Alles anzeigenDie eine von Dir geforderte Linie gab es früher nicht und wird es auch niemals geben. Manche Refs lassen mehr Körperkontakt durchgehen, andere weniger. EInige ziehen schneller gelb, andere ermahnen einmal mehr. Die Spieler kennen aber die Schiris und können sich darauf einstellen, wenn sie den Verstand anschalten.
In der NBA z.B. sind ja einzelne Foulpfiffe noch viel häufiger, da legt jeder Ref das Regelwerk auch mal großzügiger oder weniger großzügig aus. Das ist auch in Ordnung so.
Der Passus mit dem Eingreifen des VAR wurde halt so aufgenommen, damit das Spiel nicht 20x pro Halbzeit unterbrochen werden muss.
Ich stimme Dir aber zu, dass gerade bei Handspielen eine Muss-Entscheidung ganz deutlich und ohne Interpretationsspielraum formuliert werden muss. Wenn die Hand nicht am Körper anliegt und getroffen wird, ist es halt Elfer oder Freistoß. Eigentlich gibt es ja diese Regel meines Wissens in der Form, dass es bei Vergrößerung der Körperoberfläche als Handspiel zu werten ist, aber ich habe mir die jetzt nicht genau durchgelesen. Bei korrekter Anwendung wären das in Dortmund und Paderborn Elfer gewesen.
Man stelle sich so was mal in einem WM- oder CL-Finale vor, wo auf der einen Seite Strafstoß gegeben wird, auf der anderen aber nicht.
Liebe Bayern-Fans, das ist keinerlei Bayern-Bashing, München würden auch selbst bei einem Remis in Dortmund die 4 Punkte Vorsprung locker ausreichen. Ich hätte auch bei zwei Zweitligaspielen so argumentiert.
Früher gab es weder das heutige Medieninteresse und auch nicht die gleichen technischen Möglichkeiten - sprich die Fehlentscheidungen fielen einfach nicht so auf. Auch die zunehmende Dynamik macht einen Unterschied, dem sich die Schiris stellen müssen. Kopf in den Sand stecken hilft auch da nicht. Das jeder alles mögliche anders auslegt, ist ein Problem und kann für mich nur durch strengere Rahmen eingedämmt werden. Eben genau einiges dieser Kann-Entscheidungen durch Muss-Entscheidungen ersetzen und andere Änderungen.
Was mir z.B. extrem auffällt und auch stört, sind die krassen Unterschiede bei Bewertungen von gleichen Szenen nach Spielzeit und Ort des Geschehens.
Für mich kann es nicht sein das gleichartige Szenen in der 1. Minute anders geahndet werden als in der 35. oder 93. Minute. Gleiches beim Thema Ort. Nicht mal die Hälfte der Aktionen die im Mittelfeld als regelwidrig angesehen werden, werden im Strafraum gleichmäßig bestraft. Geht es jetzt um die Tat, oder mehr um Ort und Spielzeit des Vergehens? Anscheinend gehts auch viel zu viel um das Strafmaß. Elfmeter weil es im Strafraum war wird zigmal seltenener gegeben als bei gleichen Aktionen Freistoss weil es außerhalb war, oder gar Nähe Mittellinie. Umso weiter weg vom Tor, umso pfeiffreudiger werden die Schiris. Ob das so gut ist? Anscheinend ist die schwere der Konsequenz auch ein größeres Entscheidungsmerkmal als die Tat an sich?
Und das sind nur erste Bsp. die viele nicht nachvolziehen können. Da ist schon dringend Handlungsbedarf.
Ich hätte auch einen Ansatz für Verbesserungen.
Indirekter Freistoss im Strafraum wird so selten gepfiffen, dass es fast schon Artenschutz hat. Damit könnte man manches im Strafraum nicht vollends legitimieren, ohne gleich Elfmeter geben zu müssen. Ohne Pfiff bleibt sonst der Eindruck das war alles völlig okay.
Keiner behauptet das jemand die Patentlösung für alles hat, aber so tun als wäre es gut wie es ist oder man gar keine Änderungsmöglichkeiten hat, fände ich komplett falsch und auch nicht das richtige Signal.