Wenn man eine Person außerhalb des Spielfelds beleidigt, hat das für mich einen schlimmeren und destruktiveren Charakter als Sprechchöre gegen einzelne Spieler, so lange sie nicht rassistisch sind.
Lässt sich jemand wie Neymar bei leichtestem Kontakt ständig fallen und tut so, als hätte der Gegenspieler ihm ins Gesicht geschlagen, finde ich Unmutsäußerungen gegen diesen Spieler durchaus nachvollziehbar und sogar entschuldbar. Das ist Teil des Spiels, die Anhänger wollen ja Kontrahenten verunsichern.
Was in Eishockeyspielen zwischen Duisburg und Essen alles gerufen wurde, hat nach dem Spiel auch niemand mehr interessiert. Wie viele Akteure da namentlich gegenseitig als A-löcher bezeichnet wurden, dürfte fast schon Bücher füllen.
Was natürlich gar nicht geht, sind Fadenkreuzplakate mit dem Konterfei von Beteiligten oder auch Banner mit Beleidigungen.
Hopp vorzuwerfen, er hätte sich mit gesetzlichen Mitteln gegen die Beleidiger gewehrt und damit die Sache nur weiter angefacht, ist so eine absurde Umkehrung der Opferrolle, die ich ansonsten nur von Politikern der widerwärtigen AfD kenne.
Vor allem ist Hopp nicht RB, Abramowitsch oder irgendein reicher Investor von irgendwoher.
Er wollte ja ursprünglich ein Bundesligateam in Mannheim hochziehen, was aber daran scheiterte, dass Waldhof und, ich meine, VfR Mannheim sich nicht auf eine Fusion einigen konnten.
Er hat in seiner Heimat eine Infrastruktur geschaffen, Jugendmannschaften aufgebaut und den Club mit seinem Geld in die Bundesliga gebracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Milliardären oder Multimillionären (z.B. Herr Kühne vom HSV, gegen den aber keine solche Aktionen macht, weil der HSV ja schließlich eine Traditionsmannschaft ist, was die Absurdität der "Argumentierung" der Idioten noch weiter ad absurdum führt) steckt Hopp nun nicht jedes Jahr noch zig Millionen in den Verein (außerhalb der Werbung für SAP), damit der sich einen Star nach dem anderen kaufen kann.
Hoffenheim hat weit mehr Topspieler mit Gewinn verkauft (Eduardo, Gustavo, Volland, Süle, Rudy, Demirbay, Amiri u.a.) als sich Spieler dieser Qualität zu holen.
Hätte Hopp also sein Geld bei RW Oberhausen investiert, würden ihn nun alle feiern, weil er ja einen alten Traditionsverein zu neuem Glanz verholfen hätte.
Wo sind die Proteste gegen Allianz, Gaszprom und Co., die sicherlich mehr Gelder in die Vereine stecken als Hopp?