Ich weiß nicht was die Tatsache, dass beide aus Nordamerika kamen und sich erst mal an das größere Eis gewöhnen mussten und die Tatsache, dass beide zu Beginn nicht ganz so überzeugten, mit der von dir angesprochenen unterschiedlichen Vita zu tun haben soll?? Insofern, danke, dass du hier auch den zweiten Part übernimmst ??
Es geht dabei um einiges mehr. Es ist richtig, dass beide aus Nordamerika kommen, ihre erste Europa Station haben und sich an das größere Eis und an das Leben in Europa/Deutschland gewöhnen müssen. Dies ist für die Jungs mit Mitte 20 eine große Umstellung - allerdings kommt es x-fach jede Saison vor. Die meisten neuen brauchen einiges an Zeit, um auf dem Eis ihre bestmögliche Leistung abzurufen - dies dauert bei jedem total unterschiedlich lang. Ich lege seit Jahren kaum einen Wert auf die Vorbereitungsspiele - zu groß sind die Unterschiede der Teams in der Vorbereitung und ich habe noch nie in einem Spielerinterview eine Aussage gelesen wie "ich freue mich riesig auf 10 Vorbereitungsspiele". Die meisten Coaches probieren viel aus, legen eventuell bewusst in einem Spiel den Fokus auf eine Sache wie defensive Zone oder probieren Reihen durch. Dafür ist die Vorbereitung da. Der schwedische Coach Fredrik Söderström der relativ bekannt ist, weil er unglaublich viel auf twitter unterwegs ist, hat Mitte August getweetet, dass Vorbereitungsspiele und deren Ergebnisse nie etwas aussagen. Und diesem Mann glaube ich, er trainiert aktuell in der NLB den EHC Olten, hat den norwegischen Meister gecoacht und wurde von der CHL als Coach des Jahres ausgezeichnet.
Jeder der Spieler, der aus NA neu nach Europa kommt hat eine Vita und damit verbunden sind Sachen wie Erwartungen an den Spieler und die Einschätzung an das Leistungspotenzial des Spielers. Wenn Auston Matthews mit 18 in die NLA wechselt, erwartete niemand vom ersten Tag Wunderdinge, die Organisation aus Zürich hat immer wieder betont, dass man ihm Zeit geben muss. Allerdings hatte man sicherlich gewisse Erwartungen, was man für einen Spieler bekommt.
Und somit schwenke ich zu dem Whitecotton/Clayton Vergleich. Für mich ist dieser Vergleich einfach völlig unausgewogen. Es mag die Parallelen geben, die angesprochen wurden - welche Auswirkungen hat das nochmal in der Tabelle? Ach ja - keine.
Whitecotton kam 2003 in die 2 BuLi, damals waren noch 6 (?) Imports je Team erlaubt. Er hat die NCAA durchlaufen, war dort "A", hat in seinem jungen Alter in der UHL übertrieben gescort und sich trotz seiner Statur Call-Ups in die AHL erarbeitet.
https://www.bluedevilsfan.de/2003/aktuelles.html?wo=78
Hier sind noch weitere Infos zu der Verpflichtung von Whitecotton. Kurz gesagt: man verpflichtete einen first Line C, um mit Strömberg zu spielen.
Und dann hat man jetzt Chase Clayton. Hat null Profispiele, war an der Uni und eine nicht besonders aussagekräftige Zeit in der WHL. Dazu der Artikel
https://www.otv.de/weiden-kanadie…-devils-387534/
Ich kann da nicht draus lesen, dass man sich da einen "neuen" Whitecotton/Stieler/nimm einen anderen high scoring Importnamen geholt hat. Die Skills, die Latta in dem Artikel anspricht wird man aus den Scoringzahlen nicht rauslesen können. Ich glaube auch, dass Latta auch nicht unbedingt einen Top Line C gesucht hat, der alles in Grund und Boden schießt. Wieso man dann jetzt Mitte September in Panik verfällt oder sich an irgendwelche Vergleiche aus der Vergangenheit klammert, erschließt sich mir nicht. Es gab sicherlich schon Spieler, die in der Vorbereitung sich schwer getan haben und dann explodiert sind - ja und? Ist das überhaupt die Erwartung, die die Verantwortlichen in Weiden haben? Wollte man überhaupt einen Abercrombie Ersatz? Für mich erschließt sich das alles einfach nicht. Lasst doch die Mannschaft erstmal spielen und sollte rein gar nix von Clayton kommen, kann man schon kritisch es hinterfragen, aber doch nicht in der Vorbereitung.