Die Eispiraten Crimmitschau treffen als Tabellensiebter auf den Tabellenachten Bayreuth Tigers. In welche Richtung es geht, wird sich für beide Mannschaften zeigen. Bereits in der Vorbereitung trafen beide Teams aufeinander. Dieses Duell konnten die Bayreuth Tigers mit 4:3 n.P. für sich entscheiden.
Das Spiel der Tigers ist bissig und unermüdlich, phasenweise jedoch nicht durchschlagkräftig genug. Die Mannschaft der Tigers beweist eine unglaubliche Geduld und - entschuldigt liebe Tigersfans - kann dem Gegner so richtig auf den Sack gehen. Die Tigers holten bis jetzt konstant Punkte und ihr Torhüter Thomas Vosvrda (Fangquote von 93,28 % und damit auf Platz 2 der Torhüterwertung, lediglich Dresdens Marco Eisenhut ist stärker) gehört zur Elite der DEL 2. Mit den meisten Schüssen der Liga auf seinen Kasten wird die Leistung von Vosvrda noch höher einzuschätzen sein. Bemerkenswert ist das sich ein DNL - Talent in den Vordergrund gespielt hat - Luca Gläser. Der 19 - Jährige bringt es immerhin schon auf 10 Scorerpunkte, genau wie die Topscorer der Tigers Ivan Kolozvary und Michal Bartosch. Die restlichen Punkte verteilen sich gleichmäßig aber zu gering auf die anderen Spieler und so bedarf es immer wieder der Hexerkünste von Vosvrda um die Tigers im Spiel zu halten. Die Erfolgsquote im Powerplay ist mit 16,7 % noch ausbaufähig, das Penaltykilling mit 82,5% solide. Bei den Tigers hat man stets das Gefühl es fehlen noch ein paar Prozent um ein richtig heißer Underdog zu werden und die fehlenden Prozentpunkte sollen aufgeholt werden - so ergriff der Geschäftsführer jetzt die Inititative und entließ Michal Barta und Ziga Pesut. In der Defensive verletzt fehlen wird definitiv noch Sebastian Mayer. Hinter Gläser und Voronov standen zuletzt Fragezeichen.
Die Lage bei den Eispiraten - nach dem furiosen Saisonstart bei dem die Eispiraten für vier Spieltage auf Platz 1 lagen, folgten 8 Spiele ohne volle Punktzahl. Lediglich zwei Spiele, beide gegen Löwenmannschaften, konnten nach Verlängerung für die Eispiraten entschieden werden. Mitunter gab es teils heftige Niederlagen in Nauheim 6:1, Bietigheim 7:3 und fast schon traditionell mit dem 5:1 beim SC Riessersee auswärts. Zuletzt konnte man den Bock jedoch mit einem dominanten Spiel gegen den EHC Freiburg wieder umstoßen und die volle Punktzahl einfahren. Torhüter Olivier Roy räumte in Bietigheim vorzeitig entnervt sein Tor und erwies damit der Mannschaft einen Bärendienst. Jeder halbwegs intelligente Spieler weiß jetzt also das es möglich ist den Torhüter aus dem Konzept zu bringen. Dabei sind die Statistiken von Roy keineswegs zu unterschätzen. Eine 90%-ige Fangquote bei den 4t-meisten Schüssen der Liga auf sein Tor spiegelt seine Qualitäten wieder. Ein Auswertungsgespräch unter der Woche sollte den Torhüter aber wieder erden und den Fokus auf das wesentliche lenken.
Die Eispiraten stehen derzeit auf Platz 7 und bringen mit Jordan Knackstedt (7T, 11 A) einen der Top 10 Stürmer der DEL 2 aufs Eis. Nicht weit dahinter findet man mit Robbie Czarnik (7 T, 9A) ebenfalls eine echte Offensivkraft. Anders als in den Jahren zuvor konzentriert sich die Offensivpower nicht nur auf eine Reihe, sondern ist über mehrere Reihen verteilt. So konnte Patrick Pohl immerhin auch schon wieder 12 Scorerpunkte (4T, 8A) sammeln, genauso wie der dahinter befindliche Ossi Saarinen bereits 11 Scorerpunkte sammeln konnte (3 T, 8A). Überraschenderweise ist auch einer der Punktesammler in der Defensive zu finden - Ales Kranjc. Bisher mit 1 Tor und 11 Assists erfolgreich. Das Powerplay der Eispiraten gehört - man mag es kaum glauben - zu den besten der Liga. In 50 Powerplaysituationen schlug es 12 mal bei den Gegnern ein. Ein Grund warum die Eispiraten mit solch einer Statistik jedoch nicht erfolgreicher sind, ist das Penaltykilling. In 45 Unterzahlsituationen gab es gruslige 13 Gegentore. Dabei gehört man zu den fairsten Teams der Liga. Lediglich 116 Strafminuten wurden bisher gegen die Eispiraten ausgesprochen. Wobei 2 Strafen 10 - Minuten - Strafen waren. Defensiv bekommt man zu leicht Gegentore so das lediglich drei Mannschaften mehr Gegentore bekommen als die Eispiraten. Ausfallen bei den Eispiraten werden Will Weber und Dominic Walsh mit Leistenproblemen.
Fazit: Die Partie ist ausgeglichen. Können die Tigers die Eispiraten entnerven und mit schnellem Konterspiel entscheidende Nadelstiche setzen, wird Vosvrda die Partie hinten für die Tigers entscheiden. Gelingt den Eispiraten ein konzentriertes Spiel sollte sich die Offensive durchsetzen können. Spannung ist garantiert und es wäre wenig überraschend, wenn die Partie länger als 60 Spielminuten ginge. Die Eispiraten müssen den zuletzt erarbeiteten Sieg bestätigen und die Einschätzung jetzt einen vermeintlich leichteren Gegner zu haben von seiten der Fans könnte sich als trügerischer Irrtum beweisen. Wer die Tigers unterschätzt wird die Punkte mit in den Tigerkäfig schicken.
Schiedsrichtereinteilung: HSR1 Apel, Mischau
HSR2 Schmidt, Eugen
LSR1 Borger, Dominic
LSR2 Eberl, Marcus