Der Tabellenzehnte gegen den Tabellensechsten. Mit vorsichtigem Optimismus hätte man die Eispiraten zu diesem Zeitpunkt auf Platz zehn erwartet und mit Realismus die Towerstars auf Platz 6. Jedoch ist die Konstellation genau umgedreht. Die Towerstars stehen mit 14 Punkten aus zwölf Spielen zwar auf einem Nicht-Playdownplatz. Jedoch sind die Ansprüche der Ravensburger sicherlich höher gesetzt, als über die Pre-Playoffs den Einzug in die Finalrunden zu schaffen. Crimmitschau würde sich mit dem direkten Klassenerhalt schon mehr als zufrieden geben.
Mit 39 erzielten Treffern liegen die Ravensburger im unteren Mittelfeld der Liga mit 44 Gegentreffern ebenso. 44 Gegentreffer weisen auch auf ein erstes Problem der Towerstars hin, weswegen so viel Sand im Getriebe ist. Jonas Langmann und Jimmy Hertel streiten zur Zeit um den Platz als die klare Nummer 1. Langmann hat mit 8 Einsätzen und einer Fangquote von 90,23% die Nase vor Hertel der 5 Einsätze bekam und eine Fangquote von 89,06% aufweist.
Lang muss man nach den scorenden Offensivkräften der Towerstars suchen und so taucht Jakub Svoboda als erster Vertreter auf Platz 28 mit 5 erzielten Treffern und 7 Vorlagen auf. Zum Vergleich - unter den Top 28 befinden sich im gleichen Atemzug 3 Eispiraten, was viel über die derzeitge Offensivpower beider Mannschaften aussagt. Gleich auf mit Svoboda ist Arturs Kruminsch mit 4 Toren und 8 Assists, ebenfalls 12 Scorerpunkte. Adam Lapsanski sammelte mit 5 Toren und 6 Vorlagen auch 11 Scorerpunkte. So viele wie Ondrej Pozivil als Verteidiger. Unterstützend wirkt Sören Sturm in der Verteidigung mit. Die Punkte verteilen sich also gleichmäßig, jedoch scheint es keinen wahren Leader zu geben.
Das Powerplay der Towerstars ist nur unwesentlich schlechter als das der Eispiraten. Mit 21,8% schlug es in 55 Powerplaysituationen 12 mal hinter dem Gegner ein. Mit 84,6% im Penaltykilling hält man sich ebenso im unteren Mittelfeld der Liga. 138 Strafminuten wurden hierbei bisher gesammelt. Zuletzt mussten sich die Towerstarsfans zudem gedulden, denn aufgrund der Oberschwabenschau wurden die letzten beiden Heimspiele verlegt. Die Mannschaft wird sich also zerreissen um die Fans zu Hause wieder für sich zu begeistern. Ausfallen bei den Towerstars werden Stephan Vogt und David Zucker. Zucker's Platz wird Jonas Schlenker einnehmen. Fraglich ist zudem der Einsatz von Raphael Kapzan. Die erste Begegnung zwischen Crimmitschau und Ravensburg konnten die Eispiraten mit 1:2 für sich entscheiden. Die Heimspiele der Towerstars sind bisher noch nicht eindeutig. Gegen Bad Nauheim und Freiburg konnte man drei Zähler holen, gegen Frankfurt gab es nur einen Punkt und gegen Weisswasser gab es null Punkte. Die Auswärtsspiele gestalten sich eher durchwachsen. Zuletzt gab es trotz eines starken Auftritts eine 5:3 Niederlage gegen Kassel. In Riessersee, Crimmitschau, Bietigheim und Bayreuth gab es nix zu holen, aus Frankfurt konnte man immerhin einen Punkt entführen, ebenso wie in Freiburg. Die volle Punktzahl nahm man nur aus Tölz und Dresden mit.
Die Lage bei den Eispiraten - positive Stimmung und Euphorie sind in der westsächsischen Kleinstadt greifbar. Die Mannschaft weiß zu begeistern und nach den letzten beiden Siegen, hofft man die Serie auf drei Spiele ausbauen zu können.
Verlassen können sich die Eispiraten dabei auf eine absolute Bank in der Abwehr mit Ales Kranjc. Dem Topverteidiger der Liga der mit 12 Scorerpunkten gleichauf mit Dominic Tiffels von den Frankfurter Löwen ist. Allerdings scheint es nur eine Frage der Zeit bis der Ex - NHL - er der Huskies James Wisniewski beiden den Rang abläuft, in 5 Spielen sammelte dieser bereits 11 Scorerpunkte. Hinter Ales Kranjc hütet Olivier Roy das Tor, welcher sich zuletzt wieder stabilisierte und mit einer Fangquote von 90,5% auf Platz 11 der Torhüterwertung der DEL 2 steht. Nicht wesentlich besser als die Statistiken von Langmann und Hertel, jedoch hat Roy mit 421 Schüssen auf sein Tor mehr auszustehen als Langmann mit 266 Schüssen gegen sich und Hertel mit 128 Schüssen, summa summarum 394 Schüsse.
Die bereits angeführte Offensivpower der Eispiraten zeigte sich auch im Heimsieg gegen Bayreuth. So sammelte Reihe eins 4 Scorerpunkte und Reihe 2 6. Reihe drei trug sich ebenfalls mit 2 Scorerpunkten ein. Mit 7 Toren und 13 Assists ist Jordan Knackstedt der Goldhelm der Eispiraten. 14 der 20 Scorerpunkte sammelte Knackstedt dabei in den letzten sechs Spielen! Robbie Czarnik sammelte mit 7 Toren und 10 Assists bereits ebenfalls 17 Scorerpunkte. Zu den fleißigen Punktesammlern zählen außerdem Patrick Pohl und Ossi Saarinen. Mit 40 geschossenen Toren insgesamt zählt man zum oberen Mittelfeld der Liga, jedoch mit 45 Gegentoren zum unteren Drittel der Liga. Aufwand und Nutzen stehen oft noch nicht im richtigen Verhältnis - oder deutlicher - man reißt sich mit dem *piep* wieder ein was man mühsam mit den Händen aufgebaut hat.
Mit 22,6% haben die Eispiraten das dritterfolgreichste Powerplay der Liga und können sich dabei in einer Riege mit den Löwen Frankfurt, Kassel Huskies und dem SC Riessersee wähnen. Jedoch muss man sich beim Penaltykilling in einer Riege mit Heilbronn und den Tölzer Löwen wähnen und gehört hier zu den schlechtesten Unterzahlteams.
Zuhause konnten die Eispiraten immerhin 14 Punkte in sieben Spielen sammeln. Dabei gelangen volle Punkterfolge gegen die Tölzer Löwen, die Ravensburg Towerstars und den EHC Freiburg. Immerhin zwei Punkte blieben im Sahnpark gegen die Dresdner Eislöwen. Lediglich der ESV Kaufbeuren konnte drei Punkte entführen, Dresden einen und Kassel 2. Auswärts gelang den Eispiraten bisher lediglich ein Sieg gegen Heilbronn bei dem man alle 3 Punkte entführen konnte. Sowohl bei den Füchsen aus Weisswasser, als auch bei den Löwen aus Frankfurt konnten zwei Punkte eingeheimst werden. Die restlichen Auswärtsspiele waren für die Eispiraten aber verschwendete Zeit und Geld, denn mit 5:1 in Riessersee, 6:1 in Bad Nauheim und 7:3 bei den Steelers bekam man ordentliche Klatschen. So stehen 7 Punkte aus 6 Auswärtsspielen zu Buche. Verletzt fehlen werden Bernhard Keil, Will Weber und Dominic Walsh.
Fazit: Steigen die Eispiraten mit dem richtigen Bein aus dem Bus ist ein Punktgewinn durchaus möglich. Die Abstimmung beider Mannschaften könnte ein wesentlicher Faktor werden, gerät der Sand aus dem Getriebe bei den Towerstars dürfte es ein schweres Spiel für die Eispiraten werden. Gelingt es das Offensivwerk der Eispiraten weiter zu ölen, sind die Eispiraten als Favorit zu sehen. Ob es Ehrenberger gelingt Collins auszucoachen wird sich nach dem bockstarken Auftritt der Crimmitschauer gegen Bayreuth und dem mauen Auftritt der Towerstars gegen Kassel zeigen. Die Angst vor der Niederlage könnte hierbei ein wesentlicher Faktor bei den Towerstars werden - die momentane Form der Eispiraten spricht für einen Sieg der Westsachsen.
HSR Holzer, Martin HSR2 Vogl, Stefan LSR1 Moosberger, Steffen LSR2 Votler, Artur |