Fußball-WM 2018 in Russland

  • Nicht unbedingt mit anderen Spielern, aber mit einem anderen Trainer, der auch mal richtig durchgreift schon. Die Tendenz geht seit 2014 kontinuierlich nach unten, die Ergebnisse dieses Jahr sind eine Katastrophe. Da braucht man neue Impulse und muss handeln. Warum soll etwas, was im Clubfussball völlig normal ist hier anders sein?

    Wer mit dieser Truppe in den letzten 9 Spielen gerade mal zwei Duselsiege zustande bringt und in dieser bescheidenen Gruppe sang- und klanglos Letzter wird, hat einfach keine Argumente mehr. Nach 12 Jahren ist die Luft raus, was ja auch ein stückweit normal ist. Sorry, da kann es nur eine Konsequenz geben...

    guten Tag

    Glaubst Du wirklich , dass mit einer Löw Ablösung alles besser wird ?

    Grundsätzlich muss man mal an dem Hochglanz Produkt Bundesliga ran

    Dort sollen doch die Spieler herkommen für die DFB Auswahl , aber die dfl sonnt sich weiterhin in ihrem elfenbeitürmchen man sei die beste Liga der Welt, merkt aber gar nicht, dass jetzt sogar Italien an ihr vorbei marschiert ist

    Hier gehört angesetzt und ich finde schon, dass Löw - soweit er denn noch will - einen kleinen Bonus hat, doch da würde ich schon die nächsten Tage ein brauchbares Konzept sehen , wenn nicht und so wird er es auch sehen , muss mAn sich halt trennen

    Klar hat er Fehler gemacht , aber seine nibelungentreue hat ihm jetzt das Genick gebrochen und das wird ihm bestimmt nicht mehr passieren

    Gruß aus la

  • Vielleicht hat er es auch erkannt, aber da war es zu spät, so einen radikalen Schnitt zu machen?! Zumal da auch immer noch ein Haufen anderer Leute mitreden, auch wenn er die Verantwortung trägt. Ich würde es ihm zutrauen und mir fällt kein Besserer ein, der gerade realistisch und verfügbar wäre.

  • Katastrophale Europapoaklsaison der deutschen Teams und ähnlicher verlauf der National11 bei der WM. Schon in den letzten 1 2 Jahren gab es einen gewissen sichtbaren Abwärtstrend. Das Niveau der Liga scheint nicht schon länger mehr ganz oben zu sein im Vergleich und das liegt sicher nicht nur am kleineren Fernsehgeld

    Der Status des deutschen Fussballs braucht ziemlich dringend Verbesserungen. Ein reines weiter so geht nicht und auch Löw (und alle Führungsspieler) muss sich fragen lassen warum er diese lange Zeit leblosen Auftritten nicht verhindern konnte.

    Was hatte man denn gestern für einen Matchplan zu Beginn? Ein 0-0, w arten bis abgepfiffen ist und auf Mexiko bauen? Sehr dünnes gerüst, aber ausgesehen hat es so und als Schweden führte wusste schon gar keiner mehr was er nun tun soll. Auf was wurde das Team denn da taktisch und mental eingestellt? Hat man die internationale Entwicklung häufig zurück zu einem "Stossstürmer" und entsprechende Anpassungen im Teamgefüge inkl Spielstil verschlafen ?

    Auch die Personalauswahl im Kader war doch wiedermal sehr gleichförmig, alles typische Löw-Syndrome (flache Hirarchie, Spieler mit Ecken eher unerwünscht, Typen stehen klar hinter vielseitig einsetzbaren usw.). Wieviel Anteil hatte das am abschneiden?

    Um wieder in die Erfolgsspur zu finden muss sich vieles ändern, die Konkurrenz hat nicht geschlafen und ist teilweise schon an uns vorbei gezogen.

  • Kleiner Denkanstoß: Arsene Wenger wurde zuletzt 2003/2004 mit Arsenal Meister. Nach der Diskussionslogik hätte ihn Arsenal zwischenzeitlich mehrfach entlassen müssen, zumal er mehrfach in der Kritik stand. Arsenal hat ihn trotzdem gewähren lassen. Das hat ihnen noch 10 Pokalsiege eingebracht. Für den große Coup hat es allerdings nicht mehr gereicht.

    Fazit: Trotz aller Schwarzmalerei sind auch altgediente Trainer in der Lage dazuzulernen oder sich neu zu erfinden und Wenger wäre, trotz aller Reputation, eben auch kein Heilsbringer.

  • Hauptverantwortlich nein, großes Thema, ja. Die zwei waren nicht alleine schlecht, aber sie hatten einfach nichts mehr in diesem Team zu suchen. Übrigens haben sie auch so gespielt, klar auch andere. Dennoch sieht das die Mehrheit heute noch so. Die ganzen Pfiffe kamen doch nicht von ungefähr.

    Und so wird selbst im Team der Fokus verloren. Geht es um den Sport und eine WM oder um Politik. Das spaltet auch ein Team. Pardon es war kein Team, nicht zu einer Sekunde. Ein klares Statement und eine Nicht-Nomminierung wäre das richtige Zeichen gewesen. Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Auf einen Podolski, Klose und Co. waren die Fans stolz.

    Leider musste ich darauf eingehen, denn diese endlos Debatte bringt uns irgendwann dazu, dass auch der Letzte seinen Nationalstolz verliert. Und genau sowas: Dieses Herz zerreißen auf dem Platz und das letzte Hemd für die Zuschauer zu Hause geben, dass haben uns andere Nationen präsentiert, während wir zum Teil vogelwild agieren oder sinnlos den Ball rum schieben. Ich hab echt das kotzen bekommen, als kurz danach zu hören war: Der Wille, die Gier, die letzte Bereitschaft hat gefehlt. Wenn ich das als Spieler merke, dann sollte ich vielleicht selbst mal vor dem Turnier sagen: "Ey Jogi, nimm wen anderen mit." Das finde ich so übel wie peinlich, wenn die Ausrede der sehr langen Saison kommt. Über das verkorste Turnier kann jeder, sofern er will, ein Buch schreiben.

    Der Umbruch wird von Nöten sein. Aus der alten WM-Siegertruppe würde ich nur noch Kross, Hummels oder Boateng mitnehmen. Alle anderen sollten den Weg frei machen. Mit Abstrichen Neuer, aber mit Weitsicht wäre auch ter Stegen endlich mal dran.

    Großes Thema deswegen, weil es die Springer-Medien ewig lange weiter im Fokus hatten. Wir haben im Eishockey jahrelang massenhaft Kanadier eingedeutscht, hatten null Probleme damit, dass sie für Deutschland spielten, obwohl die meisten davon ziemlich sicher Kanada offen als Heimat bezeichnet hätten oder haben.

    Also mit dem Patriotismus-Quatsch sollte man da nicht argumentieren, denn die Starspieler bei einer WM denken wohl in der Regel nicht daran, wie unfassbar toll es doch ist, für das eigene Land spielen zu dürfen. Sobald ein Spiel angepfiffen ist, habe ich solche Gedanken sowieso nicht mehr, da will ich entweder gewinnen, weil ich geil auf den Titel bin oder ich bin es eben nicht mehr in der Form wie die Deutschen bei dieser WM.

    Im Handball hat ein Bogdan Wenta auf einmal für Deutschland eine WM gespielt, zwei Jahre später die EM wieder für Polen. Da wurden beim Eishockey und Handball mal eben flott Spieler einfach eingedeutscht, Özil und Gündogan haben meines Wissens seit ihrer Geburt den deutschen Pass.

    Ich kann meinen Nationalstolz nicht verlieren, ich habe ihn noch nie gefunden. Ich bin Sportfan und halte zu den deutschen Teams, wenn sie mir sympathisch sind, weil es halt mehr Spaß macht, mit einer Mannschaft mitzufiebern.

    Aber ich habe nach 1982 für drei Jahre nach der Schande gegen Österreich gefeiert, wenn die deutsche Mannschaft verloren hat.

    Das Problem im deutschen Team waren fast alle gesetzten Spieler. Die fühlten sich viel zu sicher, das war 2014 nicht so, da waren die Ersatspieler gefühlt viel stärkere Konkurrenz. Nicht, weil sie besser waren, sondern weil Löw eine andere Wertschätzung vermittelte.

    Jetzt hat Löw zwar reagiert und Özil sowie Müller man draußen gelassen, aber konsequent war er da auch nicht. Außerdem legt man den Schalter halt nicht mal eben so einfach um.

    Daneben gehen die Spieler ja nicht mit dem Wissen ins Turnier, dass sie den "letzten Willen" nicht haben werden. Wobei der Begriff eh eine Floskel ist, die ins Phrasenschwein passt. Deutschland ist austaktiert worden. Man spielt seit Ewigkeiten dasselbe System, obwohl man wohlmöglich gar nicht mehr die Spieler dafür hat.

    Mexiko hatte sich glänzend darauf eingestellt, Schweden hat eine Halbzeit lang auch nichts zugelassen und gegen Südkorea hatte Deutschland erst Chancen, als der Gegner am Ende etwas müder war. Und das waren nicht die Topteams. So was auf Einstellung oder gar Ablenkung durch die Erdogan-Sache zu reduzieren, lenkt von der schmerzhaften Wahrheit ab. Deutschland ist nicht besser. Im EL und CL scheitern die deutschen Teams nicht grundlos frühzeitig, wenn man von den Bayern absieht.

    Schau Dir mal die Offensiven der anderen Topnationen an. Da läuft fast überall mindestens ein Weltklassemann auf, den haben wir vorne nicht (mit Abstrichen Reus, wenn der mal länger gesund bleibt). Dazu lässt man halt mit Sane den zuhause, der 1 gegen 1 außen mal was machen kann, damit Gefahr produziert wird.

    Und wenn dann das Mittelfeld im kreativen Bereich mit Kroos und Özil (und Kroos war keinen Deut besser als Özil bei der WM, nur Özil wirft man vor, wenn er mal trabt, während das Tonis übliche Geschwindigkeit ist) komplett außer Form ist, geht halt gar nichts mehr.

    Es braucht einen Neuaufbau, bei dem man 2020 auch noch früh scheitern darf. Aber diese Mannschaft ist seit der U 21 fast zusammen und erfolgreich gewesen. Das fing 2006 an und endete im Höhepunkt 2014. So ein Zyklus geht halt vorbei. Jede Topnation im Fußball musste schon mal schmerzhaft das Scheitern der einstigen goldenen Generation erleben. Und witzigerweise alle Weltmeister der letzten 12 Jahre in der Vorrunde.

  • Auf den Punkt! :thumbup::respekt:

  • Es kommt darauf an, mit wem man sich ablichten lässt. Das ist mit einer deutschen Einstellung für jemanden mit Vorbildfunktion nicht kompatibel. Punkt.

    Wie gesagt, mir geht es sonst um nicht einen eingedeuschten Spieler. Egal welche Sportart, wenns nötig ist und die Vorbildfunktion eingehalten wird, gern.

    Ich habe bei der Taktik hin oder her in Sachen Willen im Vergleich zu 2014 einen großen Unterschied gesehen. Auch da war der ein oder andere Auftritt kein Husarenritt, aber dort wurde es mit Wille gepackt. Für mich ist das absolut keine Floskel!

    Dennoch gehe ich ansonsten konform und die Zukunft ist jetzt auch wichtiger. Viele Zöpfe abschneiden, aber keinen Löw. Der soll meiner Meinung nach den Umbruch durchführen.

  • Jaja, die Springer-Medien, halten ihr Fähnchen sowieso nur so, wie sie es grad brauchen.

    Alles richtig, was du schreibst, aber wenn, dann sollte man es auch komplett(er) betrachten. Wenn der Fussball nicht nur mehr Sport ist , sondern sich auch für Politik missbrauchen lässt, dann sollte man auch das Echo (in dem Fall das mit Erdolf, Gündogan und Özil) vertragen. Für gelungene Integration usw. haben die doch auch immer was tolles vorzutragen...

    Stichworte: Putin, WM-Vergabe nach Russland, Katar und der damit verbundenen Kritik (hust), der Aufruf Einracht Frankfurts zu Diffamierung und Ächtung einiger,, die zu bestimmten Themen eine andere Meinung haben usw., alles politisiert in Zusammenhang mit Fussball! Da wird immer nach Demokratie, Toleranz geschrien, aber nur wenns passt. Nur weils "die Mannschaft" ist, soll man das jetzt alles mal so locker betrachten? Nö.

    Der Unterschied zu deinen Beispielen ist zu erkennen, oder?

    Schluss damit von mir, es geht um die WM, sonst werd ich vom Admin des Feldes verwiesen...:rofl:

    Ansonsten standen nicht nur ein oder zwei schlechte, sondern elf +x schlechte aufm Platz.

  • Die Frage, die ich mir jetzt stelle: Waren die Bemerkungen von Hummels und Kroos (Boateng auch?) bzgl. Defensivverhalten wirklich gegen die Mitspieler gerichtet? Oder vielleicht versteckte Hilferufe in Richtung Trainer weil sie keinen Zugang mehr gefunden haben?

    Diese, bei Ballbesitz formierte 2-2-5-1-Taktik war so habebüchen wie nur irgendwas. Es fehlt die komplette Absicherung, was ja in so einem Fall komplett logisch ist. Die Außenverteidiger laufen offensive zentral rum und kommen dann natürlich nicht wieder zurück, wie auch. Das hat ein Kimmich gemacht, das hat ein Hector gemacht und auch ein Plattenhardt im ersten Spiel. Dazu macht es keinen Sinn das Spiel auf die Außen zu verlagern um Flanken schlagen zu können wenn in der Mitte ein Werner oder Özil wartet. Jedes Mal als Gomez drin war wurde es besser, als Hummels gegen Südkorea mit nach vorn ist kam er jedes Mal zum Kopfball.

    Das ist alles sehr merkwürdig und wurde so gnadenlos durchgezogen, da kann mir keiner erzählen das da mal einer was anderes gemacht als verlangt...

  • der Aufruf Einracht Frankfurts zu Diffamierung und Ächtung einiger,, die zu bestimmten Themen eine andere Meinung haben usw.,

    Langsam, fremdenfeindliches Verständnis ist keine “Meinung“. Ich kann nicht auf der einen Seite gegen Ausländer hetzen und dann toll finden wenn die Ausländer meinen Verein erfolgreich machen. Das hat Fischer sehr, sehr richtig gefasst und wurde auch ganz klar so demokratisch beschlossen. Und komm mir nicht mit “es sind nicht alles Faschisten in der AFD“...

    Aber das hat hier echt nichts zu suchen.

  • Ich bin kein Rassist, aber...

    Wenn ihr ehrlich sein würdet wüsstet ihr das ich Recht habe...

    <X<X<X

    Was ein kompletter faschistischer Bullshit. Jede Startelf dieser WM bestand aus 11 Spielern die in Deutschland geboren wurden. Klingt blöd, ist aber so.

    Und jetzt verzieh dich wieder in deine “das wird man ja noch sagen dürfen“-Filterblase:bash:

  • Ein guter Beitrag aus einer Social Community

  • Hauptverantwortlich nein, großes Thema, ja. Die zwei waren nicht alleine schlecht, aber sie hatten einfach nichts mehr in diesem Team zu suchen. Übrigens haben sie auch so gespielt, klar auch andere. Dennoch sieht das die Mehrheit heute noch so. Die ganzen Pfiffe kamen doch nicht von ungefähr.

    Und so wird selbst im Team der Fokus verloren. Geht es um den Sport und eine WM oder um Politik. Das spaltet auch ein Team. Pardon es war kein Team, nicht zu einer Sekunde. Ein klares Statement und eine Nicht-Nomminierung wäre das richtige Zeichen gewesen. Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Auf einen Podolski, Klose und Co. waren die Fans stolz.

    Leider musste ich darauf eingehen, denn diese endlos Debatte bringt uns irgendwann dazu, dass auch der Letzte seinen Nationalstolz verliert. Und genau sowas: Dieses Herz zerreißen auf dem Platz und das letzte Hemd für die Zuschauer zu Hause geben, dass haben uns andere Nationen präsentiert, während wir zum Teil vogelwild agieren oder sinnlos den Ball rum schieben. Ich hab echt das kotzen bekommen, als kurz danach zu hören war: Der Wille, die Gier, die letzte Bereitschaft hat gefehlt. Wenn ich das als Spieler merke, dann sollte ich vielleicht selbst mal vor dem Turnier sagen: "Ey Jogi, nimm wen anderen mit." Das finde ich so übel wie peinlich, wenn die Ausrede der sehr langen Saison kommt. Über das verkorste Turnier kann jeder, sofern er will, ein Buch schreiben.

    Der Umbruch wird von Nöten sein. Aus der alten WM-Siegertruppe würde ich nur noch Kross, Hummels oder Boateng mitnehmen. Alle anderen sollten den Weg frei machen. Mit Abstrichen Neuer, aber mit Weitsicht wäre auch ter Stegen endlich mal dran.

    Ich selber habe die Aktion auch im Freundeskreis extrem kritisiert (ich mag als Atheist weder reaktionäre und fundamentalistische Glaubensführer noch nationalistisches Gerede). Allerdings wird die Aktion halt leider gerade von denen instrumentalisiert, die eine Demokratie nicht wollen und auch lieber DEN starken Mann an der Spitze haben würden. Wenn Sahra Wagenknecht oder Cem Özdemir das kritisieren, stimme ich zu, weil ich ihren Motiven hinter der Kritik folge. Machen das Höcke oder Gauland, springe ich auf den Zug nicht auf.

    Wäre ich Nationalspieler, hätte ich persönlich die beiden selber gefragt, wieso sie das gemacht haben und mit welcher Begründung sie hinter Erdogans Politik stehen. Ich glaube aber nicht daran, dass es viele Profis in dem Team tatsächlich interessiert hat.

    Ich denke, dem Riss (wenn es einen gab) innerhalb der Mannschaft wurde durch die Aktion ein Alibi gegeben. Aber viel mehr hat die Verweichlichung des Leistungsprinzips beigetragen, wenn da halt Spieler ohne Spielpraxis und Nachweis ihres aktuellen Leistungsstands nominiert oder gar gesetzt sind.

    Was machte Rudy im Aufgebot (und der hat wirklich souverän bis zu seiner Verletzung gespielt), der in der Rückrunde so gut wie nie gespielt hat. Was machte eine Khedira in der Startelf, der Leisten-, Rücken. und Muskelprobleme in der gesamten Saison hatte? Was macht Neuer im Tor?

    Die nachdrängenden Spieler sahen sich vermutlich im Kader bzw. in der Startelf und schon hat man ein kleines Pulverfass. Ein Olli Kahn sagte ja auch schon immer, dass die Hierarchie in einer Mannschaft enorm wichtig ist.

    Nur wenn die, die oben stehen, keine Leistungen mehr zeigen, hören halt die, die unten stehen, nicht mehr auf sie.

    2014 waren Lahm, Klose, Müller, Neuer, Hummels, Boateng, Schweinsteiger (als Energizer, weniger als Spielmacher) oder auch Özil (eh keiner, der viel redet) unantastbar.

    Wer war das denn 2018 noch? Hummels und Boateng gelten immer noch als Weltklasse IV, nur Boateng war ja lange verletzt und hat wohl auch deswegen nicht so überzeugt. Unser viermaliger CL-Sieger machte in einem Spiel mehr Fehler als bei Real in einer Saison. Müller unsichtbar. Neuer ohne Standing, da sicher einige an seinem Leistungsvermögen zweifelten, Özil unsichtbar. Hierarchie nicht vorhanden.

  • So, mit etwas Abstand dann auch noch ein bisschen mein Senf zur deutschen WM und Löw:

    - die Vorwürfe an Löw, wir würden schon ewig den gleichen Stiefel spielen, kann ich nicht so ganz verstehen. EM 2008 war das 1. Turnier von Löw, da waren wir eigentlich noch typisch deutsche Renner & Kämpfer. WM 2010 war mit das geilste, was eine deutsche NM je gespielt hat. Da aber eher auf schnelles Umschaltspiel ausgelegt und nicht auf lange Ballbesitzdominanzphasen. In den beiden Turnieren sind wir jeweils an der damals absolut überragenden spanischen Nationalmannschaft gescheitert, die aber auch 3 Titel in Serie gewonnen hat... EM 2012 wurde dann schon ne Mischung aus dem Umschaltspiel und mehr Ballbesitz. Musste auch kommen, weil uns nach der WM 2010 "eben au" kein Gegner mehr so wirklich ins offene Messer gerannt ist. Da bin ich aber tatsächlich auch der Meinung, dass Löw gg Italien vercoacht hat und mit der Anpassung an die Italiener, der Mannschaft ihrer Stärken beraubt hat. WM 2014 hatte taktisch mit der momentanen WM und der letzten EM auch rein gar nichts zu tun. Da waren wir durchaus pragmatisch mit recht hohem Sicherheitsdenken unterwegs (ich erinnere an die 4 IV-Abwehr...). Die Ballbesitzdominanzvollangriffstaktik gibt es eigentlich frühenstens seit der EM 2016 und damit seit 2 Jahren, wobei auch da lange Höwedes als RV unterwegs war und damit eigentlich 3 IV auf dem Platz standen. Also ein zu stures Festhalten am System und keine Anpassungen erkenne ich da nicht.

    - die Taktik bei der WM erachte ich aber auch im Nachhinein als höchst kritisch. (Bedenken hatte ich aber auch schon vorher geäußert; s. z.B. S. 4 des Threads). Eigentlich sind (Ausnahme Rudy gg. Schweden) in der Aufstellung und der Taktik nur die beiden Innenverteidiger mit wirklichem defensivdenken auf dem Platz gewesen... die beiden AV schieben sehr früh bis an die letzte Linie des Gegners. Die beiden 6er (wenn man Kroos/Khedira überhaupt als 6er bezeichnen will) sind entweder die Spielgestalter oder die offensiven Nachrücker. Bleiben hinten nur die beiden IV. Die haben das übrigens egal in welcher Besetzung überragend gemacht. Aus dem wirklichen Spiel gab es 2 Gegentore und das trotz ständiger Unterzahlverteidigung... evtl. wäre es besser gewesen, wenn die Mexikaner etwas stärker die Konter ausgespielt hätten und das Ding 5-0 verloren gegangen wäre. Dann wäre die Strukturhinterfragung wohl noch deutlicher ausgefallen.

    - Dem Offensivspiel fehlte mMn auch ein wirkliches Konzept. Durch das frühe Aufrücken der AV (und damit auch frühem Einrücken der offensiven Außen), war da zu wenig Dynamik drin. Die eingerückten Außen wurden verfolgt und damit das Zentrum total zugestellt, die AV kamen nicht mit Tempo auf die dadurch freien Außen, sondern wurden auch im Stand angespielt und konnten wieder zugeschoben werden ohne größere Abstimmungsprobleme im Zentrum zu erzeugen. Dazu dann noch für die fast zwangsläufig resultierenden Flanken keine wirklichen Kopfballspieler im Zentrum... so lässt sich das dann doch ganz gut verteidigen. Auch für Mexiko, Schweden und Südkorea...

    - Erdogan-Gate: Ich verstehe ja beide Seiten. Die Aktion von Gündogan und Özil war durchaus dämlich. Man hätte sie zu Hause lassen können, fände ich aber auch daneben. Was ist dann der nächste Schritt? Ein SPD-Wähler wird nicht mehr nominiert, weil die Verantwortlichen mehr so auf CDU stehen? Das ist Sport und Ende. Zumal Özil rein statistisch (wieder!!!!!) einer der Besten war. Das Herausnehmen von Özil gg Schweden bleibt für mich populistischer Unsinn und ist auch ein Kritikpunkt von mir an Löw. Eine Reaktion auf das Mexiko-Desaster musste kommen und war auch sinnig mit der Hereinnahme von Rudy (dem einzigen eher defensiven 6er im Kader). Die Herausnahme von Özil war mMn aber falsch. Im Vergleich zu Draxler und Müller war der gegen Mexiko immer noch stärker... aber die sind ja die deutschen Lieblinge als echte Schalker Jungs/Bayern...

    - Was heißt das jetzt: bei diesem Turnier hat Löw zum 1. Mal (evtl. 2. Mal EM 2012 Italien, das war aber nur 1 Spiel) so richtig daneben gelegen. Der DFB wird ja nicht reagieren und will ihn weitermachen lassen, kann ich mit leben. So viele Nachfolgekandidaten sehe ich nicht, und einen Freischuss stehe ich Löw zu. Einen Rücktritt von Löw könnte ich aber auch verstehen. Bei diesem Turnier ging auch von Trainerseite so viel schief, dass ich persönlich wohl Konsequenzen ziehen würde...

    - Btw: mal wieder auf Statistik runtergebrochen: 11tegen11 (so holländische Fußballnerds, die z.B. das expected Goals-Rating sehr hoch gewichten) schrieben sinngemäß sowas wie: Nüchtern betrachtet, ist das deutsche Ausscheiden nur so was wie "Shit happens".

  • Das Problem sehe ich darin, dass Löw nicht nur in diesen 3 WM Spielen keine Lösung gefunden hat, sondern die Mannschaft schon 1Jahr lang richtig schwach spielt, ohne dass etwas passiert ist.

    Erschreckend war, dass anscheinend keiner bemerkt hat, dass die Zeit der Freundschaftspiele vorüber ist, aber wenn man ehrlich ist, war genau das, was passiert ist zu befürchten, es wurde immer nur mit dem Stichwort Turniermannschaft schöngeredet.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Löw einen wirklichen Neuanfang schafft, nachdem er ein Jahr lang quasi tatenlos zugesehen hat.