab es dann noch gut Zeit totzuschlagen, der Dönermann und McD kamen zu unerwarteter Umsatzsteigerung.
Rückkehr dann um 4:30 in LA, an dieser Stelle RIESEN Respekt vor den Organisatoren. Ich wollte zu dem Zeitpunkt einfach nur noch heim und ins Bett und ich hatte nicht schon zwei Schichten an der dauerhaft belagerten Bar oder beim Aufrechterhalten einigermaßen zivilisierter Verhältnisse im Kreuz. Dann noch was weiß ich wie viele hundert Kisten Leergut ausladen...puhhh. Da gehört nicht nur gute Organisation, sondern auch viel Leidenschaft dazu.